Banking macht auf Google. Nicht beim Gewinn, auch nicht bei der Innovation. Dafür bei lockeren Arbeitskonditionen.
Besonders weit im Laisser-faire geht die Berner Regionalbank Valiant, der violette „Riese“ mit 85 Filialen, verteilt auf elf Kantone – das halbe Land.
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Ihr Chef, Markus Gygax, ist zwar erst seit knapp 4 Jahren beim Geldinstitut. Doch das war offenbar schon mal Anstrengung genug.
Jedenfalls hat sich Gygax im August bei seinen Kollegen fürs Erste abgemeldet. Bin dann mal weg bis Mitte Oktober, lautete seine Botschaft.
Gygax habe noch Ferienüberschuss gehabt, heisst es bei der Valiant auf Anfrage. Zudem könne jeder Mitarbeiter und somit auch der oberste Chef jedes Jahr bis zu 2 Wochen Ferien „kaufen“.
Ferientage gegen Lohn, so das Angebot der Valiant-Bank. Es wird offenbar rege genutzt. Der Chef macht es vor.
Das ist aber noch nicht alles. Jeder Kadermann, vom mittleren Vorgesetzten über das Direktionsmitglied bis hinauf in die Geschäftsleitung, erhält alle 7 Jahre ein Sabbatical.
Gemeint ist eine Auszeit von in der Regel 2 Monaten – bezahlt von der Firma. CEO Gygax wird also schon in 3 Jahren erneut lange wegbleiben können.
Mit ihrem Ferien-Chef ganz oben setzt die Valiant ein spezielles Zeichen. Bei uns kann jeder, wie es ihm passt – zumindest im Kader.
Im Mannschaftsraum der Valiant geht es derzeit weniger stimmungsfroh zu und her. Da ist die Rede von Lohnkürzungen für zahlreiche Mitarbeiter.
Laut einem Kritiker würde die Massnahme insbesondere Mitarbeiter über 50 treffen. Diese sähen sich vor die Alternative gestellt, den Abstrich beim Entgelt zu akzeptieren. Oder dann zu gehen.
Ein Sprecher der Valiant bestätigt, dass die Löhne beim Personal teilweise reduziert würden. Die Massnahme sei aber nicht auf eine Altersgruppe zugeschnitten.
„Lohnkürzungen erfolgen bei Valiant aufgrund der Funktion, nicht aufgrund des Alters“, sagt der Sprecher.
Der Kritiker widerspricht dieser Darstellung. Die Betroffenen würden nur dem Schein nach eine neue „Funktionsbezeichnung“ erhalten, welche dann mit neuen „Lohnbändern“ verbunden wäre.
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„Im Endeffekt verdienen sie dann einfach weniger, machen aber immer noch genau die gleiche Arbeit und betreuen die gleichen Kunden“, sagt die Quelle. Umgekehrt steigt die Entschädigung für Ferien-Maestro Markus Gygax.
Sich dagegen wehren, die Stimme erheben, protestieren – all das ist für die meisten Valiant-Banker nicht opportun. Es herrsche eine Stimmung, bei der jeder, der freiwillig oder auf Druck die Bank verlasse, nach seinem Abgang einfach vergessen würde.
Man hole dann halt Banker von den Grossbanken, die dort am Karriereende angelangt seien und etwas Neues bräuchten. Derzeit schafften es besonders viele von der UBS zur Valiant, sagt der Insider.
Die obersten Chefs in der Geschäftsleitung der Valiant würden bevorzugt grosse Stäbe mit teuren Direktoren schaffen. Von Sparen und Kürzen sei dort wenig zu sehen.
Oben Urlaub, unten hinausekeln: Die Valiant, eine vermeintlich liebe und nette KMU- und Retail-Bank mit viel Solidarität in der Belegschaft, entpuppt sich als Haifischteich in der Provinz.
Solange im Business alles rund läuft, gibt das kaum zu reden. Doch dies könnte sich ändern.
Laut der Quelle hat die Valiant jüngst 6 Millionen Franken mit einem Kreditgeschäft versenkt. Es sei um die „Finanzierung einer Tierversuchsklinik in Basel“ gegangen.
Dort hätten „vom Kundenberater, den Analysten über die Geschäftsleitung bis zum Controlling alle versagt“.
Das desaströse Kreditgeschäft habe zwar von unten bis oben höchste Management-Aufmerksamkeit gehabt, ausgerechnet am Kreditteam vor Ort, also in Basel, sei die Finanzierung der Klinik aber vorbeigegangen.
Just jene Spezialisten, welche die Region am besten kennen und somit am ehesten Risiken hätten erkennen können, wurden von den Valiant-Chefs in der Berner Zentrale ignoriert.
Man äussere sich nicht zu einzelnen Geschäftsfällen, meinte der Valiant-Sprecher in einer Email-Antwort. Um dann zu konzedieren, dass es in „Einzelfällen“ immer mal wieder zu einem Verlust kommen könne.
Grundsätzlich zeichne sich die Valiant aber durch „eine vorsichtige Kreditpolitik“ aus. Die Bank verfüge „über ein diversifiziertes Kreditportfolio mit hoher Qualität“.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Herr Hässig braucht mal wieder etwas Traffic auf seinem werbefinanzierten Portal. Und das macht man am besten mit Polemik. Wieso sollt ein CEO nicht auch einmal sieben Wochen Ferien am Stück nehmen dürfen wie jeder andere normale Mensch? Aus dieser Story ein Valiant-Bashing zu basteln… echt jetzt, gibt es keine besseren Themen?
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Manchmal sagt die Koerpersprache eines Menschen mehr aus, als ihm lieb ist. Bei Markus Gygax zu arbeiten, tut jeder freiwillig und soll nicht jammern, er hat ja den Arbeitsvertrag unterschrieben und hat Gygax live oder in den Medien mitbekommen. Offenbar sollte Menschenkenntnis ein obligatorisches Schulfach werden. Seine „Art“ bringt mich jedesmal fast zum ….! Da passt sein Ferienbudget wunderbar dazu und bestaerkt meine Einschaetzung.
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Ich sehe hier nichts Verwerfliches…. Es hat ja offenbar jeder Mitarbeiter aller Stufen das Recht, sich zwei Wochen zusätzlichen Urlaub zu kaufen.
Und bei Banken verdient kein Mitarbeiter im Vergleich zu anderen Branchen wirklich schlecht. Nicht mal die Hilfskraft.
Für mich daher eher im Bereich „tendenziöse Berichterstattung“ anzusiedeln.
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Die Valiant soll endlich das Wort BANK aus ihrem Namen entfernen.
Bargeldgeschäfte in gewissen Filialen nur mehr von von 9 bis 12 Uhr. Ein schlechter Witz für ein KMU mit Bargeldverkehr. Da kann man weder vor noch nach den eigenen Öffnungszeiten etwas mit Bargeld am Schalter machen.
Hypothek auf der Betriebsliegenschaft von 25% des Verkehrswertes auf 35% erhöhen? Fehlanzeige. Bei einem KMU mit einer Netto-Umsatzrendite im hohen zweistelligen Bereich.
Wir suchen nach Alternativen – nur wohin des Weges?
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Ich warne davor, jeden Tag zwei Artikel hier einzustellen, wenn Zürich nur einen die Woche hergibt.
Wenn das so weitergeht, unterhalten wir uns hier bald über die Krokodilhandtasche von Vinzenz‘ neuer Tussi oder über die Bordellpreise am Opernplatz.
Urlaub von Führungskräften, Affären mit Schreibgehilfinnen, goldene Füllfederhalter, familiäre Seilschaften:
Interessiert doch keine Sau, zumal absolut legal ! -
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Sehe ich auch so. Scheint eine Tatsache zu sein, dass dem Herr Hässig fast keine seriösen Themen mehr in die Finger kommen. Vielleicht sollte er das Portal, solange es noch etwas hergibt, dem Blick anbieten 😜😩!
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Hurra, was für ein Segen! Da kommen sie wieder aus den Löchern, all die Neider und Missgünstler.
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COOL – viel Geld & genug Zeit um es auszugeben – ‚aaaaaaaaat’s the life. IT’S GOOD TO BE THE BOSS.
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Sehr guter Schritt und tolles Zeichen von Gygax.
Wie verstaubt und muffig ist nur die Haltung, dass das Kader dauer-präsent sein muss.
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Wahrscheinlich wurde Gygaz zu diesen Wochen Ferien verdonnert weil der Laden ohne ihn besser läuft!
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Zwischen Ferientage einziehen und ‚blau machen‘ besteht meines Erachtens ein kleiner aber feiner Unterschied, oder täusche ich mich da?
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Valiant ist nicht organisch gewachsen sondern hat sich die Märkte zusammengekauft oder -fusioniert.
So gesehen kann es durchaus sein das es bei den neu dazugekommenen Mitarbeiter der „Sparkasse Hinterkuhdorf“ langjährige Mitarbeiter hat die nach dem Lohnschema der Valiant überbezahlt sind.
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Hässiger Kommentar mit peinlichen Schreibfehlern… zeugt von viel Eifersucht… wenn ein Chef keine Ferien machen würde, heisst es, er meint er sei unersetzbar… schade, wenn man auf diesem Niveau angreifen muss.
Vielleicht spart er ja in dem er unbezahlten Urlaub macht?-
Hiermit verleihe ich Ihnen die Goldmedaille der Punktierkrüppel Meisterschaft.
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Dass ein Chef 7 Wochen blau machen kann, zeigt, dass es ihn nicht braucht. Leider in jeder Bank das Gleiche. Der Laden läuft besser ohne die Teppichetage.
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Curtie absolut treffend.
Es könnten die meisten Cheflis in der Finanzindustrie zu Hause bleiben. Das Business liefe genauso wenn nicht noch besser. Meist verstehen sie nicht einmal das Business richtig welches sie leiten und labbern herum mit abgedroschenen Sprüchen oder fressen uns die Zeit weg mit irgendwelchen unnützen Meetings und Power-Point Folien deren Inhalt sie irgendwo abgekupfert haben.
Das ist unser Zeitgeist
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Ein guter Chef, wie auch ein guter MA, zeichnet sich heutzutage nicht mehr durch Präsenz, sondern durch Leistung aus. Leider ist das in vielen Köpfen (von MA bis CEO) noch nicht angekommen, und so wird zwar die Leistung bewertet, aber nur aufgrund Präsenz. Es sollte ein gutes Zeichen sein, wenn von MA bis Chef die Leute 9 to 5 arbeiten können und die Leistung stimmt. Seit ich 1 Tag pro Woche Homeoffice mache, ist meine Arbeitszeit massiv gesunken und die Produktivität gestiegen. Gerade ein CEO sollte auch so effizient sein, dass er nicht ständig 12h präsent sein muss. Und im Notfall ist man ja immer erreichbar, bzw. für wichtige Entscheidungen etc.
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Liebes Curtie
Unsachgemässer Kommentar. Zeigt doch einfach, dass er seinen Laden so gut organisiert hat, dass er einige Wochen fehlen kann. Ist im richtigen Moment (Budget, Zielverteilung, Bonus, Jahresabschluss, Quali MA und und und) rechtzeitig zurück. M.E. gut gemacht Markus Gygax.
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…… ich habe ja nur meinen job gemacht……
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Ich hasse diesen Werbeslogan. Für mich ist das die dümmste Werbesendung des Jahres.
Hat sicher auch Herr Gygax bewilligt?
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Zeigt wieder einmal. Dieser CEO ist eine weitere Fehlbesetzung. Von echter Führung, welche das Unternehmen weiterbringt und die Mannschaft eint und motiviert, keinen blassen Schimmer, da mag er auch noch so manche Kürsli mit „Anwesenheitsbescheinigung“ (= Zertifikat bis MBA-Titel) an irgendeiner „Kader-Schmiede“ besucht haben. Ja klar, jeder hat das Zeug, ein echter Crash-Kapitän zu sein, aber nur wenige eben haben die Persönlichkeit und die Skills, ein wahrer Leader zu sein. Das ist eben auch der Unterschied zwischen Memme und echtem Mann, zwischen angestelltem, „total compensation“-orientiertem „Mänätscher“ bzw. Schauspieler und vorbildlichem bzw. vorlebendem, verantwortungsvollem Patron. – Und ganz im Inneren wissen diese Leute/CEOs/Top-/Flop-Manager, dass sie eigentlich bei weitem nicht in diese Positionen gehören…
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Da Valiant aus meiner Sicht ein loyaler und fairer Arbeitgeber ist, kann ich obige Statements nicht nachvollziehen. Damit meine ich, dass bei Valiant auch aus den „unteren“ Mitarbeiterschichten Inputs ernst genommen werden und die Geschäftsleitung ein offenes Ohr hat. Dies ist definitiv bei anderen Banken nicht so: Dort gelangt man höchstens bis zur „Vorzimmerdame“ des CEOs (was natürlich auch ein Herr sein kann) und wird dann freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass das Anliegen weitergegeben wird. Ein Feedback vom CEO oder einem GL-Mitglied: Fehlanzeige.
Nicht so bei Valiant und das schätze ich sehr.Die Lohnpolitik finde ich transparent und fair, da nach Funktionsstufen entschädigt wird. Dass ältere Mitarbeiter nicht eine jährliche Loherhöhung garnieren können ist auch in anderen Firmen synonym.
In diesem Sinne: Erholsame Ferien Herr Gygax.-
@Ein Aktiver Mitarbeiter
Frage: Warum wechselt dann der „Kundenbetreuer“ alle Nase lang? Ich hab kürzlich nen Brief bekommen in dem Nr.4 seit 2010 vorgestellt wird. Macht im Schnitt gute 2 Jahre.
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So ist es jeder soll seine Ferien. Der Artikel zeigt das Herr Hässig nach News sucht. Vielleicht würde Ihnen Herr Hässig mal ein paar Monate Ferien gut tun…vielleicht greifen Sie erfrischt in die Tasten und stellen Neid und Eifersucht hinten an und berichten sachbezogen über die Misstände am Schweizer Finanzplatz…z.B. Finma Bürokratie…die jungen Unternehmer keine Chance mehr lässt etc.
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Wir belächeln ja sonst die Manager mit einem Schlafbedürfnis von nur vier Stunden (angeblich) und 365/24-Einsatz. Weshalb soll Gygax nun einen (offenbar rechtmässigen) sieben Wochen nicht am Stück nehmen? Ist aus arbeitsmedizinischer Sicht sowieso gesünder (erholsamer) als Kurzferien. Jedenfalls schwach, wenn man einem CEO hauptsächlich vorwerfen kann, dass er seine (rechtmässigen) Ferien am Stück bezieht…
Wir belächeln ja sonst die Manager mit einem Schlafbedürfnis von nur vier Stunden (angeblich) und 365/24-Einsatz. Weshalb soll Gygax nun…
Da Valiant aus meiner Sicht ein loyaler und fairer Arbeitgeber ist, kann ich obige Statements nicht nachvollziehen. Damit meine ich,…
Dass ein Chef 7 Wochen blau machen kann, zeigt, dass es ihn nicht braucht. Leider in jeder Bank das Gleiche.…