Wir lassen unsere Kinder noch einmal zum 100-Meter-Lauf antreten und messen ihre Zeiten. Der Big Kid Index ist dabei der Durchschnitt der 10 grössten Kinder. Ihn wollen wir mit einer eigenen Auswahl schlagen.
Der Big Kid Index wurde gebildet unter der Annahme, dass grosse Kinder schneller rennen. Aktien-Index-Fonds gehen mit Wertpapieren gleich um: Sie wählen die grössten aus, unter der Annahme, dass deren Rendite gut ist – und ausserdem repräsentativ für alle Aktien (in unserem Beispiel: repräsentativ für das Läuferpotential aller grossen Schulkinder).
Allerdings ist die Auswahl nach der Körpergrösse der Kinder nicht optimal. Vermutlich gibt es bessere Kriterien zur Entscheidung: zum Beispiel den Body-Mass-Index oder die Ernährungs- und Schlafgewohnheiten. Die Ermittlung solcher Kriterien nennt man Research.
Wer Research betreibt, findet bald heraus, dass die Auswahl der teuersten Aktien nicht unbedingt ideal ist für die besten Renditen. Die Auswahl nach Gewinn oder Umsatz bringt bei Aktien langfristig bessere Resultate als jene nach der Marktkapitalisierung, wie sie bei ETF vorherrscht.
Wer ETF-Anlagen kauft, kauft in der Regel die teuersten Aktien im Markt. Nicht wirklich eine gute Auswahl von Aktien.
Es geht also nicht darum, den Index zu schlagen, sondern ihn zu verstehen: Ergibt der Index für Sie als Anleger überhaupt Sinn? Dass da drin meist die teuersten Aktien am Markt sind, spricht nicht wirklich dafür, aber es gibt noch weitere Nachteile. Mehr dazu nächste Woche an dieser Stelle.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wer aktuelle Börsenpraxis hat, lehnt den Ansatz ab, mit „guten Gründen“ auf höhere Kurse zu spekulieren.
Die Zeiten sind vorbei.
Ein Gebrauchtwagenhändler, der seine Fahrzeuge nach Farbe und Zustand der Bereifung einkauft, geht zwangsläufig pleite.
Man fühlt geradezu, wie Herr Stern mit rationalen Erwägungen ein vollkommen irrationales Phänomen in den Griff kriegen will.
Schnell ergibt sich bei manchen Zeitgenossen der Verdacht, er weiß das auch, und beabsichtigt lediglich, aus seinem galant aussehendem Geschwafel Profit aus privater Hand zu ziehen.
Es wäre fatal, fänden sich simpel gestrickte Zeitgenossen, die auf Sterns Märchenstunde hereinfielen und in ein schwarzes Loch hineininvestieren würden.
Seine Ansätze enthalten eine gewisse Art von Sachkenntnis, die jedoch in keinem Fall ausreichen wird, nachhaltige Gewinne zu generieren. -
Wer vertaut Herrn Stern sein Vermögen an?
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Des Lebens Kunst ist leicht zu lernen und zu lehren;
Du musst vom Schicksal nie zu viel begehren;
der, welchem ein bescheidenes Los genügt,
hat einen Schatz, der nie versiegt.Dem Unersättlichen in jeglichem Genuss
wird selbst das Glück zum Überdruss.Ludwig Bechstein
* 24. November 1801 † 14. Mai 1860 -
Der Protagonist hat keine Ahnung von Kapitalmärkten. Konnte den Video nicht mal fertig schauen.
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Ist das in der Branche nicht häufig so?
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Wer seine Investition in einen Index hälftig fremdfinanziert, verdoppelt die Rendite des eingesetzten Eigenkapitals.
Bei Gewinnen, jedoch auch im Verlustfall.
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Guten Morgen
Eigentlich ein netter Vergleich: Die 10 grössten Schüler sind vermutlich nicht die schnellsten. Absolut fairer Punkt und vermutlich sogar sehr korrekt. Es gibt einzelne, kleinere Schüler die schneller rennen. Nur, diese schnellere Schüler zu bestimmen (Cherry picking) kostet Zeit, Nerven und Geld. Auf die 10 grössten Schüler zu setzen (ETF’s) ist die bessere Alternative. Ich gebe zu bedenken, dass 8 von 10 Anlageberater den Index nicht schlagen. Das heisst 8 von 10 Trainer haben Mühe den schnellste/n Schüler/in zu bestimmen. Kurz: Lieber auf die 10 grössten Schüler setzen; die Wahrscheinlichkeit dass das auch die schnellsten sind ist sehr sehr hoch…. -
Herr Stern, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich…In einem nach Marktkapitalisierung gewichtetem Index bzw. ETF sind nicht unbedingt die teuersten – wie messen Sie das überhaupt? – sondern die Aktien mit der höchsten Marktkapitalisierung am stärksten gewichtet.
Ausserdem spiegelt die Marktkapitalisierung die durchschnittliche Meinung des gesamten Marktes wieder. Warum meinen Sie schlauer als der Markt zu sein Herr Stern?
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Ich bin nicht schlauer als der Markt. Sonst würde ich Sie ja bitten, mir Ihr Geld zu geben. Ich empfehle Ihnen aber genau das Gegenteil: Es selbst zu verwalten.
Indexanlagen sind eine gute, aber trotzdem nicht sehr vernünftige Anlage. Ich versuche hier einmal die Achillesfersen aufzuzeigen. Es macht kaum Sinn, die Aktien nach Marktkapitalisierung zu gewichten. Niemand, der sich damit befasst, würde behaupten, dass dies der Markt widerspiegelt. Eine Gewichtung nach Gewinnen, investiertem Kapital oder sogar nach Mitarbeitern oder Umsatz macht viel mehr Sinn, wenn ein Markt abgebildet werden soll. So ist denn auch der SMI und SPI ein sehr schlechtes Abbild der Schweizer Wirtschaft wie ich in unserem Investing Handbuch (gratis bei Obermatt) aufzeige.
Warum sind wohl die Index-Fonds nach Marktkapitalisierung gewichtet? Wohl nur, weil sich damit gut Finanzprodukte bilden lassen. Die Rendite der Anleger haben die Index-Anbieter nicht im Sinn.
Dass 8 von 10 Profis den Index nicht schlagen, spricht leider nicht für den Index sondern nur dafür, dass das Anlegewissen ungleich verteilt ist. Fakt ist, dass Profis mit einer Aktienauswahl keine realwirtschaftlichen Konsequenzen auslösen. Die Rendite ist mit oder ohne Aktien-Auswahl gleich hoch. Die Auswahl schafft oder zerstört damit auch keine Renditen. Es sind nur die Verwaltungskosten, die die Renditen schmälern. Das spricht aber noch nicht für die Überlegenheit der Index-Anlagen wie man häufig zu unrecht schliesst.
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Wenn Indexanlagen eine gute, aber trotzdem nicht sehr vernünftige Anlage sind, warum sollte man dann in eine schlechte aber vernünftige Anlage investieren?
Was die Bezeichnung „vernünftig“ in diesem Kontext auch immer bedeuten mag.
Beispielsweise sicher, nachhaltig, ökologisch, steueroptimiert oder was auch immer.
Siehe auch den zeitlichen Wandel, was jeweils als „vernünftig“ galt. Es gab auch schon einmal Zeiten, da galt Aufrüstung und Bunkerbau als „vernünftig“.
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Herr Stern,
leider stellen Sie wieder unbelegte Mutmassungen an. So schreiben Sie:
„Eine Gewichtung nach Gewinnen, investiertem Kapital oder sogar nach Mitarbeitern oder Umsatz macht viel mehr Sinn, wenn ein Markt abgebildet werden soll.“
Dann belegen Sie doch bitte, dass eine solche Gewichtung eine risikoadjustierte Überrendite in den letzten Jahrzehnten generiert hätte. Behauptungen aufstellen ist nicht schwer, aber diese sauber zu belegen ist eine andere Geschichte.
Die Finanzwissenschaft beschäftigt sich seit Jahrzehnten damit und hat auch bestimmte Faktoren isoliert (z.B. Fama-French-Dreifaktorenmodell), aber selbst diese Faktoren sind umstritten. Aber offensichtlich sind Sie ja der Meinung, dass Sie es besser wissen mit ihren Vorschlägen der Gewichtung.“ Warum sind wohl die Index-Fonds nach Marktkapitalisierung gewichtet? […] Die Rendite der Anleger haben die Index-Anbieter nicht im Sinn.“
Auch das ist eine wilde Behauptung, die jeglicher Grundlage entbehrt. Indexfunds bzw. ETFs folgen einem Index, aber dieser muss nicht nach Marktkapitalisierung erstellt worden sein. Tatsächlich gibt es unzählige Index-Varianten, z.B. Gleichgewichtete (wo jede Aktie ein Gewicht von 1/N erhält), nach Risikokennziffer oder nach Korrelationen gewichtet, etc. Gerade solche Spezial-Indices sind für die Anbieter viel interessanter, da sie von den ETF Anbietern höhere Gebühren verlangen können als bei reinen Marktkapitalisierungs-Indices (dort gehen die ETF-Anbieter sogar dazu über eigene Indices zu entwickeln um sich die Lizenskosten zu sparen).
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Herr St. müsste erst einmal dokumentieren,
dass vom ihm gemanagedes portfolio
langfristig (> 15 Jahre) abzüglich Kosten besser gelaufen sei als z.B. der SP500 (zB Vanguard ETF) oder NASDAQ100, man müsste natürlich unbedingt die zum portfolio korrekte Index benchmark für den Vergleich auswählen.
Wenn 8 von 10 Fondsmanagern „den“ Index nicht schlagen, und dann (fast) keiner von 100 Fondsmanagern ihn langfristig schlägt, wie will dann Herr St. erfolgreicher in seiner Aktienauswahl sein? Nicht glaubhaft.
Vielleicht ein wenig gebiased durch die langjährige hausse, wo ja die meisten im Plus waren?
Nicht alle grösseren Indizes sind perfekt, aber deren ETFs statistisch immer wieder dokumentiert oftmals besser als Grossteil der Profi-Manager. Spricht also vielleicht nicht für die Indizes aber klar gegen die Manager. Sorry.beste Grüsse,
A.
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Was für ein unpassender Vergleich. Wenn überhaupt, läuft die Geschichte so:
In der Primarschule 1. Klasse müssten Sie enscheiden, welches Kind einmal wie viel Geld verdienen wird. Sehr schwache Kinder sind bereits in der Sonderklasse. Wenn Sie jetzt auf die 5 grossen und starken Jungs setzen, wette ich dafür, dass Sie meinen Index aus den 20 Mädchen und Jungs niemals schlagen.
P.s.: Ihre 5 Jungs werden dann von Ihnen noch heftig besteuert.
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Was ist mit Indizes auf mittleren und Wachstumswerten wie beispielsweise Nasdaq, MDAX, TECDAX, SDAX, SPI, FTSE 250, CAC NEXT 20 etc., die die Renditen der großen nationalen Hauptindizes weit übertroffen haben?
Zudem der Vorteil, daß die teilweise hochvolatilen Einzelwerte vereinigt in einem marktbreiten Index für den Normalanleger mit einfachen Hilfsmitteln wie einer Trendfolgestrategie bei geringem Kontrollaufwand beherrschbar werden.
Beispielsweise Nasdaq – Index seit 1995:
10 x 2 x 7 = 140
D. h., das Ursprungsinvestment von 1995 hat sich im besten Fall vor Steuer verhundertvierzigfacht.
Große Kinder rennen normalerweise nicht unbedingt schneller als kleine Kinder vergleichbar wie die zukünftigen tenbagger und mehr üblicherweise eher unter Unternehmen zu finden sind, die heute eine Marktkapitalisierung von US$ 1,0 Mrd. bis US$ 5,0 Mrd. aufweisen (und im Tiefpunkt einer Krise ggf. nur noch 10% davon).
Das Investieren in Indizes hat für den berufstätigen Anleger mit wenig Zeit den Vorteil, daß er mit seinem Investment wohl nicht in allen aber je nach Index in vielen der internationalen Gewinnerunternehmen investiert ist.
Und darauf kommt es letztendlich an.
Der Protagonist hat keine Ahnung von Kapitalmärkten. Konnte den Video nicht mal fertig schauen.
Herr Stern, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich...In einem nach Marktkapitalisierung gewichtetem Index bzw. ETF sind nicht unbedingt die…
Guten Morgen Eigentlich ein netter Vergleich: Die 10 grössten Schüler sind vermutlich nicht die schnellsten. Absolut fairer Punkt und vermutlich…