Die SonntagsZeitung berichtete kürzlich von einem Ex-Kuoni-Manager, der mit Investments in Adecco und Kuoni innert Kürze gut 100’000 Franken einstrich.
Der Haken: Die Deals waren ein Insiderdelikt, der Mann wurde soeben verurteilt. Beruflich geht es ihm weiter gut. Bei der Anwaltskanzlei Bär&Karrer ist er weit oben in der Finanzabteilung.
Dort soll er auch bleiben. „Der Mann hat einen Fehler gemacht und wurde bestraft“, sagt ein Sprecher von Bär&Karrer. „Wir haben das intern breit besprochen und wollen ihm eine zweite Chance geben.“
Bär&Karrer ist oft in heikle Unternehmensdeals involviert. Man habe sichergestellt, dass der Finanzmann keinen Zugang zu solch geschützten Informationen habe.
Der Insider-Delinquent hatte einen der beiden Tipps für einen sicheren Gewinn zu Kuoni-Zeiten laut der SonntagsZeitung an einem Event von A Small World erhalten.
Bei Bär&Karrer gibt der Entscheid, dass der Insider bleiben kann, zu reden. Dieser sei ein enger Vertrauter des Senior Partners.
Gemeint ist Christoph Neeracher.
Am Telefon verwies Neeracher diese Woche an den Sprecher der Kanzlei. Der führte aus, es sei nicht einfach Neeracher oder dessen Geschäftsleitung gewesen, welche sich hinter den Finanzmann gestellt hätten.
„Das war in der ganzen Partnerschaft abgestützt“, so Eric Stupp, der selber Partner bei der Kanzlei ist.
Während der Insider weit oben im Anwalts-Backoffice sitzt, gehen Junioren von Bord. Ihnen wurden ein bis zwei Monatslöhne angeboten, um auf das vereinbarte Praktikum zu verzichten.
In einem Fall kommt es zu einem Rechtsstreit. Ein junger Jurist wurde entlassen, weil er zu Beginn einer Video-Sitzung diesen Frühling nicht richtig angezogen war. Er musste sich zuerst noch ein Shirt überziehen.
Junge raus, Insider rein – bei Bär&Karrer hängt der Haussegen derzeit schief.
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Die beliebtesten Kommentare
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Dass Christoph Neeracher einen verurteilten Insider beschützt, ist doch nicht erstaunlich. Er selbst hat offenbar ein Problem am Hals…
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Hab mir mal die Webseite dieser „Top Kanzlei“ angesehen. Imponierende Hackordnung, von der der Kunde nichts hat. Dazu unzählige „Associates“. Das sind anscheinend Anfänger frisch von der Uni. Vorgestellt werden sie, als das Beste vom Besten. Wie viele Fälle haben diese Genies schon vor Gericht vertreten? Und was kostet dieser ganze Apparat? Da vertrau ich mich lieber einem Anwaltbüro an, bei dem ich sicher bin dass ich nicht für eine Imponierkulisse zahle.
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Die Leute sind tatsaechlich gut. Eine Wirtschaftskanzlei fokussiert üblicherweise nicht auf Prozesse. Das machen kleinere Kanzleien…Sie haben offensichtlich keine grosse Ahnung…es funktioniert in diesem Business gleich wie bei den grossen Beratungsfirmen. Man lernt schnell sehr viel, arbeitet viele Stunden und danach gilt up or out…
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Stimmt, nur so kleine Deppenkanzleien wie Quinn Emanuel oder Gibson Dunn sind auf Litigation spezialisiert. Und bei langweiligen PE-Deals (die Spezialität des Herrn N.) lernt man höchstens Signature-Pages überprüfen und ein paar Templates anpassen. Und bezüglich up or out ist auch sehr fragwürdig, wie diese Entscheidungen gefällt werden. Bei Bär & Karrer braucht man ja nicht einmal ein Anwaltspatent dazu.
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@ marin: und warum steht dann bei jedem „Zulassung an sämtlichen Gerichten in der Schweiz“? (Übrigens ist ja jeder Rechtsanwalt in der Schweiz an allen Gerichten in der Schweiz zugelassen).
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Kurzarbeit macht die Kanzlei im Gegensatz zur Konkurrenz nicht. Nein nein nein… man feuert die Leute einfach statt Kurzarbeit zu beantragen. Falls die good old times des gold rushs wieder kommen, heuert man günstige Rookies frisch ab der Uni an. Die Senior Associates sind mit der Zeit eh zu teuer.
Und tja, wenn er halt auch nicht weiss wie man sich während des Covid-Lockdowns zu Hause im Home Office anziehen soll, der Junior…, dann muss man ihn feuern. Man hat eben allerhöchste Standards ans Verhalten. ¯_(ツ)_/¯
Aber als Klient würde ich mich fragen, ob das wirklich seriös ist, wenn ein Unternehmen einen Insider Händler anstellt und ihn behält, weil er mit dem Senior Partner eng vertraut ist. Laut Deal-Berichten auf der Company-Website scheint der Rainmaker N. zu viel Umsatz zu generieren, als dass man sich ihm entgegenstellen könnte. Wer zahlt, befiehlt. Wer das Geld bringt, entscheidet. Die Governance der Kanzlei hat Verbesserungspotenzial.
Ein anderer Fehltritt war die Aktion, als Bär & Karrer Covid-19 Tests durchführte bzw. die Geschäftsleitung das Testen anordnete, um die Arbeitssklaven trotz Lockdown immer noch arbeitsmässig auszuquetschen. Genützt hat es offenbar nichts, da einige Leute trotzdem krank wurden. Man habe festgestellt, dass man trotzdem krank werden könne. Oh Wunder! https://www.srf.ch/news/wirtschaft/private-corona-tests-anwaltskanzlei-will-alle-mitarbeiter-auf-virus-testen
Lustigerweise wussten die Rechtsanwälte der Kanzlei nicht, dass es rechtliche Vorgaben gab, die so Tests auf Vorrat rationierten… https://www.srf.ch/news/schweiz/private-corona-tests-anwaltskanzlei-stoppt-virentest
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Wer bei Bär und Karrer anheuert als Substi oder Asso, träumt als künftiger RA noch feucht von der grossen Wirtschaftanwaltskarriere.
Danach folgt die Ernüchterung.
Nächtelange Sklavenrecherche exklusiv für Partner Ch.Neeracher und danach statt „UP“ einfach „OUT“ und man landet beruflich irgendwo bei der Rechtsabteilung der CS und verdient soviel wie ein schlechter CS IT-ler. Zudem muss man ständig jur. Dinge erledigen, die einen den Lebenssinn rauben.
Ja liebe Jus-Studis – macht es nicht so (Ihr seid doch keine HSGler, oder ?)
Geht einen Weg, zu dem Ihr stehen könnt. Bei Bär/Karrer heuern meistens die armen Arbeiterkinder und vereinsamten Nerds an, die noch vom grossen Groschen träumen.
Der Traum ist dann nach 3-6 Jahren zu Ende, bei einer Wochenarbeitszeit von 70-80h. Danach gehts dann aufs Abstellgleis zu einer Rechtsabteilung oder zu einer von ein paar dünnen Brosamen lebenden KMU – Kanzlei.
Good Luck !
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Nun denn, es gibt einige ehemalige BK Anwälte, die in aller Hinsicht erfolgreiche Karrieren haben. Bei anderen klappt es halt nicht. Die Verantwortung dafür tragen in den meisten Fällen die betroffenen Personen selbst.
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Kann mich nicht über mein Gehalt nach BK beschweren und so geht es meines Wissens nicht wenigen.
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Ein wegen Insidergeschäften verurteilter Anwalt in einer Kanzlei geht nicht. Das Vertrauen in eine solche Kanzlei wäre für mich endgültig dahin. Aber vielleicht weiss der Mann zu viel? Mehr als einmal hat sich auf dem Platz Zürich gezeigt: Je grandioser eine Anwaltskanzlei daherkommt, desto tiefer der Fall.
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Eigentlich wäre es ja eine Story, wenn der „Freund des Insiders“-Partner gefeuert worden wäre: *Das* wäre eine Überraschung. Eine Riesenüberraschung sogar!
So kann ich nur sagen: Business As Usual. Das ist bei När&Karrer Standard. Aber auch bei Homburger oder Niederer Kraft Frey. Die Partner die kennen und mögen sich. Man verdient viel Kohle zusammen. Man kennt wohl auch einige Skelette im Schrank von den lieben Kollegen.
Ein Junior? Ersetzbar. Wobei dem im Artikel erwähnten Herr vermutlich durchaus zurecht die Chance gegeben wurde, sich eine neue Herausforderung ausserhalb von Bär&Karrer zu suchen.
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die Jungen im Praktikum sind nicht zu bedauern, denn sie haben meist rich-daddies, was der Grund ist, dass sie dort auch ein Praktikum machen dürfen.
Quit pro Quo, oder Sau-Häfeli, Sau-Deckeli.-
„QuiD pro Quo“….
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Hat eigentlich Bär & Karrer irgendetwas mit Julias Bär zu tun? Sind diese Bär-Personen miteinander verwandt oder verbandelt?
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Bär&Karrer hat ja momentan grosse Personal-Probleme. Da kann man es sich anscheinend eben auch nicht leisten, weiter Personal zu verlieren, auch an Wirtschafts-Kriminellen scheint man sich festzuhalten.
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Vor 15 Jahren hatte BK noch einen guten Ruf als Arbeitgeber. Seit Herr N. dort sein Terrorregime aufgebaut hat, schaut es ein wenig anders aus. Aber offensichtlich gibt es noch genügend devote Juniors, die sich für einen angeblich höheren Bonus (Fixum ist etwa gleich wie bei den anderen) gerne erniedrigen lassen.
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Andere zahlen, um ihre devote Seite ausleben zu dürfen 🙂
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es scheint es wird immer deutlicher, strukturen die an mafiöse kraken erinnern sind alltag geworden. siehe lauber, cs, ubs, fifa.. alles darf. da muss sich keiner wundern wenn der ‚mob‘ sich langsam aber sicher aus der ecke meldet.
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Von einem Insider:
Christoph Neeracher (auch bekannt als Möchtegernvelofahrer, der sich für die Tortour für sein BK – Team den besten Zürcher Triathleten anheurte, der natürlich nicht bei BK arbeitete) kommt in der Kanzlei als selbsternannter König des M&A schlecht an und geniesst einen Ruf als wenig empathischer, aufbrausender Polterer.
Er ist mit ein Grund, wieso ein ganzes Team aus dieser Mannschaft sich nun selbständig machen will.
Dass er einen Buddy, der Dreck am Stecken hatte, behalten will, fördert den Teamgeist wenig.
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Die Tortour im Team ist für jeden machbar. Da gibt es – auch in der Schweiz – ganz andere Formate mit Höhenmetern wo es den Kollegen garantiert zum Heulen bringen würde. Wo man aber auch saufen und fressen kann wie sich das gehört. Pseudoprofisport finde ich albern.
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Es fragt sich nur, weshalb eine solche Person in einer solchen Funktion ist.
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Alter Spruch: Wissen ist Macht und der Job und das Einkommen ist gesichert.
Gunther Kropp, Basel -
Wegen Insiderhandel verurteilt werden und trotzdem noch im Kader der Kanzlei aktiv sein? Und dann grad noch in einer Kanzlei, die M&A-Börsendeals abwickelt. Dürfen bzw. können sie das vom Anwaltsgesetz her überhaupt? Meines Wissens dürfen Mitarbeiter einer Anwalts-AG nicht strafrechtlich verurteilt sein. Bei Banken oder Revisoren wäre das kaum möglich.
Anwälte, was meint ihr?
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ist eben kein Anwalt…
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Gerade angesichts eines neueren Entscheids zur Anwaltsaufsicht (https://swissblawg.ch/2018/02/2c_1054-2016-2c_1059-2016-zulaessigkeit-der-anwaltskapitalgesellschaft-amtl-publ.html), finde ich es zumindest diskutabel, dass ein Kadermann einer Anwaltskanzlei angeblich wegen Insiderhandel verurteilt wurde und anscheinend immer noch dort arbeiten kann.
Fair, man gibt ihm eine zweite Chance. Das spricht für den Arbeitgeber und ist sympathisch…. aber kann der Insider dann gerade in so einer Vertrauensposition als Finanzer der Kanzlei arbeiten? Da hat er potenziell oder zwangsläufig Einblicke in Honorarrechnungen und kann sehen, wenn M&A-Partner auf einem Mandat arbeiten… ich finde das aus berufsrechtlicher Sicht bei einer Anwaltskanzlei recht heikel.
Bei so viel Nachsicht für den Finanzer passts nicht ins Bild, dass man offenbar einen anderen Mitarbeiter wegen eines angeblichen Dresscode-Patzers entlässt und sich nachher mit ihm streitet.
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Die Schweiz wird zur Bananen Republik. Insider werden wie bestraft. Und von Herrn Lauber reden wir gar nicht!
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Das ist ein guter schnitt durch unser ganzes System. Häuser besetzen, Demos mit grossem Sachschaden, Migranten/Asylanten wo sich nicht an Regeln halten und Delikte begehen, ist alle nicht so schlimm. Aber wehe zu schnell mit dem Auto unterwegs auch ohne konkrete Gefährdung, da wird Auto eingezogen, enorme Geldstrafen bis hin zum Knast. Oder ein PV wo x Millionen sich einstreicht wird vermutlich noch entschädigt für seine U Haft, eine Putzfrau wo ein Apfel oder Kugelschreiber mitlaufen lässt wird härter angepackt. Nun gut die Gesetzte und deren härte sind ja nur für die Normal Bürger gemacht.
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Sorry aber was hat der “Kleider-Fall” ist wohl etwas an dem Haaren herbeigezogen. Allem Anschein nach gab es hier wiedermal eine Vorgeschichte. Man muss das Ganze wohl etwas in den Kontext setzen, waren ja nicht bloss die Kleider..
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Beruflich geht es im weiter gut.
Besser:
Beruflich geht es ihm weiter gut. -
Bär&Karrer einfach total meiden und gut ists!
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In der Schweiz werden kriminelle Elemente geschont. Das sind schlechte Zeichen für unsere Zukunft.
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Anwälte können per se nicht mehr unterscheiden, zwischen Integrität und Geldmachen ohne Rücksicht auf Ansehen. Ihr Ruf sinkt täglich und wird bald auf Niveau Autohändler für alle Marken anlangen.
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Das ist jetzt aber als Kompliment gemeint, oder?
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Sie beleidigen mit Ihrer globalen Aussage Auto- und Pferdehändler. Von der Spezie Anwälte hat es mittlerweile mehr als KV-Angestellte. Von Autohändler nicht. Wobei ich die Autohändler nicht in Schutz nehmen will. Anwälte gibt es in einem sehr,sehr kleinem Masse auch ehrliche und nicht rafgierige aufgepumpte Blender, Mischler und Selbstdarsteller, die die Bezeichnung Anwalt verdienen. Aber nur im kleinen Masse!
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Jeder der auf zwei zählen kann, kann heute studieren und wird Anwalt in einer „& Kanzlei“.
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entlassen wegen fehlendem shirt? wtf
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Anwälte haben oft grosses Auftreten und wenig Rückgrad. B&K scheint keine Ausnahme zu sein.
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Übrigens: Büroschlaf ist der einzige Schlaf, der sich bezahlt macht.
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Beischlaf kann sich – meist für Frauen – in der richtigen Konstellation auch auszahlen.
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Wegen Insiderhandel verurteilt werden und trotzdem noch im Kader der Kanzlei aktiv sein? Und dann grad noch in einer Kanzlei,…
Das ist ein guter schnitt durch unser ganzes System. Häuser besetzen, Demos mit grossem Sachschaden, Migranten/Asylanten wo sich nicht an…
Bär&Karrer einfach total meiden und gut ists!