Die Feinschmecker-Webseite „Gault Millau“ brachte vor kurzem à la CNN Breaking News die Nachricht, wonach die Hotelkette „Ritz Carlton“ nach Zermatt käme.
Die Ankündigung erfolgte im Stil eines Boulevardblattes: „Der Knaller! Ritz Carlton kommt nach Zermatt. Eine Weltklasse-Hotelgruppe für eine Weltklasse-Destination“.
Dies deckt sich mit den Ambitionen der Organisation „Zermatt Tourismus“ unter ihrem jungen Präsidenten Paul-Marc Julen, der im Jahresbericht 2019 verkündete:
„Wir etablieren Zermatt-Matterhon als begehrteste hochalpine Tourismusdestination weltweit.“
Damals konnte Zermatt ein Rekordjahr mit einer Hotelbelegung von 64% verbuchen. 7’797 Hotelbetten und 5’112 in der Parahotellerie müssen bewirtschaftet werden.
Zermatt arbeitet seit langem und intensiv am Ziel, eine Ganzjahresdestination zu werden. Die immer wichtiger werdenden Nebensaisons erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit.
Bei den Gästen waren 2019 37% Schweizer, 9% Deutsche, 8% Amerikaner, 6% Engländer und 4% Japaner.
Den Corona-Virus spürte man im letzten Jahr gegen Ende Februar. Dann ging es schlagartig nach unten, wobei sich Zermatt dank einem folgenden guten Sommer mit vielen Schweizern erstaunlich gut hielt.
Die Bettenbelegung betrug immer noch 51%. Der Anteil der Schweizer stieg von 37% auf 51%.
Deutsche, Amerikaner und Briten büssten rund 1 Prozent ein. Japan fiel fast aus: von 83’413 auf 8’187 Besucher.
Grosse Einbussen gab es auch bei Gästen aus Hongkong, dort sank die Zahl von 20’448 auf 5’255.
In diese Ausgangslage platzte die Ankündigung, die Luxusmarke „Ritz Carlton“ würde nach Zermatt kommen wird.
Halleluja sozusagen.
Einerseits ein sehr schöner Prestigegewinn, andererseits weckt dieser bei einigen Zermattern wohl Befürchtungen in Sachen übermächtiger Konkurrenz.
„Ritz Carlton“ ist eine von 30 Marken im Portefeuille von „Marriott“. Es handelt sich um den grössten Hotelkonzern der Welt, mit sage und schreibe 1’317’368 Betten und einem jährlichen Umsatz von 21 Milliarden US-Dollar sowie einem Börsenwert von 30 Milliarden.
„Marriott“ hat bereits Wintererfahrung in der Schweiz: das W Hotel in Verbier. Ansonsten gibt es in den USA und in Kanada in Wintersportgebieten 29 Hotels der „Marriott“-Gruppe.
Eine verschwindende Anzahl im Vergleich zu über 6’000 Betrieben.
Die einheimische Hotellerie mit den Traditionshäusern Mont Cervin Palace und Grandhotel Zermatterhof trifft im wahrsten Sinne des Wortes auf einen Goliath.
Nur tritt dieser Goliath in Zermatt mit nur 69 Luxuszimmern sehr fein und quantitativ höchst bescheiden auf Samtpfoten auf.
Das Verhältnis von 7’797 Hotelbetten zu vielleicht 200 Neubetten im „Ritz Carlton“ sagt alles. Qualitativ aber bekommt Zermatt ein Hotel, das ihm sehr gut zu steht und eine deutliche Steigerung im 5 Sterne-Sektor bedeutet.
Mario Julen, der das „Ritz Carlton“ nach Zermatt geholt hat, hat eine goldrichtige Entscheidung getroffen, und man darf ihm zustimmen, dass dies eine Liebeserklärung an Zermatt und an die Top-Hotellerie sei.
Im Gegensatz zu St.Moritz und Gstaad fehlen in Zermatt Häuser wie das Suvretta House oder das Badrutt’s Palace.
Zermatt hat diesbezüglich noch beträchtlich Luft nach oben.
Es werden beim Zuzug des „Ritz Carlton“ keine traditionellen Häuser an besten Lagen geschleift und an internationale Hotelgruppen verscherbelt.
Zermatt bekommt vielmehr eine tolle Konkurrenz, an der sich die einheimische Luxushotellerie messen kann und entsprechend herausgefordert wird.
Der Nobelort besitzt eine lange Geschichte in der Hotellerie. Die Burgergemeinde Zermatt kaufte 1864 sein erstes Hotel Riffelberg, das 18 Gäste beherbergen konnte.
Von 1876 bis 1879 baute die Burgergemeinde das Grand Hotel Zermatterhof – mit 94 Zimmern und 150 Betten das damals grösste Hotel im Dorf.
Die Burger von Zermatt mussten beim Bau Fronarbeit leisten. Als Gegenleistung bekamen sie das Recht der Nutzniessung.
Noch heute können die Burger an der Rendite aus dem Burgerbesitz partizipieren. Diese Dividende nennt man „Burgernutzen“.
Freuen wir uns auf das „Ritz Carlton“ an herrlicher Lage mit Blick aufs Matterhorn. Auch mit einem „Ritz Carlton“ gilt in Zermatt: d’Chilcha im Doorf laa.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bitte in Zukunft die Interessenbindungen des Autors offenlegen!
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Grüezi Herr Neff. Sind Sie ein Wirtschaftskonsulent ? Was macht man da so ?
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Wie jedesmal:
Qualität des Artikels = Foto des Verfassers.
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und St-Moritz bleibt hässlich. Zermatt for ever!
LH bleiben bitte bis bei der Finanzwelt. sonst stellen Sie den Blog einfach ein. Terekhov und co brauchen wir nicht!
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Ich auch wollte eigentlich in Zermatt Geld anlegen, gute Idee !
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Brauchen wir sowas?
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Also ich gehe immer in’s Hotel Alphubel der Familie Julen. Gemütlich und passt genau in die Berge. Vor allem aber gibt es keine verwöhnten Snobs dort. Auch wenn ich das Geld habe würde ich nie in’s Ritz gehen nur schon wegen der Kundschaft dort.
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Ein kluger Entscheid!
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Das ist der absolut schlechteste Artikel den ich auf IP je gelesen habe. Nebst all den polemischen und teils völlig aus dem Kontext gegriffenen Artikel ist dieser noch lausiger. Sowohl von Zermatt keine Ahnung wie auch völlig falsch aufgefasst. Der Schreiber soll doch zuerst die knapp 3 1/2 STD nach Zermatt machen um dann den Artikel neu zu schreiben. Das solche Leute von Lukas Hässig nicht zur Rechenschaft gezogen werden? Das Cervo zum Beispiel spielt ebenso in dieser Klasse mit wie auch das Omnia. Von wegen Mont Cervin oder Zermatterhof. Aber ja erstmal denken, dann sprechen ist nicht jedem gegönnt. Zudem ist Zermatt nicht annähernd mit St. Moritz zu Vergleichen sei es von der Ausrichtung, dem Stil oder auch der Klientel bzw. deren Charakter und Herkunft. Gstaad noch zu Vergleichen schlägt dann alles. Gstaad ist nicht ein Gramm mit den beiden Schwergewichten an Grösse, Kulinarik und Hotelerie zu vergleichen – sogleich auch dort natürlich mit The Alpina ein geniales Haus steht (schön das dieses jedoch nicht mal erwähnt wird). Naja – ich bin ja selber schuld das überhaupt zu lesen.
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unterste schublade!!!!
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Was hat es zu tun? Nix
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Zermatt braucht kein Ritz Carlton!
Die Jetset Lackaffen sollen ins Palace St. Moritz oder ins Kulm St. Moritz oder ins Palace nach Gstaad.
Bitte nicht nach Zermatt kommen – hier wollen wir sportliche gute Typen, welche die Berge lieben und nicht diese Lackaffen, welche nur Champagner & Kaviar wollen.
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Bravo ! Es ist eine Wohltat, so einen tollen und fundierten Bericht zu lesen ! Kurze Frage dazu: ist das ein Hotel für den Mittelstand ?
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Was, Ritz Carlton und nicht Hauser&Wirth? Ich bin enttäuscht!
😉
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Zu geil! Herrlich!
Danke!
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Viele regelmässige Zermatt-Besucher würden wohl auch sagen „zum Glück gibt es hier kein Suvretta House oder Badrutt’s“ mit entsprechender Klientel, für welche „vornehme Zurückhaltung“ ein Fremdbegriff ist. Bislang war das ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Zermatt: unprätentiös aber top.
Hoffen wir mal, dass die Pelzträger und Lamborghini-Protzer auch in Zukunft in St.Moritz, Gstaad oder Andermatt bleiben.-
Gut das ist kein Vergleich – der Ort ist sicher hübsch und hat seine Reize. Zermatt spielt nicht in der Liga mit St Moritz etc.
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@DA aus D: Mein Lieber, Zermatt ist Autofrei! Fahr mal hin, dann wird Deine Neidfaktor klarer: Pelzträger und Lamborghini-Prozer. Kannst Du Dir beides leisten, wirst Du es wertschätzen … glaub mir … gutes Leben und weniger Neid.
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„Geiz ist geil“ und „wir verramschen alles“ gilt in Deutschland spätestens seit der Agenda 2010. „Made in Germany“ steht nur noch für „wir schaffen das nicht“, weil wir Versager und Stümper sind. Siehe: Stuttgart 21, Flughafen Berlin, Zuganschluss NEAT, Viktor Orbán. VW hat den Namen Lamborghini total verramscht. In Nizza kann man so ein Geschoss schon für 20 Min. mieten. Adrenalin mal anders für jeden jungen BMW Leaser oder überschätzten Fussballer.Wer einer gewissen Klientel will heute noch Lamborghini fahren? Die fahren vorher mit ihrem Tesla in Nizza oder Cannes vor.
Vielen Dank IP für die Covid Pause wie auch den einmal etwas anderen, interessanten Artikel.
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Das werden sie bestimmt mein Lieber, den Zermatt ist für die Katz. (Tobleroneföteli machen für Asiaten und dann wieder Heim)
Bleibe im Bündnerland -> schönere Bergwelt, läuft was und cooleres Publikum! -
unprätentiös trifft auf das Örtchen Zermatt ziemlich gut zu- hat nicht viel zu bieten. Schön, wenn sie und die anderen „regelmässigen Besucher“ dort ihren Frieden finden! Vor den Lamborghinis und Peltzen brauchen sie keine Angst haben, die werden nicht kommen. 😉
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In Zermatt waere vielleicht noch THE OMNIA zu erwaehnen.
In meinen Augen das beste ZERMATTER HOTEL.-
zermatt hat ziemlich wenig zu bieten, ausser dem Berg welcher beim ersten mal angucken toll ist.
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@HENRY WIDLER: Danke für Werbung.
Ja die Zimmer ab 600 CHF gehen so und di Suit phantastisch. Aber das Beste? Wovon? Aha Zermatt? Geschmacksache mein Lieber?
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Billige PR. Dann noch die Verschwörungstheoretiker. Inside Paradeplatz verliert seine Relevanz, wird offenbar immer mehr zum Tummelplatz von Verlierern.
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Sind sie etwa ein Gewinner? Warum ist ihnen vor zwei Jahren die Frau weggelaufen?
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Braucht’s nicht oder wenn ihr unbedingt die Natur noch weiter zerstören wollt … und der normal Reisende die Preise nicht mehr bezahlen kann gibts Gettos nur für reiche….
Russen Chinesen Saudis usw…. nur Schweizer wird es keine mehr geben in Zermatt -
Eine gute Sache. Wenn wir Touristen in die Schweiz holen, erhöht das letztlich unseren Lebensstandard. Es gibt Arbeitsplätze, Steuern werden bezahlt und vieles mehr.
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@Gut für den Wohlstand: So habe ich es noch nie gesehen. Jetzt in Corona Zeiten, sehe ich, das Unternehmer insolvent gehen, Steuer steigen werden, das RAV und Aussteuerung leider Armut produzieren und und und … aber gut, wenn der
Russe & Chinese meine Steuer bezahlt und die 600 BGA Beamte meine 8.5 Zimmer Hütte bezahlen soll’s mir recht sein …. Träum weiter mein Süsser …. -
Ja unser Lebenstandart steigt bestimmt und die Landschaft wird weiter zu Betoniert für ein paar Reiche.
Was für ein Fortschritt, vorallem für die unterbezahlten Angestellten
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Langweilig… Top of the Mountains DAVOS-KLOSTERS
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Für schlechten Geschmack Perfect !
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„Organisation „Zermatt Tourismus“ unter ihrem jungen Präsidenten Paul-Marc Julen“, wobei dieser etwa 37 Jahre alt ist. Jedenfalls noch nicht so alt und verbraucht wie gewisse Autoren in dieser Plattform, die sich unheimlich originell vorkommen, aber neben ihrem Covid-Frust-Dauerbrenner kaum mehr eigene neue Gedanken hervorbringen.
Davon abgesehen zeigt der gute Beitrag einige interessante wirtschaftliche Zusammenhänge im Hotelbereich, die ich bisher nicht gekannt habe. -
Long overdue. Finally a place to stay. Other than Le Crans, there are not many alternatives. Way to go.
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Bitte als Werbung, Publireportage oder ähnlich markieren.
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St. Moritz kommt mir vor wie ein Stück Bahnhofstrasse in den Alpen. Die Tatsache, dass es in Zermatt eben nicht eine Häufung von Hotels wie Badrutt‘s, Suvretta etc. hat, trägt wesentlich dazu bei, dass der Publikumsmix in Zermatt viel sympatischer ist als in St. Moritz. Häuser wie das Mont Cervin, der Zermatterhof, Omnia, das Riffelalp Resort kommen nicht so „lärmig“ und protzig daher wie die vorerwähnten in St. Moritz. Gut ist auch, dass man das Auto unten in Täsch lassen muss, weshalb Zermatt frei ist von einer Armada überdimensionierter SUVs. Nicht zuletzt ist die Landschaft um Zermatt unschlagbar, für Alpinisten sowieso. Hoffen wir, dass sich das Ritz Carlton gut einfügt.
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SRF/Florian Scheuer: „Wir beobachten einen langfristigen Trend: Die Vermögensungleichheit am ganz oberen Ende hat in den letzte“
https://www.srf.ch/news/wirtschaft/corona-verschaerft-ungleichheit-wenn-die-reichen-reicher-und-die-armen-aermer-werdenLogisch, dass die Überklasse eine Herberge für sich alleine haben will, so bleibt man von den Bettlern verschont, die mal zum Mittelstand gehörten.
Gunther Kropp, Basel-
@Gunther Kropp, Basel
Wer andern das ihrige neidet,
verdient das seine zu verlieren.
Phädrus um 15 v. Chr. -
@mb
Der deutsche Pädagoge Heinrich Zschokke meinte: „Wo Eitelkeit und Prunksucht anfangen da hört der innere Wert auf“ -
@Gunther: Wozu braucht es deine nichtssagenden Kommentare?
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@Gunther Krampf, Basel Land
Können Sie das begründen, oder ist ein ein emotionales Bauchgefühl, weil Sie die Kommentaren nicht verstehen?
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Who cares?
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Jaja, die Luxusbranche wird sicherlich boomen im nächsten Jahrzehnt. Das Volk, der Mittelstand leidet, aber die Vermögenspreise boomen, Reichtum wird weiter an die Spitze umverteilt vom Staat (Zentralbanken) auf Kosten der Bürger. Luxusautomarken sind ausverkauft, wissen nicht wie produzieren bei der ganzen Nachfrage. Wir brauchen mehr Luxushotels, vielleicht kommt ja das WEF nach Zermatt? Tja, so ist das.. tolle Sache.
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Schrottartikel!
Ein Vergleich eines Zermatt (was kaum einen interessiert, ausser diesen Scheissberg) mit St. Moritz ist eine Frechheit.-
@Sandro Müller: Bist Dütscher in St. Moritz der Betonwüste. Zermatt hat ja das Matterhorn und ist Autofrei … St. Moritz hat mir der Boris Becker vor die Suit gekotz, seit der Zeit ist St. Moritz zur Botoxzone erklärt worden. Jetzt mit Gucci Maske viel besser ;-))) ….
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ich schätze,dass ihr IQ bei max. 10 liegt!!
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Absolut korrekt Herr Müller. St. Moritz und Zermatt kennt man in der gehobenen Szene überall – jedoch weltweit kennen 90% mehr das Matterhorn und somit Zermatt und der Rest evtl. noch St. Moritz. Würde gerne mal sehen ob es wirklich so krass aufgeteilt ist. z.B Mal China Fragen wer Zermatt kennt und wer St. Moritz. Sind ja doch über 1mia Leute und nicht grad die Region die finanziell wenig wächst.
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Sie meinen wohl das glamouröse St. Moritz-Bad.
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Sieht aus wie Paradeplatz , wenn man Betonn liebt Go to St.Scheisse .
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In seriösen Medien wird derartiger PR-Blödsinn klar als solcher deklariert. IP verkommt immer mehr zum Sammelsurium von Ergüssen langweiliger Schreiberlinge. Schade.
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Ja und wo in Zermatt lässt sich das Ritz Carlton nieder? Das wäre doch eine wichtige Information.
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Gleich neben dem Parkhaus in Täsch!
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Im Badrutt`s Palace werde ich nie mehr erscheinen, die Veräppeln die Aktionäre. Nein danke.
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Ich bleibe dem Tschuggen Grand Hotel in Arosa treu, auch wenn Ritz Carlton nach Zermatt kommt.
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Langweilig... Top of the Mountains DAVOS-KLOSTERS
Schrottartikel! Ein Vergleich eines Zermatt (was kaum einen interessiert, ausser diesen Scheissberg) mit St. Moritz ist eine Frechheit.
Bitte als Werbung, Publireportage oder ähnlich markieren.