Die Zürcher SVP-Nationalrätin und Gesundheitspolitikerin Therese Schläpfer will wissen, ob Beamte oder Politiker Insider-Deals rund um Impf-Bestellungen des Bundes getätigt haben.
Schläpfer bezieht sich auf Artikel, darunter auch in diesem Medium. Sie fordert die Bankenaufsicht Finma auf abzuklären, was es damit auf sich hat.
„Die Schweizer Bevölkerung beziehungsweise Steuerzahler als direkt Betroffene der Auswirkungen der Pandemie haben ein Anrecht auf Klärung“, so die SVP-Frau in ihrem Email an die Finma vor 2 Wochen.
Sie würde selber „oft aus der Bevölkerung auf dieses Thema angesprochen“. Am Ende würde „ein nicht ausgeräumter Verdacht auf alle Beamten“ zurückfallen.
Ein Sprecher der Bankenaufsicht reagierte drei Tage später. „Zu den in den Medien geschilderten Vorgängen sind wir mit diversen Akteuren im Austausch und haben auch diverse Abklärungen in die Wege geleitet“, versprach er in seiner Mail-Antwort.
Es gebe ein gut funktionierendes System, um mögliche Insidervergehen aufzuspüren.
„Dazu steht die FINMA in engem Kontakt mit den Handelsüberwachungsstellen aller Handelsplätze in der Schweiz (SIX und BX), die ihrerseits im Rahmen der Selbstregulierung verpflichtet sind, die Aktivitäten an den Handelsplätzen zu überwachen, auf Auffälligkeiten (…) hin zu prüfen, diesen nachzugehen und, falls aufsichtsrechtlich relevant, Verdachtsfälle der FINMA zu melden.“
Allerdings lägen die Grenzen in der Geographie. „Von den aufsichtsrechtlichen und strafrechtlichen Verbotstatbeständen sind (nur) Effekten erfasst, die an einem Handelsplatz in der Schweiz zum Handel zugelassen sind und daraus abgeleitete Derivate.“
Schliesslich kenne die Schweiz hohe Hürden, was überhaupt als Insiderdelikt gilt.
„Bei der Ausnützung von Insiderinformationen ist dabei jeweils erforderlich, dass es sich um vertrauliche Informationen handelt, deren Bekanntwerden geeignet ist, den Kurs der entsprechenden Effekten erheblich zu beeinflussen.“
Der Blick berichtete vor drei Wochen von Lonza-Aktien, die vor wichtigen Impf-News rege gehandelt worden seien. Im Frühling 2020 hatte Lonza-Präsident Albert Baehny dem Bundesrat eine eigene Impf-Produktion für den Wirtstoff von Moderna vorgeschlagen.
„Das Handelsvolumen der Lonza-Aktie ist in dieser Zeit verdächtig hoch“, schrieb der Blick. „Fast 400’000 Titel werden am Tag durchschnittlich gehandelt in der zweiten Aprilhälfte.“
„Zum Vergleich: Im letzten Monat waren es durchschnittlich knapp über 200’000. In den letzten zwölf Monaten: knapp über 300’000. Und auf 3-Jahres-Frist gesehen sind es durchschnittlich 330’000.“
Erst am 1. Mai informierte der Bund mit einem Communiqué. „Profitierten Beamte vom Lonza-Deal?“, titelte deshalb der Blick. Nun will die Finma der Frage nachgehen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wissen Sie, was passieren wird? GAR REIN NICHTS! Die Pateien, Die Bundesberner, die Gerichte, Die Wirtschaft deckt sich doch GEGENSEITIG. Es ist doch alles eine Farce!
Der Einzige Ansatz wäre, dass Bundesbern mindestens 50% jener vom einfachen Volk dort hätte. Jene, die noch mit den Problemen der einfachen Leute und mehr Bodenhaftung haben als all diese „Cüplitrinker“ der „oberen“ Klasse, die Verträge auf dem Golfplatz unterschreiben und sich die „Geschäfte“ zuspielen, nebst dem sie 250’000+ Entgelt (das ist kein Lohn, denn dafür müsste man ehrlich arbeiten!) erhalten. Jeder jener dürfte keinerlei Mandate besitzen, die seine Entscheidungen trüben. Keine Sondervergünstigungen wie Generalabo, Bundesheli und Chauffeur mit Limousine usw.
Wir sollten uns in Grund und Boden schämen, dass wir das Ganze System so manipulativ betreiben lassen. Es ist eine grosse Schande!
Es ist zeit umzukehren und einen unbequemen, dafür ehrlichen Entscheid zu treffen.
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Sehr geehrte Frau Nationalrätin,
bitte misten Sie zuerst im eigenen Stall. Konkret bei Ihren Parteikollegen im NR, die sich als Biedermänner aufführen und i.S. Insiderhandel es ganz schön dick hinter den Ohren hatten.
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Ob solche Beamteninsiderdeals illegal sind, weiss ich nicht. Was ich aber weiss ist, dass sie eine Schweinerei wären. Gute, berechtigte Initiative der SVP-Nationalrätin Th. Schläpfer. IP, bitte dran bleiben, denn von den Mainstreamern hört man vermutlich nichts dazu.
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Es wird wohl passiert sein in mehreren Ländern.
Dazu fällt mir ein:
https://nitter.cc/MichaelPSenger/status/1371907326987276288#m
Übersetzt:
„Wenn die Geschichte über diese Zeit geschrieben sein wird, denke ich, dass der wahre Schock nicht sein wird, wie viel die Führungskräfte für den Verkauf ihrer Länder an China erhalten haben, sondern wie wenig.“Senger spricht den Aspekt CCP an, den andere nicht (ausreichend) ansprechen. Das ist eine wichtige Ergänzung. Jedoch ist die CCP natürlich nicht der einzige Haupttäter. Es sind sicher auch juristische und Privat-Personen aus den Industrien Finanz, Pharma und Tech.
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Solange sich politische Parteien dafür einsetzen, dass Whistleblower an Stelle von Verbrecher strafrechtlich verfolgt werden und sie Wirtschaftsdelikte nach wie vor als Kavaliersdelikte ansehen, haben Leute, die ihr Insiderwissen nutzen, kaum etwas zu befürchten.
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Wie naiv ist denn diese SVP–Tante oder machts Sies für Stimmen bei den nächsten Wahlen ?
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Insiderhandel und Nepotismus sind Verbrechen, die in Bern an der Tagesordnung sind und sollten geahndet werden. Das Problem ist, dass sich alle in Bern decken. Herr Hässig, bitte dranbleiben.
Ich bin für eine Aktion „BE/2“, d.h Halbierung der ins Uferlose aufgeblähte Verwaltung in Bern.
Die Bundesanwälte könnten sich der Sache mal annehmen, oder hängen sie auch mit drin. Frau Sommaruga hat leider Immunität im Fall Levrat.-
Die grossen Insiderdeals finden dort statt, wo der direkte Zugriff auf die grossen Verwaltungsvermögen stattfindet.
Dabei agieren ganze Netzwerke, denen u.a. Portfoliomanager, PK-Manager, Investmentbanker, externe Vermögensverwalter (EVV) angehören. Dazu gesellen sich – wie aus der bisherigen Rechtssprechung hervorgeht – auch VR sowie Topmanager, die über entsprechende Informationen im voraus verfügen.
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Na klar haben sich die Beamten in Bern rechtzeitig mit Aktien eingedeckt und knallharte verbotene Insiderdeals getätigt. Die Finma würde aber nie ihre eigenen Leute an den Pranger stellen, die Finma verfolgt immer nur die kleinen unschuldigen Amateurtrader, die rein zufällig mit ihren Aktien zum richtigen Zeitpunkt Glück hatten. Die echten Schuldigen in Bern lässt man laufen, die Finma ist eine einzige Farce und gehört abgeschafft bzw die Beamten alle ausgetauscht.
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Frau Therese Schläpfer hat ein Anrecht sich mit fachkundigen Personen als Schweizer Bürgerin auszutauschen zumal ja die betroffenen Stellen offensichtlich nichts zu befürchten haben. Ich denke auch, wenn es nichts zu befürchten gibt, so sollte doch einem guten, fachkundigen und seriösen Informationsaustausch nichts im Wege stehen.
Ich wünsche Frau Therese Schläpfer guten Mut und kompetente Ansprechpartner in dieser Sache.
Freundliche Grüsse, Heidi Jeger -
Insider Ermittlung im Bundeshaus? Wird nichts bringen, denn wie wir alle wissen gibt es in der Schweiz keine Korruption…
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Die SVP ist nirgends massgebend.
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E-Mail, wann lernen Sie es endlich, nicht Email.
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schyyzer pinggel!
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Duden empfiehlt Email. Aber gemäss Ihrem Nachnamen können Sie eh nur gebrochen Deutsch.
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Email! 🙂
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Verstehen Sie auch EMail nicht?
Sind Sie doch einfach still stolz auf sich oder drücken Sie noch die Schulbank?
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Die FINMA sollte mal gegen die FINMA ermitteln.
Wenn weisch was ich meine 😉
Credit Suisse & Co.
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@ Ioomit
…..und die Bundesanwaltschaft gegen Bundesrat und Parlament, weil der gesamte Staat und seine Regierung durch ein betrügerisches Kreditschneeballsystem finanziert sind.
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Frau Schläpfer hat auch vergessen, dass Insiderhandel mit Wertpapieren ein Gentlemensdelikt ist ! Sie will „Beamten“ eins auswischen, oder ? Dabei vergisst sie, dass das VBS ein SVP-Nest ist und als Täter auch Personen ausserhalb eines engen Kreises in Frage kommen. Frau Schläpfer hat kein Ahnung, oder ?
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Und? Meinen die Pfeifen, nur Schweizer handeln Lonza? Bei dieser Themenlage waren die Volumen bei allen diesbezüglich exponierten Titeln höher…
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Das ist ein krasser Verdacht, der hier geäussert wird! Meint wirklich irgend jemand in der Schweiz, dass dieselben Beamten, die vollkommen unfähig sind, mit den Impfstoffherstellern vernünftige Lieferverträge auszuhandeln, clever genug sind, um Insiderdelikte mit Aktien zu begehen?
Sprich: keine Ahnung von Privatwirschaft im Beruf, aber privat zocken dass die Balken krachen? Schwer vorstellbar!
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Es sollte Fragen aufwerfen, wieso die FINMA dem nicht schon selbst nachgeht…
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Frau Schläpfer ist ein Quotenfrau; sie hat kein besondere Kompetenzen ! Eine „Gesundheitspolitikerin“ mit vertieftem Fachwissen ist sie nicht.
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Die RR Rickli von Zürich auch nicht, aber gross Plaudern.
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Ja was würde die Finma nur machen wenn Sie nicht die Investigationsabteilung Blick hätten…die würden an lageweile sterben
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Danke, Frau Schläpfer und Herr Hässig, dass Sie dranbleiben. Weiter so!
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Für alle, die es noch immer nicht begriffen haben:
Es gibt in der sauberen Schweiz keine Korruption!!!
Merkt Euch das!
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Die Initiative von Frau Schläpfer ist aller Ehren wert, herauskommen wird dabei: Nichts. In der neo-feudalistischen Schweiz mit korrupten Politikern und Beamten, geldgeilen Managern und der obrigkeitshörigen Systempresse wird sich die herrschende Elite auch weiterhin die Taschen auf Kosten der Netto-Steuerzahler füllen.
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Natürlich, und mit Recht werden die Beamten sagen. Bei dem Lohn muss doch ein Insiderzustupf erlaubt sein, oder?
Onkel Berset macht‘s vor…
Danke, Frau Schläpfer und Herr Hässig, dass Sie dranbleiben. Weiter so!
Die Initiative von Frau Schläpfer ist aller Ehren wert, herauskommen wird dabei: Nichts. In der neo-feudalistischen Schweiz mit korrupten Politikern…
Die FINMA sollte mal gegen die FINMA ermitteln. Wenn weisch was ich meine ;) Credit Suisse & Co.