Bei der vermeintlichen Erfolgsstory Moneypark, eine Hypo-Vermittlerin im Stil des VZ Vermögenszentrums, ist der Wurm drin. Nach vielen Abgängen springt nun auch noch der COO von Moneypark von Bord.
Michael Rogenmoser heisst dieser, er war erst seit zwei Jahren bei der 70-Prozent-Tochter der grossen Helvetia-Versicherung.
Letzte Woche teilte die Moneypark-Spitze Rogenmosers Ausscheiden der Crew mit. Auf Anfrage wollte sich eine Sprecherin nicht äussern. Man kommentiere „Kündigungen … generell“ nicht, deren „Hintergründe“ seien „individuell“.
Rogenmosers Abgang lässt die Alarmglocken läuten. Bei Moneypark war der Ex-McKinsey-Berater nicht nur für alles Operationelle wie IT und Prozesse zuständig. Sondern er agierte auch als „Head of Business Development“.
Sprich: Rogenmoser sollte die Firma weiter in die Zukunft führen. Das tut er nun nicht, ebenso wenig wie die rund 25 Mitarbeiter, welche die Finanzvermittlerin laut einer Quelle seit Anfang Jahr verlassen hätten.
Darunter befände sich ein halbes Dutzend Kaderleute inklusive Leiter von Moneypark-Filialen.
Was ist da los? Laut einer zweiten Auskunftsperson herrscht in der Führung ein Streit zwischen den Alteingesessenen und den jungen Aufstrebenden.
Zu Letzteren gehörte der Mann für den Online-Vertrieb. Dieser wuchs unter dessen Leitung von null auf über 2,5 Millionen Umsatz im letzten Jahr.
Statt gelobt und weiter gefördert zu werden, versetzte die Moneypark-Spitze den Erfolgsmanager. Sein Online-Vertrieb, der auch die Telefonberatung umfasste, wurde eingestampft.
„Die Alten sind neidisch“, begründet der Gesprächspartner das Verhalten. „Statt die Jungen zu unterstützen, stellen sie sich diesen in den Weg.“
Der Online-Vertriebs-Mann hat die Moneypark inzwischen verlassen. Gekündigt. Einer mehr, welcher der „Traumfirma“ den Rücken kehrt.
Hat die Moneypark ein Kulturproblem, lässt sie den Jungen keine Chancen?
Die Sprecherin dementiert das vehement. „Ihre Spekulationen weisen wir zurück“, hält sie per Email fest. Mehr sagt sie nicht.
Ein weiteres Problem seien „übertriebene“ Zielvorgaben von oben an die Regionen- und Filialleiter, meint der Gesprächspartner.
Diese seien oft sehr ambitiös und würden dazu führen, dass die Teamleiter und ihre Kollegen sich nicht vorstellen können, diese auch nur annähernd zu erreichen.
Die Jungen und Engagierten weg, die Alten weiter an der Macht – so das Bild.
Über der Szenerie schwebt Gründer und CEO Stefan Heitmann. Der lasse sich kaum blicken, so der Insider.
Wartet der Gründer nur noch auf den Moment, bis er selber abspringt? Heitmann tanzt bereits jetzt auf mehreren Hochzeiten. Er könnte nach der verbleibenden Verpflichtungszeit gegenüber der Helvetia das Weite suchen.
Die Versicherung hatte vor 4 Jahren über 100 Millionen Franken für 70 Prozent an Moneypark auf den Tisch geblättert, damals noch unter der Führung von Pierin Vincenz als VR-Präsident.
Viel Geld, würde man meinen. Also dürften die Helvetia-Chefs bestimmt zum Rechten schauen. Offenbar ist das nicht der Fall. Aus St.Gallen sei null und nichts zu vernehmen, meint die Quelle.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pingback: Moneypark on fire - inside Paradeplatz
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Die eigentliche Frage ist doch: warum erlaubt die FINMA den Versicherungen wie Helvetia das sauer verdiente Geld der Versicherten in solche Schrott-Gesellschaften zu investieren?
Was hat Money Park mit Versicherung zu tun? Eben, gar nichts!
Wenn man sich erhofft hat, auf diese Weise neue Kunden für eine Hausratversicherung gewinnen zu können: das wäre auf andere Art und Weise und für viel weniger Geld zu haben gewesen.
FINMA muss dieses Zeugs stoppen, und sich endlich ihrer Verantwortung stellen: die Versicherten zu schützen!!!
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Die Moneypark vermittelt Sachversicherungen EXKLUSIV an Helvetia.
Wo die Moneypark sonst noch gebundener Vermittler ist kann man im Vermittlerregsiter sehen! Die haben schon was mit Versicherungen zu tun, etwa soviel wie der AWD
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Im Alter wird man immer knackiger.
Mal knackt es hier, mal da!
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Na ja, schein auch wieder ein Klassiker zu werden, zuerst gehypt, dann aufgeblasen, teuer verkauft und irgendwann dann wieder eingestampft. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.
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Na ja, wenigstens ist diese „Helvetia“-Beteiligung logischer als die der anderen Versicherungen, welche in Ringier oder in teure Sitzungszimmer investieren…
Auf der anderen Seite muss man als Aktionär schon aufpassen, dass die Strategische Fehlschüsse nicht überhand nehmen. Um schon gar kein Klumpenrisiko aufkommen zu lassen, investiert man in drei, vier Versicherungen. Eine läuft dann schon. Meistens ist das die Zurich. LOL. -
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Der Heitmann hat Moneypark doch schon abgeschrieben.
Der lässt sich lieber auf jedem Panel als „Fintech-Unternehmer“ abfeiern und strickt an an „PriceBubble“. -
Der sogenannte Insider bzw. die Quelle scheint doch sehr frustriert zu sein. Als junge(r) Ambitionierte(r) – für die/den die vorgegebene Ziele unerreichbar scheinen – wäre ein Arbeitgeberwechsel in Betracht zu ziehen.
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Klassisches Management-Geplänkel. Wer dem Chef schön brav folgt und sein Maul nicht aufreisst, sitzt sicher im Sattel und jene die (berechtigte) Kritik anbringen und Dinge verändern wollen, die zu einer gesünderen Kultur führen, werden mundtot gemacht. Missmanagement par excellence.
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Auf deinen Kommentar haben wir alle gewartet Andy (oder besser Stefan?)
Gebe Moneypark noch 1 Jahr.
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Wurde wahrscheinlich ebenso vor die die Tür gestellt, wie die meisten. Es aber dann als „einvernehmliche Trennung“ oder pro Mitarbeiter „Kündigung durch den Mitarbeiter“ kommuniziert, um bloss keine Gefahr zu laufen, nicht kritisiert zu werden für „hire & fire“. Diese Geschäftsführung ist einfach ein Vollversagen, aber wenn man die Personen mal screent, wundert es auch nicht.
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Herrlich, ja lieber Stefan es kommt alles zurück im Leben. Vielen Dank liebes Schicksal.
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Karma eben….😀 an Arroganz ist der Heitmann nicht zu übertreffen. Aber er wird sein Geld gemacht haben. Was kümmert‘s ihn.
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Die Mitglieder der Geschäftsleitung sind mehrheitlich traurige gestalten ohne nennenswerte Kompetenzen. Alles für die (Frauen-)Quote!
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Rogenmoser war der „designierte“ Nachfolger des CEO. Zumindest so hatte er es bei seinem Eintritt verstanden und deshalb die Stelle angenommen. Niemand weiss, was er und Heitmann ausgeknobelt haben. Dieser Abgang lässt tatsächlich wenig Gutes hinter den Kulissen erahnen.
Wieder einmal ein würdiger IP Beitrag heute. Bin erleichtert..,
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Es überrascht nun wirklich nicht, dass Mitarbeiter bei Moneypark unweigerlich einen ausgeprägten Fluchtinstinkt entwickeln. Sehr erstaunlich ist aber, dass diese offensichtlich wieder einen Job finden. Wer lädt Bewerber mit einem Moneypark-Engagement im Lebenslauf überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch ein? Gibt es da einen neuen Startup in der Finanzszene, der sich qualitativ noch unter Moneypark positioniert?
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Moneypark hat und hatte immer wieder einige sehr fähige Leute. Es sind die Mitarbeiter die eine Firma erfolgreich machen und nicht umgekehrt. Ich als Recruiter würde mich freuen auf jemanden, der weiss was es heisst hart zu arbeiten in einem sehr dynamischen Umfeld und die Firma zum Erfolg bringen will. Da gibt es definitiv unangenehmere Bewerber.
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Nun ja, ich arbeite nicht bei Moneypark, aber über 30 Jahre in der Finanzbranche…
Im letzten Herbst hat mir Moneypark eine unglaublich tolle Hypothek vermittelt und dies noch bei einem erstklassigen Anbieter!
Ich war und bin wirklich zufrieden und könnte es aufgrund meiner Erfahrung jederzeit weiterempfehlen…
Ps. Ich arbeite wirklich nicht dort 🙈
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Da gehen noch mehr aber spielt nur eine kleine Rolle und Helvetia versichert bestimmt auch eigene Flops.
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Helf Etia: 100 Mio . für eine Wunder-Tüte Moneypark?
Wer mit solchen Summen Blasen – Firmen nachjagt verdient offensichtlich 🙄 eine Rüge für fahrlässiges handeln.
Was sagen die Aktionäre zu dieser Geld-Verlochung par excellence ?
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das übliche, bei start up’s
zuerst alles aufblähen mit schöner
homepage und tollen zahlen
ein dummer übernimmt und überzahlt
und irgendwann geht die warme luft ab
selber schuld -
In diesem grossen Haifischbecken
vertreiben Alte junge Gecken.
Herrlich, ja lieber Stefan es kommt alles zurück im Leben. Vielen Dank liebes Schicksal.
das übliche, bei start up's zuerst alles aufblähen mit schöner homepage und tollen zahlen ein dummer übernimmt und überzahlt und…
Rogenmoser war der „designierte“ Nachfolger des CEO. Zumindest so hatte er es bei seinem Eintritt verstanden und deshalb die Stelle…