McKinsey legt ihre oft gerühmte Zurückhaltung ab. Die bekannteste Strategieberaterin zieht ins ehemalige Manor-Warenhaus, das von Besitzerin Swiss Life aufgepeppt wird.
Die NZZ berichtete als Erste.
Als Geschäftsadresse verwendet McKinsey jedoch nicht die Zürcher Bahnhofstrasse, sondern die parallel dazu gelegene, weitgehend unbekannte Lintheschergasse.
Dass man wie seine Grosskunden nun selber einen Palast bewohnt: Das hängt das Unternehmen mit Bedacht nicht an die grosse Glocke.
Der neue Glamour kontrastiert mit der Lage im Business. Laut einer Quelle soll nicht McKinsey das Rennen um die sogenannte „Post-Merger-Integration“ der Credit Suisse in die UBS gemacht haben.
Sondern Mitbewerberin Oliver Wyman.
Die auf Finanzfirmen fokussierte Tochter des US-Konzerns Marsh & McLennan, wo Ex-UBS-Präsident Mathis Cabiallavetta nach seinem harten Aufprall 1998 lange weit oben sass, habe den Job gekriegt.
Die UBS und Oliver Wyman, die letzten Sommer die CS beraten hatte, reagierten nicht auf Anfragen. Und ein McKinsey-Insider sagte, man wisse intern noch nichts von einem Entscheid.
Sollte McKinsey tatsächlich leer ausgehen, käme die Niederlage zu einem heiklen Zeitpunkt. Die Firma baut weltweit zahlreiche Jobs ab.
Die Rede ist von 2’000 Stellen, die in den nächsten Monaten verschwinden würden. Eine solche Sparkur hat die lange vom Erfolg verwöhnte Firma bisher nie nötig gehabt.
Die Stimmung im Innern der Vorzeige-Beraterin ist rapide gesunken. Grund ist, dass die überwiegende Zahl der wegfallenden Arbeitsplätze im Support liegen.
Das heisst, nicht die Partner müssen bluten, sondern die Arbeitsbienen.
Sie, die schon bisher im Quervergleich unterbezahlt waren, wie ein Insider ausführt, sollen die Zeche für Schlendrian und Empire-building bezahlen.
Das lässt die Emotionen seit Wochen hochgehen. Denn das Problem von McKinsey liegt genau auf der anderen Seite der „Pyramide“: ganz oben.
McKinsey hat viel zu viele Partner, die wiederum viel zu viele direkte Zudiener unter sich beschäftigen, welche nur darauf warten, rasch ebenfalls den Status eines Partners zu erhalten.
Die aufgeblähte Truppe an der Spitze macht „The Firm“ lahm und teuer. Die Partner und die Berater-„Seniors“ verrechnen stolze Ansätze, um genug für die eigenen hohen Entschädigungen einzuspielen.
Die effektive Arbeit mit den vielen Powerpoint-Folien erbringen derweil die Leute im Backoffice, darunter viele „Juniors“. Sie krüppeln nicht nur rund um die Uhr und von Montag bis Samstag.
Sondern ihr Entgelt liegt auch bis zu einem Drittel tiefer als bei Bain & Company, der Boston Consulting Group oder Accenture, die sich auf IT fokussiert.
Lange blieb die Missstimmung unter dem öffentlichen Radarschirm. Erst die Ankündigung, Hunderte oder gar Tausende Backoffice-Jobs weltweit zu streichen, hat zur Eruption geführt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Sollte McKinsey auch die UBS begraben? Es reicht doch, dass McKinsey die CS über Jahre den Bach hinunter gefahren hat!
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Was ist McKinsey?
Das ist eine Firma, die man anheuert, um das was man als Chef schon weiss, oder zu wissen meint, seinen Aktionären und Mitarbeitern zu verklickern.
Wo immer eine Organisation so richtig Fett angesetzt hat, wirkt die McKinsey-Kur Wunder.
Darüber hinaus aber sind die Rezepte dieser überbezahlten Power-Point-Designer, frisch von der HSG St.Gallen diplomiert (hören wir auf, das eine Universität zu nennen!), reines Gift.
Was die McKinseaner auf dem Gewissen haben, lässt sich am besten am Wirken eines Thomas Wellauers darstellen: Mit-Architekt der Hunter-Strategie, die mittels Aushöhlung von Name und Bankkonto der Swissair, die dubiose SAirGroup gründete, bis die Markenperle Swissair endgültig erledigt war.
Dutzende von Wellauers Kumpane von Suter bei Crossair über Air Liberté und andere Geldvernichtungsfirmen dankten es dem angeblich so intelligenten Manager, der sich durch beleidigende Ausfälle gegen die aus seiner Sicht wertlosen 60-jährigen Geschichte der Swissair, ganz besonders auszeichnete.
Ich höre noch diesen Bentley-fahrenden Zigarrenraucher, von Philipp Bruggisser assistiert, grossspurig verkünden, dass das Problem der SAirGroup die Swissair sei..!
Dann das zweite Meisterstück des „brillanten“ Kopfes hinter der Allfinanz-Strategie der CS und Winterthur-Versicherung, die letztere die Existenz kostete.
Wenn man dann noch weiss, dass dem gelernten Chemiker -man sagt aus charakterlichen Gründen- nicht einmal ein Kp-Kdo anvertraut wurde, schliesst sich der Kreis, denn der Mann soll diesbezüglich ein echter Radfahrer gewesen sein..nach oben buckeln und nach unten treten.
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Ein schneller Blick auf LinkedIn: bei McKinsey arbeiten fast nur HSG/ETH-Absolventen. In Genf noch ein paar von der EPFL. Beeindruckend, dass nur die was können, deutschsprachige Harvard- oder Cambridge-Absolventen den McK-Büros in Little Switzerland aber scheinbar nicht gut genug sind.
Aber auf Diversity achte man ganz stark, entsprechend die 55% Frauen, die seit 2020 eingestellt wurden (externe Quelle).
Na, dann sollen doch die jungen 25-jährigen HSGlerinnen dem Sergio erklären wie er seinen Laden sanieren soll;)!
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Mckinsey ist ein maulwurf der amis. Mal nachdenken ob die pleiten von cs und swissair nicht von denen lanciert wurden.
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Moderne Sklaverei, jetzt sind schon die ausländischen Billiglöhner zu teuer.
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Die gehören in eine Holzbaracke tief im Wald….!
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McKinsey ist völlig out. Sorry aber wenn ich Leute entlassen muss, braucht es die Bude nicht. Besonders gute Strategien entwickeln sie auch nicht mehr, besonders in der Schweiz nicht. Das waren noch Zeiten als Knecht der Chef war.
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Die UBS braucht eder Mc Kinsey noch Mc Donalds. Heiri Bünzli (ohne Mc)und Zeughauskeller reichen vollständig. Für den Glamour sorgt der Tessiner und den Angelsachsen wäscht eine Ire die Kutteln.
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McKinsey! Ist dies nicht die Firma mit den A4quer-Folien? Ich habe auch deren Vertreter erlebt. Vielfach waren die Berater HSG’ler mit Null Betriebserfahrung und was empfohlen wurde war oft nicht brauchbar. Von mir aus gesehen trägt McKinsey eine Mitschuld am heutigen Zustand vieler Betriebe in der Finanz- und Bankindustrie.
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Natürlich müssen es immer Angelsachsen sein bei einer Unternehmensberatung bei Schweizer Banken. Es ist geradezu ein Muss, Leute dafür anzustellen, deren einzige Sprache Englisch ist und für die alle Dokumente von Französisch und Deutsch ein eigener Übersetzungsdienst eingerichtet werden muss. Da gibt Prestige. Schliesslich müssen ja Absolventen der ETH und der Universität St. Gallen für weniger als ein Butterbrut diesen hochfahrenden und allwissenden angelsächsischen Hochschulabsolventen zu Diensten sein. ETH und Universität St. Gallen sind ein Nichts gegen die Universität von Mississipi und anderen drittklassigen US Universitäten, deren Absolventen kaum mehr wissen als KV Stifte bei uns. Für die Schweizer Banken kommen nicht MIT Absolventen in Frage, sondern eben diese dritte Klasse von US-Universitäten, aber mit Höchstansetzen bei der Beratung.
Es ist doch gut, dass angefangen mit solch Koryphäen wie R. G. bei der CS und M.O. bei der UBS, die Schweizer als Trottel dargestellt werden und schlussendlich sich derart benehmen, angefangen von den Aufsichtsbehörden, der SNB über die Grossbanken, deren Schweizer Chefs nur noch sich um ihre Boni kümmerten. Ob sich dies mit Ermotti ändern wird, ist zweifelhaft.
nicht in Denkkategorein der US-Boni-
Kann ich nur sagen: Selber Schuld Herr Zach, selber Schuld.
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Am Ende kochen sie ja alle nur mit Wasser und es ist egal ob die wöchentliche Teamrate 110k, 340k oder 500k hoch ausfällt. Als Kunde könnte ich Bücher über die Consulting Branche schreiben, bin mir noch unklar ob die Ergüsse im Buchladen unter „Komik“, „Lebensratgeber“ oder „Fiction“ stehen sollten. Man kann Hr Hässig nur ermuntern über einen Inside Consulting Blog nachzudenken, die Stories würden die Bankgeschehnisse teils durchaus übertreffen, Muppetshow vom Feinsten!
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Rubrik Unfälle und Verbrechen käme noch in Frage
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Interresiert niemanden wirklich. Alle diese Beratungsfirmen sind massiv überbezahlt und vielfach nutzlos
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AWD-Swiss-Life und McKinsey. Das passt ja wieder. In meinem Säule 3aVertrag der Swiss-Life welcher über 30 Jahre lief und der mir wegen der Überschüsse „verkauft“ worden war, gab es genau zehn Jahre lang ein paar Krümel Überschüsse. Die restlichen 20Jahre bis zur Auszahlung gab es noch Unterschüsse weil die oben so viel Geld verdienen mussten, dass sie natürlich erst die AWD-Fatzkes und nicht die Versicherten bedienen mussten. Genau solches Gebaren heckt McKinsey aus. Da passt AWD-Swiss-Life prima ins Hochzeitsbett. Mit ihrer Werbung machen sie noch immer auf good old Switzerland obwohl dort nur noch „garnieren“ und „kickbacken“ praktiziert wird. Nichts anderes. Die passen richtig zusammen, AWD-Swiss-Life und McKinsey, ja genau. Es geht weiter bergab.
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Also das wäre mal eine gute Neuigkeit, wenn die Bastler von McKinsey den Auftrag nicht erhalten würden. Der dortige Filz war ja bekanntlich ein wichtiger Grund für den Untergang der CS. BCG hat das gleiche Problem und Bain hat kaum Erfahrung / Know How im Banking-Bereich.
Oliver Wyman wäre hier sicher eine gute Wahl, die haben eine Ahnung (insbesondere vom Investment Banking und Finanzmarktinfrastruktur) und sind nicht so verfilzt in der UBS/CS-Welt, aber haben doch über die letzten Jahre ein paar interessante, anspruchsvolle Projekte in der Schweiz gehabt (was man hört).-
Wyman hat das Beratungsmandat bei Körner letztes Jahr zur CS Umstrukturierung noch vor Ende des Projekts abgeben müssen, Erfolg sieht anders aus…alles Schaumschläger
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@We all know it
Also wenn jemand mit dem Körner nicht zusammen arbeiten kann, dann ist das für mich eher ein positives Argument…Hauptsache keine McKinsey finde ich.
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Würde mich mal interessieren, wie viele Firmen dank McK untergegangen sind ….
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Zum Beispiel die Swissair!
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die ASCOM war auch gut beraten
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Sollte McKinsey auch die UBS begraben? Es reicht doch, dass McKinsey die CS über Jahre den Bach hinunter gefahren hat!
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Da werden wohl viele Mackie-Juniors zur Konkurrenz wechseln, um dort ihre PowerPoint-Folien zu pinseln.
Die Kombination Linth-Escher, Goldhase / Wirtschaftskapitän, klingt m.E. viel nobler als ordinärer Bahnhof, Schiffbruch der Escher-Bank hin oder her. -
Was sind die neuen McK Juniors denn für Weicheier? Arbeiten nur noch rund um die Uhr von Montag bis Samstag? Kein Wunder sieht es mit der Firma nicht gut aus.
In meiner Zeit als Junior galt noch 24/7, an mindestens 50 Wochen im Jahr.
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@ Hans: Wohl eher soziale Hängematte wie die Mehrheit der Schreiblinge hier!
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Ein schneller Blick auf LinkedIn: bei McKinsey arbeiten fast nur HSG/ETH-Absolventen. In Genf noch ein paar von der EPFL. Beeindruckend,…
Interresiert niemanden wirklich. Alle diese Beratungsfirmen sind massiv überbezahlt und vielfach nutzlos
Am Ende kochen sie ja alle nur mit Wasser und es ist egal ob die wöchentliche Teamrate 110k, 340k oder…