Prinz Michael von Liechtenstein ist der Cousin von Hans-Adam, dem Fürsten des Ländles. Als Verwaltungsrat der Identec Group im Liechtensteinischen Balzers verströmte er Seriosität.
Genützt hat’s wenig. „Wir müssen Sie leider informieren, dass die Identec Group AG am 30.1.2024 Insolvenz angemeldet hat“, schrieb der Präsident des VRs „an die Aktionäre“ der Firma.
Der Mann heisst Martin Zumtobel, ein Unternehmer aus Österreich, der einst seine Lebensmittelkette der Migros verkauft hatte.
Mit dem Geld baute er Unternehmen, so die Identec. Im 2014 malte die „Finanz und Wirtschaft“ ein baldiges IPO an die Wand.
Daraus wurde ebenso wenig wie ein blühendes Geschäft. Im Gegenteil.
Zumtobel, seine Durchlaucht Prinz Michael und ein Dritter im Bunde mit strafrechtlichem Sündenregister legten eine Pleite der Kingsize-Klasse hin.
Ihren Einsatz verlieren dabei auch Bekannte. An vorderster Front die Schwyzer Sackmesser-Ikone Victorinox.
Laut Identec-Präsident Zumtobel sei Victorinox mit knapp 7 Prozent an der Gruppe beteiligt. Trifft das bis heute so, so stünde das Vorzeigeunternehmen der Eidgenossenschaft vor einem happigen Abschreiber.
Geschätzt mehrere Millionen.
Diese kämen zu Verlusten mit René Benkos Signa und einem Bauunternehmer und Zurzach-Parkhotel-Investor, dessen Gruppe sich nach seinem Ableben als Kartenhaus entpuppte.
Bald gibt’s das Victorinox-Signal: Geht Firmenchef Carl Elsener rein, musst Du sofort raus.
Auf Fragen nach den Gründen für den fulminanten Zusammenbruch seiner Gruppe hielt sich Identec-Präsident Zumtobel bedeckt.
„Der Insolvenzantrag wurde mit 8.2.2024 im Edikt eingetragen und ist ein laufender Prozess. Am 17.4.2024 findet die Tagsatzung statt, bis dahin können wir leider nichts Verbindliches berichten.“
Wie er und seine Kollegen einen Turm mit viel Luft bauten, illustriert eine Transaktion. In den Nullerjahren erwarb die Identec eine Schweizer Familienfirma. Kaufpreis rund 10 Millionen.
Es ging nur zwei Jahre, da wurde das gleiche Unternehmen mit 100 Millionen in den Büchern der Identec bewertet. Dioscounted Cash Flow und so.
Um Carl Elsener muss man sich keine Sorgen machen. Er verfügt mit seiner Victorinox über einen persönlichen Bancomaten, der noch lange Noten in rauhen Mengen ausspuckt.
Für weniger begüterte Identec-Investoren dürfte das anders aussehen. Sie können ihr Investment abschreiben – wohl auf null.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wir konnten in Erfahrung bringen, dass nicht unerhebliche Anteile der Investorengelder (teilweise in Grössenordnungen zw. 30 und 40%, manchmal sogar 100% der Investitionssumme) von vornherein gar nicht in der IDENTEC ankamen, sondern bereits im Vertrieb über Offshore-Gesellschaften abgezogen wurden. Von den Investorengeldern, die letztlich noch in der IDENTEC eingelangt sind, wurden weitere nicht unerhebliche Anteile als Management Fees abgezogen. Nach bisherigen Erkenntnissen flossen dadurch rd. EUR 36.6 Mio. der Anlegergelder an Vertrieb und Initiatoren. Unter diesen Gegebenheiten ist es wenig verwunderlich, dass in Aussicht gestellten Ziele nicht erreicht wurden.
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Liechtenstein, Liechtenstein, und schon wieder Liechtenstein.
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Wer meint ein Prinz von und zu Liechtenstein macht eine Gesellschaft seriöser, der täuscht sich.
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Erstaunlich wie viele Kommentare das Land Liechtenstein kritisieren. Dabei fällt mir auf, dass ebenso viele es falsch schreiben. Man fragt sich also, wie tief ist die Kenntnis deren über das Land überhaupt?
Ein Schwiizer
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Wer erteilt die Absolultion: der Fürst, der Erbprinz oder der Bischof?
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Wenig überraschend. Der CEO Dietmar J. Amann war ein windiger langjähriger Vertrauter von Martin Zumtobel und wer seinen Stories Glauben schenkte, ist selbst schuld.
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Die Victorinox ist immer mehr ein Auffangbecken von unfähigen möchtegerns…
Familienmitglieder, Anverwandte und andere Toben sich in sinnloser Selbstverwirklichung aus. Es gab früher in der Produktion und Entwicklung viele mit tollen Ideen. Das alles machte die Victorinox gross. Heute glauben Marketingfuzzis und andere es besser machen zu können. Viele Altgediente bedauern das der Spirit von Victorinox bewusst zerstört wird… -
Wie kann sich eine grundsolide Firma wie Victorinox plötzlich auf Kreditvergabe einlassen.
Offenbar wird es den Führungspersonen langweilig und sie vergeben Kredite. Offensichtlich verstehen sie das Kreditgeschäft und deren Risiken nicht. Beim Benko Skandal sind dutzende Banken auf diesen grössenwahnsinnigen Blender reingefallen. Resultat: Verluste und nochmals Verluste.
Es ist unsäglich was für Versager unsere Schweizer Firmen leiten. Die Bank Bär hat den Vogel mit 600 Millionen an Signa/Benko abgeschossen. -
Was vergessen wurde: Migros hat dem Zumtobel den Schotter, ca. eine halbe Milliarde Franken, beim Kauf der später liquidierten familia-Gruppe, in den Rachen geworfen.
Mit diesen hunderten von Migrosmillionen konnte grosskotzig mit einer Identech gestartet und geschäftet werden. 1993 begann der Abstieg der Migros bei diesem Investment -
An der Buckstrasse gingen die Anleihen weg wie warme Weggli.
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Die Rolle von gewissen Vermittler sollte in diesem Zusammenhang vielleicht mal kritisch geprüft werden.
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@Sonnenkönig
Jetzt wird es interessant. Bitte machen Sie weiter.
Auch beim Name Zumtobel und KKR gibt es vermutlich dieselben Buss Bussi Rene Benko Machenschaften, oder halt die Kickbackbranche ganz allgemein.
Die Zumtobel Aktie des Lichtunternehmens (hat wohl nichts mit diesem Zumtobel gemein) aus Dornbirn ist in Wien kotiert. Zuerst übernahm KKR einen Grossteil der Aktien aus Familienbesitz, dann wurde die Braut hübsch gemacht und anschliessend aufs Parkett gebracht. Etwa 30 EUR pro Titel wenn ich mich recht erinnere. Zur Zeichnung wurden nur „institutionelle Anleger“ zugelassen. Also jene die nicht eigenes Geld investieren, sondern Fonds, die Wurstwaren der Finanzindustrie. Es war absehbar wohin der Börsenkurs trudeln würde, also trennten sich jene Institutionellen auch bald wieder was den Kurs in die heutigen Tiefen von 5-7EUR wo er schon ewig rum dümpelt, getrieben hat.
Ich weiss nicht warum, aber es ist immer derselbe komische Traum der auftaucht wenn solche Entwicklungen im Nachhinein an den Dummen hängen bleiben. Mit fremden Geld ist schnell gekauft, besonders wenn Vermittler wie Benko und Sebastian Shorty Kurz plötzlich ohne Badehose in der Ebbe dastehen, dann haben wir die Bestätigung wie es mit dem Vermitteln von Geld eben so läuft und wie das Geld plötzlich die Fliessrichtung nimmt, die Flüssiges sonst nie haben könnte.
Also ich gebe mein Geld nie mehr aus den Händen, weder an Banken, Versicherungen noch sonstigen AWD-Schnorrern. Nichts verlieren ist nämlich auch ein Gewinn.
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Bei Victorinox kommen auch immer mehr Leichen nach oben, was man so an Geld versenkt hat. Vielleicht sollte Victorinox bei seinem Kerngeschäft bleiben, anstatt einen auf Beteiligungsmanagement zu machen.
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Bin auch ein Opfer…., Die Geschäftsberichte wurden immer schön geschrieben und die Aussichten waren gigantisch. Dann das Mail Ende Januar, dass die Firma konkurs sei! Die hatten doch immer super Beteiligungen…Bin schon über 20 Jahre dabei…., ja nu, den Betrag habe ich schon lange abgeschrieben.
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Immer wenn Prinzen, Adelige u/o Pseudo – Halbseidene mit dabei sind, Hände und Füsse weg vom Braten!
Solche Typen dienen fast immer als „glänzende Tanzbären“ im schummrigen Finanz-Milieu……
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Müssen ein paar Sackmesser mehr verkauft werden:
bei chf 100.-/Stk:
10’000’000/100 = 100’000Stk.
Umsatz.
Für Gewinne ein paar mal mehr. -
Wie Carl E. tonnenweise Geld in den Sand setzt, muss jedem Mitarbeiter bei seiner nächsten Lohnrunde kalt den Rücken runter oder hoch laufen. Fett 2stellig mit Textilien; Paar Mio. bei Highlight Sportsfreund Burgener; den Benko-Batzen aus der PK Victorinox und heute mit Identec … Das sind besonders kostspielige Investmentlehrgänge für Familienfirmen.
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Schuster bleib bei deinen Leisten, Elsener bleib bei deinen Sackmessern.
Charly, orientiere dich gscheiter konsequent an den Werten deiner eigenen Firma. Solltest du es vergessen haben: Unter „what we stand for“ steht auf der Website deiner Firma
– best prepared
– smart
– masterful -
Als Victorinox noch Sackmesser baute, war es eher langweilig. Seitdem Carl Elsener ein Casino draus gebaut hat, haben wir viel Spass!
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Kein Skandal, den Liechtenstein nicht auslassen würde.
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Wenn man heutzutage so durchs Ländle kurvt, beschleichen einen die merkwürdigsten Gefühle. Das Ländle wirkt gegenüber früheren Jahren etwas gar heruntergekommen, streckenweise schmuddelig und vergammelt und es gibt erstaunlich viele leere Gewerbeflächen zu mieten. Offenbar ist der Zenit längst überschritten. Sogar das legendäre „Real“ wurde durch einen hässlichen Neubau ersetzt.
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Bezüglich „Keinen Skandal auslassen“ würde ich aus Sicht der Schweiz nicht wirklich all zu laut schreien. Wir sind nämlich keinen Dreck besser. In Sachen Banken an die Wand fahren, Hunderte von Benko Millionen abschreiben und unkontrollierten dubiosen Treuhänder- und Rechtsanwalts-Machenschaften für jeden dahergelaufenen Potentaten stehen wir mit zuoberst auf dem Treppchen! Das nur so nebenbei….
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Ahaha der ist ja geil :-))) Den kleinen „Spiess“ im Auge des anderen sieht man wohl, aber den Balken im Eigenen nicht. Typischer Schweizer halt. Um von der eigenen Unfhähigkeit abzulenken, ist jedes Mittel recht. Falls Sie es wirklich nicht begreifen: Auch hier ist die Schweiz (wie bei jedem Skandal im übrigen) mit involviert :-)))))
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Zumtobel, ein Österreicher mehr?
Die Startup – Pleiten laufen wie geschmiert. Die Geldvernichtung erreicht, dank Gier, Grössewahn und Ignoranz, viele Milliarden.
Wenn noch ein FL-Prinz aus dem Hause Liechtenstein, 🇱🇮 mit an Bord ist, kann es ja nur fehl gehen.
Jetzt fehlt nur noch der Bischof Haas! 😂😎😎😎😂
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Die ständigen Skandale in Liechtenstein, die Frage, ob Liechtenstein überhaupt ein Rechtsstaat ist, tragen sicher dazu bei, dass das Vertrauen in Liechtenstein im Sturzflug ist.
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Jedes Königs-/Fürstenhaus hat einen „Garten“
– die Windsors mit Gernsey/Jersey
– die von und zu Lichtensteiner das Fürstentum
– Monaco etc etc…Um sein Vermögen etwas „steuerrechlicher“ zu verwalten, bietet es sich an, die Gesetzgebung etc etwas angepasster zu gestalten….
Ein bisschen macht es jedes Land, auch die Schweiz. NUR: es gibt augenscheinliche Grenzen die international dann ägerlich rüberkommen. Dealware, Jersey, Vaduz, Miami, Panama… es bleibt spannend und geschmeidig.
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Schon wieder ein Österreicher. Nachdem schon die Österreicher Benko, der Wirecard CEO und an der SIX die Firma AMS-Osram mässig erfolgreich sind.
Kein Skandal, den Liechtenstein nicht auslassen würde.
Als Victorinox noch Sackmesser baute, war es eher langweilig. Seitdem Carl Elsener ein Casino draus gebaut hat, haben wir viel…
Die ständigen Skandale in Liechtenstein, die Frage, ob Liechtenstein überhaupt ein Rechtsstaat ist, tragen sicher dazu bei, dass das Vertrauen…