Die VP Bank verliert viel mehr erfahrene Berater, als sie zugibt. Die Liechtensteiner sprachen gestern von „5 Kundenberatern, einem Junior und 3 Assistenzen“, die das Weite suchten.
Effektiv sind es 10 Kundenberater, die meisten mit langer Erfahrung. Hinzu kommen 3 Zudiener.
Sie alle wechseln im Flug zur EFG. Die Bank, die mehrheitlich einer griechischen Reederei gehört und vom angesehenen Giorgio Pradelli als CEO geleitet wird, tritt damit ein weiteres Mall voll aufs Gas.
Die frisch verpflichtete Truppe betreut viele Reiche aus Mittel- und Osteuropa. Die VP Bank versuchte die Crew als Russen-Banker darzustellen; die hätten keinen Platz mehr gehabt.
Auch das entspricht nicht den Fakten, jedenfalls wenn man den Stimmen auf dem Finanzplatz glaubt.
„Die heiklen Russen sind längst ausgesondert“, so eine Quelle. „Die noch übrig gebliebenen machen einen kleinen Teil der Assets aus.“
Insgesamt könnten über 2 Milliarden Kunden-Vermögen von der VP Bank zur EFG wechseln. Die 10 Berater zählten jedenfalls zu den Top Relationship Managern des Vaduzer Geldhauses.
Stimmt die Dimension, schnappt sich Pradelli mit einer einzigen Team-Verpflichtung potenziell ähnlich viele Assets wie die Bank Vontobel mit der Bührle-Bank Ihag.
Dort geht es um maximal 3 Milliarden, die bei der Vontobel landen könnten. Was die Bank dafür zahlt, ist nicht bekannt.
Bei der EFG wird Pradelli von einem Mann im VR unterstützt: Boris Collardi. Pradelli und Collardi scheinen sich zu ergänzen.
Jedenfalls drücken die Zwei auf die Tube wie kaum ein Banker-Gespann sonst in Swiss Banking. Mehrere CS-Teams, darunter jene von Gstaad und St.Moritz, sprangen schon zuvor zur EFG.
Jetzt also noch das „International“-Team von der VP. Diese „Hirings“ machen klar: Pradelli und Collardi haben Grosses vor.
Sie wollen ihre EFG als jene Privatbank auf die Landkarte des Bankenplatzes Zürich setzen, die bei der grossen Konsolidierung das Tempo vorgibt.
Collardi ist nicht nur VR-Mitglied, sondern auch Mitbesitzer. Er hat ein 3,5 Prozent an der EFG erworben. Seither hat er seinen Einsatz vermehrt – dank steigendem EFG-Kurs.
Laut einer Quelle soll es Collardi gewesen sein, der im Frühjahr einen Verkauf der EFG an die Julius Bär vorangetrieben habe.
Es wäre das Gesellenstück des Ex-Bär-Chefs gewesen. Der hat dort bis 2017 den Grundstock seines immensen Vermögens gelegt – und dieses danach durch das Entgelt von Pictet aufgepeppt.
Collardi ist bekannt für „Bold moves“. 2012 hatte er das internationale Private Banking von Merrill Lynch übernommen und so die Bär in eine neue Liga gehievt.
Jetzt versucht er das Gleiche mit der EFG. Pradelli ist miz von der Partie. Wenn die beiden ihre Privatbank mit Börsenkotierung immer grösser machen, würden sie bei einer Neuauflage des Bär-Deals noch reicher.
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Die beliebtesten Kommentare
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EFG wirkt wie ein völlig überteuerter Staubsauger, der jeglichen toxischen Restmüll aufsaugt.
Dass die nicht schon lange die FINMA im Haus haben…
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Wer mit einer CEO-Besetzung zuwartet, der schafft Unsicherheit.
Und wenn RMs Unsicherheit spüren, dann schauen sie sich bei Privatbanken um.
Das rafft ein Ex-Grossbankler nicht, weil die Gross- und Kantonalbanken anders funktionieren. -
Was für ein unmoralisches Gewerbe, dieses Bankwesen.
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Wissen sie was Kunden verlangen ? Kostenreduktionen, Sonderkonditionen und Special agreements sind eigentlich die Hauptgründe für ein Bankwechsel. Ob hinter der Kulisse ein Herr Müller, Chenot oder Ballerini steht ist ihnen völlig egal !
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VP kracht in sich zusammen, mit Vorzeigefrau CEO Schweiz Mara Harvey. Und die hat einiges mit Kamela Harris gemeinsam…
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Wie steht ds denn mit der Compliance bei EFG.
Eher „liberal“?-
Ja, they allow anybody to come in.
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Payroll von 10 RM und 3 ARM für maximum 2 Milliarden?
Top Relationship Manager mit durchnittlich CHF 200 Millionen AuM?
Sehr teurer Deal, hoffe das geht gut.
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Niemals würde ich einem Kundenberater zu einer anderen Bank folgen. 😉
Am neuen Ort ist seine Stellung nach meiner Meinung weniger sicher dh. er hat vermutlich weniger Kompetenzen gute Bedingungen zu anzubieten.
Zudem muss er vermutlich mehr Fonds empfehlen, welche m.E. vor allem der Bank nützen statt dem Kunden.Die letzte Cost/Income-Rate der EFG von 72.6 ist zwar gut jedoch gibt es beim einen von zwei Halbjahresberichten eine Fussnote bezüglich 5 Mio Abschreibungskosten 😉
Viele Neo-Banken kann ich jedoch empfehlen dh. es gibt wahrscheinlich weniger Software-Altlasten und alle Systeme funktionieren fehlerfrei.
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Erstmal abwarten ob der große Banking Zampano Collardi bei der EFG überhaupt so „erfolgreich“ wird wie bei seinen vorherigen Stationen. Es mag ja durchaus sein, das es sich um die Wechselnde um „Top Relationship Manager“ handelt, wenn diese aber wenig einbringen nutzt das nichts.
Siehe die Konkurrenz von Lombard Odier.
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…nein, die sind nicht Top. Nicht schlecht aber eben nicht Top. Ob dann alle bei den Griechen stranden ist eine andere Frage. Ein paar werden`s sicher. Die genannten Zahlen sind Schall und Rauch…
…eher ein Widerspiegel eines wirklich schlechten Private-Banking Manangements und für alle die bleiben nur ärgerlich…
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Collardi wird nie mehr erfolgreich sein.
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Bislang war es immer so, dass Banken, die „Gas gegeben“ haben früher oder später ein Problem hatten. Alle sagen heute, „meine Russen sind ok“. Ist ja wohl klar.
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Grüezi Hr Hässig. Sie benutzen in Ihrem Bericht den Term „Geldhaus.“ Was meinen Sie damit ? Und wenn spezifiziert wird „Vaduzer Geldhaus.“ Was ist hier genau die Bedeutung ?
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Wer zur EFG wechselt, handelt nicht im Interesse der Kunden, sondern in seinem eigenen Interesse.
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Aha, 2 Mia. Assets: Wenn die Truppe 15 oder 20%, oder 300 – 400 Mio. zur EFG bringt, dann ist das eine sehr gute Quote…
Best of luck!-
That is correct.
Then they will get fired for not making their targets. All profits go to the bank who will be breakeven in a couple of years.
Like in Casinos, the House always wins.
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…even worse as all numbers are nuts and blown-up
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As client, I expect an upgrade move from my bankers. Right?
Moving to EFG is per definition a downgrade. The whole investment services are lousy. Why to move from a smaller bank with excellence banking to what?
So the bankers moving because of what? Bad management?
It`s even worse there.
So its all about the bankers money, but not the clients interest.Are you kidding us? Are you thinking your clients are as desperate as their bankers?
well…
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Wir wissen doch alle,dass kaum je ein Berater wirklich assets mitbringt, sondern nur heisse Luft. Schreibt normalerweise ja sogar LH selbst in seinen „Artikeln“
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Pack deine Sachen Kasperl…
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Zu den Griechen würde ich nicht geschenkt.
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Hmmmm 10 Top Berater bringen zusammen knapp 2 Mia Assets? Ich wage zu bezweifeln, dass ein Berater, der 200 mio betreut, das Prädikat „Top“ verdient….
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Out of 10 only 1 will be a good hunter. 2 will deliver 200 musd and other will fail.
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Der ganze Bericht zeigt doch eigentlich nur, dass es den Managern auch bei der EFG nur darum geht, ihre eigene Geldbörse zu füllen. Langfristiges, zukunftsträchtiges Handeln zu Gunsten der Firma, Kunden und Mitarbeiter ist da wohl weniger wichtig.
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2 Mrd. Net New Money zur EFG? Ja wer’s glaubt. Es gibt immer noch genug Banken, die auf solche Ansagen reinfallen. Top Shot Private Banker hin oder her die leiden höchstens unter massiver Selbstüberschätzung.
Zu den Griechen würde ich nicht geschenkt.
2 Mrd. Net New Money zur EFG? Ja wer’s glaubt. Es gibt immer noch genug Banken, die auf solche Ansagen…
Hmmmm 10 Top Berater bringen zusammen knapp 2 Mia Assets? Ich wage zu bezweifeln, dass ein Berater, der 200 mio…