Nur wenn man sich den Marxismus wünscht, meint Bankenprofessor Hans Geiger. Die zustande gekommene Initiative wolle nichts anderes als die Verstaatlichung des Bankensystems. Weil aber die Initianten mit gezinkten Karten spielten, würden sie dies verschweigen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Schade, dass im Interview nicht weiter nachgehakt wurde.
z.B:
Wer der Kunde das Geld nicht bezahlt, dann hat die Bäckerei einen Abschreiber. Da die Bäckerei kapitalisiert ist, ist das kein Problem.Bei der Bank, welche 8% Eigenkapital hat, frage ich, was ist mit den restlichen 92%?
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Wer die Vollgeld-Initiative mit Kommunismus vergleicht muss sich leider nochmals mit der Materie beschäftigen, dieser Vergleich ist nicht haltbar, bitte informiert Euch doch ein bisschen bevor Ihr mit solchem Schwachsinn an die Öffentlichkeit tretet!
Mit Vollgeld ändert sich für Nichtbanken rein gar nichts, von der Umstellung merkt das Publikum nichts außer mehr Wohlstand, eine florierende Realwirtschaft und ein stabiles Geld- und Wirtschaftssystem. Zudem gibt es neu die Möglichkeit sein Geld in elektronischer Form aufzubewahren ohne das man sein Geld der Bank überschreibt. An der Wirtschaftsform an sich wird sich aber rein gar nichts ändern, sie bleibt genau gleich leistungsorientiert und kapitalistisch.
Die Banken braucht es auch nach der Vollgeld-Initiative genau gleich wie heute. Z.b. die Postfinance hatte Langezeit keine Banklizenz, konnte also kein eigenes Geld drucken, und war dennoch wirtschaftlich (sehr) erfolgreich.
Der Bankenplatz Schweiz wird international enorm an Attraktivität im Bereich der Vermögensverwaltung gewinnen, solange es nicht zu viele Nachahmer-Länder gibt. Wem würden Sie Ihr Geld anvertrauen, einer Institution die Ihnen verspricht das Geld eines Tages wieder zurück zu zahlen (Sie wissen aber, dass dieses Versprechen nur bei den ersten paar Prozen eingehalten werden kann) oder dort wo es zu 100% in Sicherheit ist?
Weil mit Vollgeld die Erstemission schuld- und zinsfrei ist, können neu auch die Summen für die Zinsen in Umlauf gebracht werden. Damit gibt es keinen Wachstumszwang mehr und die Stabilität vom Geldsystem hängt nicht mehr von der Geldschöpfung der Banken ab (Kredite, Boni und Gewinne).
Die SNB hat mit Vollgeld viel wirksamere Instrumente zum erreichen des gesetzlichen Auftrags der Preispolitik, da sie die Geldmenge direkt festlegt und nicht indirekt über das immer mehr an Bedeutung verlierende Instrument der Zinsen.
Die SNB hat zwar eine wichtige Funktion, das Missbrauchs-Potential ist aber viel kleiner als heute, da die SNB keine Investitionsentscheide trifft. Sie sagt lediglich wie viel neues Geld dass es braucht, dieser Betrag wird dann über eine Bürgerdividende oder den Staatshaushalt schuld- und zinsfrei in Umlauf gebracht (ähnlich wie bei den Münzen). Lediglich im Spezialfall (wie z.B. der Umstellung auf Vollgeld) und zur Feinregulierung kann die SNB den Banken direkt Kredite gewähren.
Neben der rechtlichen Weisungsbefugnis bzw. Kommandogewalt ist Geld – und zwar nicht nur seine Allokation und Verteilung, sondern zuvor schon seine Schöpfung und Erstverwendung – das bedeutendste Mittel gesellschaftlicher Macht- und Herrschaftsausübung.
Vollgeld ist nicht radikal, es ist der logische Schritt aus der heutigen Tragödie, dass zeigt eine Umfrage von Cash mit über 2200 Teilnehmern und 72% Befürwortern (http://www.cash.ch/news/top_news/cashleser_liebaeugeln_mit_der_geldrevolution-3317302-771). Nur wer Vollgeld bzw unser Geld- und Wirtschaftssystem nicht versteht, wird diese Initiative ablehnen!
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Idealismus hatte noch nie etwas mit Realismus gemein.
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Ich finde es seltsam, dass bei diesen Diskussionen der alltägliche Bezug von Ware und Dienstleistung auf Rechnung als Geldschöpfungsakt nicht als erstes genannt wird. Buchhalter nennen die Dinger doch DEBITorenrechnungen und schlagen einen Risikoprozentsatz „voraussichtliche Verluste“ (andernorts als Zins bekannt) auf den zu zahlenden Betrag auf. Auf der anderen Seite heisst es dann KREDITorenrechnung.
Insofern schöpfen in einem Kreditgeldsystem alle auf die eine oder andere Art Geld und schlagen Risikoprozente auf, eine ungerechtfertigte Bereicherung dadurch kann ich weder bei mir noch den Privatbanken erkennen.
Lese seit einem Jahr die unterschiedlichen Meinungen zu diesem Thema und habe Meine zu Vollgeld geändert und werde sie an der Urne auch ablehnen. Die Kritik der Initianten (und Anderen) an der aktuellen Aufteilung von Gewinn und Risiko teile ich aber weiterhin, denn nur weil etwas too big ist gibt man doch keine Staatsgarantie man könnte es ja z.B. einfach kleiner machen aber wer weis vielleicht ist mein Name ja nur Programm.
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@ Ha kei Ahnig aber
Ihr letzter Satz – völlig d’accord !
Zumal die Ursache der letzten Bankenkrise gerade eben NICHT im Giralgeld lag, sondern im Trading der Banken. Also im Investmentbanking.
Denn 2007ff. sind denen deren Derivatewette auf Immobilienfinanzierungen (ok, da steckt ein Stück weit Giralgeld d’rin, fair) um die Ohren geflogen.
Bzw. präziser u. noch viel schlimmer: In Europa gingen die Banekn beinahe pleite, weil insbesondere die US-Investmentbanken betrügerische Ratings auf solche Derivate nutzten, um diesen ihren Schrott in die Kundenportefeuilles der europäischen Banken zu entsorgen.
Und dafür haben wir Steuerbürger diese Banken gerettet.. schon irre.
Und als Dank für diese unsere Glanzleistung haben dann Regierungen mit ihrenGeheimdiensten angefangen, alle Kontendaten von uns Bürgern auszuspionieren.. Und das bis heute anhaltend u. exzessiv ausgebaut. Und die letzte Bastion, unser Bargeld, soll nun als nächstes abgeschafft werden.
Und die Mehrzahl der Bürger findet all das immer noch ok. Auch irre, in meinen Augen..
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Herr Dr. Jürgen Ott
Natürlich haben Sie Recht, dass die Bankenkrise dem Investmentbanking verschuldet war. Aber Sie erinnern sich an die Konsequenz, dass die UBS als Ganzes vom Steuerzahler gerettet werden musste?
Generell störe ich mich daran, etwas zu verharmlosen. Denn bei jeder Krise hat man „angeblich“ dazugelernt. Doch es vergehen keine 10 Jahre ohne eine erneute Finanzkrise. Wieso nicht ausnahmsweise präventiv handeln? Denn auch in der Schweiz wird über eine Immobilienblase gesprochen…Generell sehe ich nicht ein, warum die Banken aus dem Nichts Geld schöpfen sollen, dabei die Gewinne einsacken. Wo liegt da die Wertschöpfung? Gewinn ohne Risiko? Milliardenboni verteilen und am Schluss haftet dann doch der Steuerzahler? Also irgendwie stört das mein Rechtsempfinden.
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Ohje, hier wird der alte Geiger köstlich vorgeführt, eine grandiose Lachnummer. Selber schuld, er drängt sich ja zu jedem Thema vor und meint zum allem die Wahrheit zu kennen.
Allerdings sollten wir es uns verkneifen, uns auf seine Kosten zu amüsieren, wir wissen doch, dass er zu denjenigen alten Männern gehört, die nicht wissen, wann aufzuhören und darum schon seine ehemalige Reputation verspielt hat. Er tut mir irgendwie leid, obwohl auch ich zugegebenermaßen Tränen gelacht habe.
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Ohje, hier wird der alte Geiger ganz böse vorgeführt. Hier einmal mehr eine grandiose Lachnummer. Man kann das ohne Scham lustig finden, schließlich meint er ja zu jedem Thema die Wahrheit zu kennen und drängt sich überall vor. Selber schuld, könnte man sagen.
Netter wäre allerdings, ihm höflich zu bedeuten, dass er zum Schutz seiner Restreputation besser schweigen sollte. Wir wissen ja alle, dass er zu denjenigen alten Männern gehört, die nicht wissen, wann aufzuhören. Da sollten wir es uns verkneifen, uns auf seine Kosten zu amüsieren.
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Sorry für das Doppelposting, technische Ursache.
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Es wäre dringend angezeigt, die benötigte Anzahl Unterschriften für eine Initiative an die derzeitigen Bevölkerungszahlen anzupassen. Sonst stimmen wir ständig über derart gemeingefährliche Inititaitven ab und irgendwann rutscht wie bei der MEI wieder so ein Bockmist durch.
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@ Alex Schneider
Auch durch ständige Wiederholung wird nicht richtiger, was Sie da verkünden:
Unsere Sprache zeigt das schon – ein Kredit wird seitens einer Bank lediglich „vermittelt“:
Die Bank tritt also in ein bestehendes Schuldverhältnis ein, zB eines zwischen Ihnen und Ihrem Autohändler, oder zwischen Ihnen und Ihrem Hausvorbesitzer.SIE haben daher den Kredit geschöpft, nicht die Bank !
Und die Bank nutzt dazu lediglich die gesamten, ihr zur Verfügung stehenden Mittel – eben das Eigenkapital (von dem Banken nur meist zu wenig haben) und die Fremdmittel.
Welche nebst Bankobligationen (also Anleihen einer Bank) unsere Sicht-/Spareinlagen sind.
Die, sobald wir Geld bei einer Bank einzahlen, rechtlich umgewandelt und in den Besitz selbiger übergehen, womit wir Sparer/Bankkunden zum nachrangigen Gläubiger der Bank werden. Während die mit unseren Einlagen nun ‚arbeiten‘, sprich traden, oder eben sie ausleihen darf.
Natürlich weiss ich, worauf Sie ansprechen: dass eine Bank im Rahmen der sogenannten Eigenkapitalquoten -vermeintlich- Kredit aus dem Nichts heraus gewährt.
Aber das stimmt so halt nicht – die Bank muss, sofern sie selber dieses „Geld“ nicht hat, es sich von anderen Banken bis hin zur Zentralbank ausleihen. Und dafür Kreditzinsen zahlen.
Und Ihr Haus, Ihr Auto bleiben als Sicherheit, als Pfand bei denen beschlagnahmt, bis SIE IHRE Schuld getilgt haben. Womit der Kredit erlischt, und damit auch das Geld. Welches, wie gesagt, SIE geschöpft hatten.
Ausserdem – ganz banale Frage:
Warum zahlten wir Bürger alle bislang überhaupt Zinsen, wenn doch Banken dieses Geld angeblich aus dem Nichts schöpfen konnten ?! Hätte man doch jeder Bank einfach eine Spende aus der Staatskasse dafür geben können, und gut ist.
Also, was Sie erzählen, sind alles Märchen.
Am bestehenden System ändert das Vollgeld“ nichts, aber auch gar nichts. Es zentralisiert lediglich unser Kredit- wie unser Hypothekenwesen bei der Zentralbank. Und radiert damit sukzessive unsere Geschäftsbanken aus. Punkt !
Denn darum geht es den Banken-Hassern in Wahrheit. Und natürlich endet das im Marxismus, wie Hans Geiger trefflich meinte.
Nur, wollen wir das als Volk (abgesehen von den Hunderttausend Befürwortern) wirklich ?!
Abgesehen davon, dass dieselbe Zentralbank aufgrund ihrer Negativzinspolitik gerade unsere Altersvorsorge aufs Spiel setzt, welche grossteils aus Staatsanleihen besteht, die sich nun nicht mehr rentieren, sondern sich mit jedem Zinstermin aufzehren !
Eine echt „tolle“ Idee, bei der Bank auch noch das ganze Kredit- + Hypothekenwesen zu zentralisieren..
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Dr. Ott, Sie schreiben es, „Auch durch ständige Wiederholung wird nicht richtiger, was Sie da verkünden:“
Dies gilt aber auch für Ihre obigen Aussagen.Es gibt einen Unterschied einerseits zwischen der Liquidität einer Bank, die selbstverständlich immer vorhanden sein muss und durch die Liquiditätsverordnung (LIQV) vorgegeben ist, und andererseits der Buchhaltung.
Und die Kreditvergabe geschieht in der Buchhaltung. Auf der Aktivseite wird die Forderung an den Kunden eingebucht, auf der Passivseite wird demselben Kunden in der gleichen Summe eine Gutschrift gebucht.
Bis hier geht es nur um Buchhaltung, nicht um Liquidität.Durch diese Buchungen hat sich die Geldmenge nach SNB Definition um den Betrag des Kredites erhöht.
Da die Bank wie gesagt immer eine gewisse Liquidität haben muss, benötigt sie keine Refinanzierung für den Kredit wie Sie einfach behaupten. Fragen Sie doch einmal in einer Bank nach und lassen sich die entsprechenden Buchungen zeigen, 1:1.
Nebenbei gibt es bei den Mitarbeitern von Banken in dieser Hinsicht noch einen gewissen Schulungsbedarf. Manche höheren Bankmitarbeiter wissen sogar nicht einmal dass Kundeneinlagen „etwas genuin anderes als Guthaben bei der SNB“ sind. D. h. Sie kennen den Unterschied zwsichen gesetzlichen Zahlungsmitteln und Guthaben leider noch nicht. (Botschaft zum WZG vom 26. Mai 1999, Seite 7271)
In Summe muss die Liquidität stimmen, da aber alle Banken dasselbe (Kredite vergeben) machen und sich die Zahlungsflüsse zwischen den Banken einigermassen ausgleichen und die einzelnen Kreditsummen in der grossen Masse untegehen ist es eben anders als Sie hier behaupten. -
@ Ewald Kornmann
Gottsei’sgedankt – endlich ein echter Experte hier.. ;))
Nächste banale Frage an Sie:
Wieso mussten denn die Steuerbürger einspringen, um in der letzten Bankenkrise dieselbigen zu retten ?!
Warum haben die Banken sich denn nicht einfach selber das nötige (Klein)-Geld dazu oder einfach einen weiteren Kredit „aus dem Nichts geschöpft“ ?!
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@ Ewald Kornmann
Aber um fairerweise auch auf Ihren angeblichen Einwand einzugehen:
In der Tat – die Bank bucht eine Bilanzverlängerung (Kreditforderung an Giral-/Bargeldverbindlichkeit). Die Bank ist damit weder ärmer noch reicher geworden !
In Ihrem Sprachgebrauch hat sie zwar einen Kredit geschöpft, aber zugleich auch eine Verbindlichkeit ! Und lediglich von dem Spread zwischen dieser Bilanzverlängerung lebt die Bank.
Also, wo bitte schön ist hier die „Geldschöpfung“ ?! Ihre SNB-Aussagen hin oder her. Denn das mit der Verbindlichkeit, das vergessen Vollgelder eben allzugerne in ihrem Schöpfungsmärchen…
Ein Beispiel dazu – Sie seien der Bankkunde, und Sie hätten sich mit dem Kredit gerade Ihr Traumauto auf Pump geleistet. Und Ihre Bank buchte die besagte Bilanzverlängerung. Und behielt Ihr Auto als Pfand – einen Vermögensgegenstand, den sie verwerten kann. Das Auto ist bzw. war also die eigentliche Geldschöpfung !
Denn nehmen wir an, die Fabrik hätte das Auto auf Produktionsanlagen hergestellt, die mit Fremdkapital finanziert wurden. Wenn also eine Geldschöpfung irgendwann stattgefunden hat, dann eben in Form der Produktion dieses Autos auf Kredit. Und der damalige Kreditgeber war der Anstoss der Geldschöpfung. Aber der war definitiv keine Bank, denn Banken sind prinzipiell KEINE Kredit’geber‘, sondern nur -vermittler (Kredit aus derem mickrigen EK einmal ausser acht gelassen).
Einleuchtend, oder ist der Groschen immer noch nicht gefallen ?!
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Wer die Vollgeld-Initiative mit Kommunismus vergleicht muss sich leider nochmals mit der Materie beschäftigen, dieser Vergleich ist nicht haltbar, bitte informiert Euch doch ein bisschen bevor Ihr mit solchem Schwachsinn an die Öffentlichkeit tretet!
Mit Vollgeld ändert sich für Nichtbanken rein gar nichts, von der Umstellung merkt das Publikum nichts außer mehr Wohlstand, eine florierende Realwirtschaft und ein stabiles Geld- und Wirtschaftssystem. Zudem gibt es neu die Möglichkeit sein Geld in elektronischer Form aufzubewahren ohne das man sein Geld der Bank überschreibt. An der Wirtschaftsform an sich wird sich aber rein gar nichts ändern, sie bleibt genau gleich leistungsorientiert und kapitalistisch.
Die Banken braucht es auch nach der Vollgeld-Initiative genau gleich wie heute. Z.b. die Postfinance hatte Langezeit keine Banklizenz, konnte also kein eigenes Geld drucken, und war dennoch wirtschaftlich (sehr) erfolgreich.
Der Bankenplatz Schweiz wird international enorm an Attraktivität im Bereich der Vermögensverwaltung gewinnen, solange es nicht zu viele Nachahmer-Länder gibt. Wem würden Sie Ihr Geld anvertrauen, einer Institution die Ihnen verspricht das Geld eines Tages wieder zurück zu zahlen (Sie wissen aber, dass dieses Versprechen nur bei den ersten paar Prozen eingehalten werden kann) oder dort wo es zu 100% in Sicherheit ist?
Weil mit Vollgeld die Erstemission schuld- und zinsfrei ist, können neu auch die Summen für die Zinsen in Umlauf gebracht werden. Damit gibt es keinen Wachstumszwang mehr und die Stabilität vom Geldsystem hängt nicht mehr von der Geldschöpfung der Banken ab (Kredite, Boni und Gewinne).
Die SNB hat mit Vollgeld viel wirksamere Instrumente zum erreichen des gesetzlichen Auftrags der Preispolitik, da sie die Geldmenge direkt festlegt und nicht indirekt über das immer mehr an Bedeutung verlierende Instrument der Zinsen.
Die SNB hat zwar eine wichtige Funktion, das Missbrauchs-Potential ist aber viel kleiner als heute, da die SNB keine Investitionsentscheide trifft. Sie sagt lediglich wie viel neues Geld dass es braucht, dieser Betrag wird dann über eine Bürgerdividende oder den Staatshaushalt schuld- und zinsfrei in Umlauf gebracht (ähnlich wie bei den Münzen). Lediglich im Spezialfall (wie z.B. der Umstellung auf Vollgeld) und zur Feinregulierung kann die SNB den Banken direkt Kredite gewähren.
Neben der rechtlichen Weisungsbefugnis bzw. Kommandogewalt ist Geld – und zwar nicht nur seine Allokation und Verteilung, sondern zuvor schon seine Schöpfung und Erstverwendung – das bedeutendste Mittel gesellschaftlicher Macht- und Herrschaftsausübung.
Vollgeld ist nicht radikal, es ist der logische Schritt aus der heutigen Tragödie, dass zeigt eine Umfrage von Cash mit über 2200 Teilnehmern und 72% Befürwortern (http://www.cash.ch/news/top_news/cashleser_liebaeugeln_mit_der_geldrevolution-3317302-771). Nur wer Vollgeld bzw unser Geld- und Wirtschaftssystem nicht versteht, wird diese Initiative ablehnen!
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Sehr gute und instruktive Anschauungsbeispiele in diesem kontradiktorischen Gespräch, womit einmal mehr gesagt ist:
– Kreditgeldschöpfung findet im Geschäftsbankensystem statt und bei jedem privatem Wirtschaftssubjekt (Unternehmen, private Haushalte), das Kredit gewährt.
– Eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung ist zwingend auf Kredite angewiesen, damit die Wirtschaft wächst.
– Kreditgeldschöpfung ist die Vorleistung zu einer nachgelagerten realen Wertschöpfung.Hieraus folgt:
1) Kreditgeldschöpfung führt zu einer realen Wirtschaftsleistung und damit ist das Gleichgewicht zwischen Ausdehnung des Geldkreislaufes und Erhöhung des BIP zeitverzögert erfüllt (und damit auch die Sichtweise der doppelten Buchhaltung, die in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ihren Niederschlag findet).2) Kreditgeldschöpfung führt in einer marktwirtschaftlichen Ordnung zur optimalen Allokation der Ressourcen.
3) Kreislaufwirksame Kreditgeldschöpfung findet nur durch das Geschäftsbankensystem statt.
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„2) Kreditgeldschöpfung führt in einer marktwirtschaftlichen Ordnung zur optimalen Allokation der Ressourcen.“
Solche Behauptungen kenne ich aus der Bibel oder anderen Büchern.
Definieren Sie doch einmal zuerst, was Sie unter optimal verstehen, bevor der maxi stische Schluss gezogen wird.
Und so nebenbei, auch mit Vollgeld kann man privat Geld schöpfen. Der grosse Unterschied wird eben nur sein, dass es nicht durch den Staat gesichert ist.
Also, jeder darf seine Kumuluspunkte weiter sammeln oder sich von jemand Privaten einen Kredit geben lassen.Nur das Risiko tragen dann die Vertragspartner selber, wie es im Kapitalismus ja sein soll.
-> Es gibt ja keine Fehlallokation, oder …. 😉
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@ Gregor Einfach
Liefern Sie zuerst Argumente, bevor Sie Ihre verkappte marxistische Vollgeld-Heilslehre nachplappern.
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@Betrachter
Vielleicht ist es Ihnen ja entgangen, dass Sie ja nur behaupten und keine Argumente liefern …
Denken Sie mal an die Subprimkrise, die in der Kreide stehenden Studentenkredite in den USA, welche niemals zurückbezahlt werden können, da die ersten Schuldner bald wegsterben… & … & …
Oder gerade heute in der Presse, das beginnende Zeitalter der Antibiotikanutzlosigkeit, hervorgerufen unter anderem durch den sinnfreien Einsatz in der Tiermast ….
Die systematische Umverteilung von unten nach oben ist auch von Gott gegeben …
Und das Wort Anlagenotstand ist letztlich wohl selbstredend … 🙂
Die private Profitmaximierung führt eben nicht zur optimalen Allokation der Ressourcen. Dazu fehlt eben der demokratische Rahmen, der dem „Kapital“ die Richtung vorgeben soll, um auch nachhaltige Kriterien zu dienen.
Die Begründung ist auch ganz einfach.
Marktpreise haben eben wenig mit dem Wert einer Ware zu tun. Stellen Sie sich mal vor, wie hoch der Preis eines Insulinpräparats für einen in der Wildnis ausgesetzen Zuckerkranken wäre, wenn’s die letzte Ampulle wäre ….Die Ideologie der „optimalen“ Allokation der Ressourcen ist und bleibt eine Ideologie wie der „IS“. Das ist auch verständlich, wenn man die private Finanzwirtschaft also solches sieht, welche der Bevölkerung weis machen möchte, dass man mit Geld Geld verdienen kann. Wobei dieser Selbstzweck nur „nachhaltig“ funktioniert, wenn „Normalos“ arbeiten.
Das „dürfte“ ja auch so sein, wenn man die Menschen nicht via Zwangssparen und der Risikoabwälzung des Verlustes die Kosten für das aufgeblähte „Nichtsgeld“ aufbrummen würde. Bankensozialismus …
Mit Vollgeld verläuft das wenigstens demokratisch. Man darf also behaupten, dass Sie antidemokratisch eingestellt sind und ihr einfacher 🙂 marxistischer Ausrutscher auf Argumentlosikeit zurück zu führen sein muss.
Zocker sollen und dürfen zocken. Sie müssen aber auch die Verluste selber tragen.
Bin ja gespannt auf eine differenzierte Antwort ….
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Nur 10 Prozent der umlaufenden Geldmenge sind Münzen oder Noten der Nationalbank. 90 Prozent der Geldmenge sind kein Nationalbankgeld, sondern Giralgeld der Geschäftsbanken. Ein Kredit wird von Banken nicht aus Spargeldern von anderen Bankkunden weitervermittelt, sondern per Gutschrift praktisch selbst aus dem Nichts geschöpft. Finanzinstitute sind Geldschöpfungsmultiplikatoren. Limitiert wird diese Kreditgeldschöpfung durch Mindestreserven und durch Eigenkapitalvorschriften. Diese Begrenzungen sind aber wenig wirksam und können umgangen werden. Deswegen kommt es immer wieder zu Blasenbildungen. Das führt zwar nicht immer zu Inflation, aber treibt die Spekulation an – zurzeit insbesondere auf dem Immobilienmarkt.
Die Vollgeldreformer Huber, Binswanger und der Schweizer Verein Monetäre Modernisierung (MoMo) fordern in ihrer Initiative, dass es statt Buchgeld der Geschäftsbanken nur Vollgeld – das ist Zentralbankgeld – gibt. Nur die Notenbank soll Geld schöpfen dürfen und nicht die Geschäftsbanken. Mit einer Vollgeldreform wäre das Geld auf dem Bankkonto in vollem Umfang von der Notenbank gedeckt. Die Sparguthaben wären in einer Bankenkrise deshalb nicht gefährdet. Vor allem aber würde aus dem per Kreditschuld geschöpften Giralgeld gedecktes Geld. Die Geschäftsbanken vergäben Kredite nur mit vorhandenem Vollgeld, das sie sich von Sparern oder auf dem Finanzmarkt besorgen.
Mit einer Vollgeldreform erlangt die Nationalbank wieder die Kontrolle über die gesamte Geldmenge und kann damit Blasenbildungen, Inflation und überbordendes Wachstum direkt verhindern.-
LH sagt Anfangs des Interviews „man kann soviel Geld schöpfen, dass man reich wird.“ Tönt banal, ist aber in Grunde genau so. Wozu sonst gibt es Finanzmärkte?
GB’s sind de facto längst verstaatlicht: Sie verwalten ein Privileg von Staates Gnaden inklusive Rundumversicherung, falls was schiefgeht – wenn nötig per Notrecht. So what’s the fuzz? Auf den „knallharten“ Wettbewerb, den die Finanzindustrie zur Verschleierung staatlicher Abhängigkeit inszeniert, kann man getrost verzichten. Wie bei den Bauern.
P.S. Das Bäcker-Beispiel vom Geiger Hans ist übrigens ziemlich schräg. Der Bäcker schöpft selbstverständlich kein Geld. Der Hans kann mit den 2.50, die ihm der Bäcker anschreibt, nicht in Lukas‘ Molkerei gehen und dafür Joghurt kaufen. Der Bäcker verschiebt einzig den Zahlungstermin.
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Dr. Ott, Sie schreiben es, "Auch durch ständige Wiederholung wird nicht richtiger, was Sie da verkünden:" Dies gilt aber auch…
Wer die Vollgeld-Initiative mit Kommunismus vergleicht muss sich leider nochmals mit der Materie beschäftigen, dieser Vergleich ist nicht haltbar, bitte…
Herr Dr. Jürgen Ott Natürlich haben Sie Recht, dass die Bankenkrise dem Investmentbanking verschuldet war. Aber Sie erinnern sich an…