Seit einem Jahr kennen die Aktienmärkte nur noch einen Weg. Und zwar gen Himmel. Wie von Sinnen lassen sich die Anleger – getrieben von der Gier nach Rendite – abermals blenden. Weltweit versuchen die Notenbanken mit historisch niedrigen Zinsen und billigem Geld, der Krise entgegenzusteuern, die ja erst durch niedrige Zinsen und billiges Geld entstanden ist. Dax, Dow Jones und Nikkei haben sich seit ihrem Tief 2009 mehr als verdoppelt.
Die Probleme der globalen Krisen sind jedoch nicht einmal ansatzweise gelöst. Die Notenbanken überschütten die (Banken)Welt lediglich mit billigem Geld, und die Börsen erklimmen weltweit Rekordstände – völlig losgelöst von der wirtschaftlichen Realität.
Wir haben es in unserem Buch geschrieben und empfehlen es auch unseren Kunden: Raus aus Papierwerte, rein in Sachwerte.
Der warme Geldregen der Notenbanken sorgt dafür, dass an der Wall Street wieder Rekordgehälter ausbezahlt werden und hoch spekulative Finanzprodukte abermals unter die Leute gebracht werden.
Damit die Sause noch eine Weile anhält, haben die Notenbanken 2013 noch einmal richtig Gas gegeben und die Druckerpressen in den Turbogang geschaltet. Die EZB drehte zuletzt erneut an der Zinsschraube und reduzierte den Zinssatz auf das Rekordtief von 0,5 Prozent. Es stellt sich uns die Frage, wann die EZB das Geld an die Banken verschenken möchte. Vielleicht wäre es ja sinnvoller, wenn die EZB das Geld direkt an Unternehmen verleiht, die es benötigen, anstatt es völlig maroden Banken in den Rachen zu werfen.
In den USA sehen wir das gleiche Spiel. Die FED liess verlauten, dass das aktuell niedrige Zinsniveau bis mindestens 2015 bestehen bleibt – die Börsen explodieren daraufhin weltweit und sind völlig betrunken von dem billigen Geld. Verheerende Fakten aus der Realwirtschaft werden weiter erfolgreich ignoriert. Ben Bernanke, seines Zeichens Chef der US-Notenbank FED, kauft pro Monat für insgesamt 85 Milliarden Dollar Staatsanleihen und Immobilienpapiere auf, um die Märkte zu stabilisieren. Mittlerweile ist die FED – vor China – grösster Gläubiger der USA, was wir als volkswirtschaftlich doch etwas fragwürdig empfinden.
In Japan verpflichtet sich die Bank of Japan einer längst vergessenen Tradition. Sie stellt auf den wirtschaftlichen Kamikazemodus um. Auf Grund der enormen Eingriffe des Staates wird der Yen künstlich billig gehalten, mit dem Ziel, die Exporte zu steigern und damit die seit Jahren am Boden liegende Wirtschaft anzukurbeln. Die japanische Staatsverschuldung nimmt mit jenseits der 200 Prozent des BIPs mittlerweile mehr als abstruse Ausmasse an. Wir sind äusserst gespannt, wann die 300-Prozent-Marke erreicht wird, und sind sicher, dass Japan mit dieser ökonomischen Harakiripolitik langfristig scheitern wird.
Es ist nicht mehr wegzudiskutieren: Die Welt steht vor einer weiteren gravierenden Rezession – doch die Märkte explodieren. Es wird wieder getanzt, und die Musik spielt laut – das billige Geld zeigt abermals seine verheerende Wirkung. Die Märkte haben sich, angetrieben von der immensen Liquidität, komplett von der Realität und den wirtschaftlichen Fakten abgekoppelt. So langsam sollte auch dem letzten klar sein, dass dieser Irrsinn in einem verheerenden Knall enden wird. Wann werden wir die maximale Fallhöhe erreicht haben? Wie lange tanzen wir noch auf dem Vulkan des billigen Geldes, und wann wird das Geschrei und Gejammer abermals gross sein?
Es lohnt sich vielleicht durchaus, einen Blick auf die gegenwärtige wirtschaftliche Lage zu werfen. Betrachtet man die Lage in der Eurozone, könnte es einem anders werden. Mit grösstem Erfolg betreiben Politik, Notenbanken und Finanzwelt volkswirtschaftliche Schadensmaximierung auf Kosten der Allgemeinheit und besonders der Jugend Europas.
Griechenland, Portugal und Spanien sind de facto bankrott, und dies kommt nun auch in der Politik an. Die Länder werden „in hundert kalten Wintern“ nicht ihre Schulden bezahlen können, und der grosse Schuldenschnitt wird kommen – egal, ob dies Frau Merkel oder Herrn Schäuble gefällt oder nicht.
Die Arbeitslosenzahlen in den oben genannten Ländern erklimmen Höhen, die uns lediglich aus Zeiten der Weimarer Republik bekannt sind. Wir alle wissen, in was für einer Katastrophe diese geendet hat. Dies gilt es zu verhindern. Durch die falsche Politik schaffen wir gerade einen brandgefährlichen Nährboden für Extremisten, Separatisten, Nationalisten und Bürgerkrieg. Hier wird eine ganze Generation ihrer Zukunft beraubt. Die Jugend wird irgendwann auf die Strasse gehen und Revolution machen. Es stellt sich die Frage: Wie lange erträgt die Bevölkerung dieser Länder noch die gegenwärtige Situation?
In Spanien sind mit 26,8 Prozent und in Griechenland mit rund 27 Prozent mehr als jeder Vierte arbeitslos, und unter den jungen Menschen unter 25 Jahren sogar ist es sogar jeder Zweite (Spanien 57,2 Prozent und Griechenland 64,7 Prozent). Die Ausfallrate an Krediten ist in Spanien mit knapp 11 Prozent oder 168 Milliarden Euro auf einem Allzeithoch.
Ist auch logisch: Durch Einsparungen wird die Wirtschaft abgewürgt, es gibt mehr Arbeitslose, die dann wiederum nicht ihre Kredite bedienen können, und der Binnenkonsum sowie die Steuereinnahmen gehen stark zurück. Eine sich selbstnährende Spirale nach unten.
Portugal verzeichnet eine Gesamtarbeitslosenquote von 17,8 Prozent, eine Jugendarbeitslosenquote von fatalen 42,5 Prozent. Nicht zu verkennen ist, dass diese Zahl eigentlich wesentlich höher wäre, denn weit über 100’000 Jugendliche haben ihre Heimat in Richtung der portugiesisch sprechenden Länder Brasilien und Angola verlassen.
Dabei wissen wir alle: Ein Land ohne Jugend ist ein Land ohne Zukunft.
In Italien ist die Lage unserer Ansicht nach ebenfalls durchaus optimierungsbedürftig. Das Land hat mittlerweile die höchste Arbeitslosigkeit seit 36 Jahren. Bei den Jugendlichen wurde die 40-Prozent-Marke gerissen, und 12 Prozent der Gesamtbevölkerung sind insgesamt ohne Job. Die Auslastung der Autoindustrie (Fiat) ist bei schwachen 40 Prozent. Europaweit sinken die Auto-Absatzzahlen, und auch Italien bekommt dies deutlich zu spüren.
Es passiert dadurch Unglaubliches: Die dramatische Lage hat sogar Berlusconi wieder auf die politische Bühne gespült. Ob Berlusconi das Land „abermals retten“ wird, halten wir für äusserst fragwürdig.
Bei unseren Freunden in Frankreich sieht die Lage der „Grande Nation“ gegenwärtig ebenfalls besorgniserregend aus. So langsam ist auch jedem „Hinz und Kunz“ bekannt, dass die französische Industrie gegenwärtig nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Es erfordert keinerlei hellseherische Fähigkeiten, um zu erkennen, dass der eine oder andere französische Automobilkonzern in nicht allzu ferner Zukunft erst um knackige Staatshilfen betteln wird und schlussendlich doch die Bücher auf den Tisch legen muss. Frankreich hat 11 Prozent Arbeitslosigkeit, davon 26,5 Prozent Jugendarbeitslosigkeit – Tendenz steigend.
In den Niederlanden platzt derweil die Immobilienblase, und die Wirtschaft steht vor ernsthaften Problemen. Im Mai gingen so viele Unternehmen Pleite wie noch nie seit Aufzeichnung der Daten. Das neue Königspaar übernimmt eine desolate Wirtschaftsnation.
England ist ein schönes Beispiel, was passiert, wenn ein Land seine Werkbank ins Ausland verlagert und sich ganz auf den (Finanz)Dienstleistungssektor fokussiert. Wann hatten Sie zuletzt ein Produkt in der Hand mit der Kennzeichnung „Made in England“? Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt aktuell 21,2 Prozent bei einer Gesamtarbeitslosenquote von über 8 Prozent – Tendenz ebenfalls steigend.
Wir sollten uns folgende Fragen stellen:
Was ist aus der gross angekündigten Finanztransaktionssteuer geworden?
Wie weit ist die Regulierung der Banken fortgeschritten?
Wer spricht noch von Basel 3?
Wurde eine Börsensteuer eigentlich umgesetzt?
Warum müssen die Verursacher der Krise nicht mit Haus und Hof haften?
Warum wurden die Banken, die in den perversen Libor-Zinsskandal verwickelt waren, nicht bestraft – abgesehen von den wenigen lächerlichen Geldstrafen?
Warum hat man in einer Nacht- und Nebelaktion die Bilanzierungsregeln für die Finanzbranche dermassen aufgeweicht, dass selbst Experten von einem unglaublichen Skandal und staatlich legitimiertem Steuerbetrug sprechen?
Warum hat man es den „Big Banks“ ermöglicht, sich seit 2009 noch mehr mit billigem Geld vollzusaugen, um noch „systemrelevanter“ zu werden?
Fragen über Fragen, und keiner kann uns Antworten geben. Es scheint so, dass bizarrerweise die Krisenverursacher die Krisengewinner sind – verkehrte Welt, würden wir sagen.
Die Ursachen der Krise wurden weder angegangen noch nachhaltig gelöst, sondern nur mit Geld überschüttet und somit in die Zukunft verschoben. Die Lösung weltweit heisst momentan: Zinsen senken und die Märkte mit ausreichend Liquidität versorgen. Noch nie war in der Geschichte der Menschheit mehr Geld im System wie aktuell, und wir sind überzeugt: Noch nie wird man einen grösseren Crash gesehen haben.
Summa summarum sieht die wirtschaftliche Lage „super“ aus – von Krise keine Spur. Herr Barosso und Herr Schäuble hatten also recht, als sie Anfang dieses Jahres verkündeten: „Die Krise ist vorbei“.
Lasst uns weiter fleissig Geld drucken und die Aktienmärkte weiter nach oben prügeln. Wen interessieren denn schon volkswirtschaftliche Fakten und Zahlen. Solange wir unbegrenzt Geld aus dem Nichts schöpfen können, ist alles gut, und wir werden alle immer reicher. Wie gesagt, der DAX kann auch noch auf 15’000 oder 50’000 Punkte gehievt werden, nur wird dies dem Grossteil der Bevölkerung wenig nützen, dafür Inflation bringen.
Der kleine Nebeneffekt der Notenbankparty ist, dass der kleine Sparer durch die weltweite Niedrigzinsphase schleichend enteignet wird. Wen interessiert das schon? Klar ist: Der Kater wird kommen, wie nach jeder hemmungslosen Party. Wir sehen jetzt schon die ersten Vorboten. Kaum erwähnen die Notenbanken im Subtext, die Zinsen anzuheben oder die Notenpressen zu stoppen, reagieren die Börsen hypernervös und sehr empfindlich. Ein ganz klares Zeichen dafür, dass die Börsen zum Grossteil durch das billige Geld nach oben getrieben worden sind. Wir erwarten vor der grossen Inflation einen deflationären Schock, bei dem alle Anlagewerte liquidiert werden. Die Aktienmärkte werden massiv nach unten korrigieren – es wird heftig werden. Anschnallen!
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Die beliebtesten Kommentare
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@Herr Marc Friedrich:
Herr Friedrich
In Ihrem Kommentar wiederholen Sie immer und immer und immer wieder, die Zentralbanken würden „Geld schöpfen“ und die Wirtschaften mit „billigem Geld versorgen“ usw. usw.
Wenn Herr und/oder Frau Schweizer eine 100 Franken-Noten in Händen halten: Wer hat dann dafür gearbeitet? Die Schweizerische Nationalbank oder Herr und Frau Schweizer? Herr und Frau Schweizer! Herr und Frau Schweizer haben diese hundert Franken erarbeitet, erschaffen oder eben „geschöpft“.
Es sind also keineswegs die Notenbanken, welche Geld „schöpfen“, wie das Kreti und Pleti oder Ben Bernanke oder Mario Draghi oder Thomas Jordan behaupten. Nein – die Wirtschaft „schöpft“ Geld!
Eine hundert Franken Banknote ist lediglich eine staatlich anerkannte Quittung für die geleistete Arbeit von hundert Franken. Erarbeitet von der Bevölkerung.
Die Notenbanken wollen uns davon überzeugen, dass sie es seien, die das Geld „geschaffen“ oder „geschöpft“ hätten. Deshalb könnten sie damit machen, was sie wollen: z.B. Euros kaufen bis zum geht nicht mehr, griechische Staatsanleihen kaufen usw.
Nein! Das ist nicht das Geld der Notenbanken, das ist unser Geld! Das Geld von uns Schweizern oder in Deutschland das Geld von den Deutschen usw.
Deshalb können die Notenbanken damit nicht machen, was sie wollen!
Unsere Notenbanken gehören endlich in die Demokratien eingebunden. Sogenannte „unabhängige Zentralbanken sind die grosse Gefahr für unsere Volkswirtschaften!
Bitte behaupten Sie also nicht immer wieder, die Notenbanken „schöpfen“ billiges Geld und versorgen damit die Wirtschaft.
Die Wahrheit ist gerade das Gegenteil!
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Simi
Ihr Kommentar (und auch das von Ihnen empfohlene Interview) beinhaltet widerholt Ausdrücke wie: „zusätzliches Geld“, „expansive Geldpolitik“, „lockere Geldpolitik“ usw.
Bitte reflektieren sie einmal, was diese Ausdrücke bedeuten: Geld, d.h. Notenbankgeld (Banknoten und Giroguthaben der Banken bei der SNB), sind Schulden der SNB bei der Wirtschaft. Banknoten sind von der SNB emittierte Obligationsscheine. Bei den Giroguthaben der Banken bei der SNB handelt es sich um Einlagen der Banken bei der SNB – genauso, wie wenn Sie ihr Geld auf einer Bank angelegt haben.
Alle Ihre oben aufgezählten Ausdrücke bedeuten somit, dass die Notenbank einen Kredit aufnimmt bei der Wirtschaft. Nicht umgekehrt! Das kommt allein schon dadurch zum Ausdruck, dass Notenbankgeld auf der Passivseite der SNB-Bilanz verbucht wird.
Es sind also nicht die Notenbanken, die „Geld schöpfen“ – Nein! Es ist im Gegenteil die Wirtschaft, die Geld schöpft bzw. erschafft.
Wenn Sie auf ihrem Konto bei einer Bank ihren Lohn ausbezahlt erhalten, so gehört dieser zur Geldmenge M1: Hat nun die Bank oder haben Sie dieses Geld erarbeitet? Sie haben das Geld „geschöpft“ – nicht die Bank. Dasselbe gilt für Banknoten. Banknoten sind lediglich eine staatlich anerkannte Quittung dafür, dass sie ein Guthaben von CHF 100 besitzen.
Genauso wie mit der Geburtsurkunde: Die Eltern zeugen das Kind und die Mutter bringt es auf die Welt. Der Arzt stellt lediglich die Geburtsurkunde aus. Der Arzt erschafft oder „schöpft“ keineswegs Leben.
Genauso ist es mit dem Geld der Notenbanken. Diese schaffen oder „schöpfen“ kein Geld. Die Wirtschaft erschafft es.
Draghi und Bernanke gehen beide davon aus, dass sie mit ihren Notenbanken „Geld schöpfen“ , was zu Wirtschaftswachstum führe („expansive Geldpolitik“; „lockere Geldpolitik“). Beide interpretieren Geld demzufolge als von ihnen bzw. von ihrer Notenbank erschaffenes Vermögen. Das ist falsch: Die Wirtschaften erschaffen Vermögen.
Sowohl die EZB als auch die FED als auch die SNB nehmen Kapital bei der Wirtschaft auf und nennen das „Geldschöpfung“. Die SNB nimmt Kredit auf über den Passivposten „Giroguthaben der Banken“, die FED über „Deposits“ und die EZB über das Passivkonto “Verbindlichkeiten in Euro aus geldpolitischen Operationen gegenüber Kreditinstituten im Euro-Währungsgebiet”.
Das Wort „Verbindlichkeiten“ steht ja sogar in der Bilanz der EZB!
Fed und EZB nehmen also Kredit auf und investieren dieses Kapital im Inland. Die SNB hingegen nimmt Kredit auf und investiert dieses Kapital im Ausland. Das ist Kapitalexport und brandgefährlich.
Konklusion: Die heutigen Notenbanken weltweit gehen von einer falschen Interpretation von Geld aus: Sie verwechseln Vermögen und Schulden.
Das gilt für Bernanke genauso wie für Draghi.
Die Gefahr für die Wirtschaften liegt also nicht darin, dass die Zentralbanken zu viel Vermögen in den Umlauf brächten. Nein! Die Gefahr liegt darin, dass sie sich bei qualitativ hochstehenden Gläubigern verschulden und dieses Kapital in qualitativ minderwertige Bonität investieren.
Beispiel: Herr und Frau Schweizer „parkieren“ ihr hart verdientes Geld bei der Postfinance. Die Postfinance gibt damit der SNB einen Kredit von 19.4 Milliarden. Die SNB legt dieses Kapital in Euros an und dort in ausländische Staatsanleihen (z.B: Griechenland).
Der Euro fällt und die griechischen Staatsanleihen auch. Doppelter Verlust für PostFinance und Herr und Frau Schweizer!
Die gute Bonität von Herr und Frau Schweizer wird verwässert mit der Bonität von Euros und griechischen Staatsanleihen.
Die grosse Gefahr heute ist also die weltweite Verwässerung der Bonität durch die Notenbanken. Auch die Immobilienblase in den USA, welche die Finanzkrise auslöste, hatte ihre Ursache in der Verwässerung von Bonitäten.
Ich hoffe, mit diesen Ausführungen Ihre Fragen geklärt zu haben.
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interessanter Bericht …. Gruss Dänu
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@Andreas Holzer
Noch etwas: Wenn ein Staat möchte, dass seine Bevölkerung wächst, so kann er nicht einfach Geburtsurkunden ausstellen und meinen, damit wachse die Bevölkerung. Genauso ist es mit dem Geld. Möchte eine Notenbank ein höheres Wirtschaftswachstum, so kann sie nicht einfach Geld drucken und meinen, dadurch wachse die Wirtschaft.
Nicht der Arzt erschafft leben durch Ausstellung einer Geburtsurkunde – die Eltern erschaffen Leben. Nicht die Notenbanken erschaffen oder „schöpfen“ Geld – die Wirtschaft erschafft bzw. „schöpft“ Geld.
Sie sehen: Die Behauptung von Marc Friedrich, die Zentralbanken würden die Wirtschaft und die Börsen mit viel „billigem Geld“ ankurbeln, ist ein Märchen. Friedrich treibt diese Illusion auf die Spitze. Sein Beitrag kann unter „Gehirnwäsche vom billigen Geld der Zentralbanken“ eingereiht werden.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@ Marc Meyer:
Wie bewerten Sie dann dieses Aussage von HSBC Chefvolkswirt King in einem Interview mit dem deutschen Handelsblatt?
Was erwarten Sie von EZB-Präsident Mario Draghi oder seinem US-amerikanischen Kollegen Bernanke? Müssen Sie das zusätzliche Geld schnellstmöglich wieder aus den Märkten abziehen?
Zumindest sehe ich die Gefahr, dass die lockere Geldpolitik immer mehr von einem Antibiotikum gegen die Krise zu einem Schmerzmittel mit hohem Suchtfaktor wird. Denn es ist nicht einfach, den Märkten den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik schonend beizubringen.
Drohen uns sonst neue Blasen?
Je abhängiger wir von der lockeren Geldpolitik werden, desto wahrscheinlicher sind solche Blasen an den Finanzmärkten, die zuletzt zum Ausbruch der Finanzkrise führten.
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Leider hat der gute Mann mit ALLEM recht.
@ Marc Meyer:
Die Notenbanken sind sehr wohl an dem jetzigen Geschehen beteiligt bzw. sogar verantwortlich. Geldschöpfung hin oder her.
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@Andrea Holzer
Leider habe ich Ihren Text erst jetzt gesehen, deshalb die späte Antwort:
Angenommen, eine Bank gewähre einen Hypothekarkredit von 1 Million Franken. Nun falle der Wert des Hauses auf 800‘000.- Folge: Der Hypothekarkredit muss um 20 Prozent abgeschrieben werden.
Das ist mit den Euros der SNB genauso. Gewähren die Banken und die PostFinance der SNB 100 Milliarden Franken Kredit, und diese kauft damit vollumfänglich Euros, so müssen die Banken und PostFinance ihre Kredite an die SNB entsprechend abschreiben, wenn der Euro wieder um rund 20 Prozent auf Parität zum Franken fallen sollte.
Geld – was ist Geld? Notenbankgeld wird definiert als Banknoten plus Giroguthaben der Geschäftsbanken bei der SNB. Die Geldmengenaggregate beinhalten zusätzlich die Termin- und die Sparguthaben.
Wenn Sie oder Ihr Unternehmen bei der PostFinance z.B. CHF 10‘000.- in Form von Sichtguthaben anlegen, so gehört dieser Geldbetrag zur Geldmenge M1. Wer hat nun dieses Geld erarbeitet? Die PostFinance oder Sie? Klar! Sie! Also haben Sie dieses Geld „geschöpft“ bzw. erschaffen – nicht die PostFinance!
Genauso verhält es sich mit den Giroguthaben der Banken und PostFinance bei der SNB. Diese haben das Geld erarbeitet – nicht die SNB.
Wenn Sie nun am Postomat 10 Tausendernoten beziehen, so haben immer noch Sie dieses Geld erarbeitet. Die Banknoten sind lediglich eine Quittung für Ihre Arbeit. Gearbeitet bzw. erarbeitet haben Sie das Geld – nicht die SNB.
Banknoten sind quasi ein Kontoauszug bei der SNB in Form eines Inhaberpapiers.
Die SNB wandelt lediglich das Guthaben, das sie bei der PostFinance hatten in ein Guthaben bei der SNB um – in Banknoten. Mit diesen können Sie nun barzahlen. Aber erschaffen haben dennoch Sie das Geld.
Ja – es ist neu, wenn ich sage, dass die Wirtschaft – nicht die SNB – Geld erschafft, “Geld schöpft“. Das widerspricht der „Gehirnwäsche“ der wir täglich ausgesetzt werden – die Zentralbanken würden die Wirtschaft mit „billigem Geld“ versorgen. Umgekehrt, wir, die Wirtschaft erarbeiten Geld, da wir dann den Banken günstig anbieten. Wir erhalten ja momentan sehr tiefe Zinsen auf unserem Geld.
Marc Friedrich treibt in seinem obigen Artikel diese Gehirnwäsche des „billigen Geldes“, das wir angeblich von den Zentralbanken erhalten sollen, auf die Spitze. Deshalb wehre ich mich!
Es ist wie mit einer Geburtsurkunde: Die Eltern haben das Kind gezeugt und die Mutter hat es auf die Welt gebracht – die Geburtsurkunde ist lediglich eine Bescheinigung dafür.
Mit der alleinigen Ausstellung der Geburtsurkunde kann kein Kind gezeugt und auf die Welt gebracht werden. Genauso ist es mit dem Geld. Erschaffen tut es die Wirtschaft – die Banknote ist lediglich die Urkunde dafür.
Also nochmals: Wenn sie ein Konto auf einer Banken haben mit einem Guthaben darauf, so sind Sie der Schöpfer dieses Geldes. Genauso ist es mit dem Notenbankgeld: Sowohl Banknoten als auch Girokonten der Banken bei der SNB werden von der Wirtschaft geschaffen, diese gibt es weiter an die Banken und diese an die SNB.
Die Wirtschaft „schöpft“ bzw. erschafft Geld – nicht die Notenbank!
Ihre Formulierungen mit dem „Drucken der Noten zu Hause“, „ernsthaft?“ „Viel Glück“ ärgern mich. Sie gehen oberflächlich an das Thema heran und meinen, Sie hätten jetzt „witzig“ geantwortet und widerlegt.
Herr Holzer, es geht hier um viel – um über 400 Milliarden Staatsschulden der kleinen Schweiz – angelegt im Ausland. Und damit auch um die wirtschaftliche und politische Zukunft unseres Landes. Ich bitte Sie daher, die Sache seriöser anzugehen und zu beurteilen.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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interessante Theorie…
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das habe ich gerade gefunden:
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Hier spricht klarer und smarter Sachverstand.
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Wie immer ein guter und erfrischender Artikel von Herrn Friedrich. Gerne mehr davon. Das hervorragende Buch der beiden habe ich aufgrund des letzten Artikels gekauft und gelesen. Ein wahrer Genuss!
@ Marc Meyer:
Ich denke Herr Friedrich ist sich dessen sehr wohl bewußt aber nur durch lautstarke Polarisierung sensibilisiert man die Menschen.-
@Lucca
Wenn sich Herr Friedrich dessen bewusst wäre, würde er es auch so ausdrücken. Er kann sich ja gut ausdrücken. Er ist „sehr gut“ im Fach Sprache – leider „ungenügend“ im Fach Buchhaltung.
Unsere Nationalbank und unsere Politiker sind sich dessen aber mit Sicherheit nicht bewusst!
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@Lucca
Sind Sie der Verkaufs-Promotor des Buches von Herrn Friedrich? Stehen im engen Kontakt zu ihm? Zu vieles deutet darauf hin.
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@ Marc Meyer:
???
Buchpromoter? Jetzt wird es abstrus.
Auch ich finde das Buch brillant bin ich deswegen ein Promoter von Herrn Friedrich? Das Buch der beiden Herren hat das wohl kaum nötig.
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Sehr geehrter Herr Friedrich
Bitte entschuldigen Sie, wenn ich nochmals kurz auf Ihren Artikel bezüglich des „billigen Geldes“ zurückkomme.
Soeben habe ich unter SNB-News eine Nachricht gefunden, welche sehr gut zeigt, dass eben nicht die Notenbanken die Wirtschaft mit „billigem“ oder „günstigem“ Geld bzw. Kapital versorgen, wie Sie das immer und immer wieder behaupten. Nein, es ist umgekehrt: Die Banken legen Geld bzw. Kapital zu günstigen Konditionen bei den Notenbanken an!
Die Meldung lautet: „Postfinance treibt SNB-Giroguthaben in die Höhe“ (NZZ Artikel, 1. Juli).
Postfinance ist entstanden aus der Aufteilung der alten PTT in Swisscom (Telefonie) und Post. Postfinance ist ein Bereich der Post. Diese Postfinance hat gemäss NZZ-Artikel per 1. Juli 2013 die Bankenlizenz erhalten. Dadurch kletterten die Giroguthaben der Banken bei der SNB um 19.4 Milliarden Franken.
Der Grund liegt darin, dass diese 19.4 Milliarden bisher bei der SNB unter „übrige Verbindlichkeiten“ verbucht wurden. Nun, da die Postfinance eine Bankenlizenz hat, werden diese 19.4 Milliarden neuerdings bei der SNB unter den „Giroguthaben der Banken“ verbucht.
Diese 19.4 Milliarden Franken stellen also Geld bzw. Kapital dar, welches die Postfinance bei der Zentralbank kurzfristig anlegt bzw. „parkiert“. Deses Geld stammt von den Kunden der Postfinance, von Herr und Frau Schweizer. Möglicherweise befinden sich darunter auch Gelder von ausländischen Kunden, die ihr Geld in der Schweiz anlegen.
Wenn also Herr oder Frau Schweizer bei der Postfinance Geld anlegen, so gehen sie davon aus, dass dieses sicher angelegt ist. Die Postfinance legt dieses Geld nun bei der Schweizer Nationalbank an. Diese wiederum investiert in Euros.
Die Girokonten inländischer Banken in der Bilanz der SNB stellen also Geld oder Kapital dar, das die Banken der Zentralbank „billig“ oder zu einem „günstigen“ Zinssatz zur Verfügung stellen, nicht umgekehrt!
Die Wirtschaft versorgt die Zentralbanken mit günstigem Geld. Nicht umgekehrt, wie Sie immer und immer wieder behaupten.
Die Girokonten der Banken bei der SNB sind vergleichbar mit einem Konto, das Sie bei einer Bank unterhalten. Das Geld auf Ihrem Konto stammt nicht von Ihrer Bank, sondern von Ihnen persönlich.
Genauso stellt das „billige Geld“, von dem Sie in Ihrem Artikel wiederholt reden, Geld dar, das die Banken der Zentralbank zur Verfügung stellen – nicht umgekehrt!
Aus Ihrem Artikel geht aber immer und immer wieder hervor, dass es umgekehrt die Zentralbanken seien, welche die Banken mit „günstigem bzw. „billigem“ Geld versorgen. Das ist falsch! Die Banken geben den Zentralbanken Kredit, bzw. die Banken versorgen die Notenbanken mit günstigem Kapital.
Das ist doch nicht so schwer zu begreifen!
Wenn nun die Schweizerische Nationalbank mit diesem Fremdkapital, das sie von der Postfinance erhalten hat, Euros kauft, und der Euro fällt beispielsweise um 20 Prozent, so muss unsere Postfinance 4 Milliarden Franken abschreiben!
Herr und Frau Schweizer verlieren also auf dem Geld, das sie allein bei der Postfinance angelegt haben 4 Milliarden!
Bei EZB und FED ist das genau gleich: Sie erhalten Kredit von den Kreditinstituten zu sehr günstigen Konditionen (die entsprechenden Konti habe ich Ihnen in meinem Kommentar unten bereits benannt).
Wenn nun die EZB dieses Kapital z.B. in Griechische Staatsanleihen investiert, so müssen die Investoren, welche der EZB dieses Kapital bei der EZB angelegt haben, entsprechend Abschreibungen vornehmen.
Die Investoren von FED, EZB und SNB sind also in grosser Gefahr, wenn die Zentralbanken in minderwertige Bonität investieren.
Bei uns in der Schweiz sind das also namentlich die Postfinance, und sehr wahrscheinlich die beiden Grossbanken und Kantonalbanken.
Man stelle sich beispielsweise vor, das Eigenkapital der SNB falle auf minus 50 Milliarden Franken. Das kann schnell geschehen! Dann verlieren die Sparer bei Postfinance und den kreditgebenden Banken (CS, UBS, Kantonalbanken) zusammen 50 Milliarden Franken!
Ich hoffe, Sie und auch die Leser konnten meiner Argumentation folgen.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Dr. Marc Meyer
Also, wenn ich Ihnen richtig folgen konnte: Wenn die SNB Verluste macht, müssen die Kunden der Postfinance ihr Vermögen abschreiben???
Ja sicher, denn jeder von uns hat zuhause eine Druckerei, druckt damit die Noten und bringt sie auf sein Postfinance Konto. Die Postfinance gibt das Geld dann der SNB u.s.w.
Mal ernsthaft: Woher kommt das Geld ursprünglich? Sie können natürlich die Entstehung des Geldes ausblenden und dann buchhalterisch Ihre These untermauern.
Viel Glück.
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An der Zeit, dass Sie dieses Thema aufgreifen. Dies hat bisher noch keine Tages- und/oder Finanzzeitung getan. Unabhängig davon, ob alle Details korrekt wiedergegeben werden oder nicht (siehe Beitrag von Marc Meier). Mit dem Thematisieren der Problematik bringen Sie hoffentlich etwas ins rollen, das intensiv von den Fachmedien auf deren Frontseite gehört. Hoffentlich wird es dann von einigen Politikern, die derzeit das sagen haben, gelesen und beherzigt.
Von der Finanzindustrie selbst (Banken etc.) und den Analysten müssen wir nichts, aber gar nichts erwarten. Die sind derart blind, dumm und geldgeil, dass sie nicht wahr haben wollen, was Wahr ist. -
Das ehrlichste und beste was ich seit langem gelesen habe. Es lebe insideparadeplatz!
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Pointierter und sehr guter Beitrag.
Herr Friedrich stellt die absolut richtigen Fragen!
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Das nenne ich mal einen gut recherchierten Artikel und dazu noch flüssig geschrieben. Leider hat Herr Friedrich mit allen Punkten recht. Bemerkenswert ist auch, daß die beiden Autoren in Ihrem Buch ja vieles richtig prophezeit haben, was letztendlich auch eingetroffen ist. Die Trefferquote ist beachtlich.
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Sehr geehrter Herr Friedrich
Ich nehme zu ihren drei kontroversen Punkten Stellung:1)Verortung der Verursachung der Finanzkrise
Sie verorten die Verursachung der Finanzkrise pauschal in der Politik des „biligen Geldes“. Die Politik des „billigen Geldes“ ist jedoch nicht die Ursache, sondern die Folge der Finanzkrise. Diese lässt sich zerlegen in eine Banken-Immobilienkreditkrise in den USA, wo im Gefolge der Verbriefung von Hypothekarkrediten mit untergeordneter Bonität (z.B. CDo’s) die Finanzmärkte global in Trudeln gerieten. Die schon vorher bestehende latente Staatsschuldenkrise wurde sodann und zeitlich verzögert durch Stützungsoperationen für Geschäftsbanken noch verschärft. Dabei sind die Ursachen in den USA (strukturell-realwirtschaftlich) und in den südlich-peripheren Ländern der Eurozone (Misswirtschaft und unlautere Machenschaften) unterschiedlich.2)Immobilien als Teil der Realwirtschaft
Noch einmal: Sie reduzieren die Ursache der Finanzkrise auf rein monetäre Gegebenheiten. Dabei waren gerade überteuerte Immobilien, die Sie ja – nebst Gold – als sog. Sachwerte und Ausweg aus der Krise empfehlen – die realwirtschaftlichen Verursacher der Krise.3)Widersprüchliche Aussagen zu „Sachwerten“
Ihr Headliner:“ Aktienboom – mit Crashgarantie“ steht im Widerspruch zu Ihrer Aussage:“ Raus aus Papierwerten, rein in Sachwerte.“ – Als Aktionär sind Sie Miteigentümer einer Unternehmung. Der Kurs der Aktie folgt längerfristig den fundamentalen Gegebenheiten des betreffenden Unternehmens. Unternehmen sind Teil der Realwirtschaft. Wie haben Sie denn Ihr Portfolio strukturiert, wenn Sie die Menschheit aus den Aktien jagen und rein in Immobilien und Gold, dann wird das von Ihnen herbeigeredete Crash-Szenario wahrlich eintreffen! Mit galoppierender Inflation und Arbeitslosigkeit!Fazit: Ihre Analyse für den Crash ist zwar publikumswirksam, greift jedoch zu kurz, und ich vermisse Ihre differenzierten Vorschläge zur Beruhigung der Krise. Kritik ist eines – Verantwortung tragen ein Anderes.
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@ observatore:
Sie kennen wohl nicht das Buch und die Aussagen der beiden Herren Friedrich und Weik.
Weder zählen sie Aktien noch Immobilien zu Sachwerten.
Beides sehen sie als überbewertet an durch die Liquiditätsblase. Hierzu einfach mal googeln da finden sie zig Interviews mit den beiden Autoren (lohnt sich!). -
@ blur
Zu den Aussagen der beiden ist Ihnen wohl das folgende Interview entgangen:
lohnt sich anzusehen!
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Sehr geehrter Herr Friedrich
Ihr Artikel ist rhetorisch attraktiv formuliert – kein Zweifel. Trotzdem basiert er auf einem Märchen, welches einer fundamentalen Analyse nicht standhält. Sie sind selber ein Opfer der Fehlargumentationen der Notenbanken geworden. Sie vertreten ausschliesslich „mainstream“.
Immer und immer wieder schreiben Sie vom „billigen Geld der Notenbanken“. Einige Ihrer Zitate:
„…versuchen die Notenbanken mit historisch niedrigen Zinsen und billigen Geld…“
„…durch niedrige Zinsen und billiges Geld…“
„Die Notenbanken überschütten die (Banken)Welt lediglich mit billigem Geld.“
„Der warme Geldregen der Notenbanken…“
„Damit Sause anhält…die Notenbanken geben noch einmal richtig Gas…die Druckerpresse in den Turbogang geschaltet.“
„…wann die EZB das Geld an die Banken verschenken möchte…“
„..vielleicht sinnvoller, wenn die EZB das Geld direkt an die Unternehmen verleiht, die es benötigen, anstatt es völlig maroden Banken in den Rachen zu werfen.“
“…völlig betrunken von dem billigen Geld“
„…das billige Geld zeigt abermals seine verheerende Wirkung.“
„…auf dem Vulkan des billigen Geldes…“
„…mit billigem Geld vollsaugen…“
„…sondern nur mit billigem Geld ¨überschüttet…“
„…Zinsen senken und die Märkte mit ausreichend Liquidität versorgen…“
„…noch nie in der Geschichte der Menschheit mehr Geld im System wie heute…“
„fleissig Geld drucken…“
„…unbegrenzt Geld aus dem Nichts schöpfen…wir werden alle immer reicher.“
„Notenbankparty“…“hemmungslose Party“
„…Zinsen anheben…Notenpressen stoppen … Börsen hypernervös…Börsen zum Grossteil durch das billige Geld nach oben getrieben…“
Herr Friedrich: Ihre Argumentation könnte man schon fast als „Gehirnwäsche“ bezeichnen – und zwar handelt es exakt um jene Gehirnwäsche, mit welcher die Notenbanken die Öffentlichkeit weltweit seit Jahrzehnten behandeln. ES handelt sich um die Gehirnwäsche mit dem „billigen Geld“ und der abstrusen „Geldschöpfung“. Herr Friedrich – sie selber sind ein Opfer dieser „Gehirnwäsche“ geworden und spielen damit den Notenbanken zu.
Bitte lassen Sie mich den verhängnisvollen Irrtum mit dem vermeintlich „billigen Geld“ hier richtigstellen:
„Billiges Geld“ würde bedeuten, dass die Notenbanken der Wirtschaft „günstiges Geld ausleihen“. Günstig in dem Sinne, dass sie darauf einen „günstigen“, sprich tiefen Zinssatz verlangen. Daraus würde folgen, dass es sich beim „billigen Geld“ um einen günstigen Kredit der Notenbanken an die Wirtschaft handelt. Daraus würde wiederum folgen, dass Geld ein Aktivum der Zentralbanken sein müsste.
Und hier Herr Friedrich offenbart sich ihr grosser Irrtum: Geld ist eben nicht ein Aktivum der Notenbanken, sondern im Gegenteil ein Passivum. Bitte betrachten Sie einmal die Bilanzen der Notenbanken und dann werden Sie das auch erkennen.
Ihr ganzer Artikel basiert somit auf einem Irrtum. Sie interpretieren „billiges Geld“ als einen „günstigen“ Kredit der Notenbanken an die Wirtschaft anstatt umgekehrt als ein Kredit der Wirtschaft an die Notenbanken. Ein entscheidender Irrtum!
Anders formuliert: Sie argumentieren, dass die Notenbanken die Märkte mit „Liquidität“ versorgen. Auch das ist falsch: Banknoten stellen „Liquidität“ aus Sicht des Banknoteninhabers dar – nicht aber aus Sicht der emittierenden Notenbank. Banken und ihre Kunden haben immer eine umgekehrte Sichtweise zueinander.
Wenn Sie bei einer Bank Geld kurzfristig „parkieren“, so stellt diese aus Ihrer Sicht „Liquidität“ dar. Aus Sicht der Banken ist das jedoch eine Schuld. Damit kann die Bank nichts bezahlen. Genauso verhält es sich mit Banknoten. Diese gehören aus Sicht des Banknoteninhabers zur „Liquidität“, d.h. zum liquiden Vermögen. Nicht aber aus Sicht der Notenbank. Aus ihrer Sicht sind Banknoten Schulden bzw. emittiert Obligationsscheine.
Ihre Behauptung, die Notenbanken versorgen die Märkte mit Liquidität ist somit nicht korrekt. Man könnte allenfalls argumentieren, die Notenbanken wandeln „illiquidere“ Vermögenswerte der Wirtschaft (z.B. Wertschriften) in „liquidere“ Vermögenswerte (Banknoten) um. Die Notenbank bleibt aber Schuldnerin.
Sie behaupten auch immer wieder, die Notenbanken würden die Geldmenge vergrössern, indem sie die „Notenpresse“ anwerfen: „Druckerpresse in den Turbogang“.
Auch das ist falsch. Lediglich ein einzelner Blick in die Bilanzen der Notenbanken offenbart, dass der Notenumlauf der Notenbanken in den vergangenen Jahren nur unwesentlich gestiegen ist und niemals das Ausmass ihrer Investitionen erreicht. Das ist der unumstössliche Beweis dafür, dass die Notenbanken eben genau Ihre Investitionen nicht durch Emission von Banknoten finanziert haben. Die Märkte könnten solche Mengen von Banknoten auch gar nicht absorbieren. Unser ganzes modernes Geldwesen mit Buchgeld würde zusammenbrechen. Ihr Lohn beispielsweise müsste mit Banknoten ausbezahlt werden usw.
Herr Friedrich: Es scheint, dass Sie in der Schule im Fach „Deutsch“ wesentlich besser waren als im Fach „Buchhaltung“. Habe ich nicht Recht? Aus Ihrem Artikel geht hervor, dass Sie sich auch nicht nur einmal die Mühe genommen haben, die Bilanz einer Notenbank zu studieren!
Die Frage stellt sich: Wie dann haben die Zentralbanken ihre Investitionen finanziert? Die Antwort ist klar: Durch Kredite der Banken!
Damit wird Ihre ganze Argumentation, Herr Friedrich, um 180 Grad gedreht! Es sind also umgekehrt die Banken, welche die Zentralbanken mit Krediten versorgen. Bei der Schweizerischen Nationalbank sind das die sogenannten „Giroguthaben der Banken“. In der konsolidierten Bilanz der EZB heisst dieser vergleichbare Posten: “Verbindlichkeiten in Euro aus geldpolitischen Operationen gegenüber Kreditinstituten im Euro-Währungsgebiet”. Darunter befinden sich auch die “Girokonten”, “Mindestreserven” und “Termineinlagen”. Und die FED nimmt Kredit bei der Wirtschaft auf vorwiegend über den Passivposten “Deposits”, was Einlagen von Kreditinstituten gleichkommt.
Noch ein Wort zur FED: Sie beschweren sich darüber, dass die FED – nach China – der grösste Gläubiger der USA sei. Gerne möchte ich Sie daran erinnern, dass sich Zentralbanken als „lender of last resort“ bezeichnen. Eine Notenbank soll der eigenen Wirtschaft Kredite geben. Die FED tut das, wobei aber festzuhalten ist, dass sie das Kapital für diese Kredite ebenfalls bei der eigenen Wirtschaft aufnimmt. Weshalb tut sie das? Sie betätigt sich somit als gigantische Kreditwaschanlage, wie ich das in meinen Beitrag „Zentralbanken – die gigantischen Kreditwaschanlagen“ erklärt habe:
Es gibt systemrelevante Schuldner (in Europa auch Staaten wie z.B. Griechenland) mit einer geringen Bonität. Diese haben Schwierigkeiten, im Markt zu günstigen Konditionen Kredite zu erhalten. Viele Gläubiger sind nicht bereit, diesen Schuldnern Kapital zu gewähren. Hier springen FED und EZB ein: Die Gläubiger legen ihr Kapital bei FED und EZB an und sie gewähren dieses Kapital nun jenen Schuldnern mit einer mangelhaften Bonität.
Was hat das für Vorteile und welche Gefahren birgt diese Bonitätsverwässerung? Der Vorteil ist, dass die minderwertigen, systemrelevanten Schuldner günstig zu Kapital kommen, das sie von den Zentralbanken erhalten. Für die Gläubiger hat es den Vorteil, dass sie ihre Investitionen in der vermeintlich besten Bonität der Zentralbanken investieren.
Für die Zentralbanken garantieren letztlich die Steuerzahler.
Welches sind die Nachteile? Die Bonität der Zentralbank wird verwässert. Sie investiert in minderwertige Schuldner und bietet dieses Kapital unter dem „Label“ „Zentralbank – beste Bonität“ wieder an. Es findet somit eine schleichende Verschlechterung der Bonität der Notenbanken statt. Quasi ein „Recycling“ von Bonität. Aus minderwertiger Bonität wird vermeintlich erstklassige Bonität.
Erinnern wir uns an die Immobilienkrise. Diese wurde ausgelöst, weil die Bonitäten verwässert wurden. Unsere UBS beispielsweise meinte, sie habe in vermeintlich gute Immobilienpapiere mit dem Rating AAA investiert. In Tat und Wahrheit hatte sie aber „Schrottpapiere“ in Ihren Büchern.
Es besteht die grosse Gefahr, dass auch die Investoren in Notenbanken früher oder später erkennen müssen, dass ihre Anlagen in FED, EZB oder SNB nicht AAA-Qualität darstellen, sondern minderwertige Investitionen. Allerdings wird hier noch der Steuerzahler dazwischengeschaltet sein. Er wird über höhere Steuern für die Verluste der Notenbanken (negatives Eigenkapital) garantieren müssen. Aber auch das hat seine Grenzen. Können die Steuerzahler über höhere Steuern die Defizite der Notenbanken nicht mehr absorbieren wird das Notenbankgeld (Banknoten sowie Krediteinlagen der Banken bei der Zentralbank) an Wert verlieren. Folge: massive Inflation und Bankenkonkurse aufgrund von hohen Abschreibungen auf ihren Zentralbank-Investitionen.
Da Sie, Herr Friedrich, hier in der Schweiz einen Artikel publizieren, möchte ich noch kurz auf unsere Schweizerische Nationalbank eingehen: Im Gegensatz zu FED und EZB investiert die SNB das im Inland aufgenommene Kapital jedoch nicht im eigenen Lande, sondern praktisch zu hundert Prozent (ausgenommen Gold) im Ausland! Die SNB ist damit in der Schweiz zu einem „borrower of last resort geworden“! Der Unterschied ist folgender: Da FED und EZB im Inland investieren, profitieren selbst im Falle von Verlusten inländische systemrelevante Institutionen mit einer minderwertigen Qualität. Es findet eine Vermögensverschiebung von guter Qualität in minderwertige Qualität statt. Das ist nicht wünschenswert aber das Kapital bleibt wenigstens im Inland.
Was die SNB tut ist jedoch verheerend: Im Falle von negativem Eigenkapital der SNB haben inländische systemrelevante Schuldner keineswegs profitiert: Es profitieren minderwertige Schuldner im Ausland – auf Kosten der Schweiz. Zudem besitzen die Auslandinvestitionen der SNB ein horrendes Währungsrisiko.Herr Friedrich, ich komme zum Schluss: Sie haben ein gutes Talent im Fach „Schreiben“. Jedoch kommt Ihre fundamentale, buchhalterische Analyse zu kurz – viel zu kurz! Was Sie behaupten, das behaupten „Hinz und Kunz“ (um Ihre Wort zu gebrauchen) auch.
Sie selber schreiben: „Durch die falsche Politik schaffen wir gerade einen brandgefährlichen Nährboden für Extremisten, Separatisten, Nationalisten und Bürgerkrieg.“
Ich gebe Ihnen Recht: Das Thema ist hochbrisant und von grösster Tragweite.
Deshalb bitte ich Sie: Bitte benutzen Sie ihr grosses schriftstellerisches Potential nicht dazu, um Hinz und Kunz mitzuhelfen, die Märchen der Notenbanken weiter zu verbreiten. Sie haben sich offenbar von den Notenbanken stark beeinflussen lassen, ohne es selber zu bemerken. Sie spielen den Notenbanken zu, welche unsere Wirtschaften grobfahrlässig in Gefahr bringen.
Diese Gefahr liegt aber nicht in vermeintlich „billigem Geld“ – die Gefahr liegt darin, dass seit Jahren eine schleichende, gefährliche Verschlechterung der Bonität der Zentralbanken stattfindet. Gleichzeitig findet eine unerwünschte, massive Kapitalverschiebung statt z.B. von Deutschland nach Griechenland oder von der Schweiz nach Europa usw. Dabei wird immer gute Bonität schlechter Bonität nachgeworfen.
Die Zeche bezahlen werden zum Schluss jene, die jahrelang gute Arbeit und gute Qualität abgeliefert haben – die fleissigen Steuerzahler. Sie garantieren letztlich für die Notenbanken.
Gehen Sie der Sache tiefer auf den Grund. Und dann werden Sie die wahren Gefahren erkennen.
Besten Dank und freundliche Grüsse:
Marc Meyer
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Hallo Herr Meyer,
wie erklären Sie sich dies:
http://www.querschuesse.de/fed-total-assets-auf-allzeithoch-mit-3504-billionen-dollar/
Die FED kauft für 85 Mrd. Dollar pro Monat Immobilienpapiere um die Preise zu stabilisieren und Staatsanleihen – die FED ist nun größter Gläubiger der USA mit 1,95 Billionen Dollar – vor China!
und
das die Aktienmärkte stetig steigen – auch bei schlechten Nachrichten?
Wäre es nicht sinnvoll und wesentlich hilfreicher, die Schulden zu streichen und den Banken die Giralgeldschöpfung zu entziehen?
MfG
D.Z.
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Ja, es ist die Mutter aller Blasen, die hier aufgepumpt wird. Wir leben mittlerweile in einer Fantasie-Börsen-Welt. Und die Jugendarbeitslosigkeit, die Sie ansprechen wird dazu führen, dass wir junge Sklaven haben, die entweder für die Pensionen der Älteren arbeiten oder sich in einer Revolution auflehnen werden. Wenn wir von den Finanzmärkten weg in die Länder schauen, so sehen wir schon überall Proteste und Ausschreiitungen. Ich habe nicht Angst vor einem Börsencrash, der wird die Vermögenden treffen (die Pensionsversprechen darf man sowieso nicht ernst nehmen) aber das heutige System nimmt den Menschen Arbeit und Perspektive weg und könnte schlussendlich zu einem Bürgerkrieg führen – das wäre scheusslich.
„Die Welt ist groß genug für die Bedürfnisse aller, aber zu klein für die Gier Einzelner.“
(Mahatma Gandhi)
Man darf immer noch das Beste hoffen, aber solange „Verbrecher“ die Macht haben muss man leider auch das Schlimmste erwarten.-
@ Dirk Zimmermann
Sehr geehrter Herr Zimmermann
Der Beitrag Ihres Linkes zur Seite „Querschüsse“ sowie Ihre Frage fokussieren einseitig auf die Aktivseite der US-Notenbank-Bilanz. Sie und die Seite „Querschüsse“ heben hervor, dass die FED nun grösster Gläubiger der USA sei mit ihren Investitionen in US-Staatsanleihen und zudem den Immobilienmarkt stütze mit ihren Investitionen in „mortgage backed securities“.
Die von Ihnen zitierte Seite titelt: „Total Assets auf Allzeithoch mit 3,504 Billionen Dollar“.
Was immer vergessen wird ist die Passivseite der Notenbank-Bilanz. Diese ist absolut gleich bedeutend wie die Aktivseite! Die Verbindlichkeiten der FED (Liabilities) dürfen keinesfalls „vergessen“ werden. Hervorzuheben ist somit, dass die Schulden der FED analog ihrem Vermögen ebenfalls über 3.5 Billionen Dollar gestiegen sind.
Diese Schulden bestehen hauptsächlich aus den emittierten Banknoten (Federal Reserve Notes) sowie aus den sogenannten „Deposits“. Bei diesen Deposits handelt es sich um Kapital, welches Kreditinstitute bei der FED anlegen. Sie sind vergleichbar mit den Giroguthaben der Banken bei der SNB.
Die Investitionen der FED in Staatsanleihen und Immobilienpapiere finanziert die FED also mit Kapital, welches sie ihrerseits bei der US-Wirtschaft aufnimmt.
Genauso, wie unsere SNB ihre Euro-Käufe mit Bankkrediten finanziert (Giroguthaben der Banken, z.B. auch Gelder von PostFinance), genauso finanziert die FED ihr Staatsanleihen mit Kapital aus der eigenen Wirtschaft.
Ein entscheidender Unterschied zwischen der FED und der SNB besteht dennoch: Während die FED ihr ganzes Vermögen im Inland investiert, exportiert die SNB sämtliches in der Schweiz aufgenommenes Kapital ins Ausland. Unsere Nationalbank besitzt somit praktisch nur noch Auslandvermögen. Sie kann deshalb die Zinsen in der Schweiz nicht mehr steuern.
Mit ihren Investitionen in US-Staatsanleihen senkt die FED die Zinsen der US-Staatsanleihen. Das wird dann laut verkündet, so dass die ganze Welt davon ausgeht, dass die US-Notenbank die Zinsen senke.
Was dabei aber vergessen wird ist, dass die FED auch Kapital in Dollar aufnimmt, was zu steigenden Zinsen führt.
Wenn also die Deposits aus kurzfristigem Kapital bestehen und die FED dieses Kapital in langfristige Staatsanleihen investiert, so findet per Saldo keine Senkung der Zinsen statt, sondern lediglich eine Drehung der Renditekurve. D.h. die kurzfristigen Zinsen steigen und die langfristigen fallen.
Der Kapitalexport der SNB bewirkt jedoch, dass das im Ausland investierte Kapital die Wirtschaft dort ankurbelt anstatt in der Schweiz. Die SNB senkt damit die Zinsen in der Schweiz nicht.
Die EZB finanziert ihre Staatsanleihen (beispielsweise Griechische Staatsanleihen) auch mit Einlagen von Kreditinstituten. Das hat den Vorteil, dass der griechische Staat zu günstigem Kapital kommt, das er sonst nicht erhalten würde. Die Investoren wollen nicht direkt in griechische Staatsanleihen investieren. Sie ziehen es vor, ihr Geld bei der EZP anzulegen – diese investiert dann in griechische Staatsanleihen. Fallen diese im Wert, so trägt der Steuerzahler letztlich das Risiko.
Konklusion: Die Zentralbanken können nur dann Investitionen tätigen, wenn sie selber Kapital aufgenommen haben. Das wird gegenwärtig von allen Kommentatoren noch übersehen.
Der Text ist nun bereits sehr lang und ich kann auf ihre Frage bezüglich der Aktienmärkte nicht mehr eingehen. Wenn Sie das dennoch wollen, schreiben Sie es und ich werde einen zusätzlichen Text verfassen.
Ich hoffe, etwas zur Klarheit beigetragen zu haben und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr informativer Beitrag. Merci!
Sehr informativer Beitrag. Merci!
Ja, es ist die Mutter aller Blasen, die hier aufgepumpt wird. Wir leben mittlerweile in einer Fantasie-Börsen-Welt. Und die Jugendarbeitslosigkeit,…
Sehr geehrter Herr Friedrich Ihr Artikel ist rhetorisch attraktiv formuliert – kein Zweifel. Trotzdem basiert er auf einem Märchen, welches…