In Vaduz ticken die Uhren anders. Da ist es möglich, dass die VP Bank als drittgrösstes Institut des Ländles eine Geschäftsleitung erhält, die aus nur 3 Leuten besteht.
Damit wird Regieren einfach gemacht. Dem starken Mann des operativen Führungsteams genügt ein einziger Supporter, und schon hat er die Mehrheit auf seiner Seite.
Einflussreich dürfte vor allem einer sein: Christoph Mauchle. Der Private Banker, der seine Karriere bei der Credit Suisse gemacht hat, verantwortet bei der VP Bank neu das gesamte Kundenbusiness.
Der Rest ist bessere Staffage. CEO Alfred Moeckli hat die Stäbe bei sich, eine dritte Führungskraft ist für die Finanzen zuständig.
Weiter unten setzt die VP Bank auf Berater und Manager, die zuvor für den Zürich-Ableger der Basler Kantonalbank tätig waren. Dort gabs mehrere Skandale.
Mauchle und Moeckli, die neuen VP-Bank-Aushängeschilder, sind zwei Schlachtrösser von Swiss Banking. Beide sind lange dabei. Beide haben in ihren früheren Positionen nicht reüssiert.
Vor allem der 52-Jährige Christoph Mauchle hat einen durchzogenen Leistungsausweis.
Mauchle war ein Urgestein des Schweizer Private Bankings der Credit Suisse. Dort brachte er es zum Chef der Region Zürich, des wichtigsten Gebiets der CS.
Bei der Grossbank ist der Zürich-Chef traditionell für den nächsten Karriereschritt gesetzt. Mauchle aber scheiterte. Als der Schweiz-Chefjob im 2008 neu besetzt wurde, schob die CS Mauchle ab.
Mauchle übernahm die Führung des Private Bankings für die Region Deutschland, Österreich und Luxemburg. Im Zürcher Private Banking mussten andere aufräumen.
In Deutschland hinterliess Mauchle offenbar das nächste Problemfeld. Der fähige Deutschland-Chef, Kersten Mackel, schmiss kürzlich den Bettel hin. Die CS will ihr Deutschland-Business jetzt gar abstossen.
Mauchle musste sich etwas Neues suchen. Seit Oktober ist er bei der VP Bank. Letzte Woche wurde er zum grossen Mann gekürt.
Er übernimmt bei der VP Bank von den Privatkunden über die Externen Vermögensverwalter bis hin zu den Geschäftskunden alles, was mit Geldverdienen zu tun hat.
Dabei hatte Mauchle in seiner bisherigen Zeit einzig mit Private Banking zu tun gehabt. Firmenkunden und unabhängige Vermögensverwalter waren bei der CS nicht direkt bei ihm.
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Ebenfalls nicht brilliert hat in der Vergangenheit der neue CEO der Liechtensteiner. Alfred Moeckli war vor seiner Wahl Chef der Zürcher Bank Zweiplus. Und Zweiplus ist ein exemplarisches Trauerspiel.
Unter Moecklis Leitung wurde aus einer Bank ein Zulieferer für Geschäftskunden. Das ganze Privatkundengeschäft von Zweiplus ging hingegen an Cash.ch, einen eigenartigen Mix aus Medien und Finanzhaus.
Dabei hätte Moeckli mit seiner Zweiplus zum Pionier des Billigbankings werden können. Zusammen mit der erfolgreichen Swissquote war seine Zweiplus früh am Start mit E-Banking und Insourcing.
Ziel von Zweiplus war es, Retailkunden und unabhängigen Kleinbanken einen standardisierten Billigservice anzubieten.
Mit Swiss Life gelang es der Zweiplus, einen grossen Fisch an Land zu ziehen. Zusammen wurden Vorsorge- und Lebensversicherungsprodukte verkauft.
Nun hat Swiss Life das Pferd gewechselt. Statt ihr neues Säule-3-Produkt wieder mit Zweiplus zu lancieren, setzt die grosse Lebensversicherung neu auf die Zürcher Privatbank Lienhardt.
„Die Bank zweiplus verwaltet einen geschlossenen Bestand für Swiss Life sowie Kundengelder im Swiss Life Select Depot“, bestätigt ein Swiss-Life-Sprecher den Fakt, dass bei Zweiplus das Geschäft eingefroren worden ist.
Nach Ansicht der VP Bank sind CEO Moeckli und Kundenchef Mauchle genau die Richtigen für den grossen Aufbruch.
„Herr Moeckli überzeugt durch seinen Werdegang sowie durch seine Umsetzungs- und Führungsstärke“, sagt VP-Bank-Sprecherin Tanja Muster zum CEO.
Zu Mauchle heisst es, dieser bringe „mehr als 30 Jahre Bankerfahrung mit“, zudem verfüge Mauchle über „grosses Know-how im Private Banking sowie im Intermediärgeschäft“.
Auch unten gibts alten Wein in neuen Schläuchen.
Von der Basler Kantonalbank sind mindestens fünf Ex-Leute vom Zürcher Ableger zur VP Bank gestossen. In Zürich hatten die Basler ihr Waterloo erlitten.
Auch diese Verpflichtungen sind in den Augen der VP Bank in Ordnung.
„Es wurden keine Mitarbeitenden eingestellt, die zum Zeitpunkt ihrer Anstellung in ein laufendes Verfahren involviert waren oder gegen die eine Anklage erhoben wurde“, heisst es aus Vaduz.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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VP setzt auf Intermediäre, weil man kaum über Top-RMs mit eigenen Kunden verfügt. Doch hier lauern die grössten Stolperfallen. Zur Diversifizierung des Risikos spielt man russisches Roulett. Wenn das nur geht,
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Also heute sind die Kommentare auf sehr tiefem Niveau. Fast schon unterirdisch. – VP-Niveau?
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es gibt gewisse Herren auf dem Bankenplatz Zürich, die einfach nicht wahrhaben wollen, dass Ihnen der Durchbruch nicht gelungen ist und auch nicht gelungen wird.
Da spielt es auch keine Rolle, ob man bei einer Bank 3+ oder einer VQ Bank Unterschlupf findet. Dankt doch einfach ab. -
Lieber neuen Wein in neuen Schläuchen?
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„Schlachtrösser“ ist richtig, sofern man den Begriff als „Rösser zur Schlachtung“ versteht. – Wohl bekomm’s!
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Bei der VP Bank ist seit über 5 Jahren ziemlich viel im argen. Seit dem Ausschied von Adolf Real ist es mit der Kontinuität vorbei. Die Bank ist so schwach bestückt und unprofessionell unterwegs, dass für höhere Führungspositionen keine passablen Kandidaten mehr gefunden werden können. CEO Positionen in Vaduz und Zürich waren regelmässig über Monate hinweg vakant. Im VR herrscht ein grausliges hü-hott im stratgeischen Vakuum.
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Kleiner Banker brauchen Leader, diese sollten aber nicht bei Grossbanken gesucht werden, dort findet man nur noch Opportunisten mit mageren bis fehlenden Leistungausweisen.
Auch „richtige“ Kundenerfahrung hat dort laengst niemand mehr, den Kunde kennen sie nur von der Excel Liste und als Risikofaktor.
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ein Manager braucht auch keinen kundenkontakt, denn der Manager managed. das heisst er kontrolliert, gibt ziele vor treibt die leute an, stellt leute ein , wirft leute raus ! im Prinzip muss er vom kunden nichts wissen ! ach ja und er muss zum teil strategische entscheide treffen ! warum wohl sind grosse banken rund um den Globus in einer schlechten Verfassung ! weil sie die kunden kennen ? oder weil sie sie nicht kennen ?
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Wer bringt Licht ins Dunkel über den kürzlichen, abrupten Abgang von Max Katz als VP Bank-Verwaltungsrat?
Der ex-Kuoni-Finanzchef ist bekanntermassen ein langjähriger Freund der Volksbank/BKB Zürich-Truppe.
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Wo ist er jetzt? Bei einer „Börse“? Irgendwie müssen die Endemonatrechnungen ja bezahlt werden.
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Meines Wissens sitzt er weiterhin im Vögele-VR. Wäre trotzdem interessant zu wissen, weshalb er bei VP so schnell den Hut nahm? Wo man bekanntermassen nicht allzu wählerisch ist.
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Wer bringt Licht ins Dunkel über den kürzlichen, abrupten Abgang von Max Katz als VP Bank-Verwaltungsrat? Der ex-Kuoni-Finanzchef ist bekanntermassen…
Kleiner Banker brauchen Leader, diese sollten aber nicht bei Grossbanken gesucht werden, dort findet man nur noch Opportunisten mit mageren…
Bei der VP Bank ist seit über 5 Jahren ziemlich viel im argen. Seit dem Ausschied von Adolf Real ist…