Die besinnliche Weihnachtszeit, gefolgt von den Neujahrsfeierlichkeiten, bringen Menschen immer auch dazu, sich Positivem zuzuwenden. Eine besonders positive und schöne Eigenschaft von Menschen ist Charisma – was eigentlich „positive Ausstrahlung“ bedeutet. Menschen fühlen sich zu charismatischen Personen hingezogen – unmittelbar und spontan, weil sie sich in ihrer Nähe wohlfühlen. Charisma impliziert die Harmonie innerer und äusserer Werte von Menschen – diese „haben Klasse“. Der Begriff „Klasse haben“ soll dabei nicht wertend sein, sondern Ausdruck des „Besonderen“, das diese Menschen ausstrahlen.
Die Tatsache, dass optimal übereinstimmendes Inneres und Äusseres in fast allen Lebenslagen die beste Voraussetzung bei einem Menschen bedeutet, bleibt immer bestehen – vor allem im Businessauftritt sowie bei Auftritten von „öffentlichen Personen“. Ein Mensch mit einem guten Inneren, der seinen Mitmenschen mit affektiertem und/oder ungepflegtem Äusseren gegenübertritt, macht es sich unendlich schwerer. Selbstdarsteller, die sich jedem Modetrend unterwerfen, möchten zwar individuell hervorstechen, beweisen aber durch das Kopieren eines Trends wenig Authentizität.
Dabei ist es interessant zu beobachten, dass Menschen, die von ihrer Erscheinung her nicht unbedingt attraktiv sind, trotzdem Charisma und „Klasse haben“, wenn deren äussere und innere Werte eine Symbiose eingehen. Inneres Gleichgewicht, Wohlwollen gegenüber seinen Mitmenschen und Freude an seiner Tätigkeit sind für andere spürbar. Um innere Kompetenz und Ausgeglichenheit muss sich jeder selbst bemühen. Was das Äussere betrifft, gibt es tausendfach erprobte Ansätze – sogenannte „Codes“, die man sich aneignen kann.
Es geht beim Äusseren ja nicht um Extravaganz und Provokationen, sondern um Funktionalität, schöne Materialen, passende Schnitte undsoweiter. Es geht nicht um Modetrends, um falsch oder richtig – es geht um die korrekten Regeln für den „Auftritt“ von Leuten, die sich irgendwo an der Business-Front, in der Politik oder auch in der Medienwelt präsentieren und damit beabsichtigen, Kompetenz – und Charisma – auszustrahlen. Diese Regeln zu kennen und sie nicht zu befolgen, ist das eine – eine persönliche Entscheidung. Diese jedoch nicht zu kennen, sollte für Leute, die Anspruch auf Kompetenz erheben, keine Option sein.
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Der „korrekte Auftritt“ kann nicht ausgelegt werden, wie es jeder möchte; dieser ist entweder korrekt oder nicht korrekt. Das ist vergleichbar mit der Schwangerschaft einer Frau – diese kann kaum „ein bisschen schwanger sein“. Viele Styling-Berater sagen „Das gehe und das auch noch, und das könne man heute auch noch tun – alles ändere sich“. Das ist zwar machbar, aber nicht korrekt. Es geht also nicht darum, zu tun und lassen, was man möchte, sondern darum, die nach wie vor klaren, bestehenden, korrekten Regeln zu kennen. Diese zu befolgen oder auch nicht, ist dann die Entscheidung jedes einzelnen.
Je höher jemand auf der Karriereleiter steht, desto schwerer tut er sich mit seiner Selbsterkenntnis. Man denkt wohl, man wisse alles, und mit seinem persönlichen Auftritt sei alles bestens – wie aktuell der Chefredaktor der NZZ mit seinem Dreitagebart, der ihn aussehen lässt wie ein verkleideter Randständiger. In Wirklichkeit beweisen aber gerade kompetente Persönlichkeiten, die das Hinhören nicht verlernt haben, wirkliche Grösse, indem sie über ihren eigenen Schatten springen können – denn niemand auf der Welt kann schliesslich alles wissen. Und man sollte sich immer vor Augen führen, dass ein korrekter Auftritt zweifellos auch ein klarer Beweis für den Respekt gegenüber seinen Kontakten nach aussen darstellt.
In der Tat ist es traurig, wie viele Leute aus den Führungsetagen und ihrem Aussendienst, selbst aus der Politik, aus der TV-, Film- und Showszene sich persönlich präsentieren. Sie entfernen sich mehr und mehr von den vorhandenen kristallklaren Regeln. Ein Nihilismus greift um sich, und man könnte denken, anstelle der erwünschten Authentizität greife eine falsch verstandene Individualität um sich. Fast scheint es, Äusserlichkeiten seien nur Nebensächlichkeiten. Dabei ist es eine Tatsache, dass ausgerechnet zuallererst das Äussere, also der visuelle Auftritt einer Persönlichkeit, als nonverbale Kommunikation den stärksten Eindruck erweckt, stärker als alle Worte – sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht.
Die Symbiose zwischen einem kompetenten Innenleben und einem korrekten Äusseren bildet bei einer Persönlichkeit eine unschlagbare Wirkungskompetenz und erwirkt „Klasse“. Leute mit „Klasse“ sind ganzheitliche Wesen, deren Körper, Seele und Geist im Einklang stehen, also charismatische Persönlichkeiten. Das zu vereinheitlichen, bedingt ein klares Umdenken in Bezug auf seinen persönlichen Auftritt. Wer meint, sein persönlicher Auftritt sei Nebensache, lässt den Schluss zu, dass ihm sein „Vis-à-vis“ ebenso gleichgültig ist. Denn nur wer sich wider seine persönliche Bequemlichkeit optimal präsentiert, beweist gegenüber seinen Gesprächspartnern, seinen Wählern, seinem TV-Publikum Respekt, Achtung und Wertschätzung.
Die Regeln dafür sind vorhanden, und wer sich nach ihnen richtet, macht es sich im (Geschäfts-)Leben einfacher. Es gilt, seine Identität und Authentizität zu finden und zu leben, nicht zu übertreiben, nichts Ausgefallenes einzusetzen, nicht aufzufallen, sondern zu gefallen und zu unterlassen, was seine Eigenständigkeit stört. Das hat „Klasse“. Authentizität ist die Bezeichnung für Glaubwürdigkeit, Echtheit und Zuverlässigkeit – alles Attribute, die für Erfolg stehen.
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