Tom Naratil ist der neue „Commander in Chief“ der UBS. Kaum hat der Finanzchef zusätzlich die Leitung des Corporate Centers übernommen, gibt er den Tarif durch.
Die „Mitteilung von Group Chief Operating Officer Tom Naratil“ vom 3. Januar ist ein unmissverständlicher Marschbefehl für die 20’000 IT-, Operations- und übrigen Service-Leute.
Zwar spricht Naratil davon, sich die Zeit zu nehmen, um im weltumspannenden Corporate Center herauszufinden, „was gut läuft und was wir besser machen können“.
Doch das dürfte nur zur Beruhigung des Personals sein. Tatsächlich gehts unter dem Amerikaner Schlag auf Schlag.
Für Ende Januar hat Naratil ein „Leadership-Offsite“ angesetzt, an dem die „Erkenntnisse“ aus den Gesprächen behandelt würden. Dort würde bestimmt, „welche Ziele wir uns setzen und auf welchem Weg wir sie erreichen wollen“.
Einen Monat später will Naratil Nägel mit Köpfen machen. „Ende Februar werde ich Ihnen Genaueres sagen können über unsere Vision und den entsprechenden Umsetzungsplan.“
Naratil ist in der UBS bekannt dafür, klare Befehle herauszugeben und diese rasch umzusetzen. Im Corporate Center, das die halbe Bank ausmacht, könnte der Kontrast zum Vorgänger kaum grösser sein.
Der abgetretene Ulrich Körner war ein Administrator. In seiner knapp 5-jährigen Zeit hat der Deutsche mit Schweizer Zweitpass gezögert, gezaudert und verwaltet.
In der IT liess er die Chefin trotz Missqualifikation lange gewähren, das Weltklasse-Personalwesen wurde unter Körner zerschlagen, die Entwicklung der Strategie fristete ein Mauerblümchendasein.
Ende Jahr verabschiedete sich Körner von der Crew per internem Video. Mit einer Miene, die an die Auftritte der abgetakelten DDR-Führung kurz vor dem Mauerfall erinnert, sprach er von über 120 Fitness-Initiativen, die er aufgegleist habe.
Was Körner sagte, mag inhaltlich Hand und Fuss haben. Doch sein Auftritt versprühte null Inspiration und Optimismus, sondern vermittelte den Eindruck eines Funktionärs, der sich nur noch an der Macht halten will. Nun ist Körner Chef des Asset Managements.
Ganz anders Naratil. Der fackelt nicht lange. In seinem Schlepptau hat er einen Trupp von Angelsachsen, die wie eine kleine Armee den alten Körner-Laden aufmischen.
An vorderster Front steht Ellen Bakke, eine junge Managerin mit über 10 Jahren UBS auf dem Buckel. Bakkes Eltern stammen aus Norwegen, sie selbst ist in Amerika gross geworden und besitzt die US-Staatsbürgerschaft.
Bakke ist blond, locker und aufgestellt. Das kommt bei Naratil offensichtlich an. Sie ist die grosse Siegerin der ersten Reorganisation im Corporate Center.
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Bakke ist neu Stabschefin des riesigen Bereichs. Die gleiche Funktion hat sie bereits in der Finanzabteilung mit weltweit rund 3’000 Angstellten.
Wie ihr Chef Naratil, der sowohl Chief Financial Officer als auch Chief Operating Officer ist, hält Bakke damit in beiden Einheiten die Fäden in der Hand.
Bakke wird von Kollegen gelobt. Sie trägt den Titel eines Managing Directors und lebt mit ihrem Mann in einer Zürichseegemeinde.
Neben ihrem wichtigen und gut bezahlten Job für die UBS pflegt Bakke ein privates Business. Mit ihrem Mann betreibt sie seit 2009 einen eigenen Weinhandel.
Dazu hat sie die Firma Vinique eingetragen. Bakke agiert dort als Geschäftsführerin.
Vinique, so die Homepage, „is to be recognised for the quality and uniqueness of their wine selection from areas of Europe that are under-represented in the Swiss market and also that they offer the best possible price/quality“.
Mit ihrer Nebenfirma Vinique verkauft Bakke vor allem den Wein vom französischen Rebberg ihres Vaters.
Bei der UBS hat offiziell niemand ein Problem mit Bakkes eigener Firma. Solange kein Interessenkonflikt bestehe, seien solche Engagements Privatsache, heisst es.
Neben Bakke wird ein zweiter Angelsachse und enger Vertrauter von Naratil gestärkt. Es handelt sich um Angus Graham, ein Engländer, der ebenfalls am Zürichsee lebt.
Graham, der nicht mit Naratil ins Corporate Center geht, sondern im Finanzbereich bleibt, übernimmt zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die Abteilung „Cost Management & Analytics“.
Der Entscheid zeigt, dass Naratil Aufgaben zwischen seinem neuen Corporate Center und seinem alten Finanzbereich hin- und herschiebt. Er führt die beiden strategisch entscheidenden Bereiche aus einer Hand.
Das macht ihn zum mächtigsten Mann in der UBS. CEO Sergio Ermotti tritt zwar nach aussen als Bigboss auf, doch im internen Machtgefüge steht der Amerikaner Naratil neuerdings zuoberst.
Das zeigt eine Episode aus jüngster Zeit. Kaum kamen letzte Woche Gerüchte auf, wonach die UBS sich aus dem Investmentbanking gänzlich verabschieden würde, gab Ermotti mit Interviews öffentlich Gegensteuer.
Gestern wurde nun bekannt, dass die Schweizer Grossbank ihre Zinsen-Plattform an zwei spezialisierte Firmen auslagern würde.
Das ist ein wegweisender Entscheid, mit dem die UBS viel Kosten sparen kann. Der Beschluss dürfte aus der Küche von COO/CFO Naratil stammen.
Während Ermotti medial die Show abzieht, stellt Naratil hinter den Kulissen die entscheidenden Weichen.
Ihm zur Seite steht eine zweite UBS-Managerin, die attraktiv und für Naratil wichtig ist.
Es handelt sich um Dagmar Kamber, eine Schweizerin, die schon zu Zeiten von Marcel Ospel mit Spezialaufgaben betraut worden war.
Nun ist Kamber Finanzchefin für die aufstrebende Region Asien und berichtet direkt an Naratil.
Naratil und seine Blondinen geben in der Bank zu reden. Nicht im Negativen: Naratil gilt als Familienmensch.
Aber mit Bakke und Kamber setzt er auf zwei Frauen, die nicht nur viel leisten, sondern auch gut aussehen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ohne Aussehen und Haarfarbe ware der Artikel sachlicher!
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Weiber bei der UBS? Nichts wie hin!
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Gute Werbung. Zeit, sich bei UBS wieder mal zu bewerben…
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Bin ja Gespannt ob Naratil den Einkauf wieder in die Bank zurück holt. Er war ja damals derjenige, der gegen diese Aktion war und lange das Projekt der Auslagerung blockiert hatte. Wurde aber damals sogar von Weber abgesegnet und Naratil musste akzeptiren. Nun ist Naratil ja der grosse Zampano und wenn er doch nicht nur Sprüche klopft sondern Eier hat holt er den Einkauf wieder zurück. Enfin, on verra bien !
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@ Lukas Hässig
Was für ein bescheuerter Artikel. Herr Hässig, ich respektiere ja einige Ihrer Artikel, aber dieser Artikel da oben ist journalistischer Bullshit. Sie tun so, als wäre es ein Verbrechen eine Blondine zu sein. Was für ein Müll. Bin sehr enttäuscht von Ihnen. Uebrigens, ich bin ein Mann und habe dunkle Haare! -
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Zum Glück steht es „jedermann“ frei, Artikel zu lesen oder nicht. Wichtig ist, dass auch die schlüpfrigen Geschichten gebracht werden. Leider ist es in jener Organisation in der Tat so, dass solche Damen „in Position“ gebracht werden und dann ein Riesendurcheinander hinterlassen – alles X-mal erlebt.
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Was für eine Lachnummer! Nur mit ein wenig Ironie kann ich feststellen, dass es „früher“ einmal typisch war, dass sich der Wert einer Aktie durch verschiedene Parameter bildete. So interessierte die Professionalität des Managements, welche Produkte mit welchen Verkaufsaussichten waren Bestandteil der Unternehmung, wurden Gewinne erwirtschaftet und welches Kurs-Gewinn-Verhältnis konnte ausgewiesen werden. Die Beachtung solcher Faktoren existiert nicht mehr. Aktienkurse steigen nun, wenn die führenden Köpfe der Notenbanken Anleiheankaufprogramme ankündigen oder vorhandene fortsetzen. Auf diese Weise fließt frisches Zentralbankgeld in die Märkte, welches sich offensichtlich im Finanzmarktcasino tummelt und dort zum Beispiel nun sichtbar Preisblasen bei Aktienkursen von Industrieunternehmen auslöst. So könnte man mit dem neu emittierten Zentralbankgeld der amerikanischen FED und der japanischen Notenbank aus dem Zeitraum von knapp drei Wochen die Goldweltjahresproduktion des Jahres 2012 aufkaufen. Doch es geht weiter. Durch die Anleiheankaufprogramme der FED (befindet sich in Privatbesitz 15 Geschftsbanken – nicht anders bei EZB) hat sich deren Bilanz seit Beginn der Finanzkrise mehr als verfünffacht und weist jetzt einen Betrag von über 4 Billionen $ aus; es ist zu vermuten das es weit mehr sind. Anstatt, das sich die Medien über die Ursachen dieser Krise-Dilemma, auseinandersetzt, und die arbeitende Bewölkerung informiert und alarmiert, werden die Massen verblödet,- und WIR lassen es zu.
Die Volkswirtschaft der Schweiz ist zu klein, um im Falle der nächsten Großbankenkrise – und die kommt – einen Bankrott zu verhindern, zumal die makroökonomischen Bruttoinlandsdaten erst durch diese beiden (UBS und CS) maßgeblich zustande kommen. Die volkswirtschaftlichen Daten eines ganzen Landes hängen also an diesen beiden Bankenkonzernen! Wenn der Anleihenmarkt diverse Abschreibungen erfordern würde, was mittlerweile offen in vielen Expertenzirkeln diskutiert wird, ergeben sich zwei Möglichkeiten der Schuldentilgung: Der Schuldner zahlt sie, oder die Banken schreiben sie ab. Dadurch würde die niedrige Verschuldungsquote der Schweiz (im Verhältnis zu anderen Ländern), binnen weniger Augenblicke die 100% Marke weit durchbrechen!Man müsste alle Banken einer bestimmten Größe – auch Versicherungen – zerschlagen und in kleinen Einheiten kontrollieren! Es ist erschreckend festzustellen, wie wenig Menschen Sachverhalte kritisch hinterfragen.
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@ Zerschlagung: BRAVO !
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Danke für die Information. Auf gut Deutsch, der Ulrich Körner hat nix viel geleistet und Tom Naratil räumt den Kasten auf. Ist ja eine gute Sache (zur Abwechslung)
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Habe ich auch so verstanden. Körner ist kein Commander sondern ein Apparatschick oder höchstens noch ein Stäbler.
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So herzig, wieso zeigen Sie keine Fotos?
So herzig, wieso zeigen Sie keine Fotos?
Danke für die Information. Auf gut Deutsch, der Ulrich Körner hat nix viel geleistet und Tom Naratil räumt den Kasten…
Habe ich auch so verstanden. Körner ist kein Commander sondern ein Apparatschick oder höchstens noch ein Stäbler.