Der angezählte Brady Dougan schwankt im Ring. Dougans Credit-Suisse-Investmentbank droht in Ermittlungen des obersten New Yorker Staatsanwalts zu geraten.
Am Mittwoch erhob Eric Schneidermann Zivilklage gegen Barclays. Die Engländer sind hinter der CS die Nummer 2 im US-Dark-Pool-Geschäft, gefolgt von der Schweizer UBS.
Für Brady Dougan, den scheinbar unantastbaren CEO der CS-Gruppe, ist die intransparente Börsenplattform strategisch.
Über sie werden riesige Aktienblöcke grosser Investoren wie Pensionskassen und Hedgefunds an offiziellen Börsen vorbei gehandelt.
Der Vorwurf des Aufsehers gegen Barclays ist, dass die Bank ihre Kunden in die eigene Dunkelkammer gelockt hätte mit dem Versprechen, sie dort vor Day- und High-Frequency-Haien zu schützen. Tatsächlich habe Barclays sie mit überrissenen Gebühren ausgenommen.
Hochfrequenz-Trader sind durch das Buch „Flash Boys“ von Bestseller-Autor Michael Lewis zum Megathema geworden. Es geht ums Ausnützen von Marktineffizienzen durch Hochtechnologie.
Die Anklage gegen Barclays schlägt Wellen im weltweiten Investmentbank Banking. Nach Subprime, Libor und Devisen droht der angeschlagenen Branche die nächste Eruption.
Die CS-Aktie geriet gestern unter massiven Abgabedruck. Der Titel verlor 3,6 Prozent. Die UBS mit ihrem „ATS“-Darkpool liess 2,5 Prozent liegen. 16.44 Franken ist UBS-Jahrestiefst.
Die beiden Grossbanken verloren nach Barclays, die noch stärker abgestraft wurde, am meisten. Die US-Häuser und die Deutsche Bank schlugen sich vergleichsweise besser.
Brady Dougan pushte den CS-“Crossfinder“, wie die Dark-Pool-Plattform der Bank heisst, um die Abhängigkeit vom Zinsgeschäft zu reduzieren. Dieses wird vom Regulator zunehmend vermiest.
Wie ernst die Lage ist, zeigt die Reaktion gegenüber Barclays. Laut Financial Times haben sich Grossinvestoren und Investmentbanken unmittelbar nach der Schneidermann-Anklage vom Barclays-„LX“-Pool zurückgezogen.
Der Ankläger liess die Frage offen, ob er gegen weitere Dark-Pool-Banken vorgehen würde. Die Unsicherheit ist der Grund für den gestrigen Kurs-Crash von CS und UBS.
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Beim US-Schwarzgeld konnte Dougan seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Er kriegte von CS-Präsident Urs Rohner eine „weisse Weste“ für den systematischen Steuerbetrug seiner Bank umgehängt.
Dougan lässt seit dem Offshore-Schuldeingeständnis mit total 2,8 Milliarden Dollar Busse keine Gelegenheit aus, das jahrelange Hinterziehungsmodell den Schweizern in die Schuhe zu schieben.
Hätte er davon gewusst, dann hätte er längst eingegriffen, gab er in einem Interview zu verstehen. Doch Vorgänger Oswald Grübel habe ihm nie etwas von diesem Geschäft erzählt.
Diese Aussage machte Dougan, obwohl er jahrelang CEO Americas war und ab 2003 in Grübels Konzernleitung sass. Seit Frühling 2007 leitet er die operative Spitze.
Der CS-CEO kam mit seiner Version des US-Steuerfalls durch. Bis jetzt.
Sollte Dougans Investmentbank in den Dark-Pool-Strudel geraten und die CS dadurch ebenfalls in New York auf der Anklagebank landen, dann würde für den Amerikaner eine Schuldzuweisung auf die Schweizer schwierig.
Dougan ist zwar CEO, doch er kümmerte sich faktisch ausschliesslich um das Investment Banking. Dort hat er seine ganze Karriere gemacht, dort ist er weltweit vernetzt, dort kennt er jedes Detail.
Seinen Weg machte er ausgerechnet mit Aktien, jenem Asset also, das bei den Dark Pools im Zentrum steht.
1990 kam Dougan vom Derivatebusiness der amerikanischen Bankers Trust, die 10 Jahre später bei Joe Ackermanns Deutsche Bank landen würde, zur damaligen CS First Boston.
Bei der CSFB stieg Dougan zum Chef Equities, also Aktien, auf. 2001 wurde er weltweiter Leiter des Wertpapiergeschäfts der CS-Investmentbank. Von da an war er Herrscher über das gesamte Trading.
In dieser Rolle und ab 2007 als CEO der Gruppe mit Herz für die Investmentbank spielte Dougan beim Ausbau des Dark Pools eine entscheidende Rolle.
Die Initiative wurde zur Erfolgsstory. In den USA laufen 15 Prozent aller Transaktionen über die intransparenten Systeme der grossen Aktienhäuser.
Unter Dougans Führung eroberte die CS weitgehend unbemerkt die Nummer-1-Position.
Das brachte nicht nur Kommissionen für die Bank, sondern via Eigenhandel auch hohe Boni für Dougans Trading-Boys.
Trotz Dougans Highrisk-Kurs ist die CS im gefährlichen Investment Banking scheinbar um Welten besser geführt als die UBS.
Ob Suprime, Libor-Betrug oder Devisen-Skandal, stets war die UBS im Zentrum. Die Tornados fegten ganze Management-Generationen weg.
Dougan und seine Buddies konnten sich erstaunlicherweise halten. Nun könnte das beim Dark Pool schwierig werden.
Dort droht Dougan mitten in den Sturm zu geraten.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Man kann mittlerweile davon ausgehen, dass die Grossbanken jede Schurkerei kennen und irgendwie Dreck am Stecken haben. Scheunt als geht es nicht ohne.
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Dougan sollte eigentlich als Eisrnbahnersohn wissen, dass es nicht gut kommt, wenn man Volldampf gegen einen Prellbock faehrt nicht gut kommt.
Allerdings sitzt er inzwischen im Ueberflieger-Flugzeug und hat sich einen goldenen Fallschirm gebastelt.
Aber irgendwann erwischt es ihn trotzdem. -
was mich immer wieder beeindruckt, ist wie schlecht das sogenannte Management die eigenen Mitarbeiter behandelt, wie gierig die oberen sind und wie wenig die Bankenaufsicht einschreitet.
es verstösst gegen Gesetze, gegen Anstand , gegen die Menschenwürde was in dieser Firma läuft.
Und leider auch gegen den Verstand, der uns gegeben wurde, in Frieden, Würde zu leben und mit grosser Freude diesen Verstand zu geniesen.
Nichts von dem verwirklicht die CS. Immer nur Gier, Gier, Gier. -
Also der weisse Ritter, der die CS gerettet hat, waren die Holdings aus Katar und Saudiarabia. Brady ist eher the dark Knight, der sich ein drn Fleischtoepfen der CS festgekrallt hat und sich nicht verjagen laesst.
Es schein dass es erst in ein paar Jahren moeglich ist, wenn die CS heruntergewirtschaftet ist und ausgenommen ist. -
Die CS ist noch nicht aus dem Schneider. Das Thema mangelnde Eigenkapitalunterlegung der CS wird weiterhin fuer heisse Koepfe sorgen. solange aber der Bonus der GL an der Eigenkapitalfendidte haengt, wird dies nicht nachhaltig geloest.
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Nee glaub ich eher nicht. Hab gestern ein paar CSler getroffen, die waren schon etwas deprimiert weil es bei der CS so runtergeht. Im Prinzip würden sie am liebsten kündigen wenn sie eine Alternative hätten. Die CS wird wohl als Abzockerf-Firma Nummer 1 in die Geschichte eingehen und wenn es die goldene Banana als schlechter Arbeitgeber gäbe, ich würde meinen, sie könnten sich auch bewerben.
Im Moment kein guter Platz, um dort zu arbeiten. Mir ist dieser traurige Haufen eigentlich inzwischen egal. Das einzige was sie wirklich gut machen sind die Hochglanzprospekte. -
@NiSa
ja das isi auch so ein Elend. Leute wie BD entledigen sich ihrer familiaerer Bande und haben ihre Familie entsorgt. Druecken lieber ein paar Hunderttausend ab, was sie ja koennen, und fliehen vor der Verantwortung, die sie haben, weil sie Kinder in die Welt gesetzt haben. Um dann ihrer selbstgestellten Mission – so nennt man das heutzutage – nachzugehen und wichtig zu sein. Und dann auf der Aktionaersversammlung von Verantwortung zu schwafeln. Und alle die Dumpfbacken, denen Geld genauso wichtig ist, haengen an ihren Lippen und bewundern sie.Bei der CS ist es inzwischen so, dass sie am liebsten geschiedene Frauen als Fuerungskraefte nehmen, nicht wegen des Vorbildcharakters, sondern weil sie sich besser Ausnutzen lassen weil sie sonst nichts mehr im Leben vorhaben.
Das System ist auf Ausbeutung der Menschen angelegt.Einfachweiter rumschauen. Die CS ist tod
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Liebe @NiSa, gratuliere! Die Verbindung Mutter-Kind ist das stärkste und schönste was es gibt!
Sie sollten dem Sytsem nicht entfliehen, sondern ihn Verstehen, sodass Sie darauf Einfluss ausüben können. Glauben Sie mir, es ist nur Komplex und nicht kompliziert. Vieles ist absichtlich „verklausuliert“, um den Massen der Menschen davon abzuhalten die Zusammenhänge zu hinterfragen-verstehen.
Die Menschen in hohen und sehr hohen Positionen „zittern“ wenn die Menschen beginnen sich die einzige Frage zu stellen; nämlich: Die Systemfrage!
Was ist das für ein System, wo eine Mutter unterschwellig erpresst wird?
Beispiel:
Stellen Sie sich einmal vor, es gäbe eine Vermögenssteuer! Diese Vermögenssteuer ist gestaffelt nach Vermögen, und zwar so, dass jemand, der zwei Millionen CHF hat, mehr Einnahmen aus dieser Steuer bekommt, als jemand, der nur eine Million CHF hat. Auf der anderen Seite müssen all diejenigen, die kein Vermögen haben, jedes Jahr 10.000 CHF Vermögenssteuer bezahlen.
Ich glaube, dass jemand, der sich öffentlich zu einer derartigen Vermögenssteuer bekennen würde, eher keinen besonders großen Rückhalt in der Bevölkerung erfahren würde, es sei denn, man würde diese Vermögenssteuer sehr unauffällig gestalten und sie in einem Mechanismus verbergen, den kaum jemand durchschaut.
Genau solch einem Mechanismus unterliegen wir schon lange, nur nennen wir ihn nicht Vermögenssteuer, sondern Geldsystem. Jenseits aller steuerpolitischen Überlegungen ist genau dieser Effekt fest in unser Geldsystem eingebaut. Dieses erzeugt allein aufgrund seiner Struktur, die einst willkürlich festgelegt wurde, einen gewaltigen, ständig wachsenden Finanzstrom von Fleißig nach Reich. Diese Transferleistung ist eine Folge des verzinsten Geldsystems und der Art und Weise wie Geld entsteht und in Umlauf gebracht wird.
Der Zinsanteil, der sich in unseren Lebenshaltungskosten verbirgt, liegt heute bei rund 40-50 Prozent.
Seien Sie ganz unbesorgt, gehen Sie Ihrer Arbeit nach besten Wissen und Gewissen nach, denken Sie autark und bestimmt werden Sie die Klarheit gewinnen die sich dann in Ruhe und Gelassenheit niederschlägt.
Alles Gute
Der Praktiker -
Lieber @Tradewolf, Banken haben eine völlig andere Sicht auf Geld als die anderen Wirtschaftsteilnehmer, die keine Banklizenz besitzen. Für Banken ist das Erbringen von Leistungen nur nebensächlich. Für sie ist Geld hauptsächlich ein Hilfsmittel zum Zweck der Aneignung von Sachwerten aus der Gesellschaft.
Wenn man das verstanden hat, d.h. auch wie Geld ensteht (Giralgeld/Buchgeld = 95% der Geldmenge)durch die GB produziert, dann versteht man weshalb es diese Verwerfungen gibt. Geld ist keine Naturgegebenheit, sondern vom Menschen erschaffen. Leider hat die Röm. kath. Kirche die enorme Expertise über das verzinste Geldsystem die sie noch vor 100 Jahren innehatte verloren.
Es mag für den Laien nicht nachzuvollziehen sein, aber die Lösung ist ein geordnenter Staatsbankrott! Bedenken Sie das es sich hierbei, um einen Nullsummenspiel handelt: mein Gewinn – dein Verlust; dein Vermögen – meine Schulden!
Ergo: Wer also ernsthaft vom Abbau der Staatsverschuldung spricht, muss auch offen erklären, wessen Vermögen er hierfür verringern möchte.
Alles andere ist entweder nicht ernstgemeint oder beweist nur mangelndes Verständnis der volkswirtschaftlichen Zusammenhänge von Guthaben und Schulden. Beides bedingt sich gegenseitig. Das Eine existiert nicht ohne das Andere. Wenn z.B. mehr fürs Alter gespart werden soll, dann muss sich im bestehenden Schuldgeldsystem auch jemand verschulden.
Ich musste letzte Woche einen hohen Kader einer Bank, in Anwesenheit seiner Kollabarateuren fachlich zerlegen, weil er sich hartnäckig weigerte den Unterschied zu erkennen, zwischen (Kredit geben und etwas Verleihen aus Sicht der Bank),zu attestieren.
Grüsse
Der Praktiker -
noch eine Buchkritik (es lohnt sich, diese 2 Seiten ganz zu lesen):
http://www.welt.de/print/die_welt/literatur/article129554697/Aber-ich-liebe-dieses-Land-sehr.html
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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Praktiker, Pragmatiker, Tradewolf und den vielen anderen Kommentatoren bedanken. Ich lerne soviel aus Euren Kommentaren! Danke!:)
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@Der Junge
na ich weiss nicht ob es auf dieser so viel zu lernen gibt. Ausser der Tatsache dass man fuer Kriminelle Firma nicht arbeiten sollte. Banale Erkenntnis aber bei der CS wundern sich viele warum Ihr Leben so abartig miserabel laeuft. Die haetten etwas frueher mehr nachdenken sollen. Zu viele kaputtnicks dort.
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Unser Autor Claude Del Don erklärt in einem dreiteiligen Blogpost, warum Wirtschaft und Ethik nicht zusammenpassen und sucht nach einem Weg, das doch noch zu ändern.
Der erste Teil ist schon erschienen:
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http://www.amazon.de/Die-Abwicklung-innere-Geschichte-Amerika/dp/3100001575
Für alle, die so erstaunt sind was sich das amerikanische Management leistet und mit welcher Frechheit und Kaltschnäuzigkeit sind den sicher geglaubten Sozialvertrag zwischen Arbeitnehmern und Kapital zerstören und auf diese Welt die bürgerliche Welt niederreissen.
Amerika ist schon weiter , die gesellschaftlichen Bände zu zerstören.Vor allem, was weh tut ist, dass es keine kulturellen Leistungen mehr gibt und auch keine glücklichen Kinder.
Sondern nur gestresstem Erwachsene, die eingeklemmt zwischen Existenzangst und materiellen Konsumdrogen im Strom der allgemeinen Gier mitrudern, um nicht unterzugehen.
Es zählen nur noch die Ansprüche des Kleinkapitals und Grosskapitals. -
Mehr Toleranz, Leute! Jedem das seine: dem Brady seinen Dark Pool, dem YAS seinen Dark Room. Da wollen wir mal nicht kleinlich sein!
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ich glaub nicht ob die Frage richtig gestellt ist, vielmehr sollte sie lauten ob die CREDIT-SUISSE gesamthaft im Dreck versinkt. Mit diesem kaum kompetenten Management Team und den unmotivierten Mitarbeitern fürchte ich das schlimmste. Brady Dougan ist ein Zerleger und Dauergrinser, selbst wenn er geht, ist das Klima der CS auf Jahre hinaus zerstört.
Mich ärgerst nur, das diese Bank noch „Suisse“ im Namen trägt , dabei vertritt sie keine Schweizer Werte mehr, sondern nur noch Globalisierung-Finanz-Gier-Einheits-Brei.
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und bitte, sagt doch mal einer wie das die kleinen, die täglich darunter leiden.. ändern sollen?
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liebe NiSa
das geht nicht. Die Wirtschaft dominiert immer mehr Lebesbereiche und das Grosskapital kommt zurück wie es vor 100 Jahren war. Die Politiker kapieren es nicht oder wollen es nicht kapieren, dass Menschenrechte, Demokratie, Selbstbestimmung und Menschenwürde überall auf der Welt auf dem Rückzug sind. Der Rückgang des universellen Wertes Menschenwürde wiegt bei weitem am stärksten. und ist durch nichts zu ersetzen. Also schon gar nicht durch eine Konsumdroge wie es uns die Wirtschaft weismachen will. Allerdings gibts es durchaus Menschen, die das auch so sehe und in Frieden und Freude Leben wollen. Also am besten ist es, mit den Füssen abstimmen und kündigen.Wenn jemand sein Leben wegwerfen möchte weil er sich der Gier hingibt, wirst Du ihn nicht dran hindern können.
Nur Mut, es gibt auch ein Leben ausserhalb der CS. Und das ist gar nicht so ausserirdisch sondern spannend und voller bereichernder Begegnungen.
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Liebe @NiSa,
lassen Sie sich nicht beeinflussen von diesen „Warmwasser-Verkäufern“ und geniessen Sie jeden Tag.
Die Tage dieses Betrugsmodell sind gezählt.
Ein Tipp: Lösen Sie sich von den Mainstream-Medien. Wenn man das Zusammenspiel von Kapital, Medien und Politik kennt, weiss man das da tief in die Trickkiste professioneller Propaganda und subtiler Meinungsmanipulation gegriffen wird, nicht anders, an Unis und FH. Dreiste Lügen werden verbreitet und Gegendarstellungen keinen Platz gegeben.
Die Politik hat den tief greifenden Wandel in der Finanzwirtschaft aktiv beschleunigt. Aber offenkundig hat in der Politik niemand begriffen, was man in den vergangenen Jahren mit der gezielten Deregulierung der Finanzwirtschaft angerichtet hat. Man hat nicht begriffen, dass man ein Casino geschaffen hat, welches mit Marktwirtschaft nichts mehr gemein hat.
Ein Schattenbankensystem wurde angelegt – ein System, zu dem Broker-Dealer gehören, Hedge-Fonds, Beteiligungsgesellschaften, außerbilanzielle Zweckgesellschaften und Conduits, Geldmarktfonds und Unternehmen, die ohne Banklizenz Hypothekenkredite vergeben.
In diesem Segment der Finanzwirtschaft geht es nicht mehr um die klassische Finanzierung der Realwirtschaft. Unter der Bezeichnung Investmentbanking oder asset management geht es um die Verwaltung von gehortetem Vermögen.
Ich wünsche einen schönen Abend.
Grüsse
Der Praktiker -
@Praktiker,@NiSa
Sehr geehrter Praktiker, ich schliesse mich ihren Worten an, allerdings fürchte ich, dass sich der Manchester-Selbstbereicherungs-Kapitalismus noch ein Weilchen hält. Länger als es mir recht ist.
liebe NiSa,
Recht hat er der Praktiker. Lösen Sie sich von der Verdummungspropaganda der Medien und der Selbstdarstellung gewisser Manager. Die Politik hat ihren Teil wohl ungewöhnlich und unwissentlich zu dieser Entwicklung beigetragen. Die hören Liberalisierung, und in einer automatisierten Reflexhandlung meinen sie, dass alles was nach liberal kling gleichzeitig die Wirtschaft und damit den Wohlstand fördert. Damit wollten sie dem Wahlvolk was gutes tun. Was sie nicht vorausgesehen haben, was ein liberalisierter Arbeitsmarkt und liberalisierte Finanzmärkte beim einzelnen Menschen anrichten und dass die gesellschaftliche Bande sich auflösen.
ich bin ein vehementer Anhänger der „One-World-Sicht“. Wir leben alle in einer Welt, und jeder ist nicht nur für sich, sondern auch – vielleicht auch nur ein klein wenig- für das Wohlergehen der anderen mit verantwortlich. Natürlich mehr für die, die ihm nahestehen oder nahe sind.. Niemand kann sich aus der Verantwortung stehlen, wenn er gute Trades macht und dabei Millionen verdient, wenn dafür andere Menschen ausgenutz und ausgebeutet werden. Das ist nicht gerecht und daher auch nicht richtig. Die liberalisierten, anonymen und entfesselten Finanzmärkte haben diese Entwicklung befördert.
Wenn es Ihnen zusagt, lesen doch diesen Aufsatz
http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_14091981_laborem-exercens_ge.htmlDieser erstaunliche Mann war nicht nur philosophisch sehr gebildet, sondern er war auch sehr mutig.
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Danke Bärbel, Praktiker und Tradewolf,
es hilft mir sehr zu wissen, dass es da draussen jemanden gibt, der auch nicht nur an sich denkt.. deshalb hoffe ich auch bald so jemanden als neuen Chef zu bekommen.. Ich bin leider in keiner hohen Führungsposition und bin erst kürzlich vom Mutterschaftsurlaub zurück gekommen.. natürlich hatte man mir meinen Job an jemand anderes gegeben, obwohl bis 1 Monat vor Wiedereintritt alles noch beim alten zu sein schien.. Ich bin jetzt in einer neuen Funktion tätig, Informationen laufen auch nur sehr sehr spärlich, so dass daran gearbeitet wird, dass ich kündige.. Leider gibt es auf dem Markt nicht ganz so viele offen stellen und ich kann mir nicht leisten Arbeitslos zu sein.. also eine ziemlich schlechte Ausgangslage um dem System zu entfliehen..
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Interessant ist der Artkel der heutigen Sonntagszeitung. Diese schliesst auch nicht aus dass die CS tiefer mit in dem Schlamassel steckt als sie selber wahrhaben will. Auf jeden Fall hat die CS von offizieller Seite verlauten lassen, dass sie „voll und ganz mit den Behoerden kooperiert“. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist so ein Statement bei der CS gleichbedeutend mit „ja wir wissen dass wir etwas ausgefressen haben, aber wir suchen intern noch einen Dumpfdubel (= Bauernopfer), den wir den Aufsichtsbehoerden als Schuldigen praesentieren koennen“. Zumindest bei der Affaire zur Beihilfe zur Steuerhinterziehung hat die CS so agiert. Und bei den anderen DPA (Deferred Prosecution Agreement) war das auch die bevorzugte Methode den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Mal schauen was diesmal tatsaechlich rauskommt. Auf jeden Fall ist wohl der Leiter der Untersuchung dazu entschlossen, am Handling der Dark Pools substanziell was zu aendern, dies hat er schon angekuendigt.
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@Praktiker
das mit Paulson hat mich auch immer gewundert. Man kann doch nicht den Bock zum Gärtner machen.
ich fürchte das nimmt kein gutes Ende, auch die zunehmende Verschuldung macht mir Sorgen . Wenn schon ein kleines Kand wie Griechenland solche Schwieirigkeiten bereiten kann, was passiert erst wenn Italien oder Frankreich fallen . wahrscheinlich werden dann die Banken als Freund und Helfer eingreifen, und ein Problem lösen, das sie selber mit verursacht haben.
Die Staaten sollten abstinent sein und kein Gekd mehr aufnehmen, dann könnten sie auch den Investmentbanken besser auf die Finger klopfen.
Ziemlich verfahren das Ganze.-
@Tradewolf,
es hat schon ge,-Kracht! Wenn man die Buchführungsregeln verfolgt, also die Hintergrundprozesse bei den Banken analysiert, dann stellt man fest, dass das Geldsystem 2008 schon kolabiert ist. Was wir jetzt erleben, sind die letzten Zuckungen auf Kosten von Umwelt, Menschen, Ressorcen usw.
Die breite Bevölkerung hat noch gar nicht begonnen, zu hinterfragen, wer Geld überhaupt herstellt bzw. herstellen darf und wie genau dieser Vorgang abläuft bzw. welche Folgen er für die Gelderzeuger und den Rest der Gesellschaft (die Geldbenützer) nach sich zieht! Zugleich steigen aber die Schulden bei allen und jedem. Privatleute, Großunternehmen, Kommunen, ja ganze Staaten und Staatenbünde sind heute in einem Ausmaß verschuldet, welches noch vor einigen Jahren nicht vorstellbar war.
An der Rückzahlbarkeit dieser Schuldenbeträge entstehen immer größere Zweifel und auch dies sorgt auf den Märkten für steigende Unsicherheit und kaum berechenbare Verwerfungen. Nun hängen aber die in astronomische Dimensionen anwachsenden globalen Schuldensummen mit der Methode der Gelderzeugung ursächlich zusammen. Das heute weltweit verwendete Geld entsteht als Schuldschein, es handelt sich somit um Schuldgeld! Wer auch immer glaubt, er könne mittels dieses Geldes seine (Bank)Schulden zurückzahlen, der irrt! Die Erzeugung von Geld ist zugleich eine Erzeugung von Schuld, ihre Rückzahlung daher stets eine Geldvernichtung! Dies ist der zentrale Zusammenhang zwischen Geldsystem und Verschuldung, der jedoch von offizieller Seite nicht oder nur sehr ungern und nur in äußerster argumentativer Bedrängnis eingestanden wird. Diesen Zusammenhang für die breite Bevölkerung aber auch vielen Politiker und Führungskräften bzw. Mitarbeitern in Banken verständlich zu machen, zugleich aber auch taugliche Alternativen aufzuzeigen ist sehr schwierig, weil der Bildungsstandart seit Jahrzehnten „gezielt“ stark rückläufig gestalltet wird.
Kennen Sie einen Organismus auf diesem Planeten der ständig wächst? Die Antwort sollte klar sein, oder? Also, wieso soll die Wirtschaft immer wachsen können? Klar, das ist auf Grund des verzinsten Schuldgeldsystem in dem wir leben.
Ich kopiere Teile einer Replik von mir die ich in diesem Forum an Herr Dr. Meyer und Prof. Heri (bis heute unbeantwortet geblieben).
„Wirtschaftskrisen werden durch die Geldpolitik absichtlich verursacht. Es ist die einzige Aufgabe der VWL, dies zu leugnen und zu vernebeln und Dogmen zur Verschärfung von Krisen zu liefern. Krisen haben zwei Ziele, erstens die lohnabhängigen Arbeiter zu disziplinieren und die Löhne zu senken und die Sozialleistungen und Arbeiterrechte abzubauen, zweitens können die Insider der Geldpolitik mit ihren Informationen in jeder Krise gigantische Profite erzielen und weltbeherrschende Vermögen durch risikolose Spekulation gewinnen. Deswegen ist die Geldpolitik in der VWL (wie im Marxismus) kein Thema; die Professoren lehren Modelle, in denen Geld nur als Tauschmittel vorkommt (als Geldmenge mit Umlaufgeschwindigkeit); die Geschichte der Krisen darf nicht behandelt werden; alle Thesen werden durch zirkuläre Argumentation aus den Annahmen der Modelle abgeleitet; der mathematische Apparat soll wissenschaftliches Arbeiten vortäuschen und die zirkuläre Argumentation verbergen.
Absatzkrisen sind das einzige Mittel zur Senkung von Löhnen und Preisen. Die Wahrheit ist, dass Absatzkrisen von der Geldpolitik immer absichtlich herbeigeführt wurden, um durch Massenarbeitslosigkeit den Widerstand der lohnabhängigen Arbeiter gegen Lohnkürzung und Sozialabbau und die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zu brechen. Die Geldpolitik würgt dabei die Güternachfrage mit hohen Zinsen und restriktiver Kreditvergabe ab. Die sinkende Güternachfrage bewirkt Massenarbeitslosigkeit, und die Massenarbeitslosigkeit zusammen mit der Absatzkrise für Güter sorgen dann für sinkende Löhne und Preise. Eine expansive Geldpolitik kann Krisen wieder beenden.
Zur Zeit des Goldstandards, als die Notenbank zu einem festen Kurs Gold gegen ihre Banknoten herausgeben musste, wurden Krisen regelmäßig erzeugt, um eine boomende Konjunktur mit steigenden Preisen und Importen abzuwürgen, weil durch Importüberschüsse das Gold zu deren Bezahlung ins Ausland floss und so die Goldreserven der Zentralbank gefährdet wurden. Die Notenbanken lösten durch die Erhöhung ihrer Leitzinsen (verheerende) Krisen aus, die Firmen bankrottieren ließen und Millionen lohnabhängige Arbeiter ins Elend stürzten, aber dabei die Löhne und Preise herunter brachen, so dass es wieder zu Exportüberschüssen und damit steigenden Goldreserven kam. Ohne die gezielte Auslösung brutaler Absatzkrisen hätte der Goldstandard überhaupt nicht bestehen können. Absatzkrisen mit restriktiver Kreditpolitik zu inszenieren und durch expansive Kreditpolitik zu beenden, war seit über 200 Jahren die Grundlage der Zentralbankpolitik und die ganze Kunst der Notenbanker.“
Grüsse
Der Praktiker
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wie bereits erwähnt, es muss erst richtig krachen, bevor die Leute aufwachen und sich befreien aus dem Würgegriff der Investmentbanken und lieben des Geldes. Richtig Krachen heisst:
Zusammenbruch und Zahlungsunfähigkeit einer grösseren Industrienation,
Insolvenz mehrerer Investmentbanken, die die Zahlungskraft der grössten und reichsten Länder übersteigt,
Arretierung und Gefängnisstrafe für einen Topmanager (und nicht immer die Bauernopfer),
Massenarbeitslosigkeit aufgrund einer Wirtschaftskrise, die von den Investmentbanken verursacht ist.
Hyperinflation oder anhaltende Deflation.
Vorher passiert nichts, wenn man noch immer gepflegt seinen Rotwein schlürfen kann,billige Rohstoffe durch Ausbeutung in der dritten Welt gewonnen werden können, die unseren Wohlstand sichern und man gelegentlich das Malheur in der dritten Welt besichtigen kann und anschliessend mit dem Rückflugticket in die vermeintlich heile Welt entfliehen kann.
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@Tradewolt,@Pragmatiker, Danke für Eure interessanten Überlegungen, darauf lässt sich aufbauen. Selbstverständlich, geht es heirbei „NIEMALS“, um Feinbildern, sondern es soll aufzeigen das es sich, um eine Fehlkonstruktion handelt.
Ich habe etliche Male in diesem Forum klarzumachen versucht, dass das System nicht mehr aufrecht zu erhalten ist, und je länger an den Toden Patienten herumgedoktert wird, desto verheerender werden die Folgen sein; für uns ALLE! Ein Kuriosum:
Hank Paulson – von 1999 bis 2006 CEO der Investmentbank Goldman Sachs – hat die US-Banken Bear Sterns und Lehman Brothers in Derivatgeschäfte in Milliardenhöhe eingebunden. 2006 ist Paulson US-Finanzminister geworden. Danach haben neue Gesetze Derivate in safe havens verwandelt. Das bedeutet: Eine Bank, die Wertpapiere über Derivate besitzt, kann sie beim Konkurs der Schuldnerbank behalten. 2008 konnten Bear Sterns und Lehman Brothers ihre Verpflichtungen zum Rückkauf der Derivate gegenüber Goldman Sachs und dem britischen Finanzunternehmen Barclays nicht erfüllen; sie brachen zusammen. Die beiden siegreichen Banken hatten zwei Konkurrenten gefressen.
Durch EU-Direktiven haben die Besitzer von Derivaten auch in Europa bevorzugten Gläubigerstatus; nicht anders bei uns. Während es im regulären Insolvenzrecht eine Bevorzugung von Gläubigern nicht gibt, ist sie bei Derivaten jetzt die Norm. Derivate in Verbindung mit Repo-Geschäften schöpfen Geld ohne Sicherheiten. Die eine Bank nimmt, die andere gibt – und das im Kreislauf ad infinitum. Dieses Killer-Spiel wird in den USA (Live and let die) genannt.
Grüsse
Der Praktiker -
Die Schlinge zieht sich zu, aber die Kasperlibehörde FINMA wird Brady wohl auch in diesem Fall die Weste reinwaschen. Und warum tut sie das? Weil die FINMA schon lange keine Ahnung mehr hat was bei den Investmentbanken abgeht. Es ist wie bei Computerhackern, sie sind den Entwicklern von Sicherheitssoftware immer einen Schritt voraus. Darum muss die FINMA tatenlos zuschauen und warten, bis eine clevere Behörde im Ausland auf die Missstände aufmerksam macht. Die Boni-Gier treibt seltsame Blüten…
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Schon oefters habe ich hier und an anderer Stelle meine Ansicht geaeussert, dass hierin das eigentliche Problem liegt. Welcher Spezialist, der die richtigen Tricks kennt, um ein cleveres Geschaeft auf dem komplizierten Gebiet des Investmentbankings zu machen, laesst sich von der FINMA mit 250 kCHF koedern, wenn er 20 Millionen Antrittsgeld und darueber hinaus einen jaehrlichen Millionenbonus in der Privatwirtschaft bekommen kann? Der muesste ja total bloed sein. Der Staat kann solche Summen nicht zahlen, selbst wenn er wollte, ist dies nicht vermittelbar.
Ergo muss einen Schritt weitergedacht werden.Wenn der Staat seiner Aufgabe, eine effektive Bankenaufsicht zu etablieren, nicht nachkommen kann, muss er gewisse Geschaefte ganz verbieten. Leider sind unsere Politiker noch nicht so weit bzw. noch nicht reif fuer diese Schlussfolgerung. Es muss erst richtig krachen.Die FINMA ist ein Witz mit ihren Persilscheinen.
Die Politik bzw. die Politiker sollte sich wesentlich mehr ihrer Macht bewusst sein, denn sie ist vom Souveraen, und das ist das Volk, das sie waehlt und legitimiert, gewaehlt. Gesetze werden, abgesehen von Naturgesetzen, von Menschen gemacht. Und hier haben sie die Wahl zu entscheiden, was erlaubt ist und was nicht.
Nur Mut, nur wer seine Freiheit in Verantwortung wahrnimmt, ist ihrer wert.
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Jeder vernünftige Mensch ist für frei Märkte.
Was aber mit den privaten Börsen, Dark-Pools etc. erreicht wurde, ist nur mit Las Vegas vergleichbar.
Erinnern wir uns, dass an der alten Zürcher Börse in der Mitte der Börsenkommissär sass, der vom Kanton bestellt war. Der stellte offiziell die Kurse fest, zu denen abgerechnet wurde.
Damit sollte sichergestellt werden, dass der Markt nicht nur frei, sondern auch fair ist.
Es ist klar, dass es auch damals Eigenhandel und Insider-Handel gegeben hat, aber der Grundsatz, dass die Finanzmärkte staatlich organisiert sein sollten, ist die am wenigsten schlechte Lösung.Die Finanzbranche tut sich selbst keinen Dienst, mit undurchsichtigen Methoden, Märkten und Produkten die Anleger „übers Ohr hauen“ zu wollen.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht!-
Darkpools sind Kundenverarsche, nachzulesen in Flash Boys von Michael Lewis. Die locken Kunden mit dem Versprechen besserer Preise und verkaufen dann die Transaktionen Nanosekunden bevor sie stattfinden an HFT Broker, die dem Kunden die Ware vor den eigenen Augen wegschnappen und zu einem höheren Preis wieder verkaufen. Das nennt sich Front Running bzw. Insiderhandel und ist illegal. So schaut’s aus.
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Bin gespannt wie der Manitu diesmal den Kopf aus der Schlinge ziehen wird. Die Luft wird langsam dünn.
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Wetten, dass Red carpet/white vest-Rohner dem Brady auch hier ein Hintertürchen findet?
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Dougan und Rohner wissen davon sicher nichts. Wer nichts weiss hat eine weisse Wäsche und bekommt viel Geld dafür.
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Eine Leseempfehlung an alle, die es nicht glauben wollen. Die Katari, die ja bekannt sind für die Achtung der Menschenrechte und Arbeitnehmerrechte, hat sich die CS selbst ins Haus geholt. Deshalb auch der mitarbeiterfeindliche Kurs der Unternehmensführung in der CS und das Festhalten der Investoren aus Katar am Topmanagement der CS, das nach Meinung der meist (westlichen) Beobachter die moralische Legimitation verloren hat, so weiterzumachen wie bisher. Nur: Das Topmanagement der CS fühlt sich ethischen Standards , wie es die meisten Menschen hier kennen, nicht verpflichtet, und schon gar nicht mit den Mitarbeitern verbunden. Es agiert vielmehr nach dem Motto, alles ist erlaubt, solange man nicht auffliegt.Die eigentliche Unterstützung für diese unternehmerische Haltung kommt aus Ländern wie Katar und Saudiarabien, denen es nun dort wirklich egal ist, was andere Menschen über sie denken.
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Was da die CS so macht, bin mir sicher dass Warren Buffett nie eine CS Aktie kaufen würde.
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Das denke ich nicht. Wenn CS Aktien demnächst billiger sind als Kimberly Clark‘ Toilet Paper halte ich eine grössere Order aus Omaha/NE für durchaus wahrscheinlich.
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Dougan/Rohner werden bleiben. Ein Wechsel hätte bereits stattgefunden. In Sachen „Dark-Pool“ muss weder was faul sein, noch hat es mit Steuerhinterziehung zu tun. Warum soll Buffett keine CS kaufen. Wenn er sie kauft, springen die Deppen hinterher und kaufen zu teuer ein. Ist und war schon immer so.
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Wenn die Dark-Pools sauber laufen und keine krummen Dinge gedreht würden, wäre dies sicherlich ein Weg um gegen das High-Frequency-Trading (HFT) oder (neuer) Low-Latency-Trading vorzugehen.
Wenn die Amis die CS reissen, müssen sie bei Goldman Sachs und JP Morgen vorbei. Das wollen die bestimmt nicht 🙂
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Ich habe schon seit Jahren darauf hingewiesen, dass Hochgeschwindifgkeits Trading volkswirtschaftlich gesehen blanker Unsinn ist. Man sollte eine Transaktionssteuer erheben, die diesen Unsinn unterbindet. Die mittlere Haltedauer für Aktien beträgt inzwischen 9 ( in Worten neun) Sekunden.j
Auch was die Quants leisten ist zwar intellektuell bewundernswert , aber wenn diese vielen hochbegabte Enginieure echte Produkte entwickeln würden, statt sich dem Financial Engineering zu widmen, wäre gegen den Hunger oder Durst in der Welt mehr getan. So helfen sie nur Dougan und Co. ihren Bonus zu erhöhen, was auch unsinnig Ist, da solche Menschen nicht alles konsumieren oder essen können, was sie kaufen und erwerben könnten.
und wie man sieht, werden diese Produkte und Elaborate menschlicher Intelligenz, grossen Fleisses und Erfindergeistes nur dazu benutzt, um andere Menschen abzuzocken.
Das kann’s ja wohl nicht sein, oder?
allez les bleus, möchte man der Finma zurufen.
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@Tradewolf,
ich schliesse mich Ihren Worten an und füge hinzu, dass ein richtiger Ingenieur zum Beispiel entwickelt und produziert technischen Fortschritt. Ein „financial engineer“, wie es im Fachjargon heißt (ein Finanzingenieur – oder vielleicht sollten wir ihn besser Finanzjongleur nennen), entwickelt oder produziert nichts, was irgendjemandem das Leben erleichtert. Im Gegenteil: Er vernichtet Arbeitsplätze, Ersparnisse, Altersversorgungen, Ausbildungshoffnungen, Lebenschancen, ja Leben und vermehrt Not, Verzweiflung und Hunger auf der Welt. Aber er verdient bis zu hundert Mal mehr als ein richtiger Ingenieur.
Es mag plakativ klingen, ist aber die traurige Realität. Die Finma oder SEC sind hierbei völlig machtlos. Vieles ist einfach zu verbieten! Alleine für Sal. Oppenheim-Deutschland arbeiten 40 Mathematiker die den ganzen Tag dadurch verbringen Dinge zu entwickeln die kein Mensch, Unternehmen, Gesellschaft braucht.
Grüsse
Der Praktiker -
@Praktiker
Danke für Ihre Zustimmung. ich möchte noch 3 Dinge hunzufügen.
Erstens, ich hätte natürlich Hopp Schwiz schreiben sollen.Zweitens , wenn sich die Aufsichtsbehörden aller Länder einig sind, kann man durchaus was bewegen und eine Transaktionssteuer einführen. In Europa sind vor allem die Briten dagegen, obwohl diese es am nötigsten hätten. Am Höhepunkt der Finanzkrise meine der englische Premierminister, es wäre es wäre ihm lieber, britische Ingenieure würden mehr echte Produkte kreieren als unnütze Finanzprodukte. Nach 30 Jahren Niedergang der britischen Automobilindustrie haben sie gar keine eigene Autoindustrie mehr, während die Deutschen mit die besten Autos der Welt herstellen und auch sehr viele davon. Das ist nur ein Beispiel, aber man muss sich immer fragen, wem es wirklich von Nutzen ist.
Drittens, ich finde es eine billige und wunderliche ökologische Nische, sich zu spezialisieren auf das Absahnen, Abschöpfen und Abzocken bei Marktungleichheiten, von Unwissenden Marktteilnehmern und Spitzfindigkeiten wie Mikrosekunden Trading zu promovieren.Da fällt es mir schwer den schöpferischen Akt zu sehen.
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Stimme euch nur teilweise zu. Zu s/w sollte man’s nicht sehen.
…und bezüglich „..Dinge die niemand braucht.“ There is no free lunch. Wer zahlt schon Millionen an Leute, die etwas machen, was niemand braucht? Offenbar besteht eine Nachfrage – egal ob für euch nachvollziehbar oder nicht. -
@Pragmatiker
Da muss ich Ihnen wiederum Recht geben, Schwarzweissmalereien bringen niemand etwas, da stimme ich Ihnen sofort und gerne zu. Allerdings bin ich der Ansicht, dass der freie Markt nicht immer das ethisch Gebotene und das Richtige hervorbringt. Meiner Beobachtung nach ist das vor allem in reifen Märkten so, und bei der Finanzindustrie handelt es sich um einen Reifen Markt. Da gibt es auch Übertreibungen und Fehlentwicklungen. Lassen sie mich mal so sagen. Statt immer ausgefeilteren Produkten für die reichen Länder, die schon alles haben, bräuchte es mehr, einfachere und billigere Produkte für die Armen Länder. Mikrokredite war so eine Innovation, die auf die breite Masse zielte.
Der andere Punkt ist, das ist jetzt eine andere Baustelle, der seit 2 Jahrzehnten anhaltende Frontalangriff des Investmentsbanking auf die Realwirtschaft. Die Finanzkrise 2008 zeigte doch dass etwas fundamental nicht stimmt. Und die nächste Krise wird noch schlimmer. Und die übernächste noch viel schlimmer. Und meiner bescheidenen Ansicht nach brauchen wir noch mindestens 2 schwere Finanzkrisen, bis die Beteiligten zur Vernunft kommen.
Einen dritten Punkt, den ich anbringen möchte, ist die Gier, die tief in uns Menschen steckt. Sie veranlasst manche Menschen, sich Werte und auch die Früchte der Arbeit anderer Menschen sich widerrechtlich oder zumindest in unethischer Absicht anzueignen. Neben den Banken sind die Rohstoffgiganten ein solches Beispiel. Das Unethische dabei ist es nicht, Geld zu verdienen oder viel Geld zu verdienen, sondern es von den einen, die es bräuchten, zu nehmen, und den anderen, die es nicht brauchen, zu geben.
Aber zurück zum Hochgeschwindigkeitstrading. Das Problem dabei ist, dass sich die Umsatzgeschwindigkeit und auch auch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes so erhöht. Vieles wird nur noch aus Spekulation gemacht. Ein Beispiel wären die sog. Fash-Trades, die teilweise verboten sind. Dadurch wird das
System instabil.Ich bin schon ein Fan differenzierter Betrachtsweise!
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@Pragmatiker
Entschuldigen Sie, ich habe mich vertippt. Ich meinte in meinem letzten Beitrag Flash-Trades. Ich nehme an, dass Sie als Insider auch diesen Ausdruck kennen und wissen um was es geht.
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Ich habe schon seit Jahren darauf hingewiesen, dass Hochgeschwindifgkeits Trading volkswirtschaftlich gesehen blanker Unsinn ist. Man sollte eine Transaktionssteuer erheben,…
Wenn die Dark-Pools sauber laufen und keine krummen Dinge gedreht würden, wäre dies sicherlich ein Weg um gegen das High-Frequency-Trading…
@Tradewolf, ich schliesse mich Ihren Worten an und füge hinzu, dass ein richtiger Ingenieur zum Beispiel entwickelt und produziert technischen…