Auf ihren Bancomaten und an jeder Strassenecke verkündet die Credit Suisse fröhlich: Später wird grossartig.
Grossartig wird es vor allem für die Bank, denn für jeden Säule-3a-Kunden kassiert sie über die nächsten dreissig Jahre 117’000 Franken an Gebühren (alle Berechnungen hier).
117’000 Franken für ein Säule-3a-Konto ist soviel wie ein brandneuer Tesla inklusive Einkommenssteuern.
Kein Wunder, investiert die CS grosszügig in die Werbung, denn wenn die CS-Bankangestellten einmal in den Ruhestand gehen, haben sie mit jedem 3a-Sparer ein Tesla Model S verdient.
Beim Nachfragen am Bankschalter spielt man die Gebühren herunter. „Das ist doch schon alles inbegriffen“, meint die Bankangestellte.
Erst auf hartnäckiges Nachfragen werden die Zahlen offengelegt. Bei der CS bezahlt man 1.39% bis 1.51% pro Jahr auf das Vermögen, bei der UBS sind es 1.38% bis 1.62% und bei der Migros 0.75% bis 1.1%.
Beim VZ Versicherungszentrum sind es zwar nur 0.68%, dafür kommen noch Drittkosten von 0.35% von ETF-Anbietern dazu.
Bei der ZKB sind es nur 0.79%, dafür muss man sich mit 2.5% einkaufen und bezahlt 1.0% für die Auflösung.
Auch das hinterlässt einen fahlen Nachgeschmack. Die Migros- und VZ-Banker nehmen immerhin noch über 80’000 Franken vom Säule-3a-Konto.
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Davon kann man sich zwar keinen Tesla leisten, aber es genügt noch immer für einen Daimler oder BMW, der eigentlich in der Garage des Sparers stehen sollte und nicht in der Garage des Bankangestellten.
Muss man den Bankern die Autos für deren Ruhestand finanzieren? Nein, denn die Gebühren sind so hoch, dass der ganze Steuervorteil aufgefressen wird.
Bei der Credit Suisse gehen 81% des Ertrags nach Steuern an die Bank. Also fast nochmals soviel, wie der Sparer erhält, erhält auch die Bank.
Das ist soviel, dass die Selbstanlage ohne jede Steuerbegünstigung mehr bringt als die steuerbegünstigte Säule 3a.
Das Problem liegt darin, dass sich die Gebühren über die Jahre aufhäufen. Auf allen Einzahlungen und auf allen erzielten Renditen zahlt man jedes Jahr wieder erneut Gebühren, sodass diese langsam komplett aufgefressen werden.
So ist eine Jahresrendite von 5% bei einer Verwaltungsgebühr von 1.0% (typisch für die billigsten Anbieter) nach fünf Jahren vollständig bei der Bank.
Der Sparer hat nichts mehr davon. Wieviel geht von Ihrem Säule-3a-Konto an die Bank?
Sie können das mit Excel hier nachrechnen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Peter: Es ist wichtig, dass sich professionelle Finanzexperten um dieses Thema kümmern. Deshalb habe ich das auch getan. Jeder Sekschüler kann meine Rechnung mit Excel selbst machen. Trotzdem können sich sehr viele Menschen nicht einmal vorstellen, dass das stimmt, was ich hier schreibe. Warum ist das wohl so? Denn es geht ja um viel Geld und sollte deshalb jedem schon lange klar sein.
Das liegt daran, dass sich Menschen bei Zahlen sehr schwer tun. Was sind schon 1.51%? Niemand bringt das intuitiv mit den angepriesenen 5.28% Renditen in Verbindung und realisiert auf ersten Blick, dass das fast ein Drittel der Rendite ist. Kaum jemand ist sich sofort klar, dass diese 1.51% jedes Jahr, also bis zu dreissig Mal, vom einbezahlten 3a Betrag abgezogen werden.
Da helfen Bilder. Jeder kann sich den Tesla gut vorstellen. Man weiss sofort, was man bis zum Ruhestand bezahlt hat. So können die 3a Sparer viel besser evaluieren, ob das Angebot der CS das Richtige für sie ist. Wir leisten also mit dieser Analyse – und diesem einfach verständlichen Artikel – einen wichtigen Beitrag zur Markttransparenz.
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Herr Stern: Ihr Versuch etwas Licht in die Auswirkungen der Gebühren auf die Anlagerendite der 3a-Fonds zu bringen sind durchaus verdienstvoll.
Lassen Sie mich aber trotzdem ein paar konstruktive Bemerkungen anzubringen. Eine Gebühr von 1.51% entspricht 29% der Nettorendite in unserem Beispiel. Wir sollten aber von der Bruttorendite ausgehen (5.28% + 1.51% = 6.79%). Die Gebühr entspricht 22% der Bruttorendite in unserem Beispiel.
Die (hypothetische) Rendite auf den Gebühren habe ich nicht vergessen, nur existiert diese in der Praxis nicht. Auf den Gebühren erzielt der Anleger keine Rendite, denn diese kann er naturgemäss nicht anlegen. Das ginge nur wenn die Gebühren 0% wären. Ich verstehe Ihre Denkweise, aber sie ist m. E. realitätsfremd.
Und: Wenn ein Anleger sein Geld selbst investiert (ausserhalb der Säule 3a) wird er unweigerlich auch Gebühren bezahlen. Dazu kommt, dass die Wiederanlage der Rendite für einen Durchschnittsanleger praktisch schwierig, und v a. teuer wird. Der Fonds kann dies aufgrund seiner Grösse relativ kostengünstig tun. Wie wir alle wissen spielt der Zinseszinseffekt langfristig eine sehr grosse Rolle.
Ich bleibe dabei: 3a-Fonds sind aufgrund der steuerlichen Abzugsfähigkeit und der Umsetzung einer für den Durchschnittsanleger sinnvollen Anlagestrategie, trotz den hohen Gebühren, eine sehr attraktive Anlage.
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Zitiere: „Jeder Sekschüler kann meine Rechnung mit Excel selbst machen“.
Finde ich eine ehrliche und offene Geste von Ihnen, Herr (Dr.?) Stern, das Niveau Ihrer Berechnungen endlich explizit anzugeben.
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Die Banken verlangen hohe Gebühren. Stimmt. Dieser Beitrag ist aber tendenziös und voller Fehler. Wer 30 Jahre lang jährlich Fr. 6’768 einbezahlt und eine Netto-Rendite von 5.28% erzielt (was die CS andeutet, aber in Zukunft wohl viel zu hoch ist), hat am Ende Fr. 496’805. Die Gebühren betragen bei 1.50% insgesamt Fr. 87’862 (und nicht Fr. 117’000).
Die Steuern bei Kapitalleistung betragen in der Stadt Zürich (Verheiratetentarif) betragen inkl. dBSt FR. 40’913. Das entspricht 8.2%.
Zur Rendite kommt noch die Steuerersparnis vom jährlichen Abzug. Dieser Faktor fällt sehr stark ins Gewicht.
Einem unerfahrenen Anleger sind Direktanlagen in Aktien nicht zu empfehlen. Dazu braucht es Geschick, starke Nerven und einen sehr langen Atem.
Eine attraktivere Anlage als ein 3a-Fonds gibt es, trotz hohen Gebühren, für den Durchschnittsanleger wohl kaum.
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Du vergisst die Renditen auf den Gebühren. Dem 3a Sparer fehlen am Schluss 117’700. Wir haben das prüfen lassen. Die Steuerersparnis ist berücksichtig wie auch die Steuern bei Auszahlung. Dem Durchschnittsanleger sind 3a Fonds wirklich nicht zu empfehlen. Nicht einmal du bist dir den wahren Kosten und der Tatsache, dass die ganze Steuerersparnis durch Gebühren aufgebraucht wird, bewusst.
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@Philipp: leider zuvorgekommen…bestätigen kann ich Ihre Einwände aber vollumfänglich.
@Herrn Stern: wieso verschwenden Sie Ihre Zeit um auf dieser Plattform durch einen marktschreierischen Artikel die Professionalität Ihrer Firma in Frage stellen zu lassen?
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Was ist mit dem Steuereffekt? Den müsste man in der Renditeberechnung doch auch berücksichtigen und der ist bei jedem Einzelnen anders, je nach Einkommenssituation.
Bei einem Grenzsteuersatz von 25% ist die Steuerersparnis alleine schon 1’692.-. Die Nettoeinzahlung ist also „nur“ 5’076.- pro Jahr und angelegt werden aber die vollen 6’768.-… nur so ein Gedanke… -
Tja warum sollte es in der 3.Säule anders laufen als in der 2. Säule. Auch hier bedienen sich Banken und Versicherungen an den Geldern der Lohnempfänger ins schamloser weise. Die Verwaltungskosten stehen in keinem Verhältnis zu den Leistungen. Von der Verzinsung, welche der Bundesrat soeben für das kommende Jahr erneut gesenkt hat, ganz zu schweigen. An diesen Geldern verdienen sich die Banken und Versicherungen dumm und dämlich ohne gross etwas leisten zu müssen.
Es wäre an der Zeit, dass bei der 2. Säule eine Wahlfreiheit geschaffen wird – nur so entsteht ein minimaler Wettbewerb unter den Anbietern. -
Zinsen vergleichen. Sind auch nicht gerade üppig aber immerhin transparent. Mit einem Wechsel zur Bezirks-Sparkasse Dielsdorf, CIC oder Cornerbank schafft man es durch den Zinseszinseffekt vielleicht auch noch zum Tesla …
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Roger Federer liebt die CS, also liebe auch ich die CS mit ihrer 3. Säule und Bonviva. Da rechne ich nicht so klein kariert nach!
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Und weil Roger Federer für die CS Werbung so fürstlich entlohnt wird, hat er in der Sunrise Werbung frei. Er kann sich das leisten.
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Ihre Berechnung ist falsch. Auf das Vorsorgekonto kann man jährlich nur ca. CHF 6’800 einzahlen als Arbeitnehmer mit PK. Also wird während 30 Jahren jedes Jahr der eingezahlte Betrag angelegt, entstehen im Verlauf dieser 30 Jahre Kosten von ca CHF 55’000 bei einer Verwaltungsgebühr von 1,5%. Diese Verwaltungsgebühr deckt die Kosten wie Courtagen, Ueberwachung, Berichte schreiben usw. und dann bleibt bestimmt auch noch etwas bei der CS für Beratungsdienstleistungen. Wenn die Performance des Fonds stimmt und die CS Mixta-Fonds laufen sehr gut, kann der Kunde in 30 Jahren zufrieden sein mit dem Resultat. Ihr Beitrag ist schlecht und Vorsorgesparen mit Fonds ist eine gute Sache!!
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Ehmmm welche Bertung meinen Sie bei der 3.Säule? Die Hochglanzprospeket etwa, oder die penetrante Werbung? Es gibt mehr oder weniger gerade mal 3 Möglichkeiten für die 3.Säule bei den Banken.
Stink normales Konto – Wertschriften Fonds der Bank – ETF Fonds.
Bei den Wertschriftenfonds der Bank wird am meisten abgesahnt – aber Beratung dazu habe ich noch NIE erhalten – ausser Sie meinen die Empfehlungen, in das Produkt mit den höchsten Spesen zu investieren. -
@Vorsorgeprofi
Das kann ja nicht Dein Ernst sein!? „Vorsorgeprofi“???
Wenn meckern mit solcher Namensgebung, dann bitte mit genauen Zahlen!
Also, 6’768 und nicht ca.. Und rechnen scheint nicht die Stärke zu sein. Sollte aber bei einem „Profi“! Da die Berechnungen im Artikel mit Kosten von 1.5% gerechnet eben korrekt sind. Es mag ja sein, dass „..die CS Mixta-Fonds laufen sehr gut,..“ auch so sein könnte. Nur, wie in der Werbung mit 5.28% Performance aus einem 3-jährigen Zeitraum (2013-2015) eine seriöse Zahl zu holen ist halt auch unheimlich „Profi“. ??
Der Beitrag selbst, ist mal eine Betrachtung mit einer angenommenen Kostenaufstellung. Da kann man sich ja dann seine Sache dazu denken oder überlegen wie man es selbst sieht.
Aber Deine Antwort ist leider einfach nur schlecht. Bitte beim Nächstenmal um korrekte Namensfindung. 🙂 -
@Vorsorgeprofi: Sie vergessen die Zinseszinsrechnung – eigentlich das Wichtigste in der Vorsorge. Wenn Sie den Zins-Effekt nachrechnen wollen, dann hat es dafür ein Excel Sheet auf unserer Webseite.
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@hermannstern
Sie rechnen falsch. Es werden jedes Jahr ca CHF 6800 (der Betrag ändert alle 2 Jahre) einbezahlt, also liegt im 1. Jahr nur 6800 und im 2. Jahr 13600 usw. im Fonds und generiert Gebühren. Sie müssen also gestaffelt Zinseszins rechnen. Schaffen Sie das? -
Wir haben alle Staffelung der Einzahlungen und Gebühren berücksichtigt. Im Excel-Link im Artikel kann alles nachgerechnet werden. Das Resultat ist leider stossend. Ich habe bis letztes Jahr selbst auf das 3a Konto einbezahlt. Damit ist jetzt Schluss.
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Roger Federer liebt die CS, also liebe auch ich die CS mit ihrer 3. Säule und Bonviva. Da rechne ich…
Ihre Berechnung ist falsch. Auf das Vorsorgekonto kann man jährlich nur ca. CHF 6'800 einzahlen als Arbeitnehmer mit PK. Also…
Zinsen vergleichen. Sind auch nicht gerade üppig aber immerhin transparent. Mit einem Wechsel zur Bezirks-Sparkasse Dielsdorf, CIC oder Cornerbank schafft…