Christian Wiesendanger ist einer der wichtigsten Captains der UBS. Der Physiker leitet seit 2010 das Schweizer Privatebanking und gilt als Begründer von UBS Advice, des neuen Anlageprodukts.
Ab Dezember war Wiesendanger verschwunden. Und erst Anfang 2016 wieder aufgetaucht. Grund ist eine Herz-Operation mit mehrwöchigem Erholungsurlaub.
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Bei der UBS machte man auf Anfrage ein Geheimnis um Wiesendangers Gesundheitszustand. Der Top-Manager sei Anfang Woche in Bern vor den Parlamentariern aufgetaucht, hiess es.
Mehr sage man nicht.
Gleich verhielt sich die UBS-Spitze auf Fragen von Mitarbeitern und Managern. Diese zeigten sich zunehmend befremdet über die Tatsache, dass Wiesendanger wie vom Erdboden verschluckt war.
Auf ihre Nachfragen hin hiess es von der Brücke des Finanztankers: Nicht fragen, weitermachen.
Die Kommunikationsverweigerung könnte allenfalls mit der Privatsphäre von Spitzenmann Wiesendanger begründet werden, die es zu schützen gilt.
Und weil Wiesendanger nach ein paar Wochen wieder auf der Brücke war, sollte wohl auch kein Aufheben gemacht werden. Kürzlich präsentierte der UBS-Kapitän seine Strategie vor gut 150 Managern an einem Off site.
Die Realität zeigt aber, dass solche Themen nicht einfach unter Verschluss gehalten werden können. Aufgrund der exponierten Position hoher Manager ist für die Angestellten eine Information zentral.
Entscheidend ist aber ein anderer Punkt.
Kann Wiesendanger den intensiven Job nach dem Herzeingriff, der offenbar um Weihnachten herum geschah, und der langen Abwesenheit weiterhin bewältigen?
Ein Infarkt konnte dank dem Eingriff verhindert werden. Aber das Beispiel von Christoph Brunner, der bei der CS die gleiche Funktion hatte und ebenfalls eines Zeitlang ausfiel, zeigt, wie schwierig ein Comeback ist.
Wie Brunner ist auch Wiesendanger knapp über 50. Herzanfällige Manager sind in diesem Alter besonders gefährdet, wie viele jüngere Beispiele allein aus der Schweizer Wirtschaft gezeigt haben.
Aus Sicht der Mitarbeiter von Wiesendanger im UBS-Privatebanking stellt sich die Frage, wie sehr ihr Chef wieder voll einsatzfähig ist.
Die Belastung wird nicht geringer. Erzrivalin CS, die schlingert, will vor allem mit einer Offensive im Heimmarkt Schweiz Boden gutmachen.
UBS-Schweiz-Chef Lukas Gähwiler hat die CS-Kampfankündigung aufgenommen. Seine Bank wolle in den nächsten Jahren um 50 Prozent zulegen.
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Ein extrem ambitiöses Ziel für einen Markt, der nicht gerade unter einem Mangel an Bank-Angeboten leidet.
Gähwiler wird entsprechend den Druck erhöhen. Das trifft auch Christian Wiesendanger, der sowohl an den Schweiz-Chef als auch an Privatebanking-CEO Jürg Zeltner rapportiert.
Die eigenartige Nicht-Kommunikation der UBS sowohl nach innen als auch auf Anfragen von aussen ist ein Indiz dafür, dass Spitzenmann Wiesendanger nicht zusätzlich geschwächt werden soll.
Dieser hatte vor 5 Jahren das Lager gewechselt und von Konkurrentin CS, die damals noch im Schuss war, zur von Verlusten und Abgängen gebeutelten UBS gewechselt.
Der mit Vorschusslorbeeren überhäufte Wiesendanger schaffte es, die UBS im lukrativen Schweizer Privatebanking-Geschäft, wo Schwarzgeld noch kein Thema war, zu stärken.
Unter seiner Führung konnte sich die UBS nicht nur gegen Angriffe der CS, der Julius Bär und vielen Privat- und Kantonalbanken verteidigen, sondern sie baute ihre Position aus.
Wie sehr es die Anstrengungen der letzten 5 Jahre sind, die bei Chef Wiesendanger ihren gesundheitlichen Tribut einforderten, bleibt offen. Sicher ist, dass Spitzenbanker und ihre Gesundheit zum Thema werden.
Bei der CS zwang ein Burnout Rolf Bögli zu einem mehrmonatigen Krankheitsurlaub. Ihm war der Stress im Privatebanking der CS zu viel geworden.
Auch Herzprobleme können letztendlich mit Stress zusammenhängen.
Die Warnsignale des Körpers wahrzunehmen und für sich Lehren zu ziehen ist nicht einfach.
Christoph Brunner soll trotz seinem Ausfall vor einem Jahr eine neue Spitzenposition anstreben, heisst es.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wieder mal ein Artikel, der nicht als haessliche Kommentare erzeugt.
Ich wuensche alle Beteilgten Friede, Freude und Gesundheit. Irgendwie ist dies beim Ringen um den besten (Lebensweg-) verlorengegangen……
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schlecht recherchiert cw ist on board und voller tatendrang
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Peinlicher niveauloser Text wie üblich. Ich hoffe sehr Herr Hässig kriegt bald ernsthafte gesundheitliche Probleme, am besten Krebs, ich kann es kaum abwarten hier mehr darüber zu erfahren.
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@Sense: Habe selten einen so anstandsfreien Kommentar gelesen!
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@Sense: Wie pietätslos sind Sie denn? Absolut Anstandslos Ihr Kommentar. Nieveaulos und unter der Gürtellinie sind Sie und Ihr Kommentar.
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@Observer: Anstandslos ist der Artikel!
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Wiesendanger ist ein faktisch endomorpher Typ, das heisst mit einer sichtbar stärkeren Fettaufspeicherung:
Bild 2/5: http://www.it-markt.ch/News/2015/10/27/Der-Kunde-bleibt-Koenig.aspx
Übergewicht ist Hauptfaktor koronarer Herzerkrankungen. Dazu kommt der Zahlendruck von Zeltner und Co., ein gefährlicher Cocktail.. Statt dass die UBS Führung und HR Abteilungen Insideparadeplatz intern sperren lassen, Maulkörbe und Infosperren verhängen, sollte man eher Sport- und Fitnessprogramme für das Management und die 8 Hierarchieebenen vom kleinen Mitarbeiter Stufe 1-3 bis zum MD Stufe 8 aufsetzen (viele Top Firmen wie google, Porsche etc machen das). Die ganzen UBS Kader sitzen mittags doch alle bei Bindella und Co, Pasta und Vino Rosso, anschliessend in der Leone Bar Zigarette und Kaffele, alles sehr ungesund.. Nicht böse gemeint, aber: UBS HR und das top Management sollten sich ernsthaft präventiv! ihrer fettleibigen Mitarbeiter annehmen und kümmern, dann könnte man die Herz OPs und Krankheitszahlen massiv verringern. Ausserdem sollte man schauen, dass nicht zuviele Mitarbeiter immer Johanniskraut und Stimmungsaufheller kaufen müssen, da sie sonst am Zahlendruck von Zeltner und Co. zerbrechen. -
Der sollte sich zurückziehen und sich den wirklich wichtigen Dingen im Leben widmen und es geniessen niemand Weiss wie viel Zeit bleibt. Als immer noch mehr wollen.
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Kein Wunder, dass es den Sonnenkönig und Choleriker mitnimmt. Vielleicht wäre es gesundheitsfördernd, die Welt ein bischen gelassener zu nehmen und nicht persönlich in jedem Detail Mikromanagement zu betreiben.
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Wiesendanger, Brunner und ihre „Kollegen“ haben nicht bloss selbst dieses Problem, sondern auch ihre Unterstellten (wen wundert’s). Sie haben täglich mit der Schwach-Sozialkompetenz ihrer Chefs, dem dauerndem (Zahlen)Druck, den vielen unnötigen Reorganisationen, dem Mikro-Controlling etc. umzugehen. Bei „Nichtgefallen“ wird versetzt oder entlassen. Dies hinterliess und hinterlässt tiefe Spuren auch bei sonst robusten Bankmanagern. Die Konsequenzen sind: Burnouts, Alkoholismus, Medikamentenmissbrauch, Scheidungen… leider die Wahrheit; der Rest ist nur Fassade. Schade.
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Spannender Artikel, doch haben wir in dieser Branche nicht alle Stress? Leider ist es in der Bonus- und anerkennungsgetriebenen Bankenwelt leider so, dass man arbeiten sollte bis zum umfallen. Für was aber und um welchen Preis? Finde den Weg der Deutschen Bank mutig aber auch richtig. Es kann nicht sein, dass man jedes Jahr mehr mehr mehr will und als Dank entweder krank wird oder entlassen wird. Jeder Jahr der selbe Prozess. Antanzen beim Chef, Bonusgespräch, kann man drauf verzichten, denn dieses Geld bekommen eh immer die falschen …
UBS, CS, und wie sie alle heisse… Alle die selben Läden, arbeiten bis zum Umfallen und keine Dankbarkeit….
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wie wahr ! danke
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Wünsche allseits gute Besserung und hoffe, hier bald wieder etwas gehaltvollere Beiträge lesen zu können.
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Ist es ein Zufall, dass Inside Paradeplatz seit gestern auf UBS PC’s gesperrt ist? Ist das Meinungsfreiheit?
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Hat eh jeder ein Smartphone neben dem kastrierten Büro-PC liegen ! Ich lach mich krumm ab dieser Bevormundung !
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Interessiert vor allem niemanden. Unter dem ‚Fussvolk‘ der Banker gibt es täglich Krankheitsfälle und Schwere OP’s oder schlechte Gesundheitszustände. Interessiert das jemanden? Respektive, werden diese Personen wahrgenommen? Nein! Also wieso sollte man sich dann um Christian Wiesendanger sorgen… Gab wohl kein besseres Thema heute.
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Doch, das interessiert. Als Kunde der UBS möchte ich nämlich wissen, ob das Management der Bank gesund und puschper ist und sich um mein Vermögen kümmert, oder ob die Leute alle krank sind und die Prozesse laufen aus dem Ruder.
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@ Thomas Burckhard: Hahahaha diesen Blödsinn, den Sie da rauslassen, glauben Sie doch nicht wirklich selber, oder? Ich hoffe doch, dass Sie das ironisch gemeint haben. Ansonsten ist Ihnen nicht mehr zu helfen.
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Lieber Herr Burckhardt Sie glauben ja nicht im ernst, dass das Management sich um Sie oder Ihr Vermögen kümmert. Das machen vielleicht die kleinen Indianer. Die grossen Häuptlinge sind damit beschäftigt, ihre Position zu suchen, zu finden und zuverteidigen respektive ihre Position zu verbessern. Das heisst die Häuptlinge (Manager) kümmern sich in ihrer Arbeitszeit mehrheitlich damit wie sie weiterkommen und was sie dafür tun müssen (z.b. mit wem Essen gehen, wem in den A… kriechen, wenn kennen müssen usw. usw.). Die Manager brauchen zwar die Kunden (für ihr Salär) aber die Kunden brauchen keine Manager.
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Die Mitarbeiter sind in einer solchen Situation sehr verunsichert. Sie kommen am Morgen ins Büro, fragen sich: „Wasch los ?“ „Was passiert jetzt ?“ „Und was passiert jetz mit mich ?“ Manchmal rennen die Mitarbeiter den ganzen Tag wie Hühner herum, gackern wie wild und wissen überhaupt nicht was machen; das ist sehr schlimm.
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wayne
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Na ja, wünsche Wiesendanger und Brunner eine gute Gesundheit. Wünsche auch allen Bankern eine robuste Konstitution, wenn dann die weltweite Mega-Schuldenblase und/oder die Bankenkrise in Italien bald explodieren…
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Der Gesundheitszustand von Herrn Wiesendanger verbessert sich nicht, wenn über ihn solche Artikel veröffentlicht werden. Stillschweigen wäre angebracht gewesen. Herr Wiesendanger ist kein „Promi“, der die Oeffentlichkeit gesucht hat. Jedenfalls wünsche ich ihm recht gute Besserung!
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Entgegen ihrer Auffassung finde ich die Info wichtig und die Fragen sollten erlaubt sein. Wiesendanger würde m.E. die Stelle von Zeltner sofort übernehmen, wenn diese frei würde: Er strebt klar Ruhm und Publizität an.
Zu „UBS Advice“ beinhaltet tolle Geschichten mit harter Faktenlage.
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Ischt mir doch Wursscht, ob er sich wiederholt. Solche Geldsäcke „Manager“ sind mir höchst unsymphatisch!
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Schuhputzer, wünsche einen schönen Tag
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Der Gesundheitszustand von Herrn Wiesendanger verbessert sich nicht, wenn über ihn solche Artikel veröffentlicht werden. Stillschweigen wäre angebracht gewesen. Herr…
Na ja, wünsche Wiesendanger und Brunner eine gute Gesundheit. Wünsche auch allen Bankern eine robuste Konstitution, wenn dann die weltweite…
Die Mitarbeiter sind in einer solchen Situation sehr verunsichert. Sie kommen am Morgen ins Büro, fragen sich: "Wasch los ?"…