Heute stehen zwei kleine Würstchen im grossen Hildebrand-Fall vor den Richterschranken. Ein Ex-Sarasin-Informatiker und sein Vertrauter und Anwalt müssen sich gegen Peanuts-Vorwürfe wehren.
Umgekehrt ist Ex-SNB-Präsident Philipp Hildebrand fein raus. Als Bigboss des US-Giganten Blackrock hat er sich längst wieder in der Weltliga etabliert.
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Die Rolle von Hildebrand und der Nationalbank in den Wirren rund um Devisengeschäfte von Hildebrands Frau bleibt umstritten. Die einen glauben ihm aufs Wort, die anderen trauen ihm nicht über den Weg.
Nun rückt ein Dokument ins Schlaglicht, dem in den ersten Januartagen 2012 eine grosse Bedeutung zukam. Es geht um die Regelung der Eigengeschäfte der SNB-Chefs.
Am 4. Januar, als die Schlinge um Hildebrands Kopf sich immer enger zusammenzog, entschied die Währungshüterin unter dem Oberbefehl Hildebrands, das Dokument zu veröffentlichen.
Eine PDF-Version des Eigengeschäfte-Reglements, das im 2010 abgesegnet worden war, wurde von der SNB publiziert. Gleichzeitig legte die SNB auch einen „Prüfungsbericht“ ihrer Revisionsgesellschaft PwC offen, in dem Hildebrand freigesprochen worden war.
Das PDF entstand aus dem Urdokument, das im Schreibprogramm Word von Microsoft erstellt worden war.
Mit der Publikation wollten die SNB und ihr belagerter Chef Hildebrand belegen, dass die halbe Million Dollar, welche Hildebrands Frau kurz vor der Anbindung des Frankens an den Euro im Spätsommer 2011 erworben hatte, kein Problem darstelle.
Schliesslich musste Hildebrand doch seinen Platz räumen, weil er nicht restlos beweisen konnte, dass er nichts mit dem vermeintlichen Insidergeschäft seiner Frau zu tun hatte.
Die SNB überarbeitete ihr Eigengeschäfte-Reglement, es kehrte Ruhe ein.
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Aber bei scharfen Beobachtern hinterliess die Affäre einen schalen Nachgeschmack. Sie nahmen das Eigengeschäfte-PDF unter die Lupe. Ihnen schien, dass daran etwas nicht stimmte.
Sie verwandelten das PDF zurück in seine Ursprungsform, ein Word-Dokument.
Und siehe da: Nun stach ins Auge, dass gewisse Passagen und Unterpunkte im File in anderer Schriftgrösse gesetzt waren.
Die Hauptschrift und Grösse des Dokuments ist eine SNB-Schrift mit 11,5 Punkten. Gewisse Unterpunkte aber sind kleiner, nämlich in 10,5 Punkten, gesetzt.
Die Form folgt keinem System. Es ist nicht so, dass alle Unterpunkte kleiner und alle Hauptpunkte in der grossen Schrift dargestellt sind.
Vielmehr wirkt es so, als ob jemand im Nachhinein gewisse Passagen ergänzt, verändert oder neu hinzugesetzt hat.
Manipulierte also die SNB das Dokument, das sie als Hauptbeleg für die Unschuld ihres damaligen Präsidenten genutzt hatte?
Ein Sprecher der SNB weist das auf Anfrage weit von sich.
„Die am 4.1.2012 an die Medien versandte Version des Reglements über Eigengeschäfte mit Finanzinstrumenten der Mitglieder des Erweiterten Direktoriums stimmt mit der Version, welche der Bankrat am 16. April 2010 verabschiedet hatte, vollständig überein“, sagt Walter Meier.
„Die unterschiedlichen Schriftgrade dürften auf Formatierungsfehler zurückzuführen sein, die damals im Trubel der Ereignisse passiert sind.
Die Antwort kann nicht überzeugen. Gerade weil Druck herrschte, war keine Zeit, um das Word-Dokument in die Hand zu nehmen und mit Formatierungen darin herumzuwuseln.
Vielmehr wäre einfach ein PDF daraus erstellt worden. Bei diesem Vorgang bleiben aber die Original-Schriftgrössen unverändert.
Zudem fragt sich, warum das Dokument nicht schon seit 2010, als die Eigengeschäfte verabschiedet worden waren, als unveränderliches PDF im SNB-System bereitlag.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Es ging u.a. auch darum, von Insider Verfahren eigener Parteifunktionäre (alt NR Hans Kaufmann und NR Thomas Matter) oder der SVP nahestehender Financiers (z.B. Martin Ebner) abzulenken.
Im Übrigen scheint Herr Blocher keine souveränen, unabhängigen und mächtigen Leute um sich herum zu dulden, die anderer Meinung sind als er.
Zur politischen Abrechnung wurde daher ein case konstruiert unter Einschaltung von Gehilfen, eine (bis heute unbewiesene) Behauptung in den Raum gestellt und das Ganze dann der Weltwoche zum Frass vorgelegt.
Sie dürfen dreimal raten, unter welchen Regimes solches Verhalten an der Tagesordnung ist.
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@Neidgesellschaft:
Und mit wessen gütiger finanzieller Unterstützung u.a. wurden Martin Ebners Visionen seinerzeit überhaupt erst so gross?
Nicht einmal die heutige Abzockergilde schafft es übrigens, die damaligen Sitzungsgelder zu übertreffen.
Shame on you, Urs, Walter, Axel & Co.
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@Outsider: Sind Sie Hildebrands PR-Futzi? Von den „Konsulenten“, den „Lemongrass-Rauchern“ oder von den „Farngewächsen“?
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Und Sie, Ramon Vegan? Wessen PR-Futzi sind Sie? Der von Blocher, der PH weghaben wollte weil er ihm mit dem Mindestkurs seine Geschäfte vermasselte?
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Oje Herr Hässig, wer ab und zu mal ein PDF-File in ein Wordfile zurück konvertiert, weiss dass die Formatierungen im konvertierten File nie mit dem Original übereinstimmen. Wenn dann noch Firmen-eigene Schriftarten mit im Spiel sind (welche beim „Konvertierer“ kaum als Font installiert sind), dann kann man sich auch mal über ganz merkwürdige Resultate wundern. Also mit Verlaub, was Sie hier präsentieren, ist heisse Luft.
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Heisse Luft: Un rein per Zufall ist die Passage, in der die Antiquitäten erwähnt werden, kleiner. Und rein per Zufall ist die Schriftgrösse dieses Absatzes gleich gross wie der Standardtext im Begleitbrief. Und letzterer ist sicher nicht schon 2010 geschrieben worden. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber dass jetzt der PDF-Konverter für solche Zufälle verantwortlich sein soll, kann ich nicht so recht glauben.
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@ Kurt W: Interessant, dass sie auf die Antiquitäten verweisen, welche in Art. 3 Absatz 2 erwähnt sind, da in diesem Absatz etwas ungewöhnliches auffällt: [Zitat] Mit Bezug auf Kassenobligationen gilt der Vorbehalt von Artikel 04 [Ende Zitat].
Man beachte: „Artikel 04“ (null vier!). Das ist keine übliche juristische Zitierweise! Jedenfalls sehr merkwürdig, wenn man annimmt, dass dieses wichtige Reglement durch den SNB-Rechtsdienst verfasst bzw. geprüft wurde. Oder hat hier jemand hastig „nachgebessert“?
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Die richtigen Insider machen nicht Deals von nur 70’000 CHF Devisenewinn, sondern vereinnahmen i.d.R. zweistellige Millionenbeträge als Insidergewinn auf das eigene schwarze Konto, das sie als Nummernkonto im Mantel einer Stiftung oder eines off-shore Trusts meist ausserhalb der Schweiz führen.
Für Insidergeschäfte eignen sich z.B. die kleinkapitalisierten kotierten CH-Aktiengesellschaften.
In der Schweiz wurden bislang die meisten Insiderverfahren mangels Beweisen eingestellt.
In diesbezügliche Verfahren waren z.B. die Herren alt NR Hans Kaufmann, SVP, und sein Nachfolger NR Thomas Matter, SVP, verwickelt. Ironie des Schicksals Hans Kaufmann war direkt oder indirekt an der Ausgestaltung der Insiderstrafnorm beteiligt!
Ausserhalb der Polit Szene z.B. Andy Rihs, ehemaliger VR der Phonak/Sanova.Fazit: Wahre Insidergeschäfte werden über den Wertschriftenmarkt getätigt und nur dann, wenn zweistellige Millionenbeträge herausschauen.
Der Fall Hildebrand war eine politische Abrechnung, ohne dass der Tatbestand als Insider erwiesen war.
Und bevor Sie jetzt wieder wie die Wölfe heulen und mich in die linke Ecke drücken wollen, konsultieren Sie noch dies:
http://www.nzz.ch/geheimplan-saentis-hatte-mitwisser-1.562741
http://www.politik-forum.ch/threads/hans-kaufmann-saubermann-der-nation.2971/
http://www.nzz.ch/die-behauptungen-von-thomas-matter–und-die-anderslautenden-fakten-1.576039
https://insideparadeplatz.ch/2012/11/23/47-mio-insider-deals-no-problem-sagt-justiz/-
„Fazit: Wahre Insidergeschäfte werden über den Wertschriftenmarkt getätigt und nur dann, wenn zweistellige Millionenbeträge herausschauen.“
Wer sagt nicht, dass noch mehr Transaktionen stattgefunden haben, einfach über andere Bankkonten?
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@Keller: sehe ich auch so, zudem hätte ja das Konto der Oma oder der Tante von PH oder eines Trusts für solches auch noch herhalten können. Outsider scheint ein gekaufter Hildebrand-PR-Büttel zu sein.
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Wenn nichts war, weshalb zum Geier ist Hildebrand dann zurückgetreten bzw. eventuell zurückgetreten worden? Grosses Rätsel! Give me a f****** break!
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@Hässig:
Der „vertraute Anwalt“, welcher vor laufenden SRF-Kameras bei Bekanntwerden des Rücktritts von PH wie folgt reagierte: Schadenfroh grinsend und volle Freude quickend „Ich seid id Hose!!“
Mehr muss zu diesem Polit-Skandal nicht mehr gesagt werden, von wegen „Peanuts-Vorwürfe“. Auch wenn die Frau von PH kraft seines Amtes die FX-Devisen lieber nicht getauscht haben sollte, tausende Anleger & Unternehmer haben im Sommer 2011 ebenfalls günstig Fremdwährungen eingekauft, weil der CHF nun mal „lächerlich teuer“ war!
Zeit dieses Kapitel zu schliessen!
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Polit-Skandal? Bitte die Dinge nicht verdrehen, es sei denn, Sie möchten PH als Politiker bezeichnen… Skandal? Ja, aber anderswo.
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@Wutzke:
Lesen Sie bitte das Transkript der heutigen Prozess-Anhörung: Wenn die heute präsentierten Darstellungen des Anwalts des Informatikers sich als korrekt erweisen, dann haben sich HL und CB in Ihrer Form als Juristen UND Politiker nicht korrekt verhalten. Da spielt die Causa PH eine untergeordnete Rolle.
Man kann auch als Whistleblower nicht beliebig Gesetze brechen!
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Seit wann sind Verstösse gegen das Bankkundengeheimnis „Peanuts-Vorwürfe“? Falls den „kleinen Würstchen“ diese Straftaten nachgewiesen werden können, gehören sie natürlich bestraft. Hildebrand, hingegen, konnte trotz Untersuchung kein Straftatbestand zur Last gelegt werden. Viele Schreiberlinge sähen wohl aus ihrer Selbstjustiz Hildebrand gerne verurteilt, wenn auch nur weil er ein etwas arrogant wirkender Überflieger ist.
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Sagen wir mal so: Die Staatsanwaltschaft wollte kein Verfahren gegen EWS Protegé Hildebrand eröffnen.
Ich denke dies ist falsch, denn Hildebrand hat mutmasslich Insider Transaktionen getätigt.
H. hat 1. Aktien gekauft (wenn auch relativ kleine Position, aber grösse der Transaktion spielt keine Rolle im Gesetz) die klar bei der Einführung des Mindestkurse profitiert haben.
Zudem hat die Devisentransaktion einen monetären Gewinn erbracht aufgrund von Informationen die Aktien oder Obligationen Kurse bewegen (nämlich dem Einführen des Mindestkurses). Dass das Bewegen der Devisen Kurse im Gesetz nicht erwähnt wird bedeutet nicht, dass Gewinne im Devisenhandel aufgrund von Informationen die (auch) Aktien und Obligationen bewegen nicht strafbar seien.
Ich hätte es gerne gesehen, wenn das von einem Richter beurteilt worden wäre, meinetwegen bis vor Bundesgericht.
Aber offenbar wollten die Zürcher Staatsanwälte lieber Christoph Blocher fertig machen (wie ja am Stammtisch publik wurde) statt den tatsächlichen (mutmasslichen) Übeltäter zu belangen. Als Protegé der Anti-SVP Koalition wurde dieser laufen gelassen.
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Herr Hässig steckt den Finger schon in den richtigen Kuchen, nur trifft er die Rosine noch nicht: Insider-Vergehen sind Offizialdelikte, welche ausdrücklich von der BUNDES-Anwaltschaft verfolgt werden. – Da hatten wohl viele Leute (von wem verordnete?) Sende- und Arbeitspause bei der Bundesanwaltschaft… oder hatte man dort einfach die Hosen voll?
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…via Adobe Pro ein pdf in ein Office-Dokument „zurückverwandeln“ (Datei / speichern unter) kann übrigens zu anderen Formatierungen führen… das ist vollkommen normal.
Der Kernpunkt des vorliegenden Artikels ist und bleibt schwammig. A) kann man als Empfänger jegliche Änderungen eines Word-Dokumentes herauslesen (was anscheinend ja nicht der Fall war) und B) der Beweis das eine materielle (!) Änderung stattgefunden hat, bleibt uns der Autor leider schuldig.
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Ach Herr Hässig das ist jetzt aber total heisse Luft und sie blamieren sich total mit Unkenntnis. Dass beim hin und her formatieren in Word – / und oder Acrobat PDF und mit anderen Text-Verarbeitern (z.B. LibreOffice, Open Office, PDF usw) nicht immer alles 1:1 dargestellt wird wie der Ursprung ist hinlänglich bekannt. Diese Macken hat jede !!!! Textverarbeitung.
Und im übrigen hat sich Hr Hildebrand absolut korrekt verhalten. Ihm ist nix vorzuwerfen.
Vielmehr interessant am Fall ist der Fakt dass der Blocher mal wieder gelogen hat und wie! Behauptete fast keine Kontakte zu den Beschuldigten gehabt zu haben und jetzt: es sind hunderte ! von Telefonen und hunderte von SMS, alle gemacht von Blocher. -
Wie das Wort „manipulieren“ schon sagt: Die Hände waschen. Darum ging es.
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Mir ist nicht bekannt das PH Big Boss der Blackrock ist. Qualitäts-Journalismus sieht anders aus.
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Qualitäts-Journalismus kostet
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Führen Sie sich nicht päpstlicher als der Papst auf. Bilderberg Mitglied Hildebrand ist VP im global executive committee der Blackrock. Durch seine Liaison mit Frau Dreyfuss stehen ihm wohl alle Türen in der Hochfinanz offen. Einem einfachen Angestellten werden geradezu inflationär irgendwelche Compliance Neufassungen um die Ohren geworfen, währenddem unser Philipp jeglicher Untersuchung entgeht.
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@Jean-Baptiste Moser
So ist es. Bei Herr Thiam war es ja genau gleich in Sachen unter den Tisch wischen von sagen wir mal heiklen Aktionen.
Aber wen überrascht das noch?
Als Elitärer schaue ich auch, dass meine Befehlsempfänger erpressbar sind.
Seien dies Bank CEO, Zentralbänker oder Regierungsmitglieder.
Man muss sich nur mal umschauen. zB. bei unserem nördlichen Nachbar. Die halbe Regierung (resp. deren engen Familienmitglieder) und Bundespräsident waren in der DDR IM, ein anderer ist für ein Spendenkoffer bekannt, einen konnte man gar wegen Plagiatsvorwürfen entsorgen.
Andere müssen wegen wenigen hundert Euro abtreten nachdem sie ein ESM Vertrag nicht unterschreiben…Was die Führung nicht brauchen kann sind integre Leute.
Es ist aus ethischer Sicht eine Negativauswahl.Tja und Hildebrand hat offenbar die Agenda gut umgesetzt und wurde mit dem neuen Job damit belohnt.
Das ist natürlich keine direkte Korruption.
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Recht, Rechtssprechung und Gerechtigkeit sind eben alles ganz unterschiedliche Schuhe…
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Die Schweiz hat mit Hildebrand meines Erachtens einen fähigen Nationalbank-Präsidenten verloren, der seine Arbeit ausgzeichnet gemacht hat und der heute fehlt. Hätte er sich Insidervorteile verschaffen wollen, hätte er dies einfach im Multi-Millionen Bereich machen können. Kann sein, dass er mehr gewusst hat als er zugegeben hat, es gäbe für mich auch zahlreiche nachvollziehbare Gründe, wieso er seine Frau nicht zurückgepfiffen hat, als er davon erfahren hat. Aber eigentlich kann man das Kapital ja abhaken. Das die beiden Lakaien verurteilt werden ist richtig, schade können sich Blocher / Köppel einmal mehr aus der Affäre ziehen.
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Der Tagi hat die intensiven Kontakte Blocher/Köppel zum Zeitpunkt der Affäre überzeugend ausgewiesen.
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Herr Hässig. Sie sind einfach zu gut für diese Welt. Ihre ersten vier Einleitungssätze sind famos. Wo sonst lese ich diese radikale Klarheit ? Bravissimo. Und let me have a guess. Der Verteidiger vom IT Würstchen, hat sich sicher noch nicht bei Ihnen gemeldet – oder ? Sicher ist nur eins, dass das IT-Würstchen verurteilt wird mit Strafregistereintrag und allem drum und dran, dass der Ü45 sein Leben lang auch ganz sicher keinen Job mehr findet. Immerhin, nicht alle Würstchen werden schon Ü45 !
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Welches sind die weiteren Bankbeziehungen des Wettkampfschwimmers?
Welche Transaktionen liefen da? -
An alle diffusen Kommentarschreiber, die meinen zu wissen was geschah:
1. Interessant, dass der Entwender der Kontodokumente, Reto T., ausgerechnet heute krank ist und nicht zum Gerichtstermin erscheinen kann — anwaltliche Absprache mit Gegenpartei??
2.Bis heute ist i.S. Hildebrand kein Insidertatbestand kausal nachgewiesen — dies an alle Kommentarschreiber, die Mühe haben zwischen Dichtung und Wahrheit zu trennen. Überlassen Sie die Beweisführung lieber den Fachleuten und nicht einer Parteizentrale.
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Ein richtiger Schlauberger, gell! Du weisst wie der Hase läuft. Du kennst auch alle Details der Untersuchung bzw. Untersuchungsunterlassung? Du kennst auch alle Gespräche „off record“ von involvierten und sich involvierenden Stellen und Funktionsträgern?
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Bis heute ist i.S. Hildebrand kein Insidertatbestand kausal nachgewiesen … und genau das ist der Skandal
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@ Sophie Meili
Genau: Warum hat denn keiner der involvierten Herren eine Insiderklage eingereicht??
Weil sie sich der Sache nicht sicher waren und daher den politischen Weg über die Medie wählten.
Das ganze war nichts anderes als eine politische Abrechnung der SVP, da ihnen Hildebrands Politik und Auftreten nicht ins Konzept passte. Der Hang zum Volkstribunal ist dieser Partei von je her eigen.
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@Outsider: Ich denke doch, dass Insiderhandel (wie auch die Verletzung des Bankkundengeheimnisses) Offizialdelikte sind. Beim Verdacht des Insiderhandels durch Hildebrand, welchen er nicht einmal selbst hat auräumen können) hätte eigentlich die Bundesanwaltschaft eine Untersuchung einleiten müssen. Weshalb tat sie nichts? War der Fall zu heiss?
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@ Otschin Priatna
Grund, dass keine Untersuchung von Amtes wegen stattfand:
Es konnte kein Offizialdelikt nachgewiesen werden:
Die Devisengeschäfte von Herrn Hildebrand hatten weder gegen ein Gesetz noch gegen das damals geltende Reglement der Nationalbank verstossen. Punkt.
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Herr Hässig, es stellen sich doch ganz andere Fragen:
1) Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass Hildebrand nur bei der Sarasin Konti unterhielt? Unwahrscheinlich. Wurden die Kontobewegungen auf anderen Konti untersucht? Wurden von Hildebrand oder einem Familienmitglied Optionsgeschäfte getätigt, welche wirklich grosse Kohle einspielen konnten und nicht nur „Peanuts“ im fünfstelligen Bereich?
2) Mit welchem Briefing/Untersuchungsdesign wurde die abhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC tatsächlich beauftrag? Als „Hure“ macht sie das, wofür sie beauftragt wurde, nicht mehr, nicht weniger. (Kenne das aus einem ähnlich gelagerten Fall bei einem hochreputablen NGO in Bern, wo die Konkurrenz von PwC so gebrieft wurde, dass man bewusst den möglichen „Tatort“ aus dem Briefing ausblendete, um einen einigermassen „sauberen“ Freibrief bezüglich (tatsächlich vorhandener) Korruption der Führung zu erhalten.)
3) Wie bekloppt muss ein SNB-Präsident mit einem Jahresgehalt von ca. 1 Mio sein, für einen 5-stelligen Betrag den Job und seine Reputation zu riskieren? Das Verhältnis Risk zu potentiellem (bei Hildebrands Insiderfall hingegen „garantiertem“) Reward stinkt doch zum Himmel. – Also müsste man anderswo (lukrative Optionsgeschäfte?) noch suchen. Wurde das gemacht?
4) Welchen Einfluss hat der damalige Bundesrat auf die ganze Affäre genommen, der als „Wahlgremium“ des SNB-Präsidenten auch etwas gar dumm aus der Wäsche geguckt hätte? Was wurde auf Geheiss von „oben“ vertuscht?
5) Hildebrands Frau betrieb eine Galerie, die wohl jährlich von ihm mit einem beträchlichen Zustupf subventioniert werden musste, ansonsten hätte sie das vermutlich notorische Verlustloch schliessen oder herunterfahren müssen. Es hätte also durchaus bei Hildebrand ein „Kompensationsdruck“ bestehen können.Tja, und jetzt schlägt man wieder einmal auf die Whistleblower ein, die in der Schweiz systematisch auf die Fresse kriegen. – Der Schweizer hat die Lektion wieder einmal gelernt…und würgt die Banane der Republik hinunter.
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Sie bringen es auf den Punkt bzw. auf „die Punkte“.
zu P. 3:
Ich würde mal auf ein paar Kunden von BlackRock tippen.zu P. 5:
Weshalb hat die gute Kashya eigentlich kein IRS-Problem?
Bilderhandel ist in gewissen Gesellschaftskreisen offenbar beliebt und praktisch und gehört ganz einfach dazu, um „in“ zu sein (siehe „Dolder Devisen- und Bilderhändler“) -
Und wenn alle Konti von PH bekannt wären und KEINE zusätzlichen FX-Geschäfte aus dieser Zeit bekannt wären, WÜRDEN sie dann endlich den Finger runternehmen?
Gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und legen SIE doch alle Ihre Konti offen, nähme mich Wunder ob da auch alles konform läuft, könnte ja jeder Behauptungen aufstellen!
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@Geiger: Haben Sie auch ein echtes Argument, Sie Schlaugeiger? Als SNB-Präsi hatte PH eine besonders exponierte Position und Funktion inne. Wieso hat eigentlich die Bundesanwaltschaft nichts unternommen? Sie hätte geradezu gemusst! Wieso überhaupt ist PH dann doch zurückgetreten, Rätsel? – Schadensbegrenzung für die Schweiz und ihre Nationalbank? Wie sah der Deal im Hinterzimmer aus bezüglich seines Abgangs und seiner Abgangsentschädigung?
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@Müller:
Ich gebe Ihnen Recht, was seine Position und Exponiertheit anbelangt. An seiner Stelle hätte ich meiner Frau keinen Zugriff auf die Depots erlaubt, es Sei denn der Trade wird zuerst von höchster Stelle (Bankrat) schriftlich abgesegnet. Dann hängen nämlich die Damen und Herren Politiker….
Das sind aber Hypothesen, ich möchte lieber Fakten, nennen Sie mir deshalb bitte den hier anzuwendenden juristischen Tatbestand und ich sage Ihnen ob/wann die Bundesanwaltschaft überhaupt reagiert.
Nebenbei, Ihre Faktenlage ist sehr dünn, denn:
– Die Abgangsentschädigung ist bekannt und wurde gleich nach Bekanntgabe des Abgangs publiziert.
– Im Vergleich zu anderen Beamten mit unfreiwilligem Abgang oder den Herren der hohen Wirtschaftswelt war sie aber geradezu bescheiden (Thiam’s Paketli von Prudential etc. lassen grüssen)
– Er wurde ermutigt zu gehen, um es gelinde zu sagen.
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Herr Hässig, es stellen sich doch ganz andere Fragen: 1) Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass Hildebrand nur bei der Sarasin…
An alle diffusen Kommentarschreiber, die meinen zu wissen was geschah: 1. Interessant, dass der Entwender der Kontodokumente, Reto T., ausgerechnet…
Welches sind die weiteren Bankbeziehungen des Wettkampfschwimmers? Welche Transaktionen liefen da?