Das US-Geschäft blüht. Nicht das schwarze, sondern das weisse. Nun könnte sich im hart umkämpften Business die Hackordnung ändern.
Die Genfer Pictet hat nämlich soeben der UBS vier Top-Berater ausgespannt. Diese könnten gegen 2 Milliarden Kundengelder verwalten. Wie viel sie zur Pictet mitnehmen, bleibt abzuwarten.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_banner“]
Es geht um das regulierte US-Private Banking aus der Schweiz heraus. Die UBS ist dort mit ihrer Swiss Financial Advisers (SFA) am Zürcher Löwenplatz die Nummer 1, die Pictet North America Advisors etwas abseits vom Paradeplatz die Nummer 2.
Die beiden sind die klaren Leader im wachsenden Markt mit reichen Amerikanern. Hinter ihnen klafft eine Lücke.
Die Zürcher Vontobel, die Genfer Syz und UBP, die Boutique Bellecapital am Bellevue in Zürich – sie und einige weitere wollen ebenfalls mit „versteuerten“ US-Vermögenden reich werden.
Derzeit laufen sie unter ferner liefen. Den Hauptteil des Kuchens teilen sich die UBS SFA und die Pictet North America auf.
Nach der letzten Aufstellung der US-Börsenaufsicht SEC wies die UBS SFA 4,9 Milliarden Dollar Kundenvermögen aus, und dies mit 1’856 Kunden.
Die Pictet North America Advisors war der Grossbank hart auf den Fersen. Sie legte 4,4 Milliarden Dollar verwaltete Assets offen.
Diese verteilten sich bei der Privatbank auf deutlich weniger Kunden, nämlich auf lediglich 630. Im Schnitt machte das 7 Millionen Vermögen pro US-Kunde bei den Genfern. Bei der UBS waren es nur gut 2,5 Millionen pro Klient.
Das heisst: Die exklusive Pictet kommt mit ihrem Fokus auf wirklich vermögende Amerikaner auf praktisch gleich viel Gesamt-Volumen wie die UBS mit ihrem breiten Setup und den zahlreichen mittelgrossen Kunden.
Unter dem Strich bedeutet das, dass die Pictet deutlich rentabler geschäftet als die Grossbank. Sie braucht einiges weniger an Betreuern, womit sie viel weniger Personalaufwand und übrige Kosten hat.
Kurz: Die Pictet ist im Nordamerika-Geschäft eine Goldgrube, während die UBS viel leeres Stroh drescht, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Nun könnte sogar die Pictet mit ihrem Coup, die 4 langjährigen Banker weg vom Multi hinüber zur noblen Privatbank zu lotsen, die Grossbank als Nummer eins im neuen Boommarkt ablösen.
Für die UBS bedeutet der Abgang der Leute in corpore einen nächsten Schlag. Die Bank hat jüngst bereits an vielen Fronten Niederlagen erlitten.
In Mexiko, wo die Reichen sich vermehren, nahm die CS dem Platzhirschen ein Team mit bis zu 30 Leuten weg.
Es war die exakte Wiederholung eines früheren Angriffs. Vor 9 Jahren hatte die CS bereits einmal eine ganze Mexiko-Mannschaft mit rund 15 Leuten bei der UBS herausgelöst.
Zufrieden sein konnte die CS mit ihrem Unterfangen allerdings nicht. Von den damaligen Cracks ist kaum mehr einer übrig.
Dafür hatte die CS hohe Kosten. Sie musste feste Boni für mehrere Jahre versprechen. Das hat sie offenbar auch im aktuellen Fall getan.
Auch in Zürich wildert die CS erfolgreich bei der Erzrivalin. Nachdem sie der UBS den Chef des Executives und Entrepreneurs Teams abgeluchst hatte, zog sie inzwischen offenbar auch mehrere Mitglieder von dessen alter Mannschaft an Land.
Bei der UBS heisst es, dass die Bank ebenfalls aktiv sei mit Verpflichtungen guter Private Banker. Dies würde man nicht immer an die grosse Glocke hängen.
Dass die UBS derzeit in einer Negativspirale steckt, ist allerdings unbestritten. Sie hat in dieser Woche mit ersten Entlassungen rund um das neue Sparprogramm „Helium“ begonnen.
Diesmal trifft es gut bezahlte Direktoren im Backoffice und langjährige Berater im Private Banking.
Immer wieder ist von Unzufriedenheit im UBS Private Banking zu hören.
Die Vorgesetzten würden zu viel Druck auf die Berater ausüben, ohne genau zu verstehen, wie schwierig das Geschäft an der Front geworden sei, heisst es im Markt.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Die letzten beiden Abschnitte zum heutigen Thema kann ich nur bestaetigen.
-
Generell ist der WM-Markt als „grau“ zu bezeichnen. Es gibt eher seltein rein weisse WM-Kunden.
-
Falsch, nicht wenn die Bank durch die CH und US Behörden reguliert wird.
-
Seit wann ist Regulierung = Handlung? Träumen Sie weiter. Meine Aussage hat und behält Gültigkeit.
-
Generell ist der WM-Markt als "grau" zu bezeichnen. Es gibt eher seltein rein weisse WM-Kunden.
Falsch, nicht wenn die Bank durch die CH und US Behörden reguliert wird.
Seit wann ist Regulierung = Handlung? Träumen Sie weiter. Meine Aussage hat und behält Gültigkeit.