Der Drang nach Geld und Liquidität geht im Hause Credit Suisse weiter. Nun auch in der Provinz: Die CS-Tochter Neue Aargauer Bank stösst Immobilien im Wert von rund 60 Millionen ab.
Sie tut dies querbeet. In Rheinfelden, in Wohlen, in Zurzach, überall bietet die NAB ihre Geschäftsliegenschaften und Bürohäuser auf dem Immobilienmarkt an.
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Um sie dann zum Teil wieder zurückzumieten. Die CS-Tochter ist im Mittelland neben Platzhirsch Aargauische Kantonalbank eine Macht, mit gut 30 Standorten.
Die NAB verpflichtet sich also, einige Häuser 7 Jahre lang als Mieter zu füllen. Das soll einem allfälligen Real-Estate-Investor die Sicherheit geben, dass er keine unvermietbaren Flächen erwirbt.
Das Risiko ist real. Die Schweiz hat rund um Zürich in den letzten Jahren einen einzigartigen Boom bei den Bürohäusern und Geschäftsliegenschaften erlebt.
Nun gibt es massive Überkapazitäten. Das führt zu einem brutalen Verdrängungswettbewerb mit Preiskampf.
Die neuen, modernen Topliegenschaften an guten Lagen sind weiterhin begehrt. Aufstrebende Firmen besetzen sie rasch als Flaggschiff und Signal zum Aufbruch.
Zurück bleiben die Althäuser. Sie werden zu Immo-Schrott, müssen von den Besitzern neu aufgemöbelt und mit mühsamen Werbeaktionen gefüllt werden.
Die NAB als grosse Immobilien-Besitzerin will dem offenbar vorkehren. Sie zieht sich lieber zurück, als dass sie auf leeren Häusern sitzen bleibt.
Man sei ein „Finanzdienstleister“, sagt ein Sprecher der NAB auf Anfrage. „Das Halten von Immobilien ist nicht das Kerngeschäft der NAB, weshalb sie bereits seit Längerem ein Projekt für den Verkauf eines attraktiven Paketes nicht strategischer Immobilien bereit hielt.“
Dahinter stecke eine wohl überlegte Strategie. „Der Zeitpunkt scheint uns – aufgrund der attraktiven Preise auf dem Immobilienmarkt – der richtige.“
Oder kommt die NAB schon zu spät? Die CS als NAB-Mutterhaus stiess jedenfalls ihre eigenen Häuser in den letzten Jahren im Monatstakt ab.
Üetlihof, alter Volksbank-Sitz, Haus Metropol an der Börsenstrasse, Haus Hofmann Bank am Bleicherweg, Grieder-Liegenschaft am Paradeplatz, jüngst das Bank-Leu-Gebäude.
Alles ging ruck-zuck über den Ladentisch.
Und spülte der CS riesige Mengen an Cash in die Kasse. Allein die aufgezählten Liegenschaften könnten sich auf einen Verkaufswert von 2 Milliarden Franken oder gar mehr summieren.
Die CS verkaufte ihr Tafelsilber. Gleich wie jetzt ihre Aargauer Tochter, die derzeit fit getrimmt wird mit Blick auf den Börsengang der CS Schweiz, zu der die NAB gehört.
Wer vom Ausverkauf der Heimat am meisten profitierte, scheint klar zu sein. Die CS konnte auf diese Weise ihr Kapital stärken.
Sie musste also nicht noch mehr Frischgeld am Markt aufnehmen, was die Altaktionäre, darunter die führenden Staatsfonds aus Middle East und viele US-Finanzinvestoren, stärker verwässert hätte.
Das Management hatte eine eigene Geldmaschine, indem es ihre Top-Immobilien an bester Lage mitten in Zürich auf den Markt schmiss.
Das Problem ist, dass dies Einmaleffekte sind. Ist eine begehrte Liegenschaft einmal weg, kommt sie nie wieder zurück.
Die CS kaufte sich Zeit. Sie profitierte durch die Verkäufe im Hier und Jetzt und verschob die Probleme in die Zukunft.
So fallen neuerdings Mietgebühren an; sprich Kosten.
Im Üetlihof, wo die CS ihr riesiges Backoffice mit Tradingraum betreibt, zahlt sie für die nächsten Jahrzehnte Miete den neuen Besitzern, statt dass sie selbst das Gebäude hält.
Der Profiteur heisst Norges Bank und ist der Staatsfonds der Erdöl-Landes Norwegen. Die Norweger denken langfristig, die CS-Manager kurzfristig.
Immer mehr und immer weiter, wie das jüngste Beispiel aus dem Mittelland zeigt.
Die CS-Ausverkaufswelle hat den Aargau erreicht.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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„Im Üetlihof, wo die CS ihr riesiges Backoffice mit Tradingraum betreibt, zahlt sie für die nächsten Jahrzehnte Miete den neuen Besitzern, statt dass sie selbst das Gebäude hält.“ —> Wie SAUDUMM kann man eigentlich sein, dass man so was macht? Wie saudumm kann man sein, dann man diesen Irrlehren der „Betriebswirtschaft“ auf den Leim geht? E ist unglaublich!
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Wie dumm kann man sein, dass man dieses Geschreibsel für bare Münze nimmt? Der UH ist seit Jahrzehnten kein reiner Standort fürs Backoffice mehr….
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Jetzt umbedingt Ruhe bewahren und die Nerven nicht verlieren. Zuwarten bis das Savoy Baur en Ville ✶✶✶✶✶ verscherbelt werden muss. Credit Suisse und ✶✶✶✶✶ passen ohnehin nicht deckungsgleich zusammen.
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Kommentar von ‚Viktor Falkenschreif‘ zum gestrigen Artikel noch ein bisschen ausgebaut ? ^^
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Typischer hasserfüllter Neider!
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@Osychoanalyse „Banker“
Vielen Dank für diesen absolut sinnfreien Kommentar.
1. Grammatik überprüfen (Psychoanalyse)
2. Hasserfüllter Neid – auf was bitteschön? ^^ -
Bankerli, „Grammatik“ ist eine Formlehre für Wörter und Sätze. Was Du meinst, wäre die „Rechtschreibung“, unter Schulabgänger bekannt und auch als „Orthographie“ bezeichnet. Aber das hast Du in der Rudolf Steiner Schule wohl nicht gelernt. Dafür kannst Du klatschend Deinen Namen tanzen, bravo!
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Nicht das Dümmste, sich als Bank von Immobilien zu trennen. Durch die Digitalisierung werden noch viele Stühle kalt oder ins Ausland verschoben. Das nicht nur bei Banken sondern im Allgemeinen.
Früher musste eine Bank neue Leute einstellen um zu wachsen, heute ist es neue Technologie und dafür braucht es sehr wenige Quadratmeter Platz.
Wachsen werden die wenigsten Banken in der Schweiz, da welche mit weniger als 30 Milliarden Assets eh der Schnauf ausgehen wird durch die Erneuerungskosten und die neuen Auflagen der Regulatoren.
Banken welche sich behaupten wollen, werden nicht mit Schalterhallen überleben.
Vertrauen und Preis, sowie Angebote wie kompletter Mobile Access, totale Kontoaggregation und Robo Advise werden die Schlacht entscheiden.
Weniger Branches, weniger Liegenschaften und weniger Leute sind die logischen Folgen. Daher muss IP nicht jedes Mal probieren eine grosse Story daraus zu machen. Wäre interessanter über neue und billigere Angebote zu hören die im Inland oder Ausland angeboten werden. Vielleicht mal alle paar Tage über Fintech berichten als über die Ausschlachtung eines ausgelaufenen Modelles.
Zeit auch für IP sich der Zeit anzupassen.-
Sie nennen wichtige Aspekte. Die Digitalisierung wird voranschreiten. Aus diesem Grund sind die Überlegungen sicherlich nicht ganz falsch. Die Digitalisierung wird aber nicht alles voll durchdringen. Channel Management ist entscheidend, da grundsätzlich der Lebenszyklus eines Kunden eine Rückbesinnung auf analoge Kanäle zur Folge haben kann.
Der zweite Amspekt ist das Vertrauen. Um die Kunden zu überzeugen ist Vertrauen unabdingbar. Vor allem kann es schneller weg sein als die Liefenschaften. Es stellt sich die Frage, wie viel Vertrauen ist bei der CS noch vorhanden? Bussen aus Aktionen wie wir diese Woche erlebt haben, sind für das Vetrauen der Kunden in eine Bank nicht unbedingt förderlich. Zudem erfolgt durch den Verkauf der Liegenschaften eine Rückkoppelung. Wie wird es im Markt aufgenommen, wenn ein Unternehmen das Tafelsilber verkauft? Vermutlich nicht gut bzw. das Vertrauen wird abnehmen.
Wenn die Reputation wie ein Eiswürfel in der Sonne schmilzt, wird auch das Vertrauen schnell weg sein. Es wieder zu erlangen ist schwierig bzw. man wird zu spät dran sein.
Wie lange geht das noch gut?
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Überrascht mich nicht, das Aargau gilt unter Immobilienkennern als Schand- und Ramschfleck der Schweiz.
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Wieso wenn man fragen darf? Gibt sicher romantischere Ortschaften, aber gleich Ramsch?
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CS-Leaks, beste Morgenlektüre, sensationell!
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Überrascht mich nicht, das Aargau gilt unter Immobilienkennern als Schand- und Ramschfleck der Schweiz.
Nicht das Dümmste, sich als Bank von Immobilien zu trennen. Durch die Digitalisierung werden noch viele Stühle kalt oder ins…