Die Schweizer Wirtschaft hat mit USR III eine der wichtigsten Abstimmungen verloren, die ihre globale Wettbewerbsstärke hätte erhalten sollen. Das Rätselraten ist gross, wer den „Schwarzen Peter“ für diese Niederlage übernehmen muss.
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Zweifellos handelt es sich um Heinz Karrer, den Teilzeit-Präsidenten der Economiesuisse, der die Kampagnenorganisation im „Steering Committee“ führte. Bei ihm lag auch die Gesamtkoordination aller finanziell Beteiligten: Interpharma, Swissholdings, Schweizerische Bankiervereinigung, Swissmem. Economiesuisse-Direktorin Monika Rühl als rechte Hand Karrers war viel zu kampagnenunerfahren, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Petra Gössis FDP hatte die Aufgabe übernommen, den politischen Teil der Kampagne abzudecken. Es gelang, eine Phalanx von Befürwortern aufzubauen, aber die Stars winkten ab: Doris Leuthard, Bundespräsidentin, und Christoph Blocher, Chefstratege der SVP, wollten sich nicht verheizen lassen.
Der Angriff der politischen zweiten Liga brach zusammen, als Eveline Widmer-Schlumpf den „Blick“ benutzte, um sich an ihrem Nachfolger als Finanzminister Ueli Maurer mit der Aussage zu rächen, das Fuder sei überladen worden.
Wie unerfahren FDP-Präsidentin Gössi und ihr Generalsekretär agierten, beweist Gössis aktuelle Entschuldigung, die eine Forderung ist: „Die Wirtschaft muss sozialer werden“. Dies ist im globalen Wettbewerb der grossen Konzerne unmöglich geworden.
Die Medienarbeit lag beim Schweizerischen Gewerbeverband, der nach ersten Anfangserfolgen auch keine grossen Punkte mehr machen konnte, als die meisten Medien misstrauisch wurden. „Blick“-Chefredaktor Christian Dorers verzweifelter Aufruf „Kauft die Katze im Sack“ machte die Sache nicht mehr besser.
In dieses sich laufend vergrössernde Vakuum stiess die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran vor, nicht mehr als Radikal-Linke, sondern aus Staatsfrau, die das Ganze im Blick hat. Thomas Matter, SVP, und andere bürgerliche Nationalräte hielten diesem Angriff nicht stand. Sie wurden auf den Bildschirmen nicht mehr argumentierend, sondern nur noch kopfschüttelnd erlebt. Nicht einmal das sonst treue SVP-Volk wollte seine eigenen Stummfilm-Politiker unterstützen.
Daraus ergibt sich: Ein Kampagnenleiter muss nicht ein Politiker sein, aber ein sensibler, hochpolitischer Mensch. Heinz Karrer, der kein Dummkopf ist, ahnte mindestens die sich vor ihm auftuenden Hindernisse, engagierte dann aber die bekannten GOAL-listen, jene SVP-Werbeagentur, die nur zwei Farben kennt: schwarz oder weiss. Dazu zwei treue PR-Berater als dem Stamm der Alten und Treuen der Economsuisse, wo Loyalität das primäre Bewertungsmerkmal ist.
Was hat Heinz Karrer unterschätzt? Der zunehmend gestresste Schweizer Stimmbürger, die Aufstände gegen die Eliten in allen Nachbarstaaten beobachtend, fragt sich zusehends, warum seine eigene Elite nicht besser für ihn sorgt. Schon der Erfolg von USR II beruhte auf einer Täuschung.
Die Kernfrage „Was habe ich davon?“ wurde nirgendwo klar beantwortet. Dieser misstrauische Bürger war es, der die Ja-Kampagne zum Kippen brachte. Das war kein Sieg für die SP, aber eine klare Niederlage für alle anderen. Sie hatten die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
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Ansichtssache. Die UST 3 Reform wurde zurecht bachab geschickt. Es dient lediglich der Gewinnsteigerung der Wirtschaft, zu Lasten des Einwohners und normalen, bünzligen Steuerzahlers. Dafür werden KK Vergünstigungen zusammen gestrichen, Milliarden in komplett sinnbefreite Militärfahrzeugrenovstionen gesteckt (Duro 500 Mio, Tiger Renovation dito). Die Landwirtschaft notabene 2 % der Bevölkerung kriegt Milliarden (einige Bauern bis zu einer halben Million!). Dafür werden Arbeitsstellen en Masse ausgelagert, andere „vercompuerisiert“. Für viele das berufliche Aus. Werter Stöhlker, es wäre an der Zeit, mit Ihren Umverteilungsfürzen aufzuhören. Ich als Normalo kann es nicht mehr sehen und hören wie eben der Normalo verarscht und belogen wird. Die nächste grosse Volksabzockerei geschieht im Moment: Zins- und Umwandlungssätze der PKs sinken bis zur Unkenntlichkeit. Der kärgliche Rest der noch bleibt wird durch die ach so edlen PK Verwalter mit Spesen und Gebühren abgezügelt. (Wer es nicht glaubt soll mal seinen jährlichen PK Auszug genauer studieren. Vor allem diejenigen der Axa Winterthur.) So nimmt man ganze Bevölkerungsschichten aus und treibt sie in die Armut. Den nur das dümmste Kalb meint, dass der Herrscher aus Herrliberg ihm Altersalmosen zahlen wird. Nein, ich fühle mich nicht als linker Gutmensch, obwohl dies ja eigentlich sehr positiv ist. Es reicht, wenn man weiter denken kann, als die sogenannten Wirtschaftsführer und Eliten einem vorkauen. Und schon ist man Links und ein Gutmensch. Wer jetzt in die Tasten greift um mich nieder zu schreiben: denkt erst mal darüber nach, wenn ihr das vor lauter Angst und mangelnder Bildung noch könnt.
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Mit andern Worten: Hätte Karrer sich von Stöhlker die geeignete Kommunikation gekauft, hätte das Stimmvieh anders entschieden?
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Es war eine Protestabstimmung des Volkes gegen die „Eliten“. Karrer ist nur einer davon. Beispiel gefällig? Minder-Initiative? Noch bevor das Volk diese hoch angenommen hat, war sie durch die „Eliten“ schon ausgehebelt. Das war der Test. Die Demokratie auf dem Prüfstand. Nichts hat sich geändert, im Gegenteil, die Kompensationen werden immer höher (siehe IP heute iS Jain). Und die Bussen auch. Und dass kein Weisswestenträger dafür gerade stehen muss. Auch wenn diese selbst unterschreiben, dass sie Teil einer *criminal conspiracy“ sind. Das Volk merkt, dass es laufend verarscht wird. Und das Volk erinnerte sich an UStR II. – Schaut Euch unsere Nachbarländer an! Und über den Atlantik. Protestwahlen ohne Ende. Vielleicht gibt es soziale Unruhen, Revolutionen oder gar Krieg. Vielleicht kommen wir in der Schweiz darum herum, DDSD (direkte Demokratie sei Dank).
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Grüezi@Der Rückenbauer,
Der Euro war von vornherein dazu vorgesehen, die Staaten in eine Krise zu treiben. Der Euro wirkt heute genau so, wie von 1929-33 der internationale Goldstandard! Die ideale Voraussetzung für eine verheerende Krise. Wir, als ehemals autarkes und monetäres souveränes Land, hätten die Möglichkeit gehabt die Binnennachfrage – ohne Masseneinwanderung – so zu gestallten, dass das Land auf Realwirtschaft, Energie, Hi-tech und Umwelt setzt. Stattdessen, haben uns „unsere“ Eliten verraten. Das schlimme ist nicht der Verrat an sich, sondern wie „wir“ in den letzten Jahrzehnten nichts – aber auch gar nichts – kritisch hinterfragt haben.
Es gibt vereinzelt Menschen wie Dr. Marc Meyer die es gewagt haben den Establishment mit Fragen zu konfrontieren. Die Geschichte kennen wir alle. Einer Demokratie unwürdig!
Wir glauben an das Märchen der „Hurra wir sind Exportweltmeister“ und das man diese heilige Kuh, – koste es was es wolle, – mit allen Mitteln verteidigen muss.
Man muss endlich auch mit dem Märchen Aussenhandelsüberschuss aufräumen. In der globalisierten Wirtschaft ist die Frage, was denn eigentlich ein (Schweizerisches Produkt) ist. Ich spreche aus persönlicher Erfahrung.
Eine Maschine, die 5 Milllionen Schweizer Franken kostet, kann in 4 Teilen aus China zu 80% importiert werden, hier mit 20 % Zusatzteilen zusammengebaut und dann nach Russland verkauft werden; es ist (Made in Switzerland) und fliesst in den Aussenhandelsüberschuss unbereinigt ein. Selbst wenn der überwiegende Teil der Halbfertigerzeugnisse aus dem Ausland stammt, handelt es sich also statistisch um ein schweizer Produkt, wenn die Endfertigung in der Eidgenossenschaft stattgefunden hat.
Was bedeutet das? Sind im Zusammenhang mit der Exportindustrie mehr Arbeitsstellen entstanden oder vernichtet worden?
Die Exportindustrie hat per Saldo in den letzten Jahrzehnten immer nur Stellen abgebaut.
Übrigens: Mehr als die Hälfte unseres Exportüberschusses wird laufend durch die Verluste bei den Auslandanlagen weggefressen, es ist ja aktenkundig, dass das Auslandvermögen der Schweiz sich entwertet, sobald sich der Franken aufwertet. Da sieht man auch wie „Unabhängig“ die SNB ist.
Die Altersreform 2020 wird zum grossen Test. Nicht für die Politiker, Verbandsvertreter, Medien, nein, sondern für uns Bürger. Nachdem, BGE und AHVPlus mit Argumenten des 18 Jahrhundert bekämpft wurden, wird sich zeigen, ob es noch genügend Menschen gibt in unserem Land die „noch“ autark Denken können und reale Zusammenhänge erkennen.
Herzliche Grüsse
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Das Herrn Karrer nun schon fast der Allein-Schuldige sein soll, scheint auch für mich mehr Ablenkung als etwas anderes zu sein.
Die grösste Ablenkerin scheint mir Petra Gössi zu sein. Von sich selber und von der FDP. Wieso hat ihr und ihrer Partei niemand geglaubt?
Ist sie als Parteipräsidentin und Politikerin evtl., um es mit den Worten von Herr Stöhlker zu sagen, nur zweite (oder gar dritte) Liga? Und die FDP? Hat sie ab sofort das selbe Glaubwürdigkeitsproblem wie es ihre Schwesterpartei in Deutschland (zu Recht) schon seit Jahren hat? Für was braucht es die FDP heute eigentlich überhaupt noch? Ist ihre Politik durch andere Parteien nicht schon zwei- bis dreifach abgedeckt? Oder hat man der FDP einfach ihre totale Volks-Verarschung (meine Meinung) bei der UStR II (Bundesrat Merz) nicht vergessen?
Wieso geht der für seine hemdsärmelige und polternde Art bekannte SVP Bundesrat Ueli Maurer entgegen seinem Naturell ähnlich auf Tauchstation, wie er es schon bei seinem Grippen Fiasko tat? Finde das schon extrem auffällig und aussagekräftig. Für mich gibt es keinen Allein-Schuldigen, ich meine nur, er ist für mich der grösste Anteil des „Titanic“ Kuchen Rezeptes. Ist Bundesrat Maurer evtl. nur zweite oder gar dritte Liga? Für mich ja. Denn er hat bisher jede wichtige Wahl verloren und seine Wahl zum Bundesrat war wohl mehr Angst vor dem angekündigten Austritt der SVP aus dem Bundesrat als etwas anderes.
Das Ueli Maurer einfach nur miserable Berater hat wie es Dr. Marc Meyer meint, daran kann ich nicht glauben. Eben so wenig das sich Eveline Widmer-Schlumpf an Ueli Maurer einfach nur rächen wollte. Wie es Klaus Stöhlker meint. Finde das Ueli Maurer heute ein derart wichtiges, von enormer und weitreichender Tragweite bedeutendes Departement leitet, dass könnte uns allen noch sehr weh tun.
Ist nur meine Meinung und ich kann mich täuschen. Ich bin auch nur ein kleines Licht der keine Lösungen parat hat für eine für mich heutzutage viel zu komplexe Welt.
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Was erwarten Sie denn von jemandem wie H. Karrer? Die ganze Karriere in geschützten Werkstätten wie Axpo und EconomieSuisse „gearbeitet“. Wir sind an einem Tiefpunkt bezüglich Vertrauen von der Bevölkerung in Politik und Verbände. Mit Schönfärberei und mangelnder Selbsterkenntnis dieser Narzissten wird es leider in absehbarer Zeit nicht besser.
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@UStR III
Heinz Karrer und Thomas Jordan sind zwei extrem schlechte Berater von Bundesrat Ueli Maurer.
Jordan will mit hunderten von Milliarden die Investitionen von der Schweiz ins Ausland umleiten und Karrer will mit einer Steuerreform die Investitionen vom Ausland ins Inland umlenken.
Diese beiden Berater von Bundesrat Ueli Maurer wollen genau das Gegenteil voneinander.
Gut – zugegeben: Ueli Maurer sollte diesen Widerspruch seiner Berater selber ja auch bemerken.
mfG
Marc Meyer
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Der alleinige Focus auf Herrn Karrer ist zu einseitig. Herr Jordan kann hier ebenfalls nicht ins Spiel gebracht werden, da es sich um eine fiskalpolitische Vorlage handelt und nicht um eine geldpolitische.
DieUStrIII wäre auch ohne Herr Karrer abgelehnt worden. Die Ursachen liegen anders und tiefer wie unzweifelhaft aus allen Kommentaren hier hervorgeht.
Und wenn Sie schon gegen die Verbände, bzw. deren Exponenten, als Verursacher der Niederlage schiessen, dann dürfen Sie den GEWERBEVERBAND NICHT AUSKLAMMERN.
Die halten sich im Moment bedeckt und lassen Karrer an die Front zappeln. Haben aber mit ihm zusammen den Abstimmungskampf bestritten. -
@F.H.
Herr Jordan will ja, dass die Investitionen von der Schweiz ins Ausland umgelenkt werden, was den Franken schwächt. Dafür setzt er hunderte Milliarden Volksvermögen ein.
Die Steuerreform will ja genau das Gegenteil, was den Franken stärkt.
Herr Jordan ist somit mitschuldig an den Widersprüchen rund um dieser Steuerreform, welche diese zum Scheitern gebracht haben.
Der Bürger bemerkt doch auch, dass im Finanzdepartement ein heilloses Durcheinander herrschen muss. Die einen (Fiskalpolitiker) wollen die Investitionen in die Schweiz bringen und die andern (Geldpolitiker) genau das Gegenteil.
Bei Herr Karrer ist es sogar so, dass er an den Bankratsitzungen der SNB das Kapital aus der Schweiz weg ins Ausland umleiten will und bei den Sitzungen von economiesuisse will er genau das Gegenteil.
Und das Unglaublichste daran: Er bemerkt es nicht einmal.
mfG
Marc Meyer
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@Marc Meyer, DR., kann mich der Meinung von F.H. nur anschliessen. Auch bei mir war von Anfang an klar, dass ich die UStR III ablehne, aber nicht wegen Herr Jordan (und auch nicht wegen Herr Karrer). Sie sind sehr Dossier- und Detail- Sicher, meinen Respekt, aber Frau und Herr Schweizer (wie ich) sind das nicht. Das Problem liegt viel, viel tiefer.
Ich hatte einfach „die Schnauze“ voll. Genug ist genug! In den USA (Wahl von Donald Trump!) kennt man weder einen Herr Karrer noch Jordan. Mein Misstrauen nach Bundes-Bern ist enorm gross, die FDP steht für mich für den Volks verarschenden Politik Filz und gewissenloser Manager Abzockerei auf Teufel komm raus, aus reiner und hemmungsloser Geldgier. Verantwortlich für die Abgehängten, working poor und Entlassenen (trotz Milliardengewinnen) einerseits, Dividendenerhöhung und schwindelerregender Bonusauszahlungen in eigener Sache andererseits. Multinationale Unternehmungen die trotz Milliardengewinnen keine Steuern bezahlen wollen. Für das alles, plus outsourcing (Stellenabbau), steht die FDP!
Im aktuellen Saldo steht das diese Unternehmungen (Saldo Beispiel EMS) auch keine Rechnungen für (ihre dreckige) Energie bezahlen wollen/müssen und der Mittelstand den ganzen so oder so nötigen Umstieg in Erneuerbare Energien im Alleingang bezahlen müssen. Die EMS hatte grad Rekordgewinne vermeldet und die Dividende erhöht. Ich Frage mich, wie viele Duzende Milliarden wollen die Eigener (wir kennen sie ja alle) eigentlich noch Abzocken und für was? Eine Familie kann nicht in 100 Schlössern wohnen und auch nur (ca.) 3x am Tag essen. Das letzte Hemdchen hat auch kein Säcklein. Man müsste meinen ein Pfarrersohn wüsste das. Aber das Wohl der Allgemeinheit, z. B. in Form von angemessen Steuern bezahlen, dass geht gar nicht. Man will nicht angemessen Steuern zahlen, man will für (dreckige) Energie nicht zahlen, man will für überhaupt nichts zahlen. Nur kassieren. Genug ist genug! Marine Le Pen wird die nächste sein, die die Stimme der Vergessenen und Abgehängten bekommt. Vlon denen, die die Schnauze voll haben und in ihrer Verzweiflung die falsche Richtung (…) wählen. Befürchte das ich den Knall wohl (leider) noch erleben werde.
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UStR lll
Aus Ihren Zeilen gehen Emotionen wie Enttäuschung, Hilflosigkeit, Wut, Protest usw hervor.
Ich kann dies nachvollziehen. Mir geht es bezüglich Geldpolitik und Fiskalpolitik nicht anders.
Die Fehler der SNB liegen offen auf dem Tisch.
Trotzdem kann sich ein Herr Jordan kraft seines Amtes darüber hinwegsetzen.
In der Fiskalpolitik ist es ähnlich.
Die Demokratie stösst an ihre Grenzen. Sie wird von ausgehebelt und missbraucht.
Ein weiteres Beispiel dafür sind beispielsweise das Aktienrecht und die Boni.
Steuert die Demokratie ihrem Ende entgegen?
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Marc Meyer Dr., Sie haben absolut Recht bezüglich mir. Ich wollte es so schreiben, dass man es so versteht. Sie haben es direkt erwähnt; Danke!
Schade hat man ihren Bericht zensiert. Aber wenn es IP schaden könnte, kann ich es verstehen. IP braucht es, und noch viel mehr davon in alle Richtungen und überall in der Schweiz. IP wird mächtige Gegner haben, die IP wohl lieber heute als morgen gerne abstellen (lassen) würden. Die machen sich die Hände ja nie selber schmutzig. Nimmt mich trotzdem wunder, wer ihrer Meinung nach die Demokratie aushebelt und missbraucht. Genügend Auswahl habe ich ja. 😉
Auf alle Fälle haben Sie mir Lust gemacht, mich mehr mit Geldpolitik und Fiskalpolitik zu befassen. Wer welches Spielchen spielt und warum. Nur eines weiss ich schon lange. Ueli Maurer würde ich sehr gerne wieder in seinem alten Departement sehen, wo er mittel- bis langfristig nichts gravierendes anrichten kann. Dass er jetzt ein derartig wichtiges, bedeutendes Department mit sehr weitreichenden und langfristigen Entscheidungen leitet, dass könnten wir alle noch sehr bedauern.
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@UStR Iii
Nein.Mein Bericht wurde nicht zensierr. Da müssen Sie etwas falsch gelesen haben.
Ja. IP braucht es dringend in der Schweiz.
MfG
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Erstaunlich, dass 40 Prozent der Vorlage noch zustimmten. Melde mich!
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Dieses Video von Prof Heri erklärt m. E. vieles und sollte den Eliten zu denken geben. Nicht ein Einzelner trägt die Schuld!
Link:
http://www.fintool.ch/krise-der-einkommen-2?ct=t(Warren_Buffett_zum_Zweiten) -
Am korrektesten und wichtigsten ist Stöhlkers Aussage, dass nicht die Linken gewonnen haben, sondern dass sich die Eidgenossen nichts von der EU sagen lassen wollen. Leider ist dies bei den arroganten Politikern aller Couleur und den Wirtschaftsführern noch nicht angekommen. Aber viele von denen sind schlichtweg NICHT LERNFÄHIG UND LERNWILLIG. Sie gehören weg!
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Was im Nachgang wieder mal auffällt: Zurücktreten tut keiner. „Wieso ich? Die da tun’s ja auch nicht!“
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Die wuchtige Abstimmungsniederlage nur auf den Kopf von Herrn Karrer zu zentrieren greift m.E. viel zu kurz.
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Treffend bemerkt Herr Stöhlker zwar an anderer Stelle, dass es der «Wirtschaft» nicht gelang, den Nutzen für die B-schweizer aufzuzeigen. Hätte dies genügt? – Wohl kaum. Wo lagen denn die anderen Gründe?1. Fehlende Mittelstandspolitik und Misstrauen in die Politiker:
Die auch von Herr Stöhlker immer wieder aufgezeigten Defizite der sog. «B-Schweizer» sind Ausdruck eines mittlerweile tiefliegenden Misstrauens in unsere Politiker-Klasse.Der Mittelstand ist mit der Tatsache konfrontiert, dass Unternehmer immer mehr ausländische günstige Arbeitskräfte und Fachkräfte einstellen. Anderseits aber gegenteilige Versprechen abgeben.
Und dass jene, die über die Eliten schimpfen zugleich selbst Teil einer Partei- oder Finanzelite sind – und zwar auch bei den «Mittelstandsparteien – und letztlich nur ihre eigenen geldwerten Interessen verfolgen.Unter solchen Widersprüchen leidet die Glaubwürdigkeit unserer Politiker. Der Mittelstand nimmt wahr, dass er nur noch zur Stabilisierung unseres Gesellschaftssystems und zur Steuereintreibung (mit Lohnausweis!!) hinhalten muss.
2. Fehlende Aufzeigung des Nutzens für die «B-Schweizer»:
Jene, die die Vorlage seitens der Politik öffentlich am vehementesten vertraten (u.a. Gössi, Matter, Aeschi) kamen arrogant rüber und stellten nur die Bedürfnisse und den Nutzen für einen Teil der Wirtschaft dar («wir verkörpern die Wirtschaft und unseren Anliegen muss man selbstverständlich aus Gründen des Staatsgewissens zustimmen»).Der zweite Schritt, nämlich die Aufzeigung eines möglichen Nutzens für den «Produktionsfaktor Arbeit», sprich die B-Schweizer, wurde arroganterweise unterlassen. (Frau Martullo hatte immerhin so viel politisches Gespür und hielt sich vornehm zurück!)
Der Gewerbeverband bliess ins gleiche Horn. Die Auftritte der Herren Bigler und Schneider wirkten ebenfalls arrogant und egoman. Der Gewerbeverband könnte zwar den Puls der «B-Schweizer» am besten fühlen.
Stattdessen verzettelte sich Herr Bigler u.a. mit Medienpolitik und Herr Schneider ist in x Kommissionen vertreten und nimmt u.a. Lehraufträge war und liest und schreibt über Philosophie und Liberalismus. Das existentiell bedrohte KLEINGEWERBE fühlt sich durch solcherlei nicht mehr vertreten.
3. Proteststimmen wegen Nicht-Umsetzung der MEI:
Die Proteststimmen kamen vor allem aus dem Lager der SVP-Wähler. Diese fühlen sich verraten, da das Parlament die MEI nicht 1:1 umsetzen will. Diese Wähler haben die mangelnde Allianz zwischen FDP und SVP durch ein Nein abgestraft, um der FDP – die informell den Lead in der USRIII-Vorlage hatte – einen Denkzettel zu verpassen.Hinzu kam die Befürchtung, dass durch die USRIII ein weiterer Zuzug an ausländischen Arbeitskräften sozusagen «legalisiert» würde und sahen darin einen weiteren Widerspruch zur MEI.
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@F.H.
Ihre Analysen im Punkt 1 teile ich voll und ganz. Ich bin auch für die Schaffung möglichst optimaler Voraussetzungen für unsere Wirtschaft. Doch auch die Wirtschaft muss ihren Anteil an die Finanzierung der staatlichen Aufgaben beitragen. Ich will diese nicht auch noch bezahlen müssen. -
Treffende Analyse und hervorragend verfasst von F.H. Arroganz der sog. Wirtschaftselite sowie die Boni-Abzocker, besonders der „schiefen“ Banken vulgo UBS und CS haben womöglich mehr zum Scheitern der URS III beigetragen als man ahnt ! Diesen geldgierigen Typen geht es meistens am Rücken vorbei wie es dem Mittelstand geht.
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@Albert:
„…meistens am Rücken vorbei…“ ?!?
Ich garantiere Ihnen: Immer! Total! Komplett! Völlig!
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Meine Antwort auf Ihre Frage: Glaubwürdigkeit fehlt je länger je mehr. Oder eventuell schon lange gar nicht mehr vorhanden und es wird jetzt erst offensichtlich?
Die Trends welche letztes Jahr im Angloraum begonnen haben sich visualisieren, kommen langsam nach Kontinentaleuropa und nun auch in die CH. Ich wage mal die These, dass die SNB noch einige Zeit safe ist und bei Beginn der Kritik an der Fed diese auch in der CH in die Kritik kommt.
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Die Fehler bezüglich Geldtheorie kommen vor allem aus dem angelsächsischen Raum.
Die SNB plappert einfach nach.
Auch in den USA hat man noch nicht gemerkt, dass die FED per Saldo die Zinsen weder anheben noch senken kann, da sie auf ihrer Aktivseite nur investieren kann, was sie über die Passivseite der Wirtschaft entnommen hat.
Nicht einmal „Super-Trump“ hat eine leise Ahnung davon. Auch er ein „Nachplapperi“.
mfG
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Stöhlker weiss IMMER ALLES!
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Ob Bundesrat Ueli Maurer wohl bemerkt hat, dass SNB und Unternehmenssteuerreform sich diametral widersprechen?
Die SNB will mit dem Einsatz von hunderten von Milliarden Investitionen vom Inland ins Ausland umleiten.
Die Steuerreform will genau das Gegenteil: Sie will Investitionen im Ausland ins Inland umlenken.
Ich hoffe, dass zumindest der Chef des Finanzdepartementes bemerkt, wie sich seine Berater, Karrer und Jordan, widersprechen.
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Haben Sie einen Link wegen Ihrer Aussage zur SNB?
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@Markus Schmid
Sehr geehrter Herr Schmid
Ihre Frage verstehe ich nicht ganz.
Herr Jordan und die SNB sind der Ansicht, dass sie die Schweizer Wirtschaft ankurbeln mit Investitionen im Ausland anstatt in der Schweiz. Der ganze Mindestkurs basiert auf diesem Paradoxon.
Werden Investitionen vom Ausland in die Schweiz umgeleitet, so steigt dadurch der Franken. Die SNB will aber das Gegenteil; d.h. den Franken schwächen, indem sie Investitionen von der Schweiz ins Ausland umleitet.
Ich habe viele Beiträge zum Thema geschrieben auf IP.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Als Bankrat der SNB will Hein Karrer Investitionen vom Inland ins Ausland umlenken.
Als Kampagnenleiter der Unternehmenssteuerreform will er Investitionen vom Ausland ins Inland umlenken.
Karrer hat seinen Widerspruch offenbar bis heute noch nicht einmal bemerkt.
Wo bleibt da die Glaubwürdigkeit?
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Wie denn? Ich Wette, der hat nicht einmal eine Ahnung wie die SNB-Bilanz aussieht (und welche Risiken dort schlummern) oder wie SNB Geldschöpfung/Offenmarkt-„Politik“ funktioniert.
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@Markus Schmid
Sehr geehrter Herr Schmid
Ihre Frage verstehe ich nicht ganz.
Herr Jordan und die SNB sind der Ansicht, dass sie die Schweizer Wirtschaft ankurbeln mit Investitionen im Ausland anstatt in der Schweiz. Der ganze Mindestkurs basiert auf diesem Paradoxon.
Werden Investitionen vom Ausland in die Schweiz umgeleitet, so steigt dadurch der Franken. Die SNB will aber das Gegenteil; d.h. den Franken schwächen, indem sie Investitionen von der Schweiz ins Ausland umleitet.
Ich habe viele Beiträge zum Thema geschrieben auf IP.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Marc Meyer, DR., kann mich der Meinung von F.H. nur anschliessen. Auch bei mir war von Anfang an klar, dass…
Was im Nachgang wieder mal auffällt: Zurücktreten tut keiner. "Wieso ich? Die da tun's ja auch nicht!"
Das Herrn Karrer nun schon fast der Allein-Schuldige sein soll, scheint auch für mich mehr Ablenkung als etwas anderes zu…