Der Outsourcing-Wahn auf dem Zürcher Finanzplatz erhält eine überraschende Wende. Die UBS als Nummer eins setzt wieder vermehrt auf interne Mitarbeiter.
Damit schlägt der Multi den entgegen gesetzten Weg ein wie die CS. Während Letztere weiter möglichst viel auslagert, will die UBS Support-Funktionen verstärkt mit internen Leuten besetzen.
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Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Externe am Ende teurer sind als Interne. Damit kommt ein neues Thema hoch: der Irrglaube des Outsourcings.
Die beiden Grossen des Finanzplatzes, die CS und die UBS, haben den Trend zum Outsoucing und Offshoring (weiterhin interne Jobs, aber im Ausland angesiedelt) vor Jahren eingeläutet.
Sie verschoben ganze Abteilungen nach Polen, Indien, China und in die USA.
Kritik wischten sie vom Tisch. Mit Pressereisen und daraus resultierenden wohlwollenden Berichten versuchten sie, im Publikum Verständnis für den Outsourcing-Wahn zu schaffen.
Nichts schien die Grossbanken-Manager aufhalten zu können. Bis klar wurde, dass die Rechnung nicht aufgeht.
Grund sind die Kosten. Sie sind viel höher als bisher vermutet.
Weil die Löhne in Polen rasch angestiegen sind. Und weil es zwischen Polen und dem Headquarter in Zürich ständig zu Reibereien kommt.
Berühmt geworden sind bei anderen Banken Arbeitszeugnisse aus Polen, wo diese „Excellence“-Servicecenters betreiben.
Es dauerte manchmal Wochen oder gar Monate, bis die geforderten Zeugnisse vorlagen. Die ersten Fassungen waren laut verschiedenen Gesprächspartner in der Regel unbrauchbar.
Es folgte ein langes Hin und Her. Wenn dann der Mitarbeiter endlich ein einigermassen korrektes Arbeitszeugnis in den Händen hielt, waren Kosten aufgelaufen, die alles Frühere in den Schatten stellten.
Und Schweizer Mitarbeiter, die in Polen landeten, hatten keine guten Aussichten beim Jobwechsel. Polen machte sich nicht gut in ihrem Lebenslauf.
Schon allein Zeugnisse mit Unterschriften von Chefs in Polen konnten ein Nachteil für die Jobsuche bedeuten.
Fazit: Polen, Indien und weitere Outsourcing- und Offshoring-Orte entpuppten sich als Rohrkrepierer. Der Schuss ging nach hinten los.
Nicht immer. Aber immer öfters.
Nun will die UBS laut einer Quelle wieder mehr interne und weniger externe Mitarbeiter beschäftigen. Das Verhältnis, das sich in den letzten Jahren stets zugunsten der Externen bewegte, soll in die andere Richtung gehen.
Erste Anzeichen sind sichtbar. Die UBS hat unter ihrem neuen Ober-Organisator Axel Lehmann, der für alles Operative hinter der Front zuständig ist, eine Grenzregion-Strategie ausgerollt.
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In Schaffhausen, Biel und wohl bald im Tessin startet die UBS in den nächsten Monaten neue Zentren für Zahlungsverkehr, Informatik und weitere interne Dienste.
Tiefere Löhne, weniger Miete. Und vermutlich auch Billig-Grenzgänger, so das Kalkül der UBS.
UBS-CEO Sergio Ermotti gab kürzlich in einem Interview zu, dass seine Bank teilweise zu viel ausgelagert hat. Nun gehe es in die andere Richtung, meinte Ermotti.
Bei der CS ist von einer Umkehr noch nichts zu sehen. Im Gegenteil: Die zweite Grossbank von Swiss Banking hat soeben beschlossen, interne Informatiker an eine indische Zulieferfirma auszulagern.
Und in Indien selbst plant die Grossbank gar eine eigene Tochtergesellschaft. In dieser sollen die 8’000 indischen Informatiker der CS landen.
8’000: eine unglaubliche Grössenordnung. Wie kam es, dass die CS derart viele IT-Jobs in Indien aufgebaut hat?
Nun drücken die Kosten. Die CS gibt diesen Druck weiter und senkt die Preise für Externe im Inland massiv.
Laut einer Quelle zahlte die CS bis vor wenigen Jahren noch Tagesansätze in der Schweiz von 1’000 Franken oder sogar noch mehr für externe Informatiker, welche Contractors genannt werden.
Inzwischen sei man bei der Hälfte angelangt. Manchmal sogar darunter. Zudem will die CS die Zahl ihrer Contractors massiv reduzieren.
Für Schweizer Contractors wird es schwierig, mit den CS-Ansätzen die Lebenskosten zu bewältigen. Sie müssen ihr Glück in Bern versuchen, wo die Verwaltung immer noch gut bezahlt.
Oder in Frankfurt. Dort wächst das Banking.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kurzfristig nach Outsourcing sinken die Kosten, wunderbar. Was danach passiert interessiert doch keinen, haha. Wenn der Euro wieder stärker wird, werden Standorte wie Schaffhausen plötzlich sehr interessant, weil sie in beiden Märkten Arbeitskräfte holen können. Was ich und auch andere Kollegen an sinnlosen Kündigungen haben in Kauf nehmen müssen ist eine Schande. Der Fisch fault wie eh und je vom Kopfe her. Entlassungen von Familienvätern, am besten kurz vor dem Kündigungsschutz, damit die Familie garantiert zum Sozialfall wird, sind bei Führungskräften in der Finanzbranche sehr beliebt. Ich rate nur jedem wachsam zu sein und sich alle 2 bis 3 Jahre eine neue Stelle zu suchen. Personal gilt in der Finanzbranche als lästiger Kostenfaktor.
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Solange die Banken in Headcounts und nicht in effektiven Kosten Rechnen wird das Outsourcing nicht aufhören. Ebensowenig werden die teuren Oberen gegangen statt diejenigen unten, die das Knowhow haben und die wirkliche Arbeit erledigen.
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Jede Menschliche Logik schrie es von Anfang an in den Himmel empor.
Schade das die Entscheidungsträger „WANDERHEUSCHRECKEN“ bereits am nächsten Futtertrog angekommen sind und nicht Persönlich dafür haften.
Nach mir die sintflut!
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Kann ein Liedchen davon singen, habe bei der CS polnisches „CoE“ eingearbeitet – die Leute waren grösstenteils unbrauchbar und machten auch nach Monaten noch haarsträubende Flüchtigkeitsfehler. Im Endeffekt haben sie die Abteilung nicht wirklich entlastet, sondern ich musste auch noch 1 Jahr nach der offiziellen Auslagerung eines bestimmten Tasks immer wieder extrem kurzfristig aushelfen Die Zeche zahlen also wie so oft die MA in der Schweiz.
Der in Zürich angesiedelte Chef des CoE flog zwecks „Onboarding“ monatlich mehrmals nach Wroclaw und blieb die ganze Woche in einer 4Stern-UnterkunftAuf mein Zwischenzeugnis made in Poland wartete ich 2,5 Monate – als ich es endlich erhielt, fehlten elementare Teile meines Aufgabenbereichs, und es war auch sonst nicht zufriedenstellend. Return to sender und nach erneut langer Wartezeit und einer nochmaligen Retournierung hat es nun endlich auch mit dem Schlusszeugnis geklappt.
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Wer rechnen kann, selbst wenn er dabei ein Anfänger ist, realisiert rasch, dass auslagern teurer ist, als wenn man die Tätigkeiten im Hause behält. Schliesslich verdient stets ein Dritter mit. Wer einigermassen mit den Märkten vertraut ist, weiss auch, dass es in Niedriglohnländern nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die Lohnkosten verteuern. Dass in der Teppichetage der UBS solche Binsenwahrheiten ankommen ist doch etwas viel verlangt. Er(Gel)motti sei Dank.
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Kann ich auch von der Zurich Insurance her nur bestätigen. Es geht nur noch ums outsourcen, koste es was es wolle.
Und es kostet sehr viel mehr als vorher. Denn erstens werden im Billigausland die gleiche Arbeit mit mehr Mitarbeitenden erledigt. Zweitens kann nie 100% alles outgesourct werden. Ein Rest bleibt immer in der Schweiz. Diesen Rest packt man einfach noch irgend jemandem in seine Ziele. Der eh schon voll ausgelastet ist.
Drittens wird die Qualität der Arbeit teilweise erheblich schlechter. Wenn man z. B. aus Indien nach zwei Tagen eine Antwort bekommt die mit dem Auftrag rein gar nichts zu tun hat oder eine Gegenfrage kommt, weiss man, es geht nur um die Einhaltung der garantierten Servicezeit. Am Schluss, so nach einer Woche, macht man es irgendwie halbpatzig selber oder man fragt einen MA, der IT mässig ein höheres Verständnis hat. Dafür versäumt der seine Arbeit… Als die IT, zumindest teilweise noch in Zürich war, kam der IT MA vorbei und die Sache war in einer Stunde erledigt. Von Buchhaltung, Polen, Slowakei, Rumänien, etc. oder Fachabteilung, Swindon, Barcelona, etc. Man hört nur immer das Selbe. Am „lustigsten“ ist, wenn der Manager hier in Zürich ist und seine Assistentin irgendwo im Billigausland. In allen Fällen; Effizienz gleich unterirdisch. Fast genauso wie „Dynamic Workplace“ oder „Homework.“ Bei „Dynamic Workplace,“ da suchen sich die MA zuerst einen Arbeitsplatz und schruppen dann Tastatur, Telefon und Computer. Dann richtet man sich ein. Teilweise auf dem Boden. Es gibt MA, die sind nach 2 oder 3 Stunden soweit. Zugegen weil sie es auch nicht mehr wirklich interessiert. Sie haben im Kopf bereits aufgegeben. Es ist fast eine innerliche Kündigung. Bei der Wertschätzung, was erwartet man anderes? Dann machen sie so viel wie möglich „Homework.“ Man weiss immer grad wer „Homework“ macht, nämlich die bei denen man seine Arbeit nicht abschliessen kann und sie wieder (und wieder – also tagelang) in die Hand nehmen muss.
Viertens werden die Wege viel länger und komplizierter, man spricht teilweise sogar aneinander vorbei. Irgendwann hat man sich gegenseitig gern, weil man hüben und drüben nicht vorwärtskommt.
Punkt 2 bis 4, dazu werden keine Kosten ausgerechnet. Denn dann würde man schwarz auf weiss sehen, dass das alles für die Unternehmung viel teurer ist. Also lässt man es bleiben und nimmt u. a. Burnout, etc., man hat manchmal das Gefühl, fast billigend in Kauf. Ich hoffe, es ist nicht so. Diese Kosten kann man ja dem Staat aufhalsen und einfach wieder jemanden neu einstellen. Bis zum nächsten Burout.
Fünftens gibt es noch die Kundenreklamationen. Durch die längeren und komplizierteren Wege oder die Automatisierung können Dinge geschehen, die nicht zum Vorteil der Unternehmung passieren. Im schlechtesten Fall reklamiert der Kunde und hat jemanden am Telefon der kein Wort deutsch spricht. Was wiederum ein Gütesiegel für den Premiumversicherer Zürich Versicherung (Entschuldigung, Zurich Insurance) ist.
Aber eben, es steht in den Zielen der Geschäftsleitung. Also wird es gemacht damit die Ihre variablen Lohnbestandteile, die sie in den möglichsten und unmöglichsten Formen (soll mir einer kommen mit, die haben keine Fantasie) bekommen.
Und wenn es offiziell heisst aber der Kunde zuerst und es darf einfach keine Qualitätseinbusse geben antworten wir immer mit einem zweifachen ja! Schliesslich steht es auf der Power Point Präsentation. So sind unsere Geschäftsleitung, Heuschrecken und McKinsey zufrieden. Auch wenn jede weiss, genau das Gegenteil ist der Fall und viel teurer für die Unternehmung wurde es auch noch.
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Lassen Sie es mal nach Oben eskalieren? Dürfen Sie das? Getrauen Sie sich das?
Motzen Sie einfach öfter mit „Ich warte auf eine Antwort aus …“
Das kann manchmal auf Sie als Kritik zurückfallen („Sie hätten proaktiver werden sollen!“).
Aber Sie sollten eigentlich mithelfen, die Sache zu Absurdieren.
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Danke für die Provokation und Kritik, die ich zurecht hinnehmen muss. Natürlich kennen Sie die Antwort genauso gut wie ich. Es gibt genügend Beispiele im Intranet. Überall wo ein wenig härter (wie hier), aber mit Beispielen unterlegt, die GL kritisiert oder als Schönschwätzer (..) geoutet wurde, diese Leute waren allesamt sehr schnell nicht mehr in der Unternehmung tätig. Selbst dort, wo man zur Kritik aufgefordert hatte. Überprüfung durch Sie erwünscht. Über einem gewissen Punkt versteht man nichts mehr. Ist das nicht bei allen multinationalen Banken und Versicherungen so (die man alle an den vielen Heuschrecken leicht erkennen kann)? Wenn ich Sie etwas Fragen darf, wissen Sie wieviel McKinsey die Zurich Insurance jeden Monat kostet? Was ich meine ist einerseits; das mit dem Absurderen tönt sehr gut, hat aber noch nie geklappt. Auch bei Hüppi nicht. Und ich Wette es klappt auch bei den anderen multinationalen Banken und Versicherungen nicht. Andererseits, ohne McKinsey ginge es der Zürich Versicherung bedeutend besser. Das ist meine Meinung. Vielleicht trifft da auch auf die CS zu.
Es soll grad die nächste Entlassungswelle vor der Türe stehen, dass HR war erst der Auftakt. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Vielleicht finden Sie dann hier einen Kommentar eines dann Geschassten, der auf das Zeugnis/Referenz nicht angewiesen ist. Denn so steuert man das Ganze (auch). Man kennt sich, das Netzwerk funktioniert. Wie Sie sicherlich auch wissen. Übrigens soll es anschliessend im HR weitergehen (outsourcing). Vor dem Spiel ist nach dem Spiel.
Proaktiv; irgendwann hat irgendeine HR Abteilung irgendeiner dieser Unternehmungen (ich glaube ich weiss welche) diesen dämlichen Begriff gefunden und in alle Jobinserate platziert. Als ob sich ein Kandidat als Schlafkappe vorstellt. Heute gehört es zum üblichen, nichtssagenden, standardisierten Managervokabular.
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Was ich gerne noch sagen will; ich vermisse das Swissness an allen Ecken und Enden. Das ist bei uns ein ewiges Thema, ich scheine also nicht der Einzige zu sein. Wir haben es nur noch im Namen. Ich finde das schade. Selbst die Kultur in unserer Unternehmung hat, Hüppi sein Dank, nichts mehr mit der Schweiz zu tun.
Was ich allerdings sehr gut finde, die Mitarbeitenden Befragung findet wirklich anonym statt. Deshalb wohl kommt sie immer nicht so gut heraus. Ich kenne da eine eben schon angesprochene Unternehmung, da gehen die Mitarbeitenden davon aus, dass die Mitarbeitenden Befragung nicht anonym ist. Es gibt so einige Hinweise und wohl auch Spitzel. Dort scheint niemand niemandem zu vertrauen, dazu kommt noch Missgunst. Wie man in einem anderen Blogg nachlesen kann. Die Mitarbeitenden dort schreiben schon seit Jahren in der Befragung das hin was die Unternehmung hören und lesen will. Die die das nicht wollen, machen gar nicht erst mit. Die Stimmung dort muss also auch verglichen mit der Zurich Insurance fürchterlich sein.
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Ich habe schon viele Outsourcings erlebt, aber noch nie eines wo es billiger würde. Normalerweise verliert man Kompetenz und die Qualität wird schlechter. Es gibt nichts besseres als eigene gute und motivierte Mitarbeite!
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Kann hier denn wirklich von Outsourcing die Rede sein?
Wer intelligent genug ist Bereich an Orte wie Polen zu relokalisieren weiss, dass er (sind wir ehrlich, kaum ne sie) damit nicht nur Prozesse und Produkte verschiebt… sondern, dass er ebenfalls Dinge los wird, die mühsamer sind als ein Opa der Facebook entdeckt:a) die lästige Schweizer Belegschaft, mit all ihren übertriebenen Erwartungen. Job Sicherheit, aber trotzdem weniger als 50std/Woche arbeiten, Arbeitnehmerrechte, Sexual Harassement soll angegangen werden, über 2 Wochen Ferien usw…
b) das Produkt selber erfährt auch meist eine gewinnsteigernde Transformation. z.B. ist fertig mit Schweizerdeutschem Kundensupport. Ja Herr Knäggi, Ihr Gegenüber spricht (gebrochen) Deutsch. Seien Sie lieber froh, dass er nicht ausschliesslich Englisch spricht – das kommt dann bei den nächsten Kostenreduziermassnahmen.Win/Win, und nicht wirklich Outsourcing, sondern eher Bereichsreformation. Zumindest betiteln das meine Business Ventures jeweils so. Branding, Bitsch.
Die CS fährt hier also auf jeden Fall den langfristig besseren Kurs. Und wie üblich, kassiert der Verantwortliche danach einen entsprechen fetten Bonus, hey man hat Kosten reduziert. Das Schöne an unserem Beluga-Etagen Horizontal-Schneeball System: Nach ein paar Jahren wird wieder eingesourced, man will „näher beim Kunden sein“ und „kürzere Entscheidungswege“ haben. Revolutionär! Hier ein fetter Bonus!
Rinse, Repeat.
„Wer vor Outsourcing zittert ist offenbar zu schlecht um als Outsourcer zu arbeiten.“ – Marcel Du Pont, Milliardär, Geschäftsumkrempler, People Person.
Auch Weisheiten aus der Boulevard Presse auf:
https://twitter.com/Marcel_Du_Pont
https://www.facebook.com/marcel.dupont.9849-
Ihr heutiger Kommentar passt nicht zu ihrem Stil, kommt zu verbissen rüber 🙁
Allergie? Sommergrippe? Steifer Nacken von der Klimaanlage? Von der PRB versetzt worden?
Armer MdP 🙁
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@Kuno Kleber: Waren die Beiträge/Kommentare von MDP denn schon mal gut und unterhaltsam? Für mich ein armes Wichtelmännchen oder wie Patent Ochsner in einem ihrer Lieder so schön singen „en Niemer im Nüt“.
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Klingklang futsch – Sesam leer – Geist wieder in Flasche
Die IT-Branche ist leider eine der labilsten Branchen, welche, wie ein Süchtiger, auf die nächste Droge wartet, welche gerade auf den Markt kommt. Sei es nun Outsourcing, „Fachkräfte“-Rekrutierung aus dem Ausland, Roboter, KI, Blockchain, Cloud, Prozessmanagement, RUP, Agile und und und. Jedem Gesundbeter wird sofort auf den Leim gekrochen –
koste es, was es wolle. Die Medien pushen das Ganze noch und wissen scheinbar ganz genau, welche Firma bereits im Hintertreffen ist. Doch endlich finden auch die blinden
Hühner ein Korn. Denn jetzt, wo das Geld nicht mehr wie Honig fliesst, haben die Manager Zeit, die wichtigen Zahlen aus der EXCEL-Flut richtig zu interpretieren. Es findet vielleicht eine Kehrtwende statt von maximalen Kosten bei marginalem Gewinn hin zu maximalem Gewinn bei vernünftigen Kosten. Ansonsten reicht der nächste Bonus mit Sicherheit nicht einmal mehr für ein Fahrrad. Mancher Lehrabgänger hat heute mehr Berufserfahrung als sehr viele sogenannte hochqualifizierte Vorgesetzte, welche keine Ahnung haben, wie man selber, günstig und mit wenig Aufwand, Arbeiten erledigen und gutes Geld dabei verdienen kann. Darum freut es mich besonders, wenn die ganz Grossen zur selben Einsicht kommen – Outsourcing lohnt sich nicht – , welche Betroffene schon vor vielen Jahren hatten – aber wer fragt schon einen Praktiker. -
Letztlich war es schon bei der Deindustrialisierung vor 25 Jahren so, daß bisher kein Job wieder zurückgekommen ist, trotz aller Anlaufverluste auch damals und ähnlicher Probleme.
Wer bei Investitionen in in China die Niedriglöhne von Anfang des Jahrtausends in der Kalkulation festgeschrieben hatte, sah sich mit jährlichen Lohnsteigerungen von 5% bis 10% und entsprechender Wechselwilligkeit der Arbeitnehmer konfrontiert:
Das wird bei der internationalen Arbeitsteilung im Dienstleistungssektor kaum anders sein.
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Was sollen die täglichen negativen Berichte über die beiden Grossbanken. Wir leben in einer kurzlebigen Zeit was Nachrichten betrifft. Morgen sind die Nachrichten von LH bereits vergessen und durch etwas Neues ersetzt. Einen Rat an LH. Es gibt sicher auch Positives über Banken zu Berichten. Packen Sie an. Es gibt noch viel zu tun.
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@luchs: Sie klingen wie einer dieser luftverbrauchenden ppt-slide-Produzenten, deren Versprechen den Wahrheitsgehalt eines Grimm-Märchens hat…
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Die Unternehmungsführung wird heute von den Compensation-Vorstellungen von GL und VR diktiert. Daraus werden Zielmessgrössen und Erfüllungswerte abgeleitet, damit die Einkommensvorstellungen von GL und VR „hands down“ erreicht werden. Und sollte das wider Erwarten nicht der Fall sein, dann werden die Messgrössen und ihre relative Gewichtung gewechselt und oder die Erfüllungswerte geändert. Da kann nicht viel schief gehen, auch wenn in diesem Kontext zum Teil hirnrissige strategische Fehler gemacht werden. Die wirken sich ja erst später aus, wenn die Superabzocker schon lange weitergezogen sind.
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Wenn Vieles im Ausland gemacht wird, dann ist es keine Schweizer Bank mehr und es sollte dann auch verboten sein (wie das bei vielen Produkten, z.B. Nahrungsmittel, heute schon ist) das Wort Swiss im Namen zu tragen. Das Swiss wird zur Irreführung der Kunden, wenn in Polen und Indien gearbeitet wird. Die Politik ist hier gefordert.
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die politik wurde schon lange durch vr-mandate gekauft. ganz legal…. leider…
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Die Grossbanken erinnern sich erst wieder an den Swiss-Steuerzahler, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht.
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Maxli: Noch mehr Verbote? Das führt zum totalitären Staat und bald sind wir so weit…..
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Die UBS macht einen Teilrückzug. So weit so gut. Und die CS?
Die CS ist lediglich „behind the curve“. Wenn es sie dann noch gibt in ein paar Jahren, wird auch die CS den teilweisen Rückzieher machen. Die zwei Grossen der CH-Bankenszene waren noch immer gleich, aber nie synchron.
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Was früher Stunden gedauert hat dauert aktuell beim billiganbieter oft Tage, Wochen und manchmal Monate.
Das aufgrund von Verträgen und Abmachungen bei denen relevante Punkte vertraglich nicht besprochen und somit nicht geregelt wurden. Dieser Misstand zählt nun der USB Mitarbeiter mit unproduktiver Zeit beim Warten auf eine Lösung.
Der verbliebene interne Support kann da meist nur hilflos zusehen und als guter Geist dem UBS Mitarbeiter zureden da Prozesse und Arbeitsanweisungen beim Outsourcing verloren gingen.
Das ist das Werk der gerühmten Manager die aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Qualififikation exorbitant bei Lohn- sowie Boni jedes Jahr absahnen absahnen.
Dann bin ich mal gespannt wie die guten Worte in Taten umgesetzt werden.-
Ich denke, das selbe kann man für Bankdienstleistungen generell sagen: was früher Stunden gedauert hat, dauert heute Wochen bis Monate. Ein CFO eines SMI-Konzerns hat mir letzthin erzählt, eine Kontoeröffnung für „seine“ Firma hätte bei einer Grossbank 4 Monate gedauert. – Hat man noch Fragen? Und dann wundert man sich, wenn das Wirtschaftswachstum mager ausfällt, wenn man bzw. die Industrie hier mit solchen Schnecken-Dienstleistern arbeiten muss.
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@Hans Räss.
Was ist das für ein CFO, der 4 Monate auf eine Kontoeröffnung wartet, sofern er alle erforderlichen Unterlagen eingereicht hat?!
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1000 pro tag? Der billigste (geht nach Band) kostet 940 o 960. 90% bekommen so 1460. dazu muss man aber sagen, dass die wenigsten echte Freelancer sind, sondern meist bei firmen wie accenture oder ibm angestellt sind, die auch nur normale löhne zahlen, die leute aber, wenn der Job getan ist, durch halb Europa schicken.
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Es gibt kaum noch echte Freelancer in der CS und UBS.
Im Java-Bereich ist er fast implodiert. Accenture, Cognizant und EPAM haben alles geholt.
Die höchsten Angebote sind aktuell auf 780 gestiegen. Vor nur zwei Wochen sah es düster aus.
Dazu kommt ein Aufschlag von 15-20% für den Provider, den ein Freelancer aber nicht sieht.
„Schön“ zu sehen, dass echte Freelancer zu den untersten 10% gehören.
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Das Outsourcing und Offshoring wird über kurz oder lang der Vergangenheit angehören spätestens dann, wenn die Lohn- und Verwaltungskosten in den angesprochenen Ländern rasant ansteigen werden, und das werden sie.
Andere Branchen weltweit mussten schon vor Jahren diese Erfahrungen machen (siehe Autobranche Japan, Korea etc.). -
Wir CH-ITler könnten teilweise bei den Lohnvorstellungen den Hals aber auch nicht voll genug kriegen, das ist durchaus auch ein Teil des Problems.
Es kann mit niemand erzählen, dass man jenseits von 130-150k CHF jährlich ein Problem mit den Lebenshaltungskosten hat, dann müssen die Kosten runter, nicht der Lohn rauf!-
Ich werde SOFORT einen IT-Job für Fr. 130-150 K anreten, falls mir einer einen solchen bietet! Besonders im Raum Zürich.
Ich werde dafür auch Staatsbürger von Papua-Neuguinea, falls es sein muss. Auch von Burkina Faso. Nur habe ich diese Beziehungen nicht.
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Outsourcing ist immer einen Pleiteerklärung des Managements, egal in welchen Geschäftsbereichen! Erst ist es optisch günstiger, aber explodierende Kosten im Betreiberland, unbrauchbare Leistung die durch Mehrfach-Ticketing plötzlich viel mehr kostet.
Seriöse Abklärungen werden in den allerseltesten Fällen vor einem Outsourcing gemacht. Leider bezahlen die Firmen dies meist etwas später sehr teuer.
Es kochen alle nur mit Wasser und brauchen Wasser zum Leben -
Das Outsourcen haben irgendwelche hohen Manager beschlossen. Der Rest hatte nichts zu sagen.
Ob sie es aus Überzeugung taten oder wie der eine CS-Manager zu Tata wechselte, ist unklar.
Vielleicht hätten die Polen und Inder den Job richtig erledigt. Aber dafür hätte man sorgen müssen. Diese Massnahmen hätte die Einsparnis aufgefressen.
Der indische IT-Markt war, bis vor Kurzem, derart am Boomen, dass die Leute häufig den Job wechselten. In Indien steigt das Gehalt starkt mit der Erfahrung. Darum bekommen einige schon im Mittelfeld 3000 $ pro Monat.
Ein gröbere Auswirkung hat das indische Kastensystem: gegenüber einem Auftraggeber, oder einem Kastenhöhergestellten, muss man stets Ja sagen, auch wenn man die Aufgabe nicht verstanden hat.
Polen wie Portugal (Siemens macht dort Arbeitszeugnisse) haben nicht Deutsch als Muttersprache. Das günstigte Kaff im Osten Deutschlands hätte man als Wahl noch verstanden.
Die Fluktuationen in Indien, ihre Arbeitskultur, die Mängel mit Polen, all das hätte bekannt sein müssen. Todsicher bekannt war der Aufheizeffekt beim gehaltsmässigen Aufwärmen der Hotspots. Das ist einfache Wirtschaftdynamik!
Aber eben: es war denen egal.
Ein substanzielles Insourcen in der Schweiz will ich bei der UBS noch sehen, bevor ich es glaube.
Auch finnews.ch berichtete, dass die UBS nur in UBS India internalisiert. Das war letzes Jahr sogar als grosse Trendwende verkauft worden!
Gemäss einem aktuellen Zeitungsartikel haben die Grossbanken, in den letzten 6 Jahren, 20% aller Arbeiter entlassen. Die ganze Branche kommt auf 10% im Schnitt. Die Neugeldzuflüsse sind eingebrochen.
Der Finanzplatz Schweiz ist weiter am Sinken. Das trifft wieder zuerst den Lieblingsprügelknaben der Manager: die IT.
Das Outsourcen brachte nur Leid und Kosten, und zerstörte Job-Biografien. Doch jetzt fängt die Titanik richtig an zu sinken.
Kürzlich gab es in Zürich wieder die Veranstaltung „Informatiktage“, um IT-Nachwuchs zu fördern. Nach dem Lehrabschluss treten diese Leute auf berufserfahrene Abgebaute in Konkurrenz. Es könnte sein, das nicht nur einer von denen zu Hause herumsitzen muss, sondern beide, weil es keine Jobs gibt! Eine verantwortungslose Rekrutierung wegen einem Irrglauben!
Wegen dem Brexit jubeln einige EU-Städte. Dort steigt die Job-Party. Nun könnten jetzt einige Schweizer die PFZ selber nutzen, um ihre Existenz zu retten. Wer hätte das gedacht?
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schweizer kunden zahlen schweizer preise. outsourcing geht gar nicht! und wenn, dann müssen die preise runter.
früher oder später verstehen es alle. der konsument sucht auch wege zur optimierung. -
Oha..
Ich nehme jetzt an das sich Sergio ein mega Bonus auszahlen wird für diese Erkenntnis 😉
Jeder der kein HSG oder irgend ein Uni Abschluss hat, hätte vor Jahren schon diese Erkenntnis gehabt. Ein Manager der nur von Theorie lebt, wird die Praxis nicht überleben. Das zeigen schon unsere hoch dekorierten GL’s VR’s usw.
Die sind so weit weg von der Realität das sie solche Fehlentscheidungen nicht oder nur zu spät erkennen. Aber die Erfahrung zeigt das sie jetzt wieder einen Teil insourcen damit sie es spätesten in 1 Jahr wieder outsourcen können. Wenn es nicht Polen oder Indien ist, dann wird es ev. Albanien oder Griechenland sein. Schon einige IT Buden führen das Outsourcing in Albanien und oder Griechenland aus.
Moral der Geschichte:
Sie denken etwas dazugelernt zu haben aber es zeigt sich immer wieder das es nicht so ist.Schiff weiterhin nicht auf Kurs, obwohl der Kapitän dies behauptet. Liebe Passagiere keine Panik die Reise wird trotzdem unterhaltsam sein 😀
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I think we are mixing up two issues here. CH externals and outsourcing. CH external hires should not be considered outsourcing and it is very apparent that it is a bad idea when the cost of externals are much higher than internals.
However, outsourcing a simple task and processing to a cheaper locations (such as India) with well governed process and procedures will only help the bottom line – especially when it is compare to the cost of hiring those 1500 CHF+ externals working in Zurich.
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Auch wenn du kein Deutsch beherrscht: Allein schon Indien in Verbindung mit „well governed processes and procedures“ zu bringen, entlarvt dich als Luftheuler.
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Tagessätze waren bei 2k für SAP-Tastendrücker, 1400-1600 für gute Leute und 1000-1200 für Studie-Quasler…
Und was niemand weiss, was die McK-Pinsler erhalten! (Zu viel ist zu ungenau.)
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Seit Blender Mühlemann sitzen die McKinsey-Pinsler in der CS und beraten! Aktie 2001 um CHF 90, heute um 0943, CHF 14.72. Die Pinsler sind nicht einmal ein Znünibrot wert und sie schreiben richtig, die Pinsler erhalten das Geld, im Gegensatz zu anderen die ihr Geld verdienen!
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McK, E&Y, etc. CHF 3500 – 5000 pro Tag oder noch mehr, teilweise plus Spesen (u.a. pauschal 10% – 15% des Honorars).
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Aha, die UBS hats (zu spät) gemerkt, dass das (Informatik-)Kapital in der CH sein muss – für mich leider zu spät.
Die UBS hat mich als internen Informatik-MA eben gerade wegen diesem „Irrglauben Outsourcing“ geschasst. Back to the roots-
Gemerkt hat man es solange, jetzt wurde es unerträglich.
Einmal war ein ukrainisches Entwickler-Team eines IT-Dienstleisters arg langsam. Am Ende wurde das Projekt gestoppt, weil alle ausser diesen Ukrainern fertig waren, nur diese nicht.
In dieser Zeit nervte ein Scrum-Evangelist die Verantwortlichen in Zürich mit „Don’t stress the team!“, als dieser mehr Produktivität forderte. Alles, was Scrum bot, wurde als Argument verwendet.
Mit dem Projektabbruch wurde auch der Scrum-Evangelist entlassen.
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Wünsche viel Erfolg auf der Stellensuche. Kopf hoch! Es gibt ein Leben nach der UBS.
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Ich habe schon viele Outsourcings erlebt, aber noch nie eines wo es billiger würde. Normalerweise verliert man Kompetenz und die…
Aha, die UBS hats (zu spät) gemerkt, dass das (Informatik-)Kapital in der CH sein muss - für mich leider zu…
Kann ich auch von der Zurich Insurance her nur bestätigen. Es geht nur noch ums outsourcen, koste es was es…