Letzten Freitag ging im Online-Banking der CS lange nichts mehr: Totalausfall des „Credit Suisse Direct“.
Der sogenannte „Major incident“, also „Grossvorfall“, führte zu Panik bei der Grossbank. Es kam zu Notmeetings, genannt „Incident calls“.
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In der Telefon-Leitung sassen alle verfügbaren Spezialisten und IT-Chefs. Und auch die grosse Kommandierende: Dagmar Kamber, verantwortlich für alle Abläufe und die IT in der CS Schweiz, hörte zu.
Das Problem war schnell gefunden. Sicherheitszertifikate waren ausgelaufen, etwas, das schon bei der Six Anfang Jahr zu einem Supergau geführt hatte.
So banal die Ursache, so schwer die Konsequenzen. Sicheres und stabiles Digital-Banking ist für jede Bank zentral.
Beim CS-Crash vom Freitag war gemäss einem Zeugen bereits um 11 Uhr fertig lustig. Nichts ging mehr um diese Zeit.
Die CS versucht, den Fall in kleine Dimensionen zu rücken.
„Das online banking war vergangenen Freitag Morgen kurzzeitig eingeschränkt verfügbar“, sagte gestern ein Sprecher. „Seit Freitag Mittag funktioniert alles wieder einwandfrei.“
Das klingt nach Courant normal. Möglicherweise war es aber zum grossen Knall gekommen. Laut einem CS-Insider sei das System während „4 bis 5 Stunden“ nicht gelaufen.
Der Unterbruch könnte sogar noch länger gedauert haben. Ein CS-Kunde berichtet jedenfalls von mehreren Anmeldeversuchen, mit einem letzten um 22.18 Uhr am Freitag Abend.
Das Resultat sei immer das gleiche gewesen: „Systemfehler. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.“ Wenn dies nichts nütze: „Hotline“ anrufen.
Der Crash ihres Online-Bankings ist für die CS aus mehreren Gründen gravierend: Er kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, deutet auf grundsätzliche IT-Probleme hin und verärgert die Kunden.
Das neue CS Online-Banking, das nur noch kurz „Direct“ heisst und das bisherige mit dem Namen „Direct Net“ abgelöst hat, ist seit Anfang Juli in Betrieb.
Von Beginn weg sorgte es für Probleme. Kunden ärgerten sich über Anmeldeversuche, die nicht klappten, und danach langem Warten in der Hotline-Schlaufe.
Dabei hätte die Neulancierung des Online-Bankings zum Aufbruch einer modernen CS Schweiz werden sollen.
“Die Plattform bietet unseren Privatkunden eine völlig neue Online-Banking-Benutzererfahrung“, schreibt die CS auf ihrer Internetseite.
Und fährt fort: „Sie können Ihre eigene Startseite einrichten und sich so auf das konzentrieren, was für Sie am wichtigsten ist.“
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Das Projekt eines zeitgemässen E-Bankings genoss höchste Aufmerksamkeit in der Bank. Umso wichtiger wäre ein reibungsloser Start gewesen.
Stattdessen häuften sich die Probleme. Neben den Anmelde-Problemen für die Kunden kam es vor kurzem zu einem gefährlichen Kapazitätsengpass.
Der Grund war, dass die Spezialisten eines der beiden Rechenzentren – sie stehen im Zürcher CS-Zentrum Üetlihof sowie in Horgen am linken Zürichseeufer – temporär abstellen mussten.
Das führte zu einer Extrem-Belastung des weiterhin aktiven Rechenzentrums. In der Folge wurde das System langsam.
Gerade für Profikunden wie externe Vermögensverwalter oder Pensionskassen wird eine solche Lage schnell zum Ärgernis.
Sie führen online Hunderte von Zahlungen aufs Mal aus. Wenn dann alles nur noch stockend vorankommt, steigen die Zweifel an der Zuverlässigkeit.
Die Probleme mit der Vorzeige-Applikation „Credit Suisse Direct“ werfen die Frage auf, ob der grosse Umbau der Bank hin zu einem digitalen Powerhaus gelingt.
Es war CS-Präsident Urs Rohner, der vor 2 Jahren die Digitalisierung hervorhob. Rohner erklärte das Projekt „Digital Private Banking“, kurz DPB, zur Chefsache.
„Bereits seit 2011 beschäftige ich mich mit Digitalisierung und habe das Thema mit dem Verwaltungsrat auf strategischer Ebene eingebracht“, sagte Rohner in einer CS-Publikation.
„Damals schon waren einige unserer Konkurrenten auf diesem Gebiet zunehmend aktiv. Umso wichtiger war es, dass wir uns mit digitaler Innovation strategisch auseinandersetzten und die notwendigen Ressourcen aufbauten.“
In der Folge lancierte die CS unzählige Initiativen rund um Informatik und die grosse Digitalisierung. Kosten wurden keine gescheut. Allein ein von Rohner ins Leben gerufenes „FutureLab“ wurde gross und grösser.
„Heute zählt es mehrere hundert Mitarbeitende weltweit und hat beeindruckende Initiativen entwickelt sowie unsere digitale Expertise konsolidiert“, sagte Rohner in dem Interview vor 2 Jahren.
Im Zentrum standen von Beginn weg das neue Online-Banking sowie im Nachgang dazu eine private CS-Cloud für alle Server, also die Tausenden von Computern.
Rohner begründete den Fokus aufs Online-Banking im Frühling 2015 wie folgt: „Digitalisierung weitet den Umfang, die Geschwindigkeit und die Gesamtpalette unserer Produkte und Dienstleistungen aus.
„Mithilfe der Lösungen des DPB können wir unser Geschäft kosteneffektiver gestalten und unseren Kunden Möglichkeiten für mobiles und benutzerfreundliches Banking bereitstellen wie nie zuvor.“
Das Ziel war also ein zweifaches: besseres Angebot bei tieferen Kosten. Bisher wurde es verfehlt. Die Ausfälle häufen sich im Online-Banking, und die Aufwände steigen.
„General and administrative expenses of CHF 213 million increased 5%, primarily reflecting higher professional services fees and continued investments in digitalization projects and in regulatory and compliance functions“, vermeldete die CS Schweiz im jüngsten Quartalsbericht.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jetzt habe ich von Herrn Hässig noch was gelernt… es gibt eine Steigerungsform von GAU (grösster anzunehmender Unfall)… den Supergau, also den „Super grösster anzunehmender Unfall“
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kein Wunder; immer mehr ausgelagert, British Airways welche DREI Tage kaum fliegen konnte dank indischer IT, laesst gruessen!
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Nette LinkedIn Summary….mal eben das Zwischenzeugnis kopiert.
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Bin fast mit allen Kommentaren einverstanden.
Der Ursli R und alle Juristen im IT Bereich haben überhaupt jeine Ahnung um was es geht. Juristen halt. CS….noch mehr davon nach oben hieven. -
CS bashing ist verdient und abgelaufene Zertifikate sind peinlich. Aber ob ich mein e-banking heute oder morgen mache ist ziemlich egal. Immer noch besser als damals die Schalteröffnungszeiten der PTT.
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Heute heisst die Organisation „Die Post“, aber die Schalteröffungszeiten sind noch weitgehend identisch wie vor 20 Jahren. Ziemlich an den Bedürfnissen der arbeitstätigen Bevölkerung vorbei…
Die Formel ist einfach: Kein Markt, kein Wettbewerb, keine Anpassung, kein Fortschritt!
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„Bereits seit 2011 beschäftige ich mich mit Digitalisierung und habe das Thema mit dem Verwaltungsrat auf strategischer Ebene eingebracht“, …
Hahaha! Das ist der Oberburner. war ja komplett neu das Thema Internet in 2011. Dies lässt dann doch eher tief blicken.
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Mein Opa sagte immer, Frau am Steuer, das wird teuer.
Irgendwie habe das Gefühl für die CS Spitzenfrau und die
CS-IT, gilt was Opa damals meinte.Es wird teuer mit CS-Direct wenn HCL nicht mehr spottbillig ist!
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Die Welt wird immer elektronischer – habt ihr es schon gemerkt? Die Fehler werden häufiger und grösser – auch schon festgestellt? Und wir lamentieren, wenn mal etwas schief geht.
Wer damit nicht leben kann, sollte sich besser veganerweise auf eine Alp zurückziehen und Tauschhandel betreiben…
Und an die Adresse des Knilchs, der versucht Inder gegen Schweizer auszuspielen: Als ob das das Problem wäre! Ich kenne geniale Inder und ebenso grotten-dümmliche Schweizer
Kurz: Wir zahlen einen Preis für die ganze Digitalisierung – und wer es nicht aushält: Vielleicht hat die Post noch die gelben Quittungsbüchlein von früher und eine alte Hollerith-Maschine im Keller. Gings damals reibungsloser?-
Das sagte Einstein schon:
Technischer Fortschritt ist wie eine Axt in den Händen eines pathologischen Kriminellen.Meistens bereichern sich diese Typen an dem Glauben der Naiven.
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In Singapur wird z.Z. ein neuer Chef für die Stadtreinigung gesucht; es müssen ja alle Zigarettenstummel und Kaugummiresten auf den Strassen entfernt werden. Man könnte sich da bewerben..
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Wo ist hier das Problem? 5 Stunden kein e-Banking, was solls, es gibt wohl schlimmeres auf dieser Welt. Bei der Analyse kommt man nicht als erstes auf ein abgelaufenes Zertifikat. Ist mir auch schon passiert. Aber Ihr Stänkerer,Besserwisser, Dummschwätzer und Neider lasst die Kirche mal im Dorf und macht es erst einmal besser. Hat einer von Euch einen Franken verloren mit diesem Ausfall?
@LisaLocher: Sie würden sicher Trump wählen. Ihr Kommentar einfach nur deplaziert.-
ExDirectNetEngineer verstehe nicht wieso du so emotional wirst?
– Es ist nun mal so das in die CS mehr Inder hat als Schweizer.
– Es ist nun mal so das diese immer JA sager sind.
– Es ist nun mal so das diese die Qualitätsmerkmale die hier (Schweiz) Standard sind nicht kennen oder nicht einhalten können.
– Es ist nun mal so das leere Versprechungen gemacht werden und nicht eingehalten werden können.
– Das soll nicht bedeuten das sie schlechte Menschen sind oder das wir sie irgendwie negativ bewerten möchten.Es geht nur darum die eigene Meinung zu äussern und ja wer arbeitet macht Fehler. Aber gewisse Fehler sind peinlich und können nicht einfach so unbemerkt bleiben. Wir sprechen von einer Firma die die internen MA (Steuerzahler) auf die Strasse setzt. Klar die Inder haben dafür keine Schuld, wir sind aber nun mal Menschen und haben Emotionen.
CS ist auf Kurs… wo immer der Kurs sein mag… 😉
Kapitän … Kapitän immer vollgas voraus !!! -
Es ist nun mal so in der Schweiz, dass…
(Komma und s bemerkt?) -
@Flyer: Ich habe mehr wie 10 Jahre in der CS gearbeitet und glaube mir es gibt genau gleich viele Ja Sager wie Inder. Egal in welcher Firma ich gearbeitet habe, es war immer das gleiche.
Welche Firma macht es nicht das Outsourcen, Offshoren oder Nearshoren sowie es schön in Neudeutsch heisst. Selbst der Bund lässt ja im Ausland produzieren.
Meine letzte Chefin war Schweizerin und Sie hat einen gewissen Teil der Belegschaft Outsourced.
Ist es nicht so das hier einfach die Politik versagt? Ach ja, die Damen und Herren National- und Ständeräte sind doch in diesen Verwaltungsräten.
Es ist falsch den Indern die Schuld zu geben, wer hat die Engländer Amis, Deutschen den geholt? Seit die Angelsachsen in den Konzernen das sagen haben, gilt nur eine Maxime und die ist „Geld ist unsere Religion.“ -
Klar gibt es Schlimmeres.
Aber die Gebühren sind nicht klein und einen halben Tag ohne Log-in kann für Leute die Wertschriften handeln wollen durchaus zu einem Verlust führen.
Wenn Sie Wahlen ansprechen, hätten Sie HRC gewählt oder sich enthalten?
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Peter Keller: für das Online Banking zahlen Sie keinen Rappen Gebühren. Das ist eine der vielen Dienstleistungen, welche Ihnen die Bank gratis und franko zur Verfügung stellt. Bei jedem Reisebüro zahlen Sie ohne mit der Wimper zu zucken für die Zusammenstellung Ihrer Reise (was heutzutage mit 2-3 Klicks erledigt werden kann), die Anwälte stellen Ihnen jedes E-Mail mit einem horrenden Stundenansatz in Rechnung, die Handwerker verrechnen Ihnen gar die Pausen und den Weg – aber ja wir Banker sind die Abzocker *ironieoff
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Sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, dass Sie auch Grundgebühren bezahlen?
Und das diese unter Anderem das Onlinebanking finanzieren.
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@wat wer bist du denn
Hahaha, keinen Rappen Gebühren? Klar!
Auch der Eintritt in die Filiale ist gratis! Nicht nur die Banken sind extrem grosszügig; z.B. kostet der Motor meines Autos auch nichts. Den hab‘ ich gratis zum Auto dazubekommen. -
An: „Wat Wer bist Du denn“
Ihr Kommentar fasst das Grundproblem der der Schweizer Banken zusammen. Ihre Mitarbeiter haben keine Ahnung wie eine Firma funktioniert. Ja was glauben sie denn, woher das Geld für die IT Kosten herkommt? Natürlich von den völlig überhöhten Gebühren, die eigentlich als Privatkunde der nicht aktiv beraten wird nur freiwillig zahlt, wen er:
A) Keine Ahnung hat, dass es auch Alternativen gibt
oder
B) In Geiselhaft ist, weil er etwas zu verbergen hat
oder
C) Freude daran hat mit den überhöhten Gebühren die wirklich reichen mit Beratungsmandat zu subventionieren.Übrigens auch kleine Banken haben heute ein teilweise besseres Online Banking als die CS
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Na ja, Trump ist alleweil mal besser als die ……?????Clinton! Oder wollen sie tatsächlich Krieg?
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😂🤣😂. Absolutely Stümperhaft… ehrlich! Wir schreiben Das Jahr 2017, oder? Das ist wirklich unglaublich.
Entscheidungsträger haben einmal mehr versagt bei der CS… Planung/Umsetzung/Stress-Tests /Qualitycontrol/Contingency – leider wiederholt versagt bei der Cs… -
Die CS Mannschaft fokussiert in erster Linie auf interne Sitzungen, Town Halls, Management by Objective und einem adretten Auftritt… Wenn es knallt steigt man in den Düsenjäger und fliegt zum Kunden… der liegt da Irgendwo hinter dem Horizont.
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Wer vertraut den heute noch den Banken?
Jeder mit Verstand hält kein Giralgeld bei einer Bank mehr.
Diejenigen welche noch „drin“ sind werden eines Tages ganz arg aus dem Tiefschlaf gerissen.
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Genau, lieber alles unter der Matratze verstecken… 😂😂
Manchmal fragt man sich echt, was sich gewisse Leute überlegen… -
Peter Keller
Dann erzähl mal wo Du Dein Geld sicherer als bei einer Schweizer Bank aufbewahrst. Bin sehr gespannt!
Ich geniesse meinen Schlaf, da ich mein Geld einer kerngesunden Regionalbank anvertraut habe.
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haben sie schon mal versucht, steuern bar zu bezahlen?
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Liebe Herren,
man kann das Geld auch investieren anstatt es als Giralgeld zu halten.
Da braucht es keine Matratze und Regionalbank.
Das Thema geht noch weiter. Der Einlagensicherungsfonds ist ein Witz (reicht nicht einmal für die CS Kunden).
Aber etwas genauer informieren müssen Sie sich schon selbst. Vater Staat oder Onkel Keller kann nicht immer helfen.
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Kein Wunder. Die indischen Kollegen bekommen das sicherlich hin. Good luck! Und das ist erst der Anfang. Zudem weiss jeder, dass die IT aus dem letzten Loch pfeift.
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E-Banking hat halt Anlaufprobleme, warum soll es der CS besser gelingen, als der Konkurrenz aus Deutschland oder Nord-Europa, als diese vor zwanzig Jahren gestartet sind.
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Einfach bescheiden.
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Auslaufende Zertifikate sind ein Klassiker in der CS. Kommt seit Jahren regelmässig vor. Das ganze richtig zu managen wäre relativ leicht, da bei der CS IT im Management sich das Informatikwissen auf Power Point beschränkt, ist es allerdings eine unlösbare Aufgabe.
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Hauptsache, die Inder vergessen nicht, das Sicherheitszertifikat von Urs‘ weisser Weste rechtzeitig zu verlängern. Wieder mal typisch CS: Man träumt unentwegt von digitalen Luftschlössern, hat aber nicht einmal die Basisprodukte im Griff. Lachhaft Herr Rohner!
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Was für die Kunden und die Presse ein „Veloständerproblem“ war, wie es immer mal wieder, vor allem bei jüngeren Applikationen, vorkommen kann, bestreitet der sich in einer gewaltigen Abwärtsspirale bewegende Lukas Hässig, damit seinen „Beitrag des Tages“. Nur noch beschämend, äusserst peinlich und Mitleid erheischend!
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der CS PR Büttel und verzog sich wieder unter seinen Stein.
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Ich entnehme Ihrem Kommentar eine peinliche Betroffenheit. Der CS Kultur und deren abwesender Führung (primär dafür besorgt, die eigenen Vorteile zu befeuern – traurig!) ist damit leider nicht geholfen. Mir tun die vielen engagierten Mitarbeitenden mit Salären klar unter CHF 100’000 leid.
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..wenn man laufend die erfahrenen alten Füchse entsorgt und eine Camp-Stimmung im Haus erzeugt, dann kann irgend ein kleines Rädchen die Verlängerung eines Zertifikates vergessen, und schon steht der Laden still. Mangelnde Kontinuität und Konsistenz der Teams, Koordinationsfehler, Demotivation…
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Beim Digitalisieren von Prozessen muss eben alles berücksichtigt und getrackt werden – eben auch das Bewirtschaften von Sicherheitszertifikaten.
Digitalisieren von Prozessen bedeutet nicht, nur Kosten einzusparen. Es bedeutet primär auch, dass eine Verlagerung des Scopes eines Bankinstituts stattfindet. Die Bankgeschäfte bleiben immer noch dieselben, werden aber ausschliesslich durch Computer und durch die Kunden selbständig erledigt. Somit lassen sich große Beträge an Personalkosten einsparen. Nur – der Informatikaufwand wird sich bei einer Digitalisierung auch massiv vergrössern – wenn nicht, birgt das neue Prozess- und Operationmodell entsprechende Risiken. Risiken, vor denen jedem Geschäftsleitungsmitglied es schauern sollte, diese in Kauf zu nehmen, nur um Kosten einzusparen.
Die CS hat sicherlich mit ihrem Majorcall Einiges abgekommen und wird nun Taskforce-mäßig alle ihre IT-Prozesse überprüfen. Schade, dass es immer so einen heftigen Zwischenfall benötigt, damit man wieder realisiert, dass es um Bankgeschäfte und um Kunden geht, die bei einem Zwischenfall davon betroffen sind.-
Die Prozesse sind sicher nicht das Problem. Das Problem sind Manager die von nix und nochmals nix eine Ahnung haben. Dafür ist der Bonus wichtiger.
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Leider sind es immer mehr Chefs die sich mit Wörter wie Digitalisierung, DevOps und all die IT Mode Wörter herumschlagen.
Oft haben Sie aber nur davon gehört aber nie davon gelesen geschweige etwas damit zu tun gehabt oder verstanden.
Alle wollen dabei sein beim Digitalisierungs Hype aber nur wenige wissen was dies bedeutet. Nur wenige verstehen die Vor und Nachteile davon. Genau bei solchen Issues sind die Manager am Confcall dabei, verstehen davon aber leider nicht 1% was dort kommuniziert wird.
Die Erfahrung zeigt das bei solch ein Projekten die internen MA nicht eingesetzt werden, dafür viele externe die wirklich viel kosten. Die internen kennen die Systeme und sehen die Risiken, die externen sind die JA Sager.
Wieder ist es ein Zertifikat Problem gewesen, dies ist in meinen Augen ziemlich peinlich. Das eine Firma wie die CS niemand dafür hat zuständig ist??? Dies auf ein System der als Visitenkarte einer Bank (Firma) betrachtet werden muss. Ist schon peinlich!!!
Die Digitalisierung wird weiter vorangetrieben mit all die Vor und Nachteile die es mit sich bringt. Leider bin ich ziemlich sicher das wir Menschen (Konsumenten) nicht oder noch nicht dafür bereit sind im Bereich Technologie wie auch unser Konsumverhalten.-
Gut, das Problem ist tendentiell dies:
Hochrangige Managers, oft Juristen oder HSG Absolventen, haben nicht nur wenig Schimmer von der Technik, sondern auh keinerlei Affinität dazu. (Dass sie Informatik-Details in teilweise unverständlichem Fachjargon nicht verstehen, ist durchaus nachvollziehbar.)
Dies ist auch den Marketing und Sales Leuten der Beratugs- und Software-Branche bekannt. Also geht man hin, und erzählt dem Top-Level Management – natürlich ohne Beisein von IT Fachpersonen – folgendes:
„Wenn Ihre Firma nicht in e-Business / Big Data / Artificial Intelligence / Blockchain / Digital Transformation / DevOps / Workplace 4.0 (pick your favourite) investiert, dann besteht die reale Gefahr, dass Ihre Firma bald kein Geschäft mehr machen wird.“
Man nennt dies auch Säen von Fear, Uncertainty, and Doubt (kurz FUD).
Ergo wird investiert. Und dabei ist meist auch der Chief Information Officer happy, selbst wenn er das Marketing Gedöns durchschaut, denn so wird sein Laden und damit er selber wichtiger …
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@flyer:
Ich bin irgendwie nicht bereit für Ihr wirklich grauenhaftes Deutsch…
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Wie die Beispiele von Postfinance, SIX und CS zeigen, häufen sich Vorfälle mit der IT! Nicht nur aufgrund der deutlich gestiegenen Komplexität (…oder internen Versäumnissen), sondern auch wegen den zunehmenden kriminellen Angriffen auf diese Plattformen. Es dürfte für alle Owner von IT-Systemen zunehmend eine Herausforderung darstellen, diese aktuell, sicher und immer verfügbar zu halten. Wir als User müssen uns wohl damit abfinden, dass „temporäre Ausfälle“ zunehmen …und ein gewisses Verständnis dafür entwickeln.
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Ja,ja, die Inder beherschen die CS-IT….. und die Schweiz, durch solche ausfälle können sie neues Geld generieren. Wenn die CS aussteigen möchte wird der Stecker gezogen…… Nur wer heute ein ausgebautes, sichere IT-Umgebung entwickeln kann, wird überleben, natürlich mit den richtigen Produkten.
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🤣🤣🤣🤣
Als ob auslaufende Digitalzertifikate ein Problem in der Grössenordnung einer Mondfahrt wären!
Aber was erwartet man von einer (Dis-) Organisation, bei der
– die obersten 10 eines Projekts in Dauermeetings sind
– 100 Leute zu HCL transferieren
– ständig die Tagesraten für Contractors drücken, bis es unrentabel wird
– die Applikation für Stellenbewerbung schneckenlangsam istDie US-Marine wird wahrscheinlich den Kommandaten der 7. Flotte entlassen, weil alle 3 Schiffsunfälle des Jahres die 7. Flotte betreffen.
In der CS oder UBS würde er noch einen Bonus bekommen.
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Wen wunderts? Die bemerkenswert digitalbefreite Teppichetage ist Teil des Problems – und nicht Teil der Lösung. Da nützt auch kein FutureLab, alles nur Marketing-Blabla.
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@Transformator. Perfekter Kommentar. Die „Teppichetage“ IST das Problem und dann die CTOs, die ihre Gärtchen schützen wollen und ihren CEOs nicht die ganze Wahrheit sagen, denn es könnte ja sein, dass die Systeme komplett umgestellt werden müssten und einige Mitarbeiter dann gehen müssen. CEOs merken auch nicht, wenn CTOs ihren Freunden von externen CyberSec Firmen Aufträge verschaffen, obwohl unsere CyberSec Firmen die wirklich bösen Angreifer nicht abhalten können. Es geht um viel Geld das verschwendet wird ohne, dass die Sicherheit verbessert wird.
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Es ist wirklich kaum zu glauben, dass es Konzerne wie die CS oder die SIX nicht schaffen, in der IT eine Liste mit Sicherheitszertifikaten und Ablaufdaten zu führen und dafür eine verantwortliche Person zu definieren.
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Ja. Das Schweizer Militär kann das besser. Und das sollte man schon nicht unterbieten.
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Die gleiche Frage stelle ich auch schon seit Jahren. Was ist daran so kompliziert? Die gleichen Probleme hatte vor kurzer Zeit auch ein grösserer Caterer im Raum ZH.
Und wie hat die IP Berichterstattung begonnen? Mit einer Lektion Englisch: „Major incident“, also „Grossvorfall“, und Notmeetings, genannt „Incident calls“. Und um den Spannungsbogen noch etwas mehr zu erhöhen „Supergau“, was es bekanntlich ja nicht gibt. Und dann „Das Problem war schnell gefunden, Sicherheitszertifikate abgelaufen“. Ist sehr ärgerlich und unverständlich. Aber mit diesem Einstieg konnte IP wieder einmal auf die Weltuntergangsszenarien hinweisen. Uhhhhhh…. -
Wenn die für den Zertifikat-Wechsel verantwortlichen Personen eingespart oder ausgelagert werden, ist das Ganze nicht verwunderlich. Die Sparwellen der CS suchen ihre IT mind. seit 5 Jahren periodisch immer wieder heim. Irgendwann kommt es dann eben zum GAU. Die CS hat, wie viele andere Banken, noch nicht begriffen, dass Banken eigentlich lediglich IT-Firmen mit einer Banklizenz sind.
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Ich bin absolut einverstanden mit der Ansicht das so etwas nicht passieren darf. Was die Lösungsverschläge betrifft muss ich allerdings widersrpechen. Eine Liste zu führen und Menschen mit der Aufgabe der Erneuerung zu betreuen ist falsch, das machen wir heute schon und es funktioniert nicht.
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Wahrscheinlich laufen noch irgendwo unverzichtbare Programme auf Großrechnern der 80er und 90er Jahre.
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Die NASA verwendete vor 50 Jahren Computer zum managen einer Bill of Materials.
Offenbar machen es Leute aus, und nicht der Stand der Technik.
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Aber sicher: Die manuelle Zeiterfassung für Stundenlöhner läuft noch auf so einem Dinosaurier – Nostalgie pur. Vor allem, wenn man aufgefordert wird, die Funktionstasten F13 bis F24 zu drücken. …
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@ Steampunker: Seltsamerweise sind es genau diese Dinosaurier und ihre Organe, die auch nach 40 Jahren noch problemlos funktionieren und eine Grossbank am Laufen halten. Das ganze moderne Zeug muss sich erst einmal die Zuverlässigkeit erarbeiten, die ein Mainframe heutzutage hat. Natürlich ist es nicht besonders sexy, wenn man noch selber programmieren muss, statt sich aus Methoden-Bibliotheken ein neues System zusammen zu klicken. Aber es ist nun einmal so: ausserhalb vom Mainframe ist alles unzuverlässiger Schrott.
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@Kuhtreiber:
Sie schreiben:
„Ausserhalb vom Mainframe ist alles unzuverlässiger Schrott“.Damit qualifizieren Sie sich selber. Oder besser, Sie disqualifizieren Sie sich selber.
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Deinen IT-Inder heute schon ausgepeitscht?
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Outsourcen! Nach Indien, Elfenbeinküste oder gleich nach Nordkorea🇰🇵, wo dank ukrainischer Infrastrukturen Unmögliches möglich wird . IT Schweiz hat Zero Reiz. „Rohner’s Prognosen gehen in die (Unter-) Hosen!“
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…in die Unterhosen, aber die weisse Weste bleibt. Oben hui
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weisse! Unterhosen
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“Die Plattform bietet unseren Privatkunden eine völlig neue Online-Banking-Benutzererfahrung“, da hat die CS Wort gehalten!
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Die Dagmar ist gelernte Juristin!
Was soll das an dieser Position?
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na und?
Studiert und promoviert ist man versiert und beherrscht egal welches Fachgebiet. Speziell in der Finanzwelt sind Titeli und irgendwelche MBA Abschlüsse etc. wichtiger als das effektive Können. Kein Allgemein-Mediziner kann ohne Facharztausbildung in einem Fachgebiet praxiszieren.
à propos MBA; meinen sie eine Schule lässt einen Kandidaten durchrasseln der CHF 60’000.00 oder mehr dafür abgedrückt hat und die Bank im Hintergrund diese Bildungsstätte noch sponsert?
Schule und speziell Weiterbildung sind heute mehr denn je Big Business womit sich sehr gutes Geld verdienen lässt indem man u.a. ü50ziger weismachen will Weiterbildung erhalten ihnen den Job was natürlich nicht oder wenn nur begrenzt stimmt.
Mit solch vielen klugen Köpfen in all unseren CH-Unternehmen müsste eigentlich „Erfolg“ vorprogrammiert sein. Nur CS wie UBS und andere werden mit Rechtsfällen überhäuft und stehen und standen kurz vor dem Abgrund. Früher war das nie so.
Sorry liebe Eliten das ist leider die volle Wahrheit.
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Man stelle sich mal vor, ein ausgebildeter Informatiker ohne Legal-Erfahrung würde eine Rechtsabteilung übernehmen…
Schuster bleib bei Deinen Leisten !
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@Gonzo der Grosse:
Im Zusammenhang mit Ihren Kommentaren zu MBAs, die ich voll teile, empfehle ich auch die folgende Lektüre:
Managers Not MBAs: A Hard Look at the Soft Practice of Managing and Management Development
von Henry MintzbergMintzberg ist übrigens Professor an der Faculty of Management der renommierten McGill University in Montreal.
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@Der kleine Informatiker
Ein Informatiker als Leiter der Rechtsabteilung wäre ein spannender Ansatz. Vermutlich käme er mit dem gesunden Menschenverstand ziemlich weit…
Zudem dürfte im Recht/Compliance nach Abschluss der Digitalisierung der Finanzprozesse die nächste Digitalisierungs- und Automatisierungswelle starten. Die ganzen Gesetzesbücher in eine App rein und kleinere Rechtsfälle würden nicht mehr mit Rechtsanwalt vor dem Richter landen sondern werden kostengünstig mit einer App geklärt.
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🤣🤣🤣🤣 Als ob auslaufende Digitalzertifikate ein Problem in der Grössenordnung einer Mondfahrt wären! Aber was erwartet man von einer (Dis-)…
Die Dagmar ist gelernte Juristin! Was soll das an dieser Position?
“Die Plattform bietet unseren Privatkunden eine völlig neue Online-Banking-Benutzererfahrung“, da hat die CS Wort gehalten!