Ein Kundenberater der Credit Suisse will nach bald 10 Jahren bei der Bank und sehr guten Noten intern wechseln. Das wird zum Hürdenlauf mit der neuen Bewerbungs-Technologie.
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Diese sei benutzerunfreundlich, die Daten würden zu wenig geschützt, und die Antworten der Personalleute fielen standardisiert aus.
Zuletzt müsse man gar eine Geheim-App auf dem eigenen Handy installieren.
So die Einschätzung des Betroffenen. Seine Erfahrungen passen zu Artikeln in den Medien. „Bewerber müssen jetzt dem Video-Roboter antworten“, titelte kürzlich 20 Minuten.
Das Verfahren sei in den Augen von Betroffenen „peinlich und unangenehm“, hielt die Zeitung fest. Dort ging es um die UBS.
Bei der CS berichtet der Berater, der intern wechseln wollte und sich auf eine ausgeschriebene Stelle in der Risiko-Überwachung beworben hatte, von konkreten Unzulänglichkeiten.
Störend sei, dass sämtliche Bewerbungen gezeigt würden. Sprich: Wer sich auf mehrere Stellen bei der Grossbank bewirbt, dessen Bemühungen würden intern offengelegt.
Die ganze Bank wüsste dann, dass man auf Jobsuche sei – und zwar gleich mehrfach.
Der Grund sei möglicherweise nicht, weil es diesbezüglich zu wenig Geheimhaltung gebe. Sondern weil die Technologie der CS rund um automatisierte Job-Bewerbungen nicht gut genug sei.
Die Angaben kämen zwar auf glatter Computer-Oberfläche daher. Doch darunter würde es an Elementarem fehlen, meint die Auskunftsperson.
Laut CS habe jeder Kandidat „nur auf seine eigene Bewerbung Zugriff, und für den Linienvorgesetzten sind ebenfalls nur diejenigen Bewerbungen ersichtlich, welche für die Position zur Verfügung gestellt“ würden.
Laut dem Kritiker gleiche die interne Online-Bewerbung einer schweisstreibenden Bergtour. Sei der erste Schritt getan, würde man als Bewerber ein Email von der Personalabteilung erhalten.
Dieses sei standardisiert und würde in der Anrede nicht einmal zwischen Herr und Frau unterscheiden.
Auch gebe es keinen genauen Absender des zuständigen HR-Mitarbeiters. Man wisse somit nicht genau, von welcher Abteilung das Mail komme.
Rückfragen? Schwierig.
Gemäss CS sei die Stellenbezeichnung des Absenders in der Mail-Antwort „klar ersichtlich, und die Ansprechperson wird im Jobprofil genannt“.
Schliesslich würde man zum „digitalen Interview“ eingeladen. Dort tauche dann das grösste Fragezeichen auf.
Laut der Quelle verlangt die Bank nämlich, dass jeder Bewerber eine Mobil-App der CS auf sein Handy herunterlade.
Informationen, was diese App genau für Aufgaben erledigen und wie der Schutz der persönlichen Daten des Stellenbewerbers sichergestellt würden, gäbe es keine, sagt der Gesprächspartner.
Dem hält die CS entgegen, dass die Job-Kandidaten das Job-Interview „auch direkt auf einer Internetseite von Credit Suisse absolvieren“ könnten.
Zudem seien die Bedingungen offen und klar. „Jeder Bewerber akzeptiert vor dem elektronischen Jobinterview die Terms and Conditions. Die Personaldaten können auf Wunsch des Kandidaten gelöscht werden.“
In der Story im „20 Minuten“ ist in diesem Zusammenhang von peinlichen Job-Interviews die Rede; und zwar peinlich sowohl für die Bewerber als auch für jene Leute, welche sich die Filme anschauen müssten.
Der ganze Job-Prozess mit den elektronischen Bewerbungen bis hin zu den Videos sei fragwürdig für eine Bank, die sich Innovation und Digitalisierung auf die Fahnen geschrieben habe, meint die Quelle.
Die Credit Suisse will ihre gesamte Computer-Infrastruktur erneuern. Dazu passt, dass viele hohe Kaderleute in ihren LinkedIn-Profilen ihre Technologie-Fähigkeiten hervorheben.
„Innovator“, „Game changer“, „True change agent“, „Passionate innovator“. Die Selbstvermarktung kontrastiert mit den holprigen Computer-Bewerbungen.
Eigenanspruch und bittere Realität, könnte das Motto rund um die CS-Informatik und -Innovation lauten.
In der NZZ machte kürzlich der IT-Schweiz-Chef der Grossbank Werbung für „200 Automatisierungsprojekte zur Effizienzsteigerung“.
Viel bleibt zu tun.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Habe mich vor zwei Jahren bei der CS beworben. Der ganze Prozess hat 7 Wochen in Anspruch genommen. Als mir die Stelle angeboten wurde, bat man mich innerhalb von 24 Stunden um eine Antwort. Fand ich einfach nur frech und habe meiner Meinung kundgetan. Seit dem bin ich wohl auf einer CS HR Blackliste.
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Armer TT, soviele Ohrfeigen wie man im CS Management täglich für Blödheiten austeilen müsste kann man gar nicht!
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Komisch wieso habe ich dasselbe gedacht? Die haben einfach den Faktor Mensch aus den Augen verloren, der scheint bei allen Ueberlegungen keine Rolle mehr zu spielen.
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Da die CS niemand übernehmen will erübrigt sich eigentlich eine Bewerbung bei dieser Bank. Die CS ist jetzt am runterfahren. Verloren mit einem zu kleinen Heimmarkt um gross zu sein und selber zu klein, um im grossen Weltmarkt mitzureden. Pick up the pieces.
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Kann es sein, dass man gar nicht so viele Bewerbungen will?
Und sollte es nicht auch ein Zeichen für Arbeitnehmer sein sich aus solchen Firmen zurückzuziehen?
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Habe mich vor x Jahren mal bei der CS beworben. Das Ganze war eine Qual, nannte sich „strukturiertes Interview“. Nicht nur das einseitige „Gespräch“ mit einem Computer (…) empfand ich als eine einzige Katastrophe. Fühlte mich total unwohl, war über die Absage zwei Wochen später (so lange brauchte der Computer) schon fast erleichtert. Leider hat mir das vorher niemand gesagt. Sonst hätte ich auf die Bewerbung verzichtet. Die beiden jungen HR Ladies waren nur stafade. Solche Interviews akzeptiere ich seitdem nicht mehr und die CS hat sich für mich in jeder Beziehung erledigt. Offenbar wurde es noch schlimmer. Was ich trotzdem schade finde. Der Mensch interessiert nicht. Gute, schöne McKinsey Welt.
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Eine komplett degenerierte Personal Rekrutierung unter dem Thema: Maschine ubernimmt Mensch. Und eines Tages läuft nichts mehr, wie es soll. Und der entwurzelte Mensch zerstort die Maschinen und kehrt zurück zur Mensch-Mensch Bewertung
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Die CS-Bewerbungsseite ist nicht nur ultra langsam sondern auch sehr Maß begrenzt. Bei der UBS es kommt noch schlimmer. Zeitverschwendung für Profi und Studenten.
Aus diesem Grunde bewerbe ich mich nicht über solchen mühselig Robot-Plattformen. -
Fühlen Sie sich angegriffen und/oder blossgestellt? Kein Problem: Einfach bei Insideparadeplatz anrufen und in den Hörer brüllen. Unliebsame Textpassagen und Screenshots werden umgehend entfernt. Funktioniert fast immer. Notfalls per Velokurier eine schriftliche Drohkulisse aufbauen. Schöne neue Pressefreiheit à la Suisse.
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Wenn mir einer, der seit Jahren bei einer Grossfirma arbeitet, sagt er sei „Innovator“, „Game changer“, „True change agent“, oder „Passionate innovator“ muss ich lachen. Leute die das bei Grossfirmen tatsächlich versuchen, werden meist rausgemobbt und gegangen. Aber eben, Papier ist geduldig und die Bits noch viel mehr…
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@Lukas Hässig: ich empfehle den Text anzupassen, denn nach dem Entfernen der Screenshots von Profilen aus LinkedIn versteht man den Text nicht mehr richtig. Ich sehe darin auch kein Persönlichkeitsverletzungsproblem, denn dieses Bullshiting ist quasi öffentlich (oder meint hier jemand, LinkedIn sei wirklich privat)?
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LinkedIn ist fuer Selbstdarsteller und unteren Kader.
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…. und für Komplexbehaftetet, Möchtegernaufsteiger, für Looser die auf Stellen warten, für ewig Unzufriedene, für Leute die permanent auf der Abschussliste stehen könnten!
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Kadermann / Späher: ich erhalte nur Linkedin Vorschläge ab MD. Schon gewusst, dass Linkedin auf Basis des eigenen Profils Vorschläge generiert?
Soviel zum Thema „Selbtsdarsteller“ „Loser“
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Naja, nicht nur. Für kleine Firmen ist es eine Plattform auf der Suche nach Aufträgen. Aber klar stellen sich alle im besten Licht dar, das gehört zum Eigenmarketing und wer das nicht schafft, bleibt aussen vor. Ob dann diese Leute das Versprochene auch tatsächlich umsetzen können, ist die grosse Frage und da kann man sein blaues Wunder erleben…
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@Michael hey toll. Ja bleibt bitte unter Euch Ihr MDs, wir Normalos wollen mit Euch nichts zu tun haben. Ihr ja auch nicht mit uns, also passt das schon.
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Wer Linkedin mit einem Karriereportal verwechselt, sucht bei Tinder auch Beziehungen oder bei Facebook nach Freunden.
Klar, jeder Arbeitgeber sucht in Linkedin nach Arbeitnehmer 😂😂😂weil alles stimmt, was im Internet steht 🤪
Linkedin ist dazu da, über Kandidaten online mehr zu erfahren. Nicht mehr und nicht weniger.
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@Kadermann
der öffentlich zur Schau getragene Narzismus wirkt abstossend. Es geht hier um Menschen und nicht um deren Abwertung und Heranwürdigung. Bitte schreiben Sie sinnstiftende Beiträge.
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hallo, ihr bänker!
geht doch zur landwirtschaft.
dort gibts fürs nichtstun kohle und ihr habt endlich mal mehr freizeit und normale kleidung.-
Ich glaube ein Bänker käme sich ohne die abgedroschene, stinklangweilige und biedere grau-schwarze Büchse nackt vor!
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Haha wenn es mit der Freizeit so wäre. Dafür gib es „Subvenziuns“. Da liegt die Gemeinsamkeit, die Bauern haben sich an diese Gelder gewöhnt, wie die Banker an die Boni. Wehe denn, diese werden gekürzt oder gestrichen, dann fängt das Jammern und Wehklagen an! In diesem Sinne Sin Seveser Herr Blimenthal!
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Das macht für CS doch sehr viel Sinn:
So ist absolut sicher gestellt, dass sich nicht versehentlich ein guter Mitarbeiter bewirbt.
Wer minimale Selbstachtung hat wird sich sicher nie dort bewerben.-
Sagt der Redly aus Erfahrung? Falls ja wie hoch ist Deine Selbstachtung, dass Du Dich zu so einem Kommentar hinreissen lässt? Peinlich.
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Wenn 200 IT-Projekte gleichzeitig nebeneinander in Entstehung sind, entsteht möglicherweise eine Verzettelung der Ressourcen. Die neuen an den Arbeitsplätzen eingeführten IT-Lösungen sind erfahrungsgemäss nie vollständig ausgetestet. In der Regel laufen solche neuen Lösungen zu rund 85 % optimal, und die fehlenden 15 % werden im Tageseinsatz nachgebessert. Das ist nicht neu, sondern eine übliche Praxis.
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So wie bei den SBB. Da wird mit Lokführern seit Jahren herumgespielt.
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15% nachgebessert? Bei einer Grossbank, das ist das bekenntnis zur totalen Unfähigkeit! Oder anders formuliert: von 100 Aufträgen gehen 15 in die Hose!
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Die Deppen-Kultur der CS hat mit dem bewerbungsportal einen weiteren Höhhepunkt erreicht! Gäbe es einen Award für den grössten unternehmerischen Schwachsinn, die CS hätte den Preis in den letzten 7 Jahren immer abgeräumt!.
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Das ist leider wirklich so! Ich habe einige interessante Jahre bei dervCS verbracht, aber der Laden wurde wirklich immer schlimmer … die Online Bewerbung war jedoch 2007 auch schon ein Scherz. Ich bin froh, dort seit 4 Jahren wieder weg zu sein! Ich wünsche den verbliebenen Kollegen alle Stärke!
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Wer will denn noch auf die Bank?
Ach ja die Leute von SF vielleicht. -
Nächstens muss die 70jährige Neukundin ein Video einreichen, welches dann von einem Computer in Indien beurteilt wird.
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Neukunden? Bei der Credit Suisse? Bei den Preisen? You Dreamer, you…
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Im Militär nennt man solche Verantwortlichen Schalen-Of(ffizier): Vom Anzug her ein Offizier, innen ein Versager.
Bei vielen Firmen, und eigentlich seit dem Anfang des Sparens ab Y2K, überbietet man sich mit
1) Konservatismus
2) Konformität
3) Kreativitäts- und KompetenzmangelNiemand denkt an den Kunden. Hierbei an diejenigen welche sich bewerben sollen.
Die CS-Bewerbungsseite ist ultra langsam. Bei der UBS trifft man gar auf zwei unterschiedliche Versionen an. Man kann sich wegen den Einschränkungen nicht richtig ausdrücken.
Ist man durch, so erhält man bei der UBS teilweise auch nach 1 Jahr keine Antwort. Gefällt man der UBS, so geht es im Rhythmus von mehreren Wochen weiter.
Meine vermutete Erklärung der Langsamkeit: man braucht kaum Personal. Dieses holt man sich von Dienstleistern, falls diese noch trotz Senkung der Stundensätze dabei sind.
„Candidate experience“ nennt man die Erfahrung, welche ein Bewerber beim Bewerben sammelt.
Die störendste ist, und schon bei sehr vielen Firmen: keine Antwort. Die Ursachen davon:
– viel zu viele Bewerber pro Stelle
– Einsparungen bei der HR -
Wenn sich selbst gestandene Banker als „Innovatoren“ ausgeben, geht deren Wahrheitsgehalt gegen Null. Die Welt lacht darüber.
Innovatoren sind Firmen wie Apple, Google, Tesla etc.
Firmen, die neue und nützliche Produkte erfolgreich auf den Markt bringen.
Banking ist per se ziemlich Null Innovation.
Welche Games sollen „gechanged“ werden? Und Wie? -
Endlich können auch meine Klienten sich bewerben … und erhöhen die Ansprüche schnell!
P.S: um sich besser zu positionieren, wäre ideal Aufnahmen aus Insel, Meer oder Berge…
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Hosen runter lassen, anschliessend auf die App hochladen. Viel Spass der HR-Abteilung bei der Betrachtung!
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Peinlich, peinlich, dass sich bereits eingestellte Mitarbeiter für eine neue interne Stelle wiederum so bewerben müssen. Es ist darauf zurückzuführen, dass die jährlichen Qualifikationen für den MA nicht nachgeführt sind und sein Dossier bei der Bank demzufolge unvollständig ist. Es wäre an der Zeit, dass die Chefs ihre Aufgaben erledigen.
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Natürlich ist es peinlich. Aber so lernen Sie die geringe Wertschätzung kennen, welche die CS anderen entgegenbringt.
Und der dümmste alles Standardsprüche: es zwingt Sie ja niemand, für die CS zu arbeiten. Höhö.
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Diese Selbsthudeleien in LinkedIn sind wirklich lächerlich! Diesen „Enthusiasts“, „genuine Leaders“ und „relentless Innovators“ aus den Grossbanken fehlt noch dieses Attribut: „opportunistic Hypocrite“.
Die zwei gezeigten Beispiele kenne ich und auch ihre persönliche Entwicklung in den vielen Jahren bei der CS. Daneben ein Vielzahl ähnlicher Fälle. Unglaublich, wie das toxische Umfeld der CS die Charakter verdirbt.
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Der Beweis des (angeblichen) Könnens ist das Tun! – Wir wissen doch alle, was dieses hohle Gelaber dieser Hülsen in Tat und Wahrheit heisst. Ein Negativ-Indikator und -Selektionskriterium, wenn Leute solchen Stuss von sich lassen.
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Ich habe ein solches Interview bei der CS erlebt: man redet mit sich selbst und sieht bloss eine Silhouette, innerhalb welcher man stehen soll, damit man im Blickfeld der Kamera bleibt. Keine Ahnung, wer sich das anschaut, keinerlei Rückmeldung, ein Big Brother-Gefühl! Gespensterisch!
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Lukas, Du verstehst das Business einfach nicht; die CS hat wichtigeres zu tun, als funktionierende Bewerbungs-Apps zu entwickeln. Viel entscheidender als so ein dämlicher interner Bewerbungs-Ablauf ist doch
– den US-Monitor Neil Barofsky bei Laune zu halten
– das Sponsoring des nächsten ZFF sicherzustellen
– intensiv über die USD 1’500 Mio in Mosambik zu schweigen (in Kooperation mit der Finma) und die FBI-Untersuchung „mitzuplanen“
– die möglichst vollständige Zerstörung der Regenwälder in Sumatra mitzufinanzieren
– die Dakota Access Pipeline voranzutreiben
– usw. usf. -
Video’s sind extrem beliebt geworden. Jeder Banker wird somit zum Schauchspieler-Depp. Einfach nur peinlich. Intern herrscht eine Selbstdarsteller-Tendenz, bald jede Abteilung stellt ein völlig amateurhaftes Video ins Intranet. Im Unterschied zu YouTube sind die Bankenvideos zum Einschlafen langweilig. Schlechter Ton, katastrophale Kamera-Führung.
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Dann doch lieber Katzenvideos.
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Dann doch lieber Katzenvideos.
Lukas, Du verstehst das Business einfach nicht; die CS hat wichtigeres zu tun, als funktionierende Bewerbungs-Apps zu entwickeln. Viel entscheidender…
Diese Selbsthudeleien in LinkedIn sind wirklich lächerlich! Diesen „Enthusiasts“, „genuine Leaders“ und „relentless Innovators“ aus den Grossbanken fehlt noch dieses…