Urs Rohner hat eine ruhige Generalversammlung vor sich. Stürmten vor Jahresfirst Greenpeace-Aktivisten den Saal, ist nun die Lohn-Stimmenthaltung der UBS der Aufreger, wie Finews meldet.
Rohner hat’s geschafft. Der Zürcher sitzt so sicher wie seit langem nicht mehr in seinem CS-Präsidentensattel.
Und das Beste: Rohners Satteltaschen sind prall gefüllt. Dafür sorgen seine Kollegen im Verwaltungsrat der Grossbank. Sie gewähren ihrem Präsidenten besonders viel Cash.
Jahr für Jahr steckt Rohner einen Grossteil seiner Entschädigung in bar ein. Von den knapp 4,3 Millionen, die der CS-Vorsitzende 2017 erhalten hatte, ist nur eine Million in Aktien.
Der grosse Rest, also über 3 Millionen, wurden Rohner von seiner Auftraggeberin in harten Franken auf sein Konto überwiesen.
Bei der CS heisst es, das sei branchenüblich. Sie kommt auf einen Drittel in Aktien statt einen Viertel; dies, weil sie sich beschränkt auf Rohners Grundvergütung, ohne den Zustupf fürs Präsidium.
Völlig im Rahmen, meint die CS. Bei der Konkurrenz liege der Anteil in Aktien für den Präsidenten nicht viel höher.
Rohners Cash-Liebe und Aktien-Phobie ist aber fast schon einzigartig. Immer, wenn er kann, trennt er sich von den Titeln seiner langjährigen Brötchengeberin.
So ist sein Bestand an CS-Titeln im letzten Jahr nicht etwa gestiegen, wie man das annehmen könnte, da er ja doch einen Viertel seines Honorars in Aktien bezogen hatte.
Sondern dieser Bestand ist leicht gesunken.
So war das schon immer bei Rohner. Nie hatte er einen hohen Anteil an CS-Aktien, immer zog er es vor, im hier und jetzt zu kassieren.
Die Folge ist ein unglaublich tiefer Anteil an der Firma. Nimmt man Rohners rund 190’000 CS-Aktien und setzt diese ins Verhältnis zur Gesamtzahl aller CS-Titel, so resultiert ein Anteil von mickrigen 0,0074 Prozent.
So viel also besitzt Präsident Rohner an seiner eigenen Firma. Und dies nach 14 Jahren Zugehörigkeit.
Es könnte ein Minusrekord sein.
Umgekehrt steht Etienne Jornod da. Jornod lenkt den VR der NZZ-Gruppe, bis vor Jahresfrist war er auch Präsident der Galencia.
Dort zeigt der Jahresbericht 2016, dass Jornod sich fast ausschliesslich in Aktien des Unternehmens bezahlen liess. Sein Cash-Anteil war minim, umso grösser der Wert der zugeteilten Aktien.
Jornods echtes Engagement hat dazu geführt, dass der Romand über die Zeit zu einem grossen Mitbesitzer der Gesundheitsfirma geworden ist.
Sein Aktienanteil entsprach 0,3 Prozent.
Damit hat Jornod „Skin in the Game“, wie die Angelsachsen sagen. Er spürt in seiner eigenen Kasse, wenn das Unternehmen von den Investoren gemieden wird.
Umgekehrt steigt sein Vermögen, wenn die Aktien seines Unternehmens gefragt sind.
Kurz: Jornod verhält sich wie ein Unternehmer, Rohner wie ein Angestellter.
Die Rechnung geht auf für Rohner, der immer seine Schäfchen im Trockenen hat. Umgekehrt lebt er etwas vor, das für die Bank zum Problem wird.
Was ich heute in der Tasche habe, kann mir morgen niemand mehr wegnehmen – so die Mentalität in der CS.
Die über 1’000 Schlüssel-Risko-Leute, welche bei der CS über eine Million verdienen, profitieren ähnlich.
Bei ihnen ist zwar ein Teil der Entschädigung gesperrt. Ein grosser Teil aber ist frei. Jeder, der noch ein Jahr anhängen kann, wird privat reicher.
Gleichzeitig müssen diese Saläre von der Bank erwirtschaftet werden. Mit neuem Business gelingt das nicht. Also braucht es Kündigungen.
Die erfolgen hauptsächlich weiter unten in der Hierarchie.
Weit weg von der Welt von Urs Rohner.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gegenfrage: wer von uns würde diese Aktie kaufen?
Wenigstens etwas macht er richtig. -
Da wird nur noch geschröpft in der Finanzbranche. Jeder will profitieren und sich ein grosses Stück vom Kuchen abschneiden, wie es um die Firma steht, interessiert dabei keinen. Es wundert mich, wieso es ob den vorherrschenden Lohnexzessen bisher noch fast keine Aufstände gegeben hat. Millionenbezüge sind überhaupt nicht nachvollziehbar.
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Don’t get high on your own supply.
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Das CS-Jöbli sieht er rein opportunistisch. Es muss nur bequem Batzeli abwerfen. Gut und angenehm, wenn man da als Angestellter noch mitbestimmen darf, wie tief man zulangen darf. So praktisch!
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Sell bad apples. Er macht das nicht ganz unrichtig!
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Von Bänkler Rohner kann man- und sollte man auch nicht etwas anderes erwarten.
Ach ja, gestern hatte ich einen SuggarDaddy gesehen.
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Dann hat es der Verwaltungsratspräsi Rohner doch genau richtig gemacht. Mit CS Aktien hat man ja nur Geld verloren.
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Rohner ist rein pekuniär orientiert. Er ist kein Unternehmer. Er will kassieren, keine Verantwortung übernehmen. Im Steuerstreit hat er als VRP und früher Chefjurist durch Abwesenheit geglänzt.
Von den Angestellten wird Leadership verlangt. Er hat nun ausreichend bewiesen, dass ihm selbst diese Eigenschaft abgeht.
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Er ist ein Manager! Deswegen will er nur Geld sehen! Das Wohl der CS ist ihm egal.
❗️Jemand hat Rohner dorthin gewählt.❗️Wendet euch an diese Leute.
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Örs Rohner ist mit seiner History innerhalb der Crappy Suisse für sehr viele definitiv ein Vorbild. Jeder, der sich fragt: „Wie halte ich mich ohne Leistung möglichst lange im Amt?“ kann vom HüHü (HürdenHüpfer) viel lernen.
Dass nicht jeder die Möglichkeit hat, als Sugardaddy seiner Liebsten mit Firmengeld ein Filmfestival zu finanzieren, welches diese dann an eine NZZ verkaufen darf, rundet die Sache nur ab.-
Crappy Suisse
HüHü
Sugardaddy & Filmfestival & NZZWeltklasse!
You have made my day!
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Wo ist das Problem? Wäre ja Blöd in einen Saftladen wie diesen investiert zu sein…. Er muss es ja wissen! Dieser Artikel Sollte nur jedem CS Aktionhalter zu denken geben.
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Risiko Leute. Haha. Niemand von denen ist Unternehmer. Alle sind Lohnsklaven !
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Rohner versteht eben etwas vom Anlagegeschäft und meidet zweifelhafte Investments wenn immer möglich. Welcher vernünftige Investor handelt nicht so?
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Ich halte auch seit Jahren keine Aktien von Grossbanken mehr (bin aber auch nicht bei Grossbanken tätig). Es gibt bessere Anlagen…
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Eine Schande für den langjährigen VR-Präsidenten. Wenn nicht mal er selber an seine Bank glaubt, wer soll es dann tun??
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…doch sicher nicht er! Er kennt doch seine „Fähigkeiten“ und „Kompetenzen!
Leider eben nur er selbst – sonst wär er längst weg!
Und ach ja: er hat doch eine „weisse Weste“! 🙂
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Jede Zeit hat ihre eigenen, prosperierenden Industrien.
Das Bankwesen gehört seit 2007 nicht mehr zu den Gewinnerbranchen.
Entsprechend war seitdem noch nicht einmal ein Werterhalt möglich:
https://www.boerse.de/aktien/Credit-Suisse-Group-Aktie/CH0012138530
Hier wäre tatsächlich sogar (Bar-)Geld besser gewesen!
Vielleicht hat er privat in Apple, Amazon oder Neflix investiert?
Siehe hier:
https://www.boerse.de/historische-kurse/Apple-Aktie/US0378331005
https://www.boerse.de/historische-kurse/Amazon-Aktie/US0231351067
https://www.boerse.de/historische-kurse/Netflix-Aktie/US64110L1061
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Mal zum Überlegen, wenn die Bank einen Kredit vergibt erhöht sie ihre AUMs und hat damit wieder mehr Geld zum Finanzieren der Kosten/Gehälter zur Verfügung. Über diese finanzieren sie problemlos ihre steigenden Ausgaben ohne wirklich Mehrwert zu kreieren. Sie müssen nur darauf achten dass die anderen Kosten weniger stark wachsen.
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Rohnero–san must be a salary man.
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Interessenkonflikte kann man dem VRP nicht vorwerfen.
Jeder Fondsmanager lebt ja auch von den Gebühren.
Abseits des VRP hat die CS ein gewisses Aufwärtspotential… -
Rohner hat sich einst eine Schönheit angelacht. Da bleibt nicht mehr viel fuer Aktienbesitz oder dann nur von Gesellschaften, welche auch gut laufen und deren Kurse dies auch reflektieren.
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Mit Barofsky und dem FBI in der Bude ist Rohners Verhalten nachvollziehbar.
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Damit zeigt er wie viel er von seiner Leistung selber überzeugt ist!
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Der Mann ist/war Anwalt! Was erwartet Ihr denn?! Anwalt sein heisst, kein „Skin in the Game“ und auf jeden Fall kassieren!
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Mit seinem bescheidenen Einkommen kann sich Rohner keine Non-valeur im Depot leisten! Er stuft die Aktien der CS gleich ein wie seine Leistung für das Unternehmen: mies!
Eine Schande für den langjährigen VR-Präsidenten. Wenn nicht mal er selber an seine Bank glaubt, wer soll es dann tun??
Der Mann ist/war Anwalt! Was erwartet Ihr denn?! Anwalt sein heisst, kein "Skin in the Game" und auf jeden Fall…
Mit seinem bescheidenen Einkommen kann sich Rohner keine Non-valeur im Depot leisten! Er stuft die Aktien der CS gleich ein…