Einst wollte die Valiant mit der Berner Kantonalbank fusionieren. Als dies scheiterte, besann man sich in Bern und Luzern, wo die Regionalbank gross ist, auf Organisches.
Wachstum aus eigener Kraft. Heute nun lanciert die Valiant den nächsten Schub auf diesem Weg. „Strategie 2020 bis 2024“ nennt sie ihr Vorhaben. Im Zentrum steht eine Offensive in Zürich.
Ausgerechnet dort, wo die Banken sich auf den Füssen stehen, plant das Geldhaus mit dem violetten Logo Grosses.
Sieben von 14 neuen Filialen sind für den Wirtschaftskanton gedacht. Man wolle insgesamt die „Präsenz vom Genfer- bis zum Bodensee“ ausbauen, schreibt die Valiant heute früh.
Vergessen geht dabei offenbar die Kernregion. Zumindest ein Teil davon. Die Rede ist vom Mittelland, wo die Valiant ihre Machtstellung hat.
In Baden, dem Businesszentrum des Aargaus, haben in den letzten Monaten drei Valiant-Banker Reissaus genommen. Interessanterweise sind sie alle zur Aargauischen Kantonalbank „geflohen“, sprich zur direkten Konkurrenz.
Unter den Abtrünnigen befindet sich auch der Chef der Valiant Baden. Ein Sprecher der Valiant-Bank begründet den kleinen Exodus mit den je rund 10 Jahren, welche die drei Leute bei der Mittelland-Institution verbracht hätten.
„Nach dieser Zeit kann es durchaus zu personellen Veränderungen innerhalb eines Teams kommen“, sagte er auf Anfrage.
„Dass unsere Mitarbeitenden von anderen Banken umworben werden, ist ein gutes Zeichen. Es beweist, dass sie bestens ausgebildet, kompetent und marktfähig sind.“
Bei der Aargauischen KB will man den Eindruck vermeiden, dass die Bank bei der Valiant auf Einkaufstour gehe. „Ich weiss nicht, ob die Zahl drei bei Ihnen unter ‚viele‘ läuft“, meinte eine Sprecherin.
„Fakt ist, dass wir im Zeitraum eines Jahres drei Mitarbeitende verpflichten konnten, die vorher bei der Valiant tätig waren. Sie wiesen die passenden Profile für die bei uns offenen Stellen auf und haben sich erfolgreich beworben.“
Man sei offen für Leute von überall. „Eine Strategie, von der Valiant oder anderen Banken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verpflichten oder abzuwerben, existiert bei uns nicht.“
Dass die Valiant in Baden, dem Wirtschaftszentrum des Aargaus nahe bei Zürich, die halbe Mannschaft an die Kantonalbank verliert, lässt aufhorchen – auch wenn die Sprecher der beiden Häuser dies als Courant normal sehen.
Die Valiant hat es offenbar nicht geschafft, das Team zusammenzuhalten. Viel lieber schmiedet die Leitung tolle Pläne und träumt von der Eroberung des Zürcher Bankenlands.
Dort ist das Terrain aber mit Platzhirsch ZKB, den beiden Grossen UBS und CS sowie vielen Landbanken staubtrocken.
Was die Valiant sich von ihrem Vorstoss im Wirtschaftsraum Zürich erhofft, bleibt schleierhaft. Auf die Violett-Bank haben vermutlich nicht viele gewartet.
Umgekehrt verliert die Gruppe ihre Macht im Mittelland, zumindest im Aargau. Eine spezielle Strategie, deren Erfolg sich noch weisen muss.
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Jaja, die Valiant-Leute, das sind noch Eidgenossen. Erinnere mich, als ich für mein KMU vor Jahren im Bernischen ein Gespräch mit dem Filialleiter hatte. Ist mit dem John Deere vorgefahren, hatte aber trotzdem Hemd, Krawatte und Tschoopen. Musste halt noch zuerst das Heu einbringen und war ein bisschen in Eile, hat er gemeint.
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Es wird immer abenteuerlicher:
https://www.finews.ch/news/banken/37956-valiant-jobs-offensive-ewald-burgener-kellner
Service-Gen ohne Fachwissen will auch in der Banken-Branche wohl niemand. Falsche Beratung kann hier sehr teuer werden. Eine Zertifizierung via Schnellbleiche wird das Papier nicht wert sein. Wer macht da noch eine Banklehre, wenn man nach der 9. Klasse, ein Jahr Kebabstand und Schnellbleiche bei der Valiant anheuern kann.
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Die Entwicklung der Valiant ist eine tragische Geschichte. Da wurden Superbanken übernommen (Luzerner Landbank, Volksbank Willisau [erinnern wir uns an den legendären Meinrad Schnellmann], Bank in Reinach) und was hat man daraus gemacht?
In Beinwil am See wird die seinerzeitige Filiale der Bank in Reinach bald geschlossen werden. In einer benachbarten Filiale wurde der Filialleiter (50 +) durch eine junge, tätowierte „Dame“ ersetzt.
Wenn ich an irgendeinem Schalter etwas will, kann ich 20 Minuten warten. Die alten Mitarbeiter (sofern sie noch nicht hinausgestuhlt wurden) sind super aber sorry, bei den neuen „Kollegen“ bekomme ich Angst.
So wie es aussieht, hat sich die Valiant eine neue Zielgruppe ausgesucht. (Siehe heutiger Artikel Villalon, „Balkan-Leasing“ aus dem Limmattal. Fairerweise muss man sagen, dass die Latinos [inkl. Spanier] keinen Deut besser sind.) Da passen natürlich Zürich and the Suburbs schon… Das sieht ja man auch an den Angestellten.
To sum it up: Die Valiant hat sich selber abgeschafft. Die Bank generiert zero Mehrwert, zockt die Kunden ab & kennt das Wort „Innovation“ nur aus dem Duden.
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Zeigt wieder mal was für ein Dummschwätzer Lukas Hässig ist. Der Chef in Baden ist immer noch derselbe, hatte selber mit der Filiale zu tun. Solche Wechsel sind üblich und nichts spezielles. Zudem hat die Valiant im Aargau in den letzten Jahren immer mehr zugelegt als die AKB. hässig ist so ein richtiger Stammtisch Dummschwätzer der irgendwo im Öv eine Schlagzeile auffängt und sie danach auf seinem Portal publiziert. Waste of time..
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Aber nein! Herr Hässig macht einen guten Job! Er deckt Misstände auf, die man sonst nirgends zu lesen bekommt. Jeder Betroffene hat natürlich auch seine Mitläufer und die sind natürlich nicht auf seiner Seite.
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@Dummschwätzer Heinz
Wieso ist die Stelle ausgeschrieben? Eins und eins zusammenzählen muss schon können…
Aber mit de lila Brille sieht man eben weniger… 😉
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170 neue Mitarbeiter suchen, wenn seit Monaten fast 50 Stellen unbesetzt sind und die Bewertung auf Kununu durchzogen (trotz wohl eigenen Beschönigungen) sind? Da müsste man wohl zuerst nach Innen putzen (Middle Management verbessern/austauschen…).
Es gehen aber immer zuerst die Besten, die Unfähigsten bleiben…
https://www.finews.ch/news/banken/37943-valiant-strategie-2024-stellen-filialen-zuerich-dividende
So eine ähnliche Strategie hatte Valiant 2010 auch, danach stürtzte der Kurs von über CHF 200 auf heute +/- CHF 100 und die Führung (musste) gehen… Da nützt auch die Dividende von CHF 5.0 nicht mehr viel; woher der Ertrag dafür kommen soll, weiss wohl auch niemand.
Wir freuen uns auf die Dynamiker aus Bärn, Gäuet Gielle…
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Zürich und dessen Speckgürtel darum ist dermaßen reich (altes Geld), dass es nie over-Banked sein wird, so lange man Qualität liefert. Ob hingegen die provinzielle Valiant dafür geeignet ist, bezweifle ich stark.
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Unterdurchschnittliche Löhne waren noch nie ein Anreiz zum Bleiben. Die Valiant blutet aus; die Besten gehen, zurück bleiben die Biedermänner ohne „Pfupf“ und Ambitionen. Sesselfurzer, welche bis zur Pension versorgt sein wollen! Expandieren mit solchen Leuten, reiner Suizid!
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Passt zu meinen Erfahrungen mit den Kundenberatern. Eine sehr fähige Dame wurde durch einen geschniegelten Verkäufertyp ersetzt der wenig bis gar keine Ahnung hat….
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–Was die Valiant sich von ihrem Vorstoss im Wirtschaftsraum Zürich erhofft, bleibt schleierhaft. Auf die Violett-Bank haben vermutlich nicht viele gewartet.–
Die Valiant Strategen haben vermutlich die schlechten Perfomance Berichte der ZH Banken auf diesem Portal gelesen und sich gedacht, „da gibt’s was zu holen“…
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Strategie dürfte von McKinsey kommen, daneben wie immer.
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Aargauer KB positioniert sich immer mehr in der Agglo ZH über das Limmattal von Baden bis ZH City. – sind 15 Autominuten.
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Die überflüssigste Bank der Schweiz, die Valiant, flüssiger als Wasser, will nach Zürich expandieren. Dies zeigt eindeutig, dass deren Management nicht auf der Höhe der Zeit ist und nicht merkt, dass Zürich ein mehr als gesättigtes Bankennetz aufweist und eine Pleite vorprogrammiert ist. Das Buch „Banking for Dummies“ würde da weiterhelfen.
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Sie haben recht, vielleicht ist der gelernte Automechaniker und heutige Filialleiter in Thun jetzt schon Chef-Stratege in Bern.
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Valiant: „Expansion vom Genfersee bis zum Bodensee“
Ob sich in Bern mit Valiant die Geschichte wiederholt? Aus der Vergangenheit kennen wir: gescheiterte Expansionen von Volksbank (ehemals zweitgrössten Kreditbank der Schweiz) als auch Berner Kantonalbank – Genfersee bis Bodensee, 90er Jahre.
Im Speziellen „Espace Mittelland“: Eine Ansammlung strukturschwacher Kantone, u.a. auch höchster Wohnungsleerstand.
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Die Strategie von Valiant gefällt mir.
Zürich ist mit einfachen Banken nicht overbanked.
Man erinnere Valiant ist mit dem Markenzeichen
„wir sind einfach Bank“ unterwegs.-
Topkek. Gelesen, gelacht, gelocht.
t. PTT Postcheque-Kontoinhaber
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Einfach naiv?
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Die Expansion von Valiant fing schon damit an, dass man in zahlreichen Kantonen, wo man physisch nicht präsent war, Bancomaten eröffnete. Das grosse Bancomat-Geschäft, dass alle anderen Banken übersehen!
Dass Valiant nun schweizweit Filialen eröffnen will, wo doch andere ihr Geschäftsstellen-Netz straffen, ist erneut gegen den Trend. Jeder BWL-Student wird in einer kurzen Analyse darauf kommen, dass diese Rechnung nicht aufgehen kann. Schade, dass Valiant keine grösseren Aktionäre hat, welche die Bank und ihre Strategie genauer prüfen.
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Valiant hat schon lange keine Anlagequalität mehr.
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Valiant hat schon lange keine Anlagequalität mehr.
Unterdurchschnittliche Löhne waren noch nie ein Anreiz zum Bleiben. Die Valiant blutet aus; die Besten gehen, zurück bleiben die Biedermänner…
Die überflüssigste Bank der Schweiz, die Valiant, flüssiger als Wasser, will nach Zürich expandieren. Dies zeigt eindeutig, dass deren Management…