Iqbal Khan begann bei der UBS am Tag der Offenbarung am Paradeplatz. Am 1. Oktober 2019 entschuldigte sich sein ehemaliger Oberchef bei der CS, Urs Rohner, bei Khan fürs Bespitzeln.
Heute, rund 100 Tage später, steigt Khan auf die Bühne. An einem sogenannten Townhall gibt er den Truppen der weltweiten UBS-Vermögensverwaltung seine Marschrichtung bekannt.
Die grosse Frage wird sein: Wer überlebt? Sie stellt sich für alle, die hochbezahlten Chefs auf den obersten Hierarchiestufen, die Korporale im Mittelbau und die Heerscharen von Beratern und Backoffice-Leuten unten.
Ursprünglich hätte Khan seinen Plan schon im Dezember präsentieren sollen. Das war die Stallorder von UBS-CEO Sergio Ermotti. Doch dann merkten die UBS-Bosse, dass ein solches Vorhaben direkt vor Weihnachten nicht gut ankommen würde.
Am Abend grosse Party im Kaufleuten, am nächsten Morgen Hiobsbotschaft im Intranet? Besser nach den Festtagen.
Also verschoben sie die Ankündigung der Massnahmen im globalen Private Banking auf Beginn von 2020. Jetzt, heute Morgen, ist es soweit.
Bereits durchgesickert ist, dass die einstige Vorzeigeabteilung der Ultrareichen verkleinert wird. Nur noch die ganz, ganz Reichen sind beim Zuständigen Josef Stadler, der Rest landet bei den „Normalos“.
Ebenfalls absehbar ist, das Christine Novakovic, die ehrgeizige Europachefin in Khans Vermögensverwaltung, am Ruder bleibt. Gut möglich, dass sie weiter Aufwind geniesst und noch mehr Kunden und Einfluss erhält.
Die alles überstrahlende Nachricht wird aber sein, was Khan bei den Kosten vorhat. Die Division Global Wealth Management, welche er zusammen mit dem Amerikaner Tom Naratil lenkt, hat ein viel zu hohes Kosten-Ertrags-Verhältnis.
Dieses sollte auf rund 70 Prozent sinken. Derzeit liegt es näher bei 80.
Je nachdem, was Khan von Ermotti für Vorgaben erhalten hat, geht es für die Mitarbeiter ans Eingemachte. Sie müssen um ihren Job fürchten.
Es könnte zum Kahlschlag kommen.
Die ganze Division Global Wealth Management hatte per Ende September 2019 noch knapp 23’000 Mitarbeiter. Damit arbeitet rund ein Drittel der gesamten Belegschaft der Grossbank in jener Sparte, in der die UBS wieder auf Touren kommen muss.
Unter der alten Führung blieb das Kosten-Ertrags-Verhältnis hoch. Die Erträge stiegen nicht im erhofften Ausmass, die Kosten wurden nur moderat reduziert. Grund: Die Zahl der Mitarbeiter blieb stabil.
Letzteres könnte sich unter Khan nun ändern. Innerhalb der UBS ist seit Wochen Angst vor einem grossen Abbau zu spüren. Viele rechnen mit einem Abbau im Umfang von mehreren Hundert Jobs. Mindestens.
Khan könnte besonderes Augenmerk auf die vielen hohen Kader im Range von Managing Directors legen, die keine richtige Führungsaufgabe mehr ausüben, sondern Stabsaufgaben erfüllen.
Sie sind im Quervergleich weiterhin gut entlöhnt, können mit Bonus auf gegen eine halbe Million Einkommen im Jahr kommen.
Wenn Khan bei dieser Gruppe von Managern das Messer ansetzt, dann trifft es anzahlmässig nicht so viele, dafür schenkt die Massnahme überproportional ein, was die Kostenersparnis angeht.
Aber auch im Maschinenraum könnte es zu weit reichenden Abbaumassnahmen kommen. Khan will immer mehr Kunden ins Callcenter zwingen. Wer nicht aktiv einige Millionen mit der UBS zu investieren bereit ist, der landet bei ihm in der Warteschlange.
Auch das führt in der Regel zu weniger Bedarf an Personal. Vor dem Hintergrund, dass Europa-Kunden zudem mit ihrem „alten“ Geld in die Heimat zurückkehren und Assets bei der UBS abziehen, wäre ein weit reichendes Stellenprogramm keine Überraschung.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Platte ist so neu wie Boney M’s Hit „Daddy Cool“!
Ihr glaubt echt gar nicht, wie happy ich bin, nicht mehr in diesem Hamsterrad mitrennen zu müssen und mir den gequirlten Mänätschment-BS jedes Jahr mindestens drei Mal aufs Neue anhören zu müssen!!!
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Leider ist die Zensur (obwohl regelkonform) viel zu streng.
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„Weniger Mitarbeiter = Weniger Überwachung“ King Khan I.
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Und warum hat das keiner zuvor von der UBS oder McKinsey gewusst oder schon umgesetzt? Alle kannten dies ja schon aus der CS…
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Hat Khan jemals selber Portfolios verwaltet? Und sollte er nicht eher die Performance verbessern? Personal abbauen kann jeder, dafür muss man ihm kein fettes Gehalt zahlen pbadvisory.com
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Falscher Alarm!
Die Schweiz ist nicht nur aus dem Schneider, sondern gewinnt sogar!
Wie Khan an einem Call für Journalisten sagte, dürften höchstens 2 Prozent der Mitarbeiter beziehungsweise höchstens 500 Stellen abgebaut werden, dies bei einer jährlichen Fluktuation von 7 bis 8 Prozent.
Der Schweizer Markt sei von der Reorganisation nicht betroffen, hiess es ausserdem, sollte aber davon ebenfalls profitieren können.
https://www.20min.ch/finance/news/story/Die-UBS-will-bis-zu-500-Stellen-abbauen-16523926
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Wo sind die News???
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Was für eine naive Idee! Super Reiche brauchen keine Kredite. Wenn doch, zu NULL Zins. Auch zahlt kein Kunde mehr Gebühren, nur weil sich der Berater mehr Zeit nimmt. Was heute bei UBS bekannt gegeben wurde, ist äusserst peinlich und bestätigt, dass der Bubi im Moment einfach copy paste als Konzept eines Banking Superstars verkaufen kann.
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Wow!!! Die Nachrichten heute! Herr Hässig, bravo bravo bravo!!!
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Ich dachte, er hätte eine Katze an seinem Sack.
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Verstehe ich richtig: Kristel zählt zu den „Verlierern“?
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Es muss der UBS schon schrecklich schlecht gehen wenn sie sich von einem aufdringlichen Pakistani welcher das „r“ wie Ruin nicht sauber aussprechen kann herumdirigieren lässt! UBS geht also mit pakistanischem Akzent in den „L“uin
während London wie ein Stern am Himmel aufgehen wird! Freuen wir uns auf zukünftige Geschäfte mit London und seinen Steuerparadiesen!
Ps. Die UBS könnte dort in London auch mitmachen das würde sie vor dem
„L“uin bewahren!-
Sie sollten sich lieber mit der Kunst der Kommasetzung befassen, bevor Sie sich der rassistischen Hetze betätigen.
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Gääääääähnnnn, wieder mal gääääääääääähn!
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Das UBS-Callcenter ist SPITZE! Ih hoffe, dass man bei der Umschichtung auf den Erhalt der Qualität Wert legen wird.
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Lieber Herr Hässig, es ist nach 13 Uhr und ich habe diese Katze noch immer nicht gesehen!
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UBS what, who cares, war mal eine gute Bank, wird langsam demontiert bis sie so wichtig sein wird wie eine Provinzbank in Panama. Wundert mich, dass es noch Kunden gibt die dort Geld gebunkert haben. Seit das Bankgeheimnis bröckelt haben CH Banken NICHTS besseres zu bieten als ausländische Banken, höchstens zu hohe Gebühren,
future UBS : RIP -
… und schon ist Wiesendanger weg. Doch nicht so ein krasser Haudegen wie alle sagen.
Ging ja ziemlich schnell… und er ist nur noch „Berater“. -
Was mir auch wichtig scheint – und nicht angesprochen wurde – das ist Khans Suptertrick, den reichen Kunden Lombardkredite zu verkaufen und die Kunden so dazu zu bringen, mehr zu traden (und das zu den superhohen UBS-Tradinggebühren).
Spekulation mit Lombardkrediten ist nicht nur sehr teuer, sondern hochriskant, denn sie bedeutet, bei hohen Kursen zu kaufen und bei tiefen Kursen, gehauen oder gestochen verkaufen zu MÜSSEN.
Jetzt, nach einer langjährigen Hausse, wenn überall die nächste Krise angesprochen wird, ist das Risiko noch grösser.
Und eines ist sicher: wenn dann die besonders reichen Kunden mit dieser UBS-Konstruktion Verlust gemacht haben, dann hat die Grossbank wieder ein Grossteil ihrer Reputation zerstört.
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Mr. Khan wird wohl nur noch das machen dürfen, was mächtige Grossfinanz-Interessensgruppen von ihm erwarten, seine Handlungsfreiheit ist eingeschränkt. Er wurde wird wohl immer noch ueberwacht. Sein intimstes Privatleben wird wohl auf Ton- und Bildgeräten festgehalten. Das beste wird wohl sein, wenn er aus Finanzbranche aussteigt und einen Kiosk auf Paradeplatz eröffnet, dann ist er nicht mehr nützlich und er wird ein glückliches und unbeschwertes Leben führen können – ohne Druck und Einschüchterungen.
Am 26. Dezember 2019 versuchte ein Basler Privatdetektiv, von dem bekannt ist, dass er seit über 29 Jahren für die Nutzniesser der Marbella-Sache, die Arbeiten ausführt, die von den Mitarbeitenden der Sicherheitsdienste von Roche, Novartis, Nestle, UBS und Credit Suisse nicht ausgeführt werden dürfen, weil die wohl den allgemeinen gesetzlichen Regeln der Schweiz nicht entsprechen. Ich habe bei der Kantonspolizei Basel-Stadt eine Strafanzeige erstattet. Artikel 180 Strafgesetzbuch. Ich hoffe, die Person ist damit handlungsunfähig geworden – möglicherweise für die nächsten Jahre.
Gunther Kropp, Basel-
Kannst du Sätze schreiben die man versteht? Otto
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Diese Entwicklung bei der UBS ist eine sehr gute Nachricht für alle unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz. Die bankenunabhängigen Vermögensverwalter werden weiter boomen und dies völlig zurecht.
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Was ist eine Marbella Sache?
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Arschloch sage ich nun besser nicht zum Khan. Aonsonsten droht mir noch eine Klage vor dem Bundesgericht.
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Wiesendanger ist weg bzw. noch Berater. Khan konnte es wohl nicht so mit ihm. Was passiert jetzt mit dem ganzen IPS?
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Weg
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Wann schliessen die endlich den US Ableger in der Schweiz – UBS SFA? TN sowieso kein Fan und die CS unter IQ hat ihren US Ableger in der Schweiz schon lange dicht gemacht. Gleichzeitig ist der UBS SFA Head bis März im Sabbatical. Tolles timing. Nicht zum ersten Mal in der Zeit wo miesen Bonus verteilt wird! Klar laufen alle guten Leute davon.
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Was sind IQ Ableger USA in Schweiz? Rede doch mal endlich Klartext du Lusche!
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@Thomas Moor: Stehst wohl etwas im Schlamm?
Lies den Satz nochmal, Junge: „…hat DIE CS unter IQ (gemeint war wohl IK) IHREN US ABLEGER in der …“ Get it???
Doitse Sprach son swirig Sprach, aber soooo swirig aug nikt!
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Der dringend notwendige Abbau von Management-Ebenen ist eine logische Konsequenz- damit werden mal viele Nichtsnutze und Däumchendreher und Dreherinnen- es war allerhöchste Zeit, rausgespühlt!
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Genau und viele (reiche) Kunden werden das Boot verlassen und sich anderweitig umsehen. Also wer ein paar Milliönchen hat, lässt sich nicht ins Callcenter abschieben. Das wäre dann schon mal jedem 1. Lehrjahresstift klar.
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Die UBS soll einfach ihre „Hausaufgaben“ gut erledigen und nicht Mitarbeiter entlassen und verärgern, die dann als Mitarbeiter zu einigen der reichsten Kunden gehen könnten. Dies ist in der Vergangenheit bereits mehrmals passiert. Mit schwerwiegenden Folgen für die UBS, da diese Kostenersparnisse vielfach weniger hoch sind, als der Ausfall Kundengeschäfte und möglicher Abzug Kundengelder. Aber von den vielen Statistik- und All-Day-Meeting-Managers soll sich die UBS verabschieden.
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Ich dachte, die UBS ist schlauer als die CS, da habe ich mich wohl getäuscht, Ermotti schaut halt nur auf seinen Bonus.
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Schön waren die Zeiten des alten Swiss Bankings, wo man nicht im Aktienmarkt investiertes Kapital mit wenigstens 2% bis 3% Zinsen sicher anlegen kommte, wovon sich die Bank jährlich 1% bis 2% des Depots in Form von Gebühren abgeschöpft hat:
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Ach ja? Und wie willst du mit einem solchen Papier mit einer Minus Rendite einen Gewinn erwirtschaften.
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Schlaue MD hatten sehr gute Kontakte mit Kunden: sollte etwas schief gehen, werden sie ihr „Zeichnungsrecht“ ausüben und UBS verlassen.
Bei CS (Khan Zeit) war diese Lösung seit 2010 sehr beliebt.
Verbleibende MD sind eigentlich Marionetten, ohne Kunden und ohne Chance. -
Eintrag am Montag: „Khan möchte kürzen“
Eintrag am Dienstag: „Khan wird wahrscheinlich kürzen“
Eintrag am Mittwoch: „Bald kürzt Khan“
Eintrag am Donnerstag: „Khan wird heute kürzen“
Nächsten Montag: repeat
LH, Sie sind besser als das hier!
Der dringend notwendige Abbau von Management-Ebenen ist eine logische Konsequenz- damit werden mal viele Nichtsnutze und Däumchendreher und Dreherinnen- es…
Eintrag am Montag: "Khan möchte kürzen" Eintrag am Dienstag: "Khan wird wahrscheinlich kürzen" Eintrag am Mittwoch: "Bald kürzt Khan" Eintrag…
Die UBS soll einfach ihre "Hausaufgaben" gut erledigen und nicht Mitarbeiter entlassen und verärgern, die dann als Mitarbeiter zu einigen…