Bei EY am Fusse des Zürcher Prime Towers soll es zu ersten Entlassungen wegen der Corona-Krise gekommen sein.
Ein Sprecher von EY sagt auf Anfrage zu Kurzarbeit und anderen Kosten-Massnahmen:
„Wir setzen verschiedene auf die jeweilige Situation angepasste Massnahmen ein, um auf die derzeitigen Schwankungen betreffend Auslastung flexibel zu reagieren.“
Ähnlich ausweichend tönt es bei den anderen Beratungs- und Revisionsfirmen der sogenannten Big-4.
„Kurzarbeit ist in der aktuellen COVID-19-Situation für viele Unternehmen ein wirksames Instrument, um Arbeitsplätze zu erhalten“, meint ein PWC-Sprecher.
„Diese ist aktuell bei PwC nicht geplant – wir überprüfen die Situation aber selbstverständlich kontinuierlich.“
Will wohl heissen: Bald drohen Kosten-Massnahmen.
Zudem gehe man „davon aus, dass in den nächsten Wochen eher Überstunden abgebaut werden“, sagt der PWC-Mann.
Bei Deloitte, die grosse Ambitionen in der Schweiz hat, aber schon letztes Jahr finanziell unter Druck geraten war, heisst es:
„Wir beobachten und managen die Situation rund um COVID-19 seit Anfang Jahr genau.“
Und weiter: „Dabei richtet sich unser Fokus auf den Schutz unserer Mitarbeitenden, die Unterstützung unserer Kunden sowie die Erhaltung unserer unternehmerischen Widerstandsfähigkeit.“
Es folgt der Disclaimer für den Fall, dass bald harte Massnahmen beschlossen werden:
„Wie jede Organisation in der gegenwärtigen Situation überprüft Deloitte laufend potentielle Massnahmen.“
Aber: „Derzeit sehen wir keine Notwendigkeit, Kurzarbeit einzuführen.“
KPMG wird am deutlichsten. „KPMG hat bis heute keine Kurzarbeit beantragt und hat dies zum heutigen Zeitpunkt auch nicht vor.“
„Wir beobachten aber genau Zeitraum und Auswirkungen des Lockdown, und selbstverständlich behalten auch wir uns vor, verschiedene Massnahmen zu gegebener Zeit zu prüfen, welche helfen, unser Unternehmen sofern nötig langfristig stabil zu halten.“
Also sparen. Bei den grossen Beratern kann das nur eines bedeuten: Abbau.
Wie sieht das bei den führenden Wirtschafts-Rechtskanzleien aus? Dort wird abgewunken: Krise? Nicht bei uns.
„NKF hat für niemanden Kurzarbeit beantragt“, meint der leitende Partner von Niederer Kraft Frey, der Nummer 3 in Zürich.
„Wir haben keine Kurzarbeit eingeführt und haben gegenwärtig auch keine entsprechenden Pläne“, sagt der Managing Partner von Lenz & Staehelin, auf dem 2. Platz in der Anwalts-Rangliste.
Gleiches von Bär & Karrer. Kurzarbeit, nicht bei uns. Homburger, die Hauskanzlei bei der CS, die im Ranking zuoberst steht und hoch oben im Prime Tower logiert, reagierte nicht auf eine Anfrage.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
300 bis 400 Überstunden pro Jahr macht etwa 6 – 8 Überstunden pro Woche? Nicht sonderlich viel für asiatische oder amerikanische Verhältnisse.
-
Die wird niemand vermissen – ausser all die unfähigen CEOs, COOs etc.! Das passt dann. Unfähige treffen auf Unfähige, und die Unfähigen bemerken nicht, dass sie von Unfähigen beraten werden.
-
… genau, die unfähigen CEOs und CFOs, welche völlig überrissene Saläre beziehen und eine Sicherheit für ihre Inkompetenz brauchen.
-
-
Topleistung des EY Sprechers: viel gesprochen, aber nichts gesagt. Könnte Politiker werden.
-
Amüsant, dass ich von mindestens zwei der o.g. BIG 4 sehr stark behaupten kann, dass man keine MA entlassen wird.
Dass man Urlaub nehmen muss, wenn man nicht auf einem Projekt ist, ist doch klar. Alle Unternehmen praktizieren das. Und ja: sogar Krankenhäuser sagen zu Mitarbeitern, man solle zu Hause bleiben, da wir keinen Notzustand haben und Abteilungen wegen Absagen geschlossen wurden. Noch schlimmer – die Industrie lässt Leute gehen oder sie müssen in Kurzarbeit.
Das wird hier wieder so hoch gepusht, dass einem das Kotzen kommt 😀
-
Stimmt so nicht, bei PWC ist auch die Höller los, da geht alles drunter und drüber.
-
-
meine güte ist das belanglos. sie stellen ein, sie schmeissen raus. ist eben so. wenn die fachlichen Qualitäten der „professionals“ so gut sind wie ihre luft heiss, dann finden sie ja jederzeit wieder etwas neues. nix, was uns hier interessieren müsste.
da bewegt mich viel mehr, wie viele kleine und mittlere unternehmen die krise nicht überstehen werden… DAS ist volkswirtschaftlich relevant. -
-
der BIG4 wäre die einfachste Lösung. Diese Institutionen braucht es nicht.
Überteuerte Relikte einer Gesellschaft, die nach vorne schauen müsste.
-
Blos nicht, dann bewerben sich die Schaumschläger direkt bei den Firmen, die sie vorher bis zum geht nicht mehr kaputt beraten haben;))
-
Wenn die alle die Türen schliessen würden wäre das kein Unglück.
Realwirtschaftlich gesehen erbringen sie weder Arbeit noch Leistung, denn von morgens bis abends blicken sie nur unnötig auf Zahlen an Computern, und erzeugen stinkende Luft (wie in der Finanzbrabnche üblich) in ihren Büros.
Wird Zeit das die Buden mal mit Durchzug frisch belüftet werden können.-
Leider sind Sie als rechter Arm der Aufsichtsbehörde definiert. 🤣 Dann hätte selbige nur noch den Linken. In Las Vegas gibt es einen Spielautomaten, der nur 1 Arm hat. 😜
-
-
Soviel zu der viel zitierten Resilienz. Ich habe 10 Jahre für 2 der Big4 gearbeitet und immer viele Überstunden angesammelt (zwischen 300 – 400 pro Jahr). Immer wieder wurde gesagt, man solle die Überstunden kompensieren, aber die Arbeit liess es einfach nicht zu. Jetzt wo es mit der Corona-Krise endlich möglich wäre, fehlt den Big4 das Geld. Es scheint, als wäre das Geschäftsmodell der Big4 gar nicht darauf ausgelegt, dass die Überstunden tatsächlich kompensiert werden, sondern alle sollen möglichst viele verrechnbare Stunden leisten, in der Annahme, dass die Überstunden von den Mitarbeitern nie eingefordert werden. Ganz nach dem Motto: Wer Karriere machen will, der muss eben überdurchschnittlich viel leisten. Dafür kassieren dann die Partner ungerechtfertigt viel.
-
@ Nörgler, wie wäre es mit einem neuen Namen, z.B. „Dreamer“?
Wie ist sonst die Aussage zu verstehen „Es scheint, als wäre das Geschäftsmodell der Big4 gar nicht darauf ausgelegt, dass die Überstunden tatsächlich kompensiert werden“ ?
10 Jahre im Business, und noch immer nicht geschnallt, wie es funktioniert!
-
Das ist das bekannte Geschäftsmodell der Selbstausbeutung in der Beraterbranche, strebsame und karrierebereite Mitarbeiter in überstundenträchtige Projekt – Grabenkämpfe zu verwickeln, bei denen es unter diesen überwiegend nur Verlierer gibt, da letztlich nur einer aufsteigen kann, die Organisation jedoch aus den vielen auf diese Weise quasi geschenkten Überstunden überdurchschnittlich profitiert.
Siehe Arbeitgeberbewertungsportale!
-
Wenn Sie 10Jahre für einen der BIG4 gearbeitet haben, dann sollten Sie definitiv wissen, das es so ist!!! Jede einzelne Überstunde der kleinen dummen Soldaten wird ausbezahlt, allerdings nur an die Partner, als Bonus!
Allerdings ist das ganze System krank, es gibt ein paar wenige die nichts anderes tun als Ihren Bonus auszurechnen und die kleinen YoungGuns machen die Arbeit… Sofern man das überhaupt Arbeit nennen kann…
-
Vor Jahren wollte ich mal in die Beratung wechseln. Ein Bekannter hat sie dann aber mit „Menschenausbeutung“ verglichen und dann haben bei mir die Glocken geläutet. Auch von aussen ist erkennbar, dass ohne Not systematisch mehr gearbeitet werden muss als eigentlich vereinbart.
-
-
Laut dem EY Finance wurde der Kurzarbeit-Antrag abgelehnt. EY wäre zu solvent…
EY versucht schon länger ungeliebte Mitarbeiter loszuwerden und da das nicht immer funktioniert kann man jetzt Corona vorschieben.
-
Neeeeeeeeeeein. Bringt das EY-Human Capital mal wieder etwas nicht hin und agiert dann dodgy? Das überrascht ja total….
-
Als ob Solvenz wichtig wäre bei Kurzarbeit. Die haben eher Angst vor der Zeiterfassung. Vorschlag: Die sollen mal die Leute Überstunden abbauen lassen. Müssten halt die Partnerausschüttungen mal reduziert werden. Die sehen sich ja als „Unternehmer“
-
-
Mitarbeiter halten, schliesslich braucht es ja die Berater um das Land wieder aufzubauen. In Krise bringen allerdings Leute wenig, die nur reden können.
-
Zum Glück gibt dieses zusammengebastelte Blabla nur online. Wär schad ums Papier.
-
-
Die werden wie in jeder Krise mindestens 20% der Belegschaft feuern. Aber natürlich werden die parasitären Partner auch diese Krise wieder überleben. Bei den Juniors ist man dann nicht zimperlich.
-
Es werden 40% sein, dass weiss ich aus sicheren Quellen
-
Aber ist das nicht die Branche, die gerne berät im Sinne von „10% Speck findet sich immer“?
Ist ja wohl mehr als naheliegend, dass man diese Speckforschungen auch mal bei sich selbst vornimmt. – „Oha! Kann gar nicht sehen, was die Waage anzeigt, weil mir meine Pauke im Weg ist!“ -
Solange es immer eine Warteschlage an neuen Juniors geben wird, die sich dort mit grossen Versprechen naiv verheizen lassen, kann man das den Partnern nicht verdenken.
Ich nenn’s ja das Eselchen-Prinzip, und das geht so: Da sitzt der Partner auf ’nem von Eseln gezogenen Wagen (Esel = Junior bis und mit Senior Manager). In seiner Hand hält der Partner eine Fischerrute, an deren Ende eine Rübe baumelt. Die hält er den Eseln vor die Nase, die jetzt wie verrückt ziehen, um die Rübe zu erwischen. Wenig Aussicht auf Erfolg…
Das alles sagt viel aus über die Qualität der Emporkömmlinge, die dieses Spiel tagein tagaus mitspielen. Und es sagt viel über die Kundenunternehmen aus: Im Durschnitt heuern die nämlich nicht „Brainpower“ an, sondern kleine Hände für die Drecksarbeit. Consulting ist im Wesentlichen Bodyshopping von Leiharbeitern. Es klingt einfach besser als „Temporäreinsatz vermittelt durch Adecco oder Manpower“. Im Prinzip ist es häufig aber genau dasselbe…
-
40% ??
Ich bin seit 10 Jahren bei BIG4 und bisher habe ich nur 1x gesehen dass jemand nach der Probezeit nicht übernommen wurde (zumindest Stufe Consultant bis Director). Diese Firmen entlassen nicht, sie lassen dich mit 80h Wochen dein Familienleben ersticken, dich ausnutzen mit phantasierten Aufstiegschancen und züchten mit dieser Praktik die nächste Generation von „Profis“ die 10 Schlagwörter kennen, s-verweise innert Sekunden ausführen können und meinen dass „dieses“ eine Slide Deck des Managers (SM hat natürlich auf Typos reviewed, Partner hat sein CV-Bild aktualisiert…) , das über Nacht erstellt wurde mit 2 Redbulls, einen Aha Effekt beim Vorstand eines 100 jährigen Unternehmens erzeugt und wenn es nicht klappt, dann war eben immer ein anderer Schuld. Jeder kennt solche Stories aber nein Entlassen wird nicht! Der Bullshit ähm the show must go on. Ich selber hab mein Leben längst zurück ihr MF‘s
-
Soviel zu der viel zitierten Resilienz. Ich habe 10 Jahre für 2 der Big4 gearbeitet und immer viele Überstunden angesammelt…
Die werden wie in jeder Krise mindestens 20% der Belegschaft feuern. Aber natürlich werden die parasitären Partner auch diese Krise…
Laut dem EY Finance wurde der Kurzarbeit-Antrag abgelehnt. EY wäre zu solvent... EY versucht schon länger ungeliebte Mitarbeiter loszuwerden und…