Krise? Was für Krise? Die UBS legt heute ihre Erstquartals-Zahlen auf. Und die glänzen wie seit Jahren nicht mehr.
Grund: Covid-19. Oder Corona-Virus-Pandemie. Sie spült der Nummer 1 Extragewinne à gogo in die Kasse.
Der Gewinn vor Steuern schoss von 1,5 auf 2 Milliarden Dollar hoch, ein Drittel mehr. Noch besser ist das, was die UBS ihren Aktionären als Gewinn liefert. 1,6 Milliarden, plus 40 Prozent.
Wie geht das? „Das Quartal zeichnete sich aus durch Höchstleistungen in jeder Hinsicht und definierte den wahren Charakter des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden“, sagt CEO Sergio Ermotti.
„Wir konnten unseren Kunden mit Beratung, Krediten und Liquidität zur Seite stehen, als sie Hilfe am dringendsten benötigten, und unterstützten die Gemeinschaften, in denen wir tätig sind.“
Viel Pathos. Nüchtern gesehen ist die Virus-Ausnahmelage für die UBS ein Segen, weil sie als Kerngeschäft die Vermögenden dieser Welt berät.
Diese waren im Februar und dann vor allem im März, als Europa und Amerika Grenzen und Shops schlossen, aktiv wie lange nicht mehr.
Sie handelten an der Börse, holten Kredite, versuchten Verluste zu minimieren und Sondergewinne zu erzielen.
Das führte in der Paradedisziplin der UBS, dieser weltweit grössten Bank für reiche Leute, zu einem Sprung beim Divisionsgewinn, wie er eindrücklicher kaum sein könnte.
1,2 Milliarden Dollar betrug der Vorsteuergewinn von Global Wealth Management, sagenhafte 41 Prozent mehr als im ersten Quartal von 2019.
Für die Co-Chefs der Vorzeigedivision, Iqbal Khan und Tom Naratil, eine besondere Freude ist, wie eine der zentralen Kennziffern sich über Nacht von miserabel in einigermassen gut verwandelte.
Gemeint ist das Kosten-Ertragsverhältnis, also was die UBS auf jeden Dollar, den sie mit ihren Privatkunden einnimmt, an Kosten dafür aufwendet.
Diese Zahl sank von über 78 auf noch gut 72 Prozent. Damit liegt die Bank auf Augenhöhe mit Vontobel und Julius Bär, beides Institute, die viel kostengünstiger produzieren können.
Die UBS platzt fast ob des Resultats in der weltweiten Vermögensberatung. Dieses sei „auf einen hervorragenden Geschäftsertrag zurückzuführen, der von einer hohen Kundenaktivität und Fortschritten bei strategischen Initiativen getragen“ worden sei.
Das Plus stamme von überall aus der Welt. „Alle Regionen verzeichneten eine zweistellige Zunahme des Vorsteuergewinns“, schreibt die Bank heute Morgen in ihrer Quartals-Mitteilung.
Die zweite grosse Säule ist das Schweizer Geschäft. Dort sieht die Lage weniger toll aus. Der Vorsteuergewinn sank um 14 Prozent auf noch gut 330 Millionen Dollar. (Die UBS hat kürzlich auf US-Dollar-Buchführung umgestellt.)
Der Grund für das Minus sind faule Kredite. Das hänge aber weniger mit der akuten Pandemie zusammen, sondern mit Firmen, die schon per Ende 2019 am Kämpfen gewesen seien. Bei denen habe sich das „Wertaufholungspotenzial“ nun verschlechtert.
Auch hier zeigt sich die Bank stolz, und zwar, weil sie sich als Retterin vieler Schweizer KMU sieht. Tatsächlich hat die UBS auf 21’000 Anträge hin total 2,5 Milliarden Franken Covid-Kredite gesprochen.
Gleich viel wie die CS. Das lief wie von selbst. Bern – sprich der Steuerzahler – stehen gerade für das viele Geld.
Darüber hinaus gabs fast nochmals so viel für Firmen, die verzweifelt Cash horteten. „Zusätzlich zu diesem Programm hat (die Division Schweiz) im ersten Quartal 2020 weitere Ausleihungen in Höhe von rund CHF 2 Milliarden gewährt“, hält die UBS fest.
Kredit-Schleusen weit offen.
Schliesslich zur Investmentbank, wo die UBS in letzter Zeit hin- und hergerissen wurde. Von Januar bis März gabs dort einen spektakulären Gewinn-Sprung nach oben von 240 Prozent.
Gewinnbeitrag vor Steuern ans Gesamtergebnis: über 700 Millionen Dollar. Die vierte Division, das Assetmanagement, konnte ebenfalls zulegen, von 100 auf 150 Millionen. Auch nicht nichts.
UBS, die erste und grösste Krisengewinnlerin? Man wolle nicht von der Not anderer profitieren, werde alle Gewinne aus den von Bern garantierten Covid-19-Gewinne spenden.
Zudem, und das ist mehr, als was Schindler (10 Prozent) und die CS (20 Prozent) tun:
Die „Mitglieder der Konzernleitung (haben) beschlossen, über die nächsten sechs Monate 50% ihres Gehalts zugunsten von COVID-19-Hilfsmassnahmen zu spenden“.
Und die Zukunft? Da warnt die UBS-Spitze, so wie sie das seit Jahren tut – nun noch etwas mehr.
„Die gesunkenen Vermögenspreise werden unseren Ertrag aus wiederkehrenden Gebühren beeinträchtigen, die niedrigeren Zinsen werden den Nettozinsertrag belasten und die Kundenaktivität wird voraussichtlich abnehmen und sich auf die transaktionsbasierten Erträge auswirken.“
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ja – aber sie werden in den kommenden Monaten viele ihrer besten Mitarbeiter verlieren. Sie haben die gewünschten Ergebnisse erzielt, aber das Verhalten vieler Manager während dieses Virus und des ersten Quartals wird dazu führen, dass sich viele von UBS entfernen.
Ich bin umgeben von Leuten, die nach ein paar schrecklichen Wochen kurz vor dem Burnout stehen und wissen, dass es sinnlos ist, bei einem Bonus zu bleiben, der aufgrund von „Corona“ nicht gewährt wird.
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Nicht nur die UBS blüht auf, sondern vor allem auch Microsoft und Amazon.
Amazon-Gründer Jeff Bezos (reichster Mann der Welt) verdiente bisher 24 Milliarden Dollar in der Corona-Krise.
Microsoft machte während der Corona-Krise einen Reingewinn von 10 Milliarden Dollar. Wem gehört Microsoft nochmals und wer möchte 7 Milliarden Menschen impfen, sagen wir für 1,50 Dollar und nochmals um 10 Milliarden Dollar reicher werden ?
Zufälle gibt’s, die gibt’s gar nicht !
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„. ..grösste Krisengewinnlerin?..“)
Was heisst da „Krisengewinnerin?? Die Bank hat gut gearbeitet, Punkt.
Nach all den vielen verächtlichen Kommentaren letzter Zeit über Sig.Ermotti bin ich froh, dass dieser am Ende als CEO bei UBS die Früchte seiner Umbauarbeiten zeigen kann.Gut gemacht Signore Ermotti, gracie!
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Es ist Zeit für die Mikrosteuer…
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DAS war ja die Absicht hinter dem Corona-Virus !
Jeff Bezos, Amazon-Gründer und reichster Mann der Welt, verdiente in der Corona-Krise 24 Milliarden Dollar.
Jetzt, wo die lokale Konkurrenz ausgeschaltet ist, verdient sich Jeff Bezos dumm und dämlich.
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Was Sache ist: Europa steht vor dem Bankrott und die Regierung macht munter weiter so. Der kleine Mann bezahlt am Schluss.
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Zitat von Mark Twain: „Es ist leichter die Menschen zu täuschen, als sie zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind.“
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Ein Link auf die UBS Webseite wäre eigentlich ausreichend gewesen. Aber gut, Analyse war noch nie die Stärke dieses Mediums.
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Eine gute Gelegenheit Global Wealth USA und die Investmentbank Inland USA noch zu einigermaßen guten Preisen zu verkaufen. Aber es wird bestimmt nicht gemacht, die UBS (USA) ist wieder bei „Up, Up and Away“. Was bekommen die USA Manager der UBS diesmal? Unbedingt müssen diese Wunderknaben das Doppelte bekommen als in ihren besten Jahren!
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Sind wir doch froh, dass noch einige Institute Gewinne abwerfen!!! Das wird im Sommer schon bald anders aussehen. Dann spätestens kommt das grosse Wehklagen. Die Gewinne der „Grossen“ sind in der jetztigen Zeit wie supersüsser Honig.
Schliesslich fliesst das ein erheblicher Betrag an die Steuerverwaltung und wie die in einigen Monaten aussehen wird, wissen wir ja alle aufgrund der grosszügigen Kreditvergabe. -
Ein BRAVO an Sergio Ermotti und Co. währe auch erwähnenswert!!!
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Dann hat wohl Marcel Ospel doch wohl einiges richtig gemacht. Die heutige Stärke der UBS im Kerngeschäft, dem Wealth Management, ist auf seine strategische Weitsicht und seine Weichenstellungen zurückzuführen. Seither wird die Bank nur noch verwaltet
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die gut 40 milliarden die gerade an die banken fliessen sind für die banken wichtiger als fürs vorgesehene fussvolk.
schieben sie sich ihren @testarossa in ihren triefenden dummarsch und erwähnen sie dies nicht mehr.
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Tja, ist ja schön dass die UBS einen Riesen-Gewinnsprung einfährt.Dann können diese ja auch die ordentliche, und bis noch vor kurzem vorgesehene und ganze, Dividende auszahlen. Oder ist der Aktionär der Dumme bei der ganzen Geschichte?
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Ich bin ganz Ihrer Meinung. Als Antwort auf Ihre Frage, wer der Dumme ist: ja, es ist der Aktionär.
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Bei den ausgewiesenen Papiergewinnen geht immer wieder gerne vergessen, dass selbst ein Jahresgewinn von sagen wir 6 Mia, bei grösseren Verwerfungen an den Märkten, bezüglich des risikogewichteten Eigenkapitals, sich sehr schnell in ein Mehrfaches an Verlusten verwandeln könnte.
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könnte..hätte.. würde..
HAT ABER NICHT!
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Die Milliarden Bussen werden nicht gerechnet, logo, und was im ersten Quartal geschunkelt wurde, auch nicht. Es geht ja um den Bunus der Motte.
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auch reiche werden bald arm sein – geldruckorgien – helikoptergeld – weitere aufblähung der staatshaushalte, billionen aus dem nichts generiert – das wird nicht gut gehen – dazu die überbevölkerung, arbeitslosigkeit – wirtschaftlicher niedergang voraus – eine pandemie eher die regel als die ausnahme – entscheidungsschwäche unserer regierungen – obwohl man wußte was kommt – nur nicht wann – hatt man keinerlei vorsorge getroffen – wird schon gut gehen – denn unsere
volksvetreter vertreten sich am liebsten selbst, treten aber das bürgertum und unsere verankerten bürgerrechte. hurra auf in den untergangdas drama der erneuerbaren: DIE DUNKELFLAUTE so seit gewarnt !
https://www.youtube.com/channel/UCZVy8CuvJVJZ9HIc8oVF19QWORKINGFORABETTERWORLD.org
oder die merkelsche transformation
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Hören Sie mit Ihren Lügen auf. Sie wissen, dass es nur eine normale Grippe ist. Keine Pandemie. Es ist nichts.
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the game will go on….for a while
die nadelstreifmafia mit weiteren unsummen gepäppelt und gar schon in der krise als ‚the winner is‘ gefeiert…hässig macht hässig!!
und das dass fragile system jetzt gar mit spenden rechnen darf ist wohl die neuste und letzte stufe der bis hierher performten kapitalistischen verarschungsspiele.schliessen sie die kommentarfunktion hässig und ein trauriges häufchen abgetackelter bänker bleiben ihnen noch als leser über…..
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eine frechheit einen kommentar dementsprechend zu schönen….
wieso nicht gleich sensen ihr ip
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Gut gemacht. Am besten finde ich den Satz:
Die „Mitglieder der Konzernleitung (haben) beschlossen, über die nächsten sechs Monate 50% ihres Gehalts zugunsten von COVID-19-Hilfsmassnahmen zu spenden“.
Grossartig, es scheint sich etwas zu tun in der Führungskultur der Grossbank. Bravo !!!-
Wer das glaubt ist selber schuld.
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wer’s glaubt wird seelig und seelig sind nunmal nur die armen im geiste.
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Das tatsächliche Gehalt ist niedrig. Aber der Bonus ist verdammt hoch. Niemand wird darauf verzichten, es wird keine Kürzungen geben. Die Boulevardpresse schweigt wieder alles aus. Fake News.
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Wann erfolgt die Heiligsprechung der Herren Ermotti und Co ?
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Copy-Paste Khan war doch erfolgreich, LH hat sich wieder verrechnet! Sehr gut gemacht Hr. Khan!!
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Die armen Kunden , am ende des Jahres ist den Spass verbei .
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Herr Kahn hat damit nichts zu tun. Das wäre auch so gekommen wenn wir Donald Duck eingestellt hätten oder irgendjemand Anderen.
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Uhm…ich glaube an diese zahlen nicht! Und sowieso nicht an die Erklärungen….gewisse Währungseffekte sind sicher drin , aber :
1) Die ausgegebene Kredite haben noch keine Wirkungen;
2) Die Welthy people haben vielleicht ein bisschen mehr gehandelt als sonst, da sie Angst haben, vielleicht noch mehr als die anderen, da sie auch alles verlieren können… aber meistens sind all-in-fee, somit keine Gewinnauswirkung,
3) wenn die Leute nicht mehr reisen und konsumieren könnten, dann arbeiten auch nicht die Kreditkarten, leasing gehen zurück…unsw.
Somit, für mich ist reine Propaganda und ein Geschenk an Webermotti: wir haben geschafft! Und natürlich Optimierung eigene Bonus…und Dividenden für ex….
Wäre in Bern, würde ich mich sehr viele sorge machen….who cares, Helvetia rettet alle diejenige di schon haben!😭😤🤓-
Und was ist Ihre Begründung?
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0.5g hausverstand ist hierzu mehr als genung begründung @ hm
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„Wir konnten unseren Kunden mit Beratung, Krediten und Liquidität zur Seite stehen, als sie Hilfe am dringendsten benötigten, und unterstützten die Gemeinschaften, in denen wir tätig sind.“
Der UBS geht es nur um ihren EIGENEN Vorteil. Beratung??? Die Kundenberater sind keine “Berater” sondern knallharte Verkäufer, denen es nur um ihren eigenen Vorteil geht.
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Endlich wieder einmal ein ordentliches Quartalsergebnis und eine entsprechende Würdigung durch LH. Dass die KL 50% ihres Gehalts über die nächsten 6 Monate spenden will, ist lobenswert.
Weil die Börse grundsätzlich immer die Zukunft abbildet und das Damaklosschwert Frankreich weiterhin über der UBS schwebt, sind Kurs-Freudensprünge nach oben leider eher unrealistisch.-
papier ist geduldig…
50% vom gehalt und der rest sind spesen, bonusfrequenzen, fondclaims, depotprovisonen, erfolgszuschläge, gewinnmitnahmen, teildividenden, quartalspauschalen, hierseinsgebühren, abnützungsbegleichungen, etc.
das wort spenden und zinsen ergänzen sich wie feuer und wasser@ luftikus
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Gut gemacht. Am besten finde ich den Satz: Die „Mitglieder der Konzernleitung (haben) beschlossen, über die nächsten sechs Monate 50%…
„Wir konnten unseren Kunden mit Beratung, Krediten und Liquidität zur Seite stehen, als sie Hilfe am dringendsten benötigten, und unterstützten…
Sind wir doch froh, dass noch einige Institute Gewinne abwerfen!!! Das wird im Sommer schon bald anders aussehen. Dann spätestens…