Die UBS schmeisst 50+ ohne mit der Wimper zu zucken auf die Strasse. Ausser, diese gehören zur obersten Spitze.
Dann gelten andere Regeln. So bei Axel Lehmann, dessen Abgang am Freitag publik wurde. Erstens betont die Bank, Lehmann habe selbst gekündigt.
Zweitens geht Lehmann nicht wie vertraglich vorgesehen in einem halben Jahr, sondern nach 8 Monaten. Bis Ende Juli bleibt der scheidende Schweiz-Chef auf der Payroll – Bonus obendrauf.
Wie das?
Bei einem Subalternen hätte die Bank darauf geachtet, dass die Trennung per Ende November erfolgen würde.
Ein Auseinandergehen am 4. Dezember – notabene bei einem der Höchstbezahlten – leuchtet aus Kostenüberlegungen nicht ein.
Lehmann aber bleibt nicht nur bis zum Jahreswechsel. Und auch nicht von da an gerechnet das vertragliche halbe Jahr, bis zum 30. Juni 2021.
Sondern er gehört noch bis zum 31. Juli zur obersten Truppe der Bank. Diese betont, dass Lehmann frei entschieden habe, auch was den Kündigungstermin angehe.
Damit habe der Schweizer Anspruch auf ein volles Bonus-Jahr 2020, schliesslich sei Lehmann ja für das ganze Jahr zuständig.
Für 2021 ist ein Bonus noch offen. Der Verwaltungsrat kann für unterjährig ausscheidende Konzernleitung-Mitglieder einen Teilbonus gewähren.
Auch kann das Board gesperrte Boni-Anteile der Spitzenleute freigeben, falls diese in Frühpension gehen oder nicht zu Konkurrenten wechseln.
Axel Lehmann hielt per Ende 2019 über 800’000 UBS-Aktien, deren heutiger Wert liegt bei mehr als 10 Millionen.
Der Schweizer ist nicht der Erste, der von seiner Bank ein derartiges Geschenk erhält.
Als Ulrich Körner im August 2019 als Chef des Asset Managements abgelöst wurde, hiess es, der Spitzenmanager bleibe der UBS noch eine Weile erhalten.
Mindestens bis Ende März 2020 würde Körner für den Multi weiter tätig sein, so die Bank im damaligen Communiqué; und zwar als „Senior advisor to the Group CEO“.
Was Körner in dieser Rolle genau geleistet hat, ist nicht bekannt. Aber er kassierte weiterhin seinen Lohn mit Bonus. Seit April ist er nicht mehr bei der Bank.
Körner und Lehmann verkörpern zwei Beispiele, wie UBS-Spitzenleute unter ihrem Ex-CEO Sergio Ermotti selbst nach der Absetzung weich gebettet.
Das eigene Fitnessstudio im Hauptsitz an der Bahnhofstrasse passt ins Bild.
Die Frage wird sein, ob das „Sondersetting“ für Topshots unter Nachfolger Ralph Hamers weitergeht.
Gleich mehrere UBS-Konzernleitungs-Mitglieder sind 60 oder mehr und könnten die Bank bald verlassen.
Rechtschef Markus Diethelm, Finanzchef Kirt Gardner und Asienchef Edmund Koh gehören in diese Kategorie, die Amerikaner Tom Naratil und Suni Harford landen altersmässig bald dort.
Wenn Hamers seine operative Spitzentruppe verjüngt, kommt es zum grossen Umbau ganz oben. Werden die hochbezahlten Ausscheidenden dann immer noch so schonend behandelt wie unter Ermotti?
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Wer ist das?
-
Wer glaubt, dass man in dieser Position arbeiten tut, so liegt er falsch seines Wissens nach. Wer 8 Monate auf Nacken der UBS Geld geschenkt bekommt und lediglich Meetings und Telefonate führt mit einem +10’000 Entgelt, so sollte man doch das System des Liberalismus und Kapitalismus neu überdenken. Während der Chef den Sessel wärmt, muss der Angestellte acht Stunden stehen und jederzeit bereit sein seine würde dem Kunden zu schenken und verdient vielleicht mal die Hälfte des Chefs. Mir tut es leid wenn ich hier ein wenig taktlos werde, aber das ist einfach nur krank.
-
Das ist das Credo: Wir schauen für uns und finden das geil.
-
Seit über 10 Jahren entlässt der CFO der Allianz-Suisse willkürlich Mitarbeitende. Jetzt behindert dieser CFO, für den Digitalisierung und IT auch in Corona Zeiten Fremdwörter sind, massiv die Entwicklung der Firma. Von seinen unzähligen, riesigen und äusserst kostspieligen Flops wie aktuell die kläglich gescheiterte outsourcing’s Kollektiv Leben, Kreditorenbuchhaltung, plus die jahrelang vorbereitete IFRS Einführung eines gut bezahlten MA der gar nichts von IFRS versteht (typisch Allianz) für die Tonne – KPMG musste sehr teuer retten – ganz zu schweigen.
Also mindestens sechs Mal gewaltiger Bonus für totales und äusserst kostspieliges Versagen. So läuft’s heutzutage in der Teppichetage von Banken und Versicherungen. Da tut man sich nicht weh.
-
Für das total amateurhafte, stümperhafte, demzufolge logischerweise total gescheiterte Outsourcen flossen gigantische Bonusse von der Geschäftsleitung bis hinunter zum Abteilungsleiter. Variable Lohnbestandteile sind das Einzige was die Teppichetage von Banken und Versicherungen heutzutage interessiert. Das alles zahlt der Kunde oder das entlassene Fussvolk. Bezüglich Allianz, der CFO wird nie in Frage gestellt, wegen seiner Lobby/Netzwerk.
Dabei braucht die Allianz-Suisse gar keine Geschäftsleitung. Es wird alles in München entschieden. Straff organisiert. Selbst die Quartalsabschlüsse gehen am CFO vorbei. München gibt vor, direkt in die Fachabteilung. Solange bis es München akzeptiert.
-
-
Erstaunt niemanden, so geht es zu bei der UBS. Ermotti schaut zu den Hochverdienern und schöpft auch nur ab.
-
-
Wo ist das Problem? Ich bezweifle, dass der Asienchef nur wegen dem Fitnessstudio nach Zürich kommen wird, und es damit zu einem Gerangel mit Körner, Lehmann und Ermotti um das Rudergerät kommen wird.
-
..und wer ist Karin Keller Busse? auch wieder so eine aus dem „Deutschen“ HSG St. Gallen Sumpf wo man schon lange nicht mehr Schweizerdeutsch spricht?
oder kommt die von einem Puppen Theater? wie auch immer bestimmt unbedeutend. -
1-3 Monate extra kriegt doch jeder und jede. Im Zweifel direkt oder sonst halt mit Hilfe eines Arztes.
-
Er kann ja zurück zur Zurich gehen und sich dem neuen Logo annehmen! Ist ja sicher Chefsache. Und ansonsten sich mit der Filmreihe Stromberg weiterbilden.
-
Schweinerei! Wer seklner kündigt verliert seinen Anspruch auf den Bonus. Basta!
-
Wer soll Axel Lehmann sein? Ist der Mann so wichtig? Ich dachte nicht, denn er wurde ja entlassen, weil er vermutlich nicht effizient gearbeitet hat.
-
Das ist ihm doch egal, er hat seine x-Mio im Trockenen.
-
-
Wer immer noch glaubt, dass auf dieser Stufe der bezahlte Lohn für eine geleistete Arbeit entrichtet wird, der glaubt sicherlich auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Solange sich die dummen Aktionäre das alles bieten lassen, ist doch alles bestens. Man kann die paar Millionen ja dann bei den Assistent*innen und kleinen Backoffice-MA’s wieder einsparen. Hat bisher geklappt, wird auch weiter klappen!
Welcome to UBS (oder CS)! -
Der Artikel weckt die niedrigen Instinkte in uns, finde ich nicht gut, auch wenn die UBS unsensibel in diesem Punkt ist.
-
@ Thomas Landolt; Unsere Gesellschaft benötigt Ja-Sager und Bücklinge, jedem das Seine Herr Landolt, ich persönlich bewundere die anderen!
-
-
Es geht doch hier darum, dass die Incoming Manager zu wenig vom Geschäft verstehen. Zwei Monate mehr Händehalten, wir die Unerfahrenheit im Frontheschäft von KKB auch nicht verbessern. Früher hätte man gesagt, der weiss zuviel!
-
Tja, behandelt die obere wie Fürst und die untere wie Sklaven..,das ist der beste Indiz für dekadente Gesellschaften…
Ich erinnere nur, dass 2008 haben Spitzenleute das Haus verlassen, ohne nicht einmal den verdiente Bonus zu beziehen…obwohl sie meister geleistet haben…das ist Passé und hat nicht genützt… -
Sehr edel und sozial, dass die Kündigungsfrist um zwei Monate verlängert wurde zum Wohle des RAV’s
Gunther Kropp, Basel-
Herr Kropp
Haben Sie eigentlich Sand in Ihren Augen.
Eine grössere idiotischere bemerekung resp. Schreiben ist kaum möglich.
Zum Wohle des RAV’s.
Diese Typen gehen bestimmt nicht zum RAV.
Warum gehen sie nicht zum RAV?
Weil diese Typen mit Ihren Millionen die sie erhalten haben gar nicht zum RAV gehen müssen.
Und wenn schon; Das oberste Limit das eine RAV resp. Arbeitslosenkasse bezahlt sind Fr. 9000.00 bei 80% auszahlung.
Ich nehme allerdings an dass Sie Ihr schreiben Zynisch zu verstehen ist. Und nicht Wort Wörtlich. -
Als ob dieser Monsieur monatlich 20 Bewerbungen schreiben würde für ein paar Tausend Franken. Stempelgeld hat ein Maximum,rund 12000 CHF mtl.. Der AHV und ALV pflichtige Lohn ist Max. CA. 148000 pro Jahr. Immerhin tragen Darüberverdiener mit 1% des „Darübereinkommens“ solidarisch der Arbeitslosenkasse bei. Also bei einem Gehalt von 1Mio CHF 8’500. Wer das mickrig findet, ist gemäss Blocher des Reichseins nicht wert.
-
@galliker
Der österreichische Schriftsteller Peter Rosegger meinte: „Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht“
Herr Galliker, Sie haben es erkannt, die Masslosigkeit macht die Grossmanager „arm“ -
@Colin Skinner
Richtig erkannt: Geben macht glücklicher, als nehmen.
-
-
2 Monatelöhne mehr für Lehmann? Mit Blick auf die grossen Ungerechtigkeiten, die im Moment unter dem Mantel der Corona Pandimie ablaufen, ist das nicht mal ein Mückenstich….
You can do better
-
Unglaublich, statt wie bei den Kleinen möglichst rasch dafür zu sorgen, dass sie wenig Kosten verursachen beim Rauswurf, kommen die sogenannt Grossen ohne bisherigen Leistungsausweis und nur mit hohen Koste, wird bei diesen Schmarotzern der goldene Fallschirm angewendet.
Diese Grossverdiener hätten das wirklich nicht nötig, dass man sie so sachte behandelt. Aber wahrscheinlich hat er einen guten Anwalt, der ihn gut verteidigt in Sachen Restlohn und dabei auch noch die entsprechende Erfolgprämie kassiert. Ein Skandal, aber unter Axel Weber ist leider nichts unmöglich in den höheren Etagen zur skrupellosen Bedienung zu Lasten des Klein-Personals und der gebeutelten Aktionäre. Eine Schande!-
Lehman bei der Zürich Versicherung ein Nonvaleur als VR bei der UBS nichts gebracht, als Chef Schweiz der UBS nur Kosten verursacht so sieht es heute in der Teppichetage der UBS aus.
Alle Aktionäre sind selber schuld, keiner steht auf und beendet das Dilemma.
-
-
Chabis, Lukas.
Die haben einfach eine lange Kündigungsfrist. Ist ‘normal practice’ auf dieser Stufe.
Scheint mir eher Kostenbewusstsein zu sein, anstatt in den ‘gardening leave’, schieb noch ein paar Stunden für Projekte. Nützt’s nichts, schadet’s nicht.
Wer immer noch glaubt, dass auf dieser Stufe der bezahlte Lohn für eine geleistete Arbeit entrichtet wird, der glaubt sicherlich…
Seit über 10 Jahren entlässt der CFO der Allianz-Suisse willkürlich Mitarbeitende. Jetzt behindert dieser CFO, für den Digitalisierung und IT…
Für das total amateurhafte, stümperhafte, demzufolge logischerweise total gescheiterte Outsourcen flossen gigantische Bonusse von der Geschäftsleitung bis hinunter zum Abteilungsleiter.…