Die UBS musste heute Nachmittag eine Niederlage eingestehen. Sie informierte die betroffenen Mitarbeiter im Private Banking Europa über einen Rückzug aus dem Nachbarland Österreich.
Man habe sich entschieden, knapp 800 Kunden der Liechtensteiner LGT zu verkaufen, so die Zuständige, Christine „Christl“ Novakovic, in einem Memo an die Belegschaft.
Obwohl das Geschäft profitabel gewesen sei, sei der „Verkauf für die UBS die richtige Entscheidung“, so die Europa-Chefin der Grossbank.
Grund sei, dass trotz dem Aufbau über die letzten Jahre der „Marktanteil vergleichsweise gering“ geblieben sei.
Verkauft wird nur das Wealth Management, während das Asset Management bei der UBS bleibt. Was Käuferin LGT zahlt, ist unbekannt. Man habe „Stillschweigen“ vereinbart.
Die LGT hat gemäss UBS-Informationen von heute Nachmittag knapp 9 Milliarden Kundenvermögen in Österreich, um die sich rund 170 Mitarbeiter kümmern.
Bei der UBS waren es gegen 60 Mitarbeiter, die laut einer Quelle gut 4 Milliarden Assets verwalteten. Die Behörden müssen den Deal noch absegnen, das soll im 3. Quartal 2021 der Fall sein.
Der Wechsel der Mitarbeiter von UBS zur LGT wird von Novakovic als Erfolg gefeiert. Die Leute würden einen „enormen Mehrwert für die LGT schaffen“, so in internen Unterlagen.
Effektiv handelt es sich um das Eingeständnis einer Pleite.
Das Österreich-Geschäft war Teil der UBS Europe SE, also der EU-Tochter der UBS AG mit Sitz in Frankfurt, wo die europäischen Kunden gebucht sind.
An der Bedeutung Europas, seiner Kunden und der Tochter UBS Europe SE ändere sich nichts, so Europachefin Christl Novakovic gegenüber den Angestellten.
Europa bleibe „zentrales und strategisches Kerngeschäft der UBS“.
Nun einfach ohne Österreich.
Der Verkauf zeigt, dass die Bank mit viel zu hohen Kosten operiert. Während die deutlich kleinere Fürstenbank in Wien und weiteren Städten rentabel ist, rechnet sich die Präsenz für den Multi im Nachbarland nicht.
Zu teuer, zu starr. Nur wenn es gelungen wäre, das Wachstum spürbar zu steigern, wäre die Rechnung aufgegangen. Das gelang mit Novakovic in all den Jahren nicht.
Unter Führung des Ober-Kommandierenden Iqbal Khan ist die Bank nun zum Schluss gekommen, dass sie das in absehbarer Zeit nicht mehr schaffen kann.
Für Christl Novakovic persönlich bedeutet der Entscheid eine herbe Niederlage.
Sie war Anfang 2018 EMEA-Chefin geworden und hatte im Sommer 2019 nach einem Machtkampf ihren internen Widersacher zuoberst bei der UBS Europe SE abgelöst.
Nun muss sie in Österreich die Waffen strecken, statt dass die UBS unter ihrer Führung im Osten durchstartet.
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Die beliebtesten Kommentare
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Hoffen wir, die LGT hat eine Compliance DD gemacht mit den Osteuropa-Assets.
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In Österreich hats noch nie geklappt, ein erfolgreiches Bankgeschäft aufzuziehen – zu politisiert dieses Ländchen. Zu chaotisch die verstrickten Verhältnisse. Richtig, dass UBS verkauft.
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Wärend bei der CS alle inkompetent sind… haben die UBS Fritzen den Grössenwahn… und der Pierin bei Raiffeisen hatte gleich beides…
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In der EU Steuerhälle ist kein Gold zu holen das hat sogar derUBS Pakistani entdeckt! Grosdes Bravo!
Die neue Party geht in London ab
wo die von der Leyen-Trude noch rasch vergebens versucht mit der EU Konkurrenzklausel die britischen Steueroasen zu vernichten – wohlwissend, dass wenn sie das nicht schafft-der Finanzplatz Frankfurt den Bach herunter geht! Die UBS ist jetzt im nicht EU Land England an fordester Front – dafür ein zweites grosses Bravo! -
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Die UBS braucht wieder Bares, um die aktuellen Bonuszahlungen und die in der Fussnote aus den vergangenen Jahren zu bezahlen.
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……man habe sich entschieden, knapp 800 Kunden der LGT zu verkaufen…..
Das wird ja immer besser. Anstatt mit Wertpapieren handeln sie jetzt mit den Kunden und kassieren auch noch dafür.
Die Kunden werden verkauft…..!!!……für dumm verkauft?
Nach dem 2008 die Steuerzahler/-.innen für dumm verkauft wurden, werden jetzt auch noch die eigenen Kunden gehandelt……. -
Christl should have sold herself. Wait until Ralph figures out how much money she wastes with and keeps yes me around her.
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4 Milliarden Assets mit 60 Mitarbeiter !
Unmöglich, ein Gewinn zu erzielen.
UBS wird sich eingentlich auf OE Depots in der Schweiz zu konzentrieren.
Die Mengen und die Margen sind völlig anders ! Depotwert ? Mindestens 5 mio.-
Imfall muss man dazu sage, dass ausserdem Mitarbeiter in Luxemburg auch Aufgaben für Austria abdecken. In der Tat sind es also mehr als 60
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Arbeiter jemand bei der UBS und hat zugang zu UBS’Securities? Wäre nett würde jemand Beweise liefern das UBS’Securities 2019 dominion voting systems gekauft hat. Bis jetzt sind das nur gerüchte.
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Die UBS Wien wurde viele viele Jahre von der UBS ZH Quer subventioniert. Bzw. von den Zürcher Privat Bankern im Österreich Team. Nach dem Fall des Bankgeheimnis und dem AIA wollte man möglichst viele Kunden aus der Schweiz nach Wien rüber schieben. Defacto war dies nur eine Verschiebung der Assets von A nach B. Obwohl die meisten Berater in Österreich selber sehr wenig Neukunden gewinnen konnten, verhielten Sie sich stets etwas arrogant und proletenhaft. Nicht überraschend, dass dies langfristig nicht funktioniert. In einigen Jahren schreit kein Hahn mehr nach denen 😉
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Die beste Strategie, um etwas komplett an die Wand zu fahren,
ist und bleibt eine (Quoten-)Frau. Das bewährt sich ja sei Jahrzehnten.-
Was ein dummer misogynistischer Kommentar.
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Vielleicht gehen sowohl der Kommentar von Marianne, „Frauen fahren an die Wand“, wie auch der Kommentar von Urs „miyogynistischer Kommentar“ einfach ein wenig zu tief?
Um beim Fahren zu bleiben:
Frauen dürfen sehr oft das Steuer übernehmen, wenn der Karren (die Gesellschaft/die Verhandlung/das Amt/das Gericht/etc.) derart im Dreck versoffen ist, dass kein Erfolg mehr möglich ist!
Beispiele gefällig?
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Von irgendwo muss die Kohle für die nächste Busse schliesslich auch herkommen.
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Die Migros hat es in Austria auch nicht geschafft…
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Meinen Sie die nächste Sabine Keller-Busse oder die nächste Busse als juristische Sanktion?
Ach, lassen wir doch die Klärung: Beides kostet nur Geld!
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Die Europastrategie war schon lange fraglich. In 5 Jahren wird man auch über den Asienwahn den Kopf schütteln. Schuster bleib bei deinen Leisten.
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Das wird noch viel schlimmer in Asien bzw. China. In China existiert keine richtige Privatwirtschaft d.h. der Staat wird die CH Grossbanken verklagen, denn die korrupten KP Mitglieder schleusen sehr viel Geld ins Ausland. Mal schauen wann die Bombe in China platzt. Der nächste Tsunami weltweit wird bestimmt von der Blackbox China ausgelöst.
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ich gehe davon aus, dass der Preis zwischen CHF 50 – 80 Mio. lag.
Dafür 60 Leute zu verschachern, wird nicht genügen, weil ja nebst Beratung auch Lifecycle works anfallen werden, welche die bisherigen LGT-Sklaven nicht mit links wegstemmen können.
Ich denke beide Gewinnen mit diesem Schritt im Abstieg der unerwünschten Kundenliga.
Eine klassisches Verlierergeschäft, wie es UBP, EFG, Bär und Vontobel auch schon vormachten.-
1.25% – 2% für 4 Mrd.! Wäre ein stolzer Preis. Leidet die Branche doch seit vielen Jahren unter Margenerosion.
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Der Preis von ca. 1.25 % der Assest ist einigermassen nachvollziehbar. Früher wurden Banken für 5% ihrer Assets gekauft. Aber die Oesterreicher werden auch eine Führung aus dem Ländle nicht wirklich akzeptieren, sondern mit Wiener-Charme an der Nase herumführen. Ich befürchte ebenfalls, dass die Compliance-Abteilung viel Aufwand hat um sicher zu sein, dass da bei den Kunden keine „Leichen“ im Keller sind. Vor allem wenn Kunden gebucht sind, die ihre Adresse nicht in Oesterreich haben.
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Definitiv nicht zu diesem Preis – vor allem, da die Mitarbeiter dabei sind. Somit reden wir über max die Hälfte.
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Dabei stammt Christl aus Südtirol, das bis 1919 zum
Kaisertum Oesterreich gehörte. Austria ist eigentlich ihr „Heimmarkt“.
Enttäuschend, dass sie gerade hier wenig Erfolg hatte. -
„EU-Tochter der UBS AG mit Sitz in Frankfurt, wo die europäischen Kunden gebucht sind“
Kennt sich da jemand genauer aus? Wieviele % des Wealth Management werden effektiv bereits aus Deutschland aus verwaltet?
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unglaublich ein alptraum das ganze
fredi sigg
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Es war einmal eine tolle Bank, welche nie und nimmer ein Marktgebiet verkauft hätte. Sie meinen ja sowieso bei UBS, dass sie Alles besser können als die Konkurrenz. Und wenn es mal nicht so läuft, dann schliesst man ein Business, aber an die Konkurrenz zu verkaufen war bisher tabu. What’s next? Verkauf UBS Americas? Fazit: Armen neue UBS, kocht auch nur mit Wasser.
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Für die wenigen Kunden, die es in Österreich gibt, sind es bei Weitem zuviele Banken. Mich hat bisher eher verwundert, dass so viele Banken solange durchgehalten haben und erwarte weitere Rückzüge. Insoweit erscheint die Entscheidung der UBS richtig gerechnet und es ist richtig, dass es der UBS bei deren Kosten und Konditionen auch langfristig nicht gelungen wäre, erfolgreich zu sein.
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Man kann in Österreich keine Bank von Frankfurt aus leiten.
Aus der Schweiz OK. Aber aus Deutschland akzeptieren die Österreicher nicht.-
Ist ja auch nicht so!
Es geht zum einen um das legale Konstrukt der Europa AG und zum anderen um die Führung aus ZH raus! Das sind zwei paar Schuhe. Früher war die Europa AG in Lux und der Head Austria natürlich in ZH – nachdem man den Sitz verlegt hatte, war es FFM – aber der Head Austria blieb weiterhin in ZH.
Rechtlich somit FFM, Business ZH!
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Das gibt Bonus für Weber, Ermotti und Hamers.
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Die „liebe“ Christl macht allgemein keine guten Deals. Ihr Laden Zingg-Lamprecht hatte sie viel zu teuer gekauft und der läuft überhaupt nicht gut. Die Frau ist masslos überschätzt und ihr Mann kann ihr auch nicht helfen. Er ist Personalberater.
Die "liebe" Christl macht allgemein keine guten Deals. Ihr Laden Zingg-Lamprecht hatte sie viel zu teuer gekauft und der läuft…
Man kann in Österreich keine Bank von Frankfurt aus leiten. Aus der Schweiz OK. Aber aus Deutschland akzeptieren die Österreicher…
Die Europastrategie war schon lange fraglich. In 5 Jahren wird man auch über den Asienwahn den Kopf schütteln. Schuster bleib…