Die IHAG Privatbank von Big-Patron Gratian Anda geriet über ihre Tochter Helvetic Investments in Singapur ins Visier der Amerikaner. Während es Anda mit einer Strafzahlung aus dem Fokus schaffte, werden seine Helfer gejagt.
Die Frage ist, was Anda rund um die Helvetic Investments gewusst hatte. Seine rechte Hand, der nun einer der Angeklagten in den USA ist, hatte den Asset Manager in Singapur für den IHAG-Herrscher aufgebaut.
In der Anklageschrift der Amerikaner wird die Helvetic Investments immer nur SAM-1 genannt, für Singapore Asset Manager One. Die IHAG-Tochter bildet im Dokument den Kern der Vorwürfe von Uncle Sam.
Es handle sich um ein „fraudulent scheme“, genutzt durch die IHAG-Verbündeten „by facilitating the transfer of the Clients‘ funds from the SAM-1 Accounts at IHAG to undeclared bank accounts in Singapore“, so die USA.
Seit 2019 ist die Helvetic Investments Geschichte; dies, nachdem sie von der Singapur-Finanzaufsicht gebüsst worden war und sie von den Amerikanern unter die Lupe genommen wurde.
„Terminator“ der Helvetic Investments war Heinrich Rotach, der Präsident der IHAG Privatbank. Das Ex-UBS-Schlachtross zog im Auftrag seines „Bosses“ Gratian Anda der Helvetic den Stecker.
Rotach war der Aufräumer von dem, was zuvor Andas engster Vertrauter in dessen IHAG-Holding aufgebaut hatte. Dieser agierte rund um Singapur zusammen mit einem Mann aus Vaduz.
Bernhard Lampert, eine bekannte Figur im Ländle-Banking. Bis 2015 sass er im Verwaltungsrat der Liechtensteinischen Bankenaufsicht, der FMA.
Lampert und seine Allied Finance mit Sitz in Vaduz ist bei der Aufsicht jetzt Gegenstand von Abklärungen, wie ein FMA-Sprecher auf Anfrage ausführt.
„Wir führen aufgrund des Verfahrens in den USA Abklärungen, die unseren Wirkungskreis betreffen“, meinte er letzten Freitag.
Lampert und die Allied Finance haben weiter eine Zulassung von Liechtenstein für ihre Geschäfte, wie aus der entsprechenden Webseite hervorgeht.
Eine Sprecherin der Allied sagte: „Wir haben keine Kenntnisse von einem solchen Verfahren.“
Bei der IHAG verweist ein Sprecher auf die Anklageschrift der USA. Dort stünde alles drin, es gebe keine weiteren Verfahren gegen andere als die aufgeführten Angeklagten.
Die IHAG-Singapur-Tochter Helvetic Investments musste wohl 2017 möglichst still und leise verschwinden. Zwei Jahre zuvor hatte sich die IHAG mit einer Zahlung von 7,5 Millionen aus der US-Umklammerung befreit.
Zum Steckerziehen gehörte, dass der zuvor im Bentley vorgefahrene Vertraute von Gratian Anda durch den gestandenen Ex-Grossbanker Rotach abgelöst wurde.
Der arbeitete danach Hand in Hand mit einem externen Berater aus der Computerbranche. Die beiden sollen genau im Bild gewesen sein über die Rolle, welche die Helvetic beim Schwarzgeld-Konstrukt gespielt habe, sagt ein Insider.
Über die Singapur-Tochter hatte der Vizechef der IHAG Privatbank Dutzende von Millionen von US-Schwarzgeld-Vermögen verschoben, um sie vor dem Fiskus aus Übersee versteckt zu behalten.
Der Vize ist inzwischen ebenfalls in den USA angeklagt, er musste die Bank verlassen.
Bei ihrer Aufräumaktion seien Schlachtross Heinrich Rotach und dessen Berater unzimperlich vorgegangen, so die Auskunftsperson. Den vor Ort angestellten Bankern hätten sie jedenfalls nie reinen Wein eingeschenkt.
Schliesslich sei die Finma auf die Hinterbeine gestanden und habe alle Dokumente herausgefordert.
Was sich in Singapur im Detail rund um die IHAG-Asset Managerin Helvetic Investments abgespielt hat, bleibt im Dunkeln. Die IHAG-Verantwortlichen wollen den Krimi durch eisernes Schweigen aussitzen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ausser Erben hat der Anda nichts von Bedeutung auf die Reihe gebracht
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Eine Sprecherin der Allied sagte: „Wir haben keine Kenntnisse von einem solchen Verfahren.“ Eigenartiger Informationsstand.
Eigenartig, dass die FMA etwas weiss und das DOJ:
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Einfach nur dumm! Nichts gelernt.
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Persona Non-Gratian Anda?
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Wieso lässt die Finma die IHAG solange gewähren?
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@Lukas kannst du bitte mal die Büchse der Pandora Papers öffnen?
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Lukas hat die Büchse – alse die Schiessbüchse – heute leider nicht dabei ..
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In der Büchse der Pandora ist bloss lauwarme Luft von ein paar Journis, das hat der LH schon kapiert. Lies doch den Tagi und die Süddeutsche und schau SP-Staatsfernsehen; dort werden Deine Nabelschaugelüste befriedigt. Zackbum hat’s auch kapiert…
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Weshalb soll ein Einmann-Laden sich da betätigen, wenn weltweit 200 scharfe Hunde an der Arbeit sind ? Verlangen Sie nicht Unmögliches.
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Zum znüni äs Bürle. Än Guete
Bürle hätte beim Gipfeli un Bürli bleiben sollen.
Beck, bleib bei deinen Brötli!
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Bänker, bleib bei deinen Kröten!
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@loomit
Beck, bleib bei deinen Brötli?
Von welchem Becker reden Sie denn? Von Boris?
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Warum wird die Pandora Affaire nicht im Inside Paradeplatz thematisiert.
Und warum macht die US Justiz nichts dagegen?-
Pandora,
weil das nicht auf der Linie von Geiger ist. Er ist Interessenvertreter der unabhängigen Vermögensverwalter.
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Pandora Papers schlagen Wellen,
ob IHAG Papers uns erhellen? -
Da hat doch bestimmt niemand etwas gewusst, das sind alles naive Schafe die keine Ahnung haben von den Gesetzen. Und Schwarzgeld kennen die auch nicht. Kryptos sind ja nur Spielgeld und zu kompliziert zu versteuern.
Wir bemühen uns sehr, alles unter dem Deckel zu behalten, wir sind schliesslich Bührles Ruf verpflichtet. -
Immerehin: die FINMA stand nun mal auf die Hinterbeine!
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„… im Bentley vorgefahren…“
geil ! welches Modell ? -
Auf die IHAG Bank können wir gut und gerne verzichten.
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Alles Abzocker und Drei wetter Taft Manager, auch die wie fast alle an der Spitze der Banken sind unfähig selber Assets zu aquirieren bzw. Zu verwalten, bei den Löhnen sämtlicher dieser Sacko Blender ist das Wort sustainable, nachhaltig, ein Fremdwort.
Wieso lässt die Finma die IHAG solange gewähren?
@Lukas kannst du bitte mal die Büchse der Pandora Papers öffnen?
Warum wird die Pandora Affaire nicht im Inside Paradeplatz thematisiert. Und warum macht die US Justiz nichts dagegen?