Die IHAG Privatbank kommt nicht zur Ruhe. Nach der US-Anklage gegen die Nummer Zwei des Geldhauses des einstigen deutschen Industriellen kehren gleich drei weitere Hochrangige der Firma den Rücken.
Davon zwei nach kurzer Zeit.
Der Chief Investment Officer, ein Banker namens Maximilian Schoeller, wirft das Handtuch noch in der Probezeit. Er war von einem Familiy Office zur IHAG gekommen, davor arbeitete er für Barclays und Morgan Stanley.
Ebenfalls genug hat die oberste Personalfrau, eine HR-Spezialistin namens Agnes Stutz. Auch Stutz zeichnet sich nicht durch eine lange Verweildauer in ihrer exponierten Position aus.
Gerade mal seit Mai dieses Jahres sass sie auf dem Stuhl der IHAG-HR-Chefin, davor gehörte sie zur Top-Crew bei Leonteq und GAM.
Beim Dritten der abspringenden IHAG-Kader handle es sich ebenfalls um eine „Schlüsselperson“ der Bank, und zwar im Bereich Investment.
Die Abgänge des Chief Investment Officers und der Personalchefin geben IHAG-intern zu reden.
CEO Martin Keller, der bei der Falcon Private Bank die Lichter gelöscht hatte, bevor er das Ruder bei der IHAG übernahm, versucht, die Crew bei Laune zu halten.
Er werde die „Neubesetzung“ zuoberst im Personal „zu gegebener Zeit kommunizieren“, teilte Keller vor Wochenfrist den rund 100 IHAG-Mitarbeitern in einem Email mit.
Als neuen Chief Investment Officer kündigte der IHAG-Chef Christoph Boner an. Dieser ist bereits im Amt; er übernahm die Rolle per 1. Dezember.
„Christoph war während den letzten 12 Jahren bei der VP Bank in verschiedenen Investment-Positionen“, machte Chef Keller Werbung für seine Neuverpflichtung, die letzten 7 Jahre habe er das „globale Group Investment Management“ bei der Ländle-Bank geleitet.
Ein Kommen und Gehen bei der „Bührle“-Bank. Der Name ist derzeit in aller Munde. In Zürich tobt rund um das neue Kunsthaus ein Gelehrten-Streit wegen Raubkunst der ausgestellten Bührle-Sammlung.
Und die USA jagen ein halbes Dutzend Finanzleute, die mit IHAG eng verbunden sind; sie hätten Amerikanern im grossen Stil geholfen, Vermögen vor dem Fiskus zu verbergen.
Laut der Quelle soll CEO Keller die „gleichen Fehler wie bei der Falcon“ begehen. Der IHAG-Chef habe „problematische Kunden“ an Bord geholt, darunter den Österreicher René Benko.
Benko gehörte bei der Falcon zu den Gross-Klienten. Der Real Estate-Investor kaufte vor zwei Jahren der Migros die Globus-Warenhäuser ab. Kürzlich wurde er in Österreich von der Staatsanwaltschaft angeklagt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Herr Hässig, wie steht es um die IHAG hinsichtlich Benko? Hier wäre ein Update spannend!!
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Personalfluktuationen in dieser Grössenordnung sind doch keine Sensation.
Das ist heutzutage anders als vor 40 Jahren.
Im übrigen sollten Sie die Ausgezogenen selbst fragen, warum Sie gingen. -
Seit Ex Bergbauer aus dem Berner Oberland, Ruedi Regez, dort als CIO fungierte vor rund 20 Jahren, ist der Laden bei mir unten durch. Selten so einen inkompetenten Haufen erlebt. Endless Sabbatical Rudolf grüsst nun aus Palau.
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Wenn der Emil Bührle das sähe, hätte er schon lange Ordnung gemacht und diese Nullummern hochkant vom Hofe gejagt. Aber der Enkel schleudert gewaltig durch die Gegend und gibt sich alle Mühe, sein Erbe einzustampfen.
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Okay, der Schoeller war jetzt auch nicht wirklich der Topshot. Vermute eher, dass die IHAG selber darauf gekommen ist noch in der Probezeit.
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Schlechter kannst du als Bank fast nicht dastehen, oder? Meine Güte ist das alles toxisch bei der IHAG…
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Doch es geht schlimmer…
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Bei den grossen Medien gibt es Spezialisten für die „Headlines“, die Titel. Irgendeinen Konnex sollten die Titel und „Aufmacher“ mit dem Artikel jedoch noch haben. Unter Spitzenkräften stelle ich mir etwas anderes vor als einen Mitarbeiter, der während der Probezeit kündet und eine weitere Mitarbeiterin, die nach sehr kurzer Verweildauer das Handtuch wirft. Tatsache bleibt, dass das Umfeld der IHAG, offenbar für erfolgreiches Arbeiten nicht sehr günstig zu sein scheint. Im Banking ist die Spezies der „He Man“, der Egoisten und gnadenlosen Opportunisten überdurchschnittlich häufig vertreten.
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All diese kleinen Privatbanken sind unter Druck. Die IHAG kann sich nicht vergleichen mit Vontobel, Bär und schon gar nicht mit Pictet. Sie hatten Spezialkunden und Spezialsituationen, die sie vor FATCA Zeiten und den Zeiten, wo sich Brüssel nicht um die Steuerdossiers ihrer Mitglieder kümmerte, eine gute Zeit. Man musste nicht ein Warren Buffet sein, um Geld zu verdienen. Kunden heute wie Benko sind überhaupt nicht gemütlich und erfordern viel Chuzpe, um bei diesen Herrschaften überhaupt Gewinn zu machen. Alle diese Inhaber dieser Klasse von Privatbanken würden bei guten Preisen sofort ihre Institute verkaufen.
Nur wer zahlt den gleichen Preis für solche Banken, wie noch vor 15 Jahren?-
Schaut sich die FINMA eigentlich diese Spezialsituationen an, schläft die FINMA oder wartet Sie auf die SEC/DOJ.
Speziell die Indienvehikel der IHAG wären interessant. Wer war der Auftraggeber, was war der Regulierungsstatus des Fundmanagers? Wurde die ganze schriftliche und telefonische Kommunikation von der FINMA kontrolliert? Durften diese Geschäfte gemacht werden?Der Indienprofi
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Seit wann arbeiten bei der IHAG „Spitzenkräfte“? Soweit ich das sehe, agiert dort ein glückloser CEO namens Keller mit belastetem Falcon-Hintergrund (auch keine Erfolgsgeschichte) und ein paar Kundenberater, die andernorts wohl einen schweren Stand hätten.
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Wieso schliesst die Finma die IHAG nicht? Unverständlich….
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Wieder mal totaler unsinn, was hier steht. Krasse propaganda von Hr. Hässig gegen die ihag.
Der text hat nichts mit echtem insight zu tun!
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Denken Sie echt, dass Text ohne Gross- und Kleinschreibung ernst genommen wird?
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Brauchen wir die IHAG auf dem Finanzplatz Schweiz?
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Mich erstaunt seit längerer Zeit, dass es Kandidaten gibt, die noch bei der IHAG einen Anstellungsvertrag unterschreiben. Ich habe nicht einmal die Oerlikon Bührle Aktien aus ethischen Gründen gekauft.
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Und jetzt sind Sie ein erhabener Gutmensch,
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Es scheint, der Chef der Bührle Bank
kriegt ihn einfach nicht, den Rank. -
Was ist das wieder für ein schlecht fundierter Artikel? die Personalfachfrau war mehrheitlich für Ihre kurzen Auftritte bekannt – warum wird das Gegenteil geschrieben? eine spannende Karriere mit Kurzauftritten bei Quilvest, bei John Research oder auch bei Leonteq wurde einzig durch einen langen Auftritt bei GAM verändert. So wäre glaube ich der Satz korrekt geschrieben. Wird denn kurz oder lang noch gleich gewertet?
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Um von den Problemen mit den verseuchten Raubkunst-Bildern im Kunsthaus abzulenken, werden jetzt andere unrühmliche IHAG-News produziert. Möchte übrigens bloss wissen, ob die anderen 400 Bilder, welche ja wahrscheinlich in Andas Villa oder Keller sich verstecken, auch so erforscht wurden wie die knapp 200, die im Kunsthaus hängen und für negative Schlagzeilen sorgen mit dem Unwissen und Untätigkeit der Zürcher Stadtoberen und der Kunsthausverantwortlichen.
Die jüdischen Gemeinschaften oder andere Saubermänner sollten eine Hausdurchsuchung anordnen, um die Provenienzen sauber abzuklären! -
ihag scheint ein gutes haendchen
für spezielle kunden zu haben.
benko baute einige eigentumswohnungen in wien
selber um. dann hatte er wie aus dem
nichts 500 mio zu investieren.
kaufte ein paar jahre später für milliarden immobilien in oesterreich und deutschland.
niemand fragt woher das geld stammt.
in der corona kriese mussten seine
einkaufszentren schließen. trotzdem kauft er das chrysler building in new york und wieder fragt niemand woher das geld kommt. -
Mit dem Keller gehts zu 100% in den Keller! Dieser Mann gehört hinter Schloss und Riegel!
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Der Todeskampf geht zu Ende;
Keine(r) schaffte je die Wende!
Es war die Abnützungs-Runde;
Jetzt schlägt die letzte Stunde.Hasardeure zu Hauf zur Stelle,
Garnierten gross auf die Schnelle!
Lasst bald die Türen schliessen:
Es werden keine Tränen fliessen.ORF
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Wieso Keller nach seinem Debakel bei Falcon wieder einen Top-Job gefunden hat, ist schleierhaft. Dort war er zwar nicht die Quelle des Übels, aber hat auch dort nichts auf die Reihe gekriegt. Entweder macht Anda schlechte Personalselektion oder er nahm jeden der sich anbot.
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Top-Job – naja …
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„Benko nutzt Bewertungsspielräume bis zum Anschlag aus“, urteilt der Wirtschaftswissenschaftler Leonhard Dobusch von der Universität Innsbruck. Warum? „Mit den immer höheren Bewertungen bekommt die Signa Kredite, die nicht nur Investitionen ermöglichen, sondern auch die Ablösung bestehender Kredite.“
https://m.focus.de/magazin/archiv/immobilien-der-immobilien-zauberer_id_13343550.html
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„Wenn Sie einen Schweizer Bankier aus dem Fenster springen sehen, springen Sie hinterher. Es gibt bestimmt etwas zu verdienen.“
Voltaire (1694 – 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
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Es wurde ja schon vieles geschrieben und zitiert, wohl aber noch nicht von jedem.
Ich hoffe sie sind persönlich nicht wirklich so oberflächlich wie das zu häufig leider im und mit dem Internet der Fall ist:Dieses Zitat wird Voltaire zugeschrieben, aber weder ist das erwiesen noch stimmt in früh publizierten Zeitschriften der Ausspruch „Schweizer Banker“. Das wäre auch verwunderlich, da zur damaligen Zeit weder die Schweiz in seiner jetzigen Form existierte noch auch, da Banken mehr Stadt- oder Organisationsbezogen strukturiert waren.
Erstwahrnehmung der Zitatsableitung gegen 1792 im „The European Magazine and London Review:
Quote: M. le Duc de Choiseul, a man of great wit […] said ‹Si vous voyez jamais un Genevois sauter par une fenêtre, sautez tout de suite après lui. Il y aura toujours vingt pour cent à gagner>… Unquote
Zu dem Zeitpunkt war der gute Herr auch schon nicht mehr unter den Lebenden. Ab 1807 sind Zuordnungen zu Voltaire zu finden.Erst im späteren Verlauf Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus Genevois dann Suisse. Wie auch immer, die örtliche Zuordnung in Richtung „Genovois“ hat wesentlich mehr Sinn als Suisse – zu den zu Lebzeiten der Herren herrschenden Gegebenheiten…
Was hat das jetzt mit IHAG zu tun? Wie auch immer. Oberflächliche Recherchen führen zu oberflächlichen Diskussionen, wobei am Ende oft auch Feuer ist, wo auch Rauch ist….
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Wie kann es nur sein dass es nach so vielen Jahren noch immer eine Zebrastrategie am Finanzplatz gibt und keiner innen wie aussen eingreift?
Um von den Problemen mit den verseuchten Raubkunst-Bildern im Kunsthaus abzulenken, werden jetzt andere unrühmliche IHAG-News produziert. Möchte übrigens bloss…
Seit wann arbeiten bei der IHAG „Spitzenkräfte“? Soweit ich das sehe, agiert dort ein glückloser CEO namens Keller mit belastetem…
Denken Sie echt, dass Text ohne Gross- und Kleinschreibung ernst genommen wird?