René Benko hat viele mächtige Freunde. Einer der unerwarteten Sorte gibt soeben sein Coming-out: Peter Fanconi, Präsident der Graubündner Kantonalbank und der EFG, einer grossen Privatbank.
Fanconi und Benko haben für ihre „Liebesbezeugung“ das Hochglanz-Magazin namens „Caminada“ des Ringier Axel Springer-Verlags gewählt.
Dort zeigen sich die zwei Geschäftsleute auf Fotos und im Gespräch als ein Herz und eine Seele. Zusammen stehen sie im Anzug vor malerischer Zürcher Kulisse.
Der Auftritt im Glanz-und-Gloria-Stil ist vor allem bezüglich Fanconi überraschend. Die einstige Nummer 2 der Vontobel zeigt sich Seite an Seite mit Benko just zu einem Zeitpunkt, da der Österreicher in seiner Heimat angeklagt ist.
Die Staatsanwaltschaft Wien wirft dem bekannten Geschäftsmann Bestechung rund um Immobilien-Deals vor. Die Spuren reichen bis in die Schweiz.
Ein Benko-Partner, der seinerseits in der Alpenrepublik geschäftet, muss sich ebenfalls vor dem Gericht verantworten.
In der Eidgenossenschaft hatte Benko vor knapp zwei Jahren von der Migros die ganze Globus-Warenhaus-Gruppe übernommen.
Käufer Benko drückte den Preis nachträglich nach unten, obwohl er schon zuvor günstig zum Handkuss gekommen war. Am Schluss blätterte der Wiener Dealmaker geschätzte 800 Millionen auf die Migros-Ladenkasse.
Allein der Globus-Hauptsitz zwischen Zürcher Bahnhof- und Löwenstrasse dürfte aber einen Wert von weit über einer halben Milliarde haben.
Während sich Tycoon Benko vor dem Wiener Richter verantworten muss, legt Banker Fanconi für den Österreicher die Hand ins Feuer. Gleiches tut ein Zürcher M&A-Anwalt, der Benko beim Globus-Deals zur Seite stand.
Die Vorwürfe der Wiener Ermittler würden sich in Luft auflösen, zeigte sich der Jurist und Vielfach-VR letzte Woche im Gespräch überzeugt.
Ebenfalls keine Berührungsängste mit Benko verspürt das langjährige Aushängeschild von Lindt&Sprüngli, Ernst Tanner.
Der ist gar an Benkos Signa-Unternehmens-Gruppe beteiligt: Tanner soll rund drei Prozent an Benkos Privat-Holding halten.
Auf Anfragen reagierten weder Tanner noch die Lindt&Sprüngli-Medienstelle. Auch Peter Fanconi liess eine SMS-Anfrage vom Sonntag unbeantwortet.
Fanconi ist bekannt für seine Friends&Familie-Investorenclub: Zusammen mit Freunden tätigt der Schweizer grosse Investments.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wtf haben diese banker eigentlich alle den bezug zur realität verloren…
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Am Ganzen ist mehr als störend, dass auch diese Kantonalbank Hand bietet für all das, was eigentlich dem Wesen einer Kantonalbank widerspricht. Sollte eine Kantonalbank nicht den Kantonseinwohnern der „normalen Art“ eine „sichere Burg“ für den Bankgeschäftsverkehr sein?
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Fanconi wäre ein schlechter Banker, würde er den Kontakt mit Benko nicht pflegen.
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Schwacher Artikel und diese Woche war schlimm mit Frenkel, Stöhlker, Olschewski, Geiger und noch Weigelt. Es wäre mein Weihnachtswunsch, wenn LH wieder wie früher Missstände aufdecken würde, das gibt es leider täglich. Und diese Selbstdarsteller sollten besser Spazieren gehen an der frischen Luft, das wäre gesund für den Geist und das Hirn.
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Hallo LH,
soweit ich weiss, waren sie auch schon etliche Male angeklagt respektive haben viele Klagen und Klagedrohungen erhalten!? Soll man sie deshalb – ohne Verurteilung einer Straftat – jedes Mal wie die Kuh durch’s Dorf treiben?
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Unterschied: LH schreibt jeweils selber einen Artikel, wenn wieder irgendein Gauner ihn anzeigt.
Es kommt selten gut raus für den Anzeiger. -
na ja.. korruption ist ein bisschen schwerer.. faktencheck = so schnell wird man auf seriöse art nicht superreich wie hr. b
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Ist der Ruf einmal ruiniert…
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Ich trete gern in Hochglanz auf,
den Nachgeschmack nehm ich in Kauf. -
Fanconi und Tanner dienen Benko und seinem Statthalter Dieter Berninghaus als „Multiplikatoren“ um an das Geld von reichen Schweizer Bank/Kunden (EFG/GKB etc.) zu kommen. Benko pitcht permanent Bank und Firmenchefs wie Benko und Tanner, um sich den Anschein von Seriösität zu geben. Das Hauptproblem bei Benko besteht aber darin, dass ihm seine ganze Investments und seine Holding demnächst um die Ohren fliegen werden. Benko verspricht den Schweizer Bankkunden von Fanconi und Tanner extrem hohe jährliche Renditen. Was die Privatinvestoren nicht wissen ist der Leverage, mit mehrstöckigen Strukturen. Dies bedeutet, dass ein Investor dem Benko zB 100 Mio. CHF überweist. Benko holt sich dann bei der ersten Bank (zB EFG) weiter 100 Mio Kredit, und die 100 Mio des Investors dienen als „Sicherheitsmarge“. Benko treibt nun dieses Kreditkarusell aber mehrmals/ mehrstöckig/ mit mehreren kreditgebenden Banken – ergo: Benko macht aus 100 Mio am Schluss einen 500 Mio Topf. Problem ists nun: bei einem mehr als 20% igen einbrechen der Immobilienpreise werden die Banken ihre Kredite fällig stellen und die Investoren verlieren als erste ihr ganzes Geld.
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„Stille Teilhaber sind Leute, die ruhig bleiben, wenn die Firma Konkurs macht.“
© Markus M. Ronner (*1938), Schweizer Theologe, Autor und Aphoristiker
Quelle: Ronner, Treffende Pointen zu Geld und Geist, Ott Verlag 2000
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Es ist nichts Neues, dass Banker zwar mit vielen Abschlüssen und Diplomen ausgestattet sind, nicht aber mit dem nötigen Bauchgefühl die Finger von solchen undurchsichtigen Typen zu lassen.
Oswald Grübel hatte dieses Gefühl noch bsplw. mit einem Madoff keine Geschäfte zu machen. Er hatte es auch nicht nötig sich in Hochglanz Prospekten ablichten zu lassen. Er war zwar kein Scharmbolzen oder Windsurfer Typ aber hatte dieses Feingefühl mit wem ja und mit wem nicht.
Viele merken es erst wenn der Schaden schon komplett ist. Dummheit kennt keine Grenzen.
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Ja ja der Grübel mit seinen ewig gleichen Worten: Da müssen Sie misch fragen, da komme ich draus. Wie der andere Teutone Klausi. Der weiss noch mehr……..
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Wenn jemand im Ringier Hochglanzblättchen, erscheint, dann ist Hopfen und Malz verloren
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Wenn jemand Benkö vertraut, hat er schon verloren. Benkö hat alles nur auf Sand gebaut. Die Zukunft wird es weisen.
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„Stille Teilhaber sind Leute, die ruhig bleiben, wenn die Firma Konkurs macht.“
© Markus M. Ronner (*1938), Schweizer Theologe, Autor und Aphoristiker
Quelle: Ronner, Treffende Pointen zu Geld und Geist, Ott Verlag 2000
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sind halt die neuen adeligen.
wird untereinander geschoben,
am volk vorbei.
nichts hat sich geändert.
Es ist nichts Neues, dass Banker zwar mit vielen Abschlüssen und Diplomen ausgestattet sind, nicht aber mit dem nötigen Bauchgefühl…
Fanconi und Tanner dienen Benko und seinem Statthalter Dieter Berninghaus als „Multiplikatoren“ um an das Geld von reichen Schweizer Bank/Kunden…
Wenn jemand im Ringier Hochglanzblättchen, erscheint, dann ist Hopfen und Malz verloren