Vor sechs Jahren wollte die Schweizer Post das Trottoir, die Strasse und dann auch noch den Luftraum erobern.
Pakete sollen künftig mit einem Lieferroboter oder einer Drohne zugestellt werden. Und Passagiere sollten mit einem autonom fahrenden Postauto befördert werden.
Für ein Logistikunternehmen, welches keine Erfahrung in Motortechnik aufweist, ist das ein kühnes Abenteuer. Kurz vor Jahresende zeigt sich: Die verschiedenen Projekte können höchstens als teure PR-Gags durchgehen.
Sie sind an der Marktreife und der Gesetzeslage gescheitert. Die Kosten tragen letztendlich die Steuerzahler, da der alleinige Eigner der Bund ist.
Die Post bewertet ihre drei Projekte als positiv. Man habe wichtige Erfahrungen erzielt und Basisarbeit für zukünftige Einsätze für Drohnen, Roboter und selbstfahrende Busse geschaffen, so der Tenor.
Nur: Weder hat die Schweizer Post die Kompetenzen dafür, noch ist sie dafür zuständig.
Beispiel Lieferroboter: Vor über vier Jahren führte die Post einen Zulieferroboter ein, der vom Zürcher Jelmoli Pakete auslieferte.
Die Geschichte könnte aus der Novelle „Leute von Seldwyla“ stammen. Hinter dem Roboter lief stets eine „geschulte Fachperson“.
Irgendwann, so die Hoffnung, sollte die Fachperson Kaffee trinken gehen und den Roboter alleine durch das Quartier fahren lassen. Nach eineinhalb Jahren fand man heraus, dass sich dies gesetzlich nicht verträgt.
Übung abgeblasen. „Derzeit haben wir kein laufendes Projekt.“, schreibt die Post auf Anfrage.
Beispiel selbstfahrende Postauto: Wie stehts da? „Gerne gebe ich Ihnen einen kleinen Rück- und Ausblick“, schreibt das Unternehmen zurück.
Die Vorgeschichte ist Hollywood. Ein koreanische Fernsehsender berichtete vom hässlichen Postauto, das hinten so aussieht wie vorne.
Ein deutscher Kinderkanal staunte, und sogar Fürst Albert II. von Monaco zeigte sich tief beeindruckt.
Nach fünf Jahren und einem Verkehrsunfall ist die Geschichte des „Smartshuttles“ wieder vorbei. Der Ausblick, nicht so glammy: „Postauto hat im Moment keinen SmartShuttle in Betrieb und plant auch für 2022 keinen Einsatz.“
Beispiel Drohnen: Im Unterschied zum SmartShuttle kam es hier zu zwei Unfällen. Einmal wäre es fast zu einer Katastrophe gekommen. Die Paketdrohne stürzte ungebremst neben spielenden Kindern auf den Boden.
Aktuell haben nur das Zürcher Unispital und ein Regionalspital in Lugano Interesse an der Drohne. Wie lange der Betrieb noch anhält, ist ungewiss. Ein dritter Unfall würde das Ende wohl definitiv besiegeln.
Ungemach droht den Drohnenfans aber auch von anderer Seite. Die neue EU-Drohnenregulierung sieht vor, dass Menschenansammlungen nicht überflogen werden dürfen.
In Zürich und Lugano ist das – natürlich – der Fall. Die Schweiz hat die Regulierung noch nicht übernommen und ist im Gespräch mit der EU. Im schlimmsten Fall müsste die Post ihre Drohnen wohl auf Ebay verkaufen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Und jetzt kommt noch der hocherfahrene Sozialist Levrat und wird die nächsten Pannen produzieren
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Interessant ist eigentlich nur ein Satz aus dem Artikel, der Rest ist nachvollziehbar:
„Die Kosten tragen letztendlich die Steuerzahler, da der alleinige Eigner der Bund ist.“
Es wundert mich nun auch nicht mehr, dass Briefe und Pakete bei mir mit 2-4 Tagen Verspätung ankommen. Das hat michts mit der Elektronik zu tun, sondern mit schlechtem Management. Und das offenbart sich auch bei der Lieferung, nicht nur bei der Entwicklung von neuen Liefermethoden.
Nun die Frage: Wann bekommen wir wieder Führungskräfte in die Etagen, die sich EHRLICH der Kundenzufriedenheit verpflichtet fühlen, und dies auch spürbar umsetzen werden?
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Liebes IP, recherchiert doch mal über die Millionen welche Swisscom bei „Blue TV“ verlocht: Indem sie der Box mühsam beibringen will, so ziemlich alle gesprochenen schweizer Dialekte zu verstehen. Hätten Google oder Amazon (mit ihren Budgets) diese Idee wäre es schon absurd, für einen winzigen Markt wie die Schweiz.
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Passt doch wunderbar.
Der Staatsbetrieb mit Monopolrechten hat jetzt mit Ch. Levrat wenigstens auch einen Chef, der noch nie Geld verdienen musste, sondern sein ganzes Leben nur das anderer ausgab.
Wir dürfen also beruhigt weiterpennen und uns gewiss sein, dass der Postauto-Skandal nicht der letzte war… -
Ich find d’Idee guet und innovativ, aber es itsch z’frueehe
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Schnelles gratis geld kommt rein und ist umso schneller wieder draussen, das ist ein naturgesetz, und keiner kümmerts und keiner stopts im gegenteil..
Da mit der zukünftigen digitalisierung der post und ihrer monopolposition die absolute selbstsicherheit kommt, kann man nehmen so viel man will; egal die jugend von morgen zahlts dann digital ein, im fass ohne boden.
The price: keine individuelle freiheit mehr, auch egal, china ist das zukunftsmodell von uns allen. -
Gut, bei der Post wird das Geld der Allgemeinheit in Scifi-Utopia investiert, bei den anderen fliesst es als A-Loch-Bonus down the drain. Mir ist das erste immer noch lieber. Die Post transportiert immerhin noch Pakete. Die anderen spielen einfach nur River-Banks. Na Sie wissen schon Currency–>Current-to-the-Sea–>theHolySea?. Haaha.
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wer nichts wagt, der nichts gewinnt… alle die Schlauberger hier haben sehr wahrscheinlich noch nie an echten Innovationen gearbeitet… aber ja, immer alles besser wissen… 🤷🏻
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Drohen droht Grounding wegen EU-Rechts??? Aha, bestimmt die EU jetzt schon, was wir tun und lassen dürfen? Ich kenne einen der Entwickler dieser Gadgets – hoch bezahlt aber ein geistiger Tiefflieger der viel Geld zum testen zur Verfügung hat. Überhaupt kein innovativer Kopf und kürzlich meinte er zu mir: egal, machen wir etwas anderes.
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Bitte etwas genauer mit der Geschichte und nicht einfach drauf los kommentieren:
Den ganzen Mist hatte die Konzernleitung unter Susann Ruf und ihre von IBM geholte Innovationschefin völlig hirnlos in die Welt gesetzt. Die dabei verblödeten Millionen hat Doris Leuthardt mit einem Grinsen akzeptiert und weitere 50 Millionen damit sich die Post mit der Swisscom beim Patientendossier einen völlig wahnsinnigen Wettbewerb liefern…ohne Resultat und Nutzen für irgendjemand. -
Mit SP Sommaruga und dem von ihr protegierten SP Postchef Levrat kann es bei der Post nur zum Desaster kommen. Preise hinauf, Leistung hinunter. So wie es Karl Marx zur Auslösung der kommunistischen Weltrevolution fordert.
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Dafür hat die Schweizer Post noch die garantiert fälschungssicheren, von Sommaruga zertifizierten, Wahlmaschinen, mit Venezuelanischer Programmierung. Die US Demokraten haben für die nächsten Wahlen bereits 10000 Stück bestellt.
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Wann wird diese geschützte Werkstätte Namens Post endlich privatisiert und ausgemistet?
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Nie. Mit dem neuen altkommunistischen Postchef wird das, wie in allen Staatsbetrieben, am Anschlag stehende Personal künftig 12 Wochen Ferien und den überfälligen 14. Monatslohn erhalten. Mit der Portorhöhung per 1 1.2022 ist ein erster Schritt dazu getan. Briefmarken aufkleben ist bekanntlich sehr anspruchsvoll.
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Was kann man von einem Staatsbetrieb anderes erwarten?
Laien auf der ganzen Linie inkl. unsere Bundesräte/innen.😂-
Das Monopol der Post und die enge Anbindung an den Staat stammt aus Zeiten, in denen es ein Segen war, dass sich jemand um diese Dienstleistungen kümmert.
Heute können unzählige privatwirtschaftliche Unternehmen POST. Sogar häufig besser. Also braucht es den Staat zur Durchführung nicht mehr. Allenfalls in Konkurrenz und gleich langen Spiessen. Bei der Telecom-Abteilung der früheren PTT ging es auch.
Statt sich wie früher um zuverlässige Dienstleistungen zu kümmern, macht die Organisation heute eher Kummer.
Ob Levrat das schafft und BR Somaruga das will?
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Staatsbetrieb mit der SVP, nein danke.
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Die CH-Post ist ein Desaster.
Senden sie ein Päckli 5x10x7cm nach Kanada?
10min. für Briefmarke, 30min. für Zoll-Deklaration und danach zur Postfiliale zum Aufgeben. Eine 80jährige Oma hat keine Chance!!!
Die Webpage meldete Fehler, aber nicht wo, man wurde nicht angewiesen wo es möngelte.
So ein Schrott, next time via DHL od. Dt. Post.
Hauptsache Angestellte abbauen und Kundenfrust für mehr Manager Löhne!!! Bullshit Service! -
Immer dasselbe Lied, wenn ein ehemaliger Politiker an die Spitze berufen wird, kann er ausser abgarnieren vielleicht noch McKinsey anrufen, aber mehr erwarten darf man nicht.
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Der Post empfehle ich die Eigen-Entwicklung von einem elektrischen Esel.
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Sowas passiert, wenn der Verwaltungsrat mit Politikern besetzt ist und nicht Menschen die was können. Da werden die Milliarden der Postkunden gerne mal für politische Denkmäler (deren Errichtung so gut wie immer scheitert!, siehe auch hier) eingesetzt.
Ganz ähnlich in Deutschland. Die deutsche Post hat viel Lärm um ihren elektrischen „Streetscooter“ gemacht. Die Dinger waren nicht lange im Einsatz.
Wie so häufig: weniger corporate virtue signalling. Aber, wen interessierts, wenn man das Geld anderer Leute ausgeben kann.
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Und sage mir nicht, die hätten zuvor nicht Heerscharen von überzahlten bundesnahen Kanzleien wie bspw. die Kellerhälse oder ähnliche Vollpfosten für diese Projekte beauftragt… Einfach unfassbar!
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Bei der Post gilt seit langem die 3P Regel (Pleiten, Pech und Pannen). Levrat, der hochgehievte Pannenhelfer, hadert immer noch an den ihm verweigerten Einarbeitungsgebühren und sucht prioritär nach Lösungen zur Umgehung der Negativgebühren auf den Einkünften für seinen Halbtagsjob. Der falsche Mann am falschen Platz. Den Geist, den Sommaruga rief….
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Bitte nicht schon wieder Beni Frenkel, bitte Lukas, verderben Sie und nicht auch noch Weihnachten und bitte, bitte nicht mehr Stöhlker in der Altjahreswoche, wir möchten uns nicht noch mehr ärgern in diesem Jahr.
Gegen Covid gibt es eine Impfung, gegen Grosskotzi Klausi noch nicht.-
Bei Dir hilft anscheinend nicht mal 4x impfen…
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Verlocht sind wohl ein paar Millionen.
Briefmarken-Teuerung statt Drohnen. -
Die ex-IBM Managerin, bei der Post für Innovation zuständig, hat das Unternehmen verlassen.
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Einfach nur idiotisch und lächerlich wie gewisse Akteure Spielzeugtechnik in professionellen Geschäftsprozessen einzusetzen versuchen. Jeglicher Menschenverstand (die analoge Welt …) wird digitalem Wahn und blindem Technokratendenken geopfert. Wenn die Kunden die Kosten/Bilanzen solcher Versuche kennen würden … würden wohl Steine auf den Strassen und in die bunten Schöneweltschaufenster der Post herumfliegen …
Ich denke, DAS ist nicht die lebenswerte Zukunft, welche viele Menschen sich wünschen.
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Bitte morgen über das Steuergeldschleuder-Programm von ASTRA bez. „Rollende Überbrückung“ im Autobahnbau berichten. Die Dummheit in Bern UVEK kennt definitiv keine Grenzen. Stau überall – und die ASTRA-Boys sind mit Mio-Budget am „sändelä“…
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Schade. Habe mich so auf die Päcklidrohnen und das Roboterli gefreut.
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Ich han min Poeschtler gern
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Arbeiten bei der Post nur Idioten?
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Wäre etwas für Sie, nicht?
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Nicht nur bei der Post auch bei der FINMA.
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Das ist jetzt eine klassisch rhetorische Frage…
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@ Thomas : Fühlst Dich anscheinend mehr als nur angesprochen:-))
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Hört schon auf mit dem Bashing, die Post tastet sich an die Zukunft heran, was soll daran falsch sein? Ach ja, sie hat vergessen, die EU um Erlaubnis zu bitten! So eine Frechheit!!! Ups, ich war heute Morgen schon zweimal auf dem Scheisshaus, ist das gemäss EU überhaupt erlaubt? 😂 Die Post ist für einen Staatsbetrieb ein erstaunlich innovatives Unternehmen. Zum Beispiel die Swiss Crypto Stamp, der absolute Renner, nach 3 Stunden komplett ausverkauft https://crypto-stamp.post.ch/de. Konnte mir 200 Stück ergattern 😁 Liebe Post, bleibt dran an der Digitalisierung und vielen Dank für das tolle Weihnachtsgeschenk ❤❤❤
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Apropos Innovation der Post: Wichtiger Hinweis zu OpenSea: Aufgrund eines aktuellen Problems auf OpenSea funktioniert der NFT-Handel nur über einen direkten Paper Wallet-Import in MetaMask. Wenn Sie beabsichtigen, Ihren Token auf OpenSea zu handeln, transferieren Sie ihn nicht in Ihr Digital Wallet.
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@ Crypto-Lügner: Das Angebot war auf 3 Stück pro Person begrenzt, aber netter Versuch.
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@ Crypto Bubi: Hättest besser Krypto Währungen an der Börse gekauft….
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@Post Laien: das Problem liegt bei OpenSea, andere NFT Plattformen zeigen sie korrekt 😉
@Fake News: am Schalter gab es max. 5, online konnten max. 30 bestellen, auch mehrmals 😊
@Kopfschüttler: BTC, ETC, ADA, etc. habe ich schon, keine Angst, die SCS war nur ein ganz kleiner Deal, aber mit x10 in drei Tagen 💰
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Bei den Paketdrohnen wurden auch die Lärmemissionen dieser Lufttransporte nie thematisiert. Erstaunlich, dass dieser Punkt kaum je thematisiert wird im Zusammenhang mit Drohnen und sonstigen Lufttaxi-Plänen.
Das gesurre von Tausenden von Drohnen wird sich nie durchsetzen in Ballungszentren.
Bei der Post gilt seit langem die 3P Regel (Pleiten, Pech und Pannen). Levrat, der hochgehievte Pannenhelfer, hadert immer noch…
Hört schon auf mit dem Bashing, die Post tastet sich an die Zukunft heran, was soll daran falsch sein? Ach…
Sowas passiert, wenn der Verwaltungsrat mit Politikern besetzt ist und nicht Menschen die was können. Da werden die Milliarden der…