Boris Collardi und Louise Masterson sind ein Herz und eine Seele. Wer ist die Frau, die in zahlreichen Verwaltungsräten mit Bezug zum Ex-Spitzen-Banker sitzt?
Die Antwort bleibt offen. Masterson hat zwar eine eigene Firma, die „3 dots services“, eine GmbH, die in den letzten 7 Jahren 4 Geschäftssitze hatte.
Zuerst in Zürich im Seefeld, dann an einer zweiten Adresse im Seefeld, ab 2017 im Kanton Neuenburg, seit anderthalb Jahren nun in Genf.
Masterson gibt als ihre Aufgabe das Managen von „assets of families and entrepreneurs trough Family Office and Private Fund“ an.
Sie würde dies seit 2014 tun. Zuvor sei sie ein „Executive Director at Bank Julius Baer & Co“ in Singapur gewesen.
Sie habe einen „Master in International Relations“ der Uni Genf, und im 2014 habe sie das sogenannte „STEP“-Dioplom in „International Trust Management“ erhalten.
Der Lebenslauf lässt sich nur teilweise überprüfen. In der Online-STEP-Datenbank taucht keine Louise Masterson auf, dafür ein Louis Masterson in Irland.
Masterson hat nicht auf eine LinkedIn-Kontaktaufnahme reagiert. Ihr Kollege, der Zürcher Anwalt Andreas Casutt von Niederer Kraft Frey (NKF), sagte zu ihrer Rolle:
„Frau Masterson kümmert sich um die Belange der Gesellschaften von Boris Collardi. Wir verwahren uns in aller Form gegen die von Ihnen erhobenen haltlosen Vorwürfe.“
Der Sprecher von Boris Collardi meinte:
„Im Namen von Herrn Collardi kann ich Ihnen bestätigen, dass Louise Masterson seine privat gehaltenen Gesellschaften seit Jahren in einem Teilzeitpensum betreut. Weiter nimmt er zu diesen privaten Engagements nicht Stellung.“
Die Mandate von Masterson für Boris Collardi wurden vor einigen Jahren bekannt. Damals ging es um die Privatfirmen des Bankers, der zuoberst bei der Zürcher Julius Bär stand.
Collardi hatte mehrere Firmen, in denen neben dem Vertrauensanwalt Casutt vor allem Treuhänderin Masterson auftauchte.
Es handle sich „bei allfälligen privaten Aktivitäten unseres CEO um nicht-öffentliche und nicht-geschäftliche Angelegenheiten“, meinte die Bär-Bank damals. Den privaten Charakter der Engagements sollte „respektiert“ werden.
Alles habe seine Ordnung, so die Bank vor fünfeinhalb Jahren weiter. „Für Personen mit einem legitimen Interesse sind (…) solche allfälligen Engagements transparent. Von ‚versteckten‘ Aktivitäten zu sprechen entbehrt jeder Grundlage.“
Was damals nur Insidern bekannt war, wurde nach der Publikation von Oktober 2016 teilweise offiziell sichtbar. So tauchte Boris Collardi bei „Artmyn“, einer digitalen Kunst-Firma, ebenso mit Namen auf wie bei der Skyviews Life Science, bei der Collardi zu „The Founders“ gehört.
Masterson sitzt im VR einer anderen Skyviews Firma, der „Skyviews Investments“. Zudem gehörte sie von 2018 bis 2022 zum Board der Artmyn.
Interessant auch das Kurzgastspiel von Treuhänderin Masterson bei der Tessiner SES eines Paolo Spalluto. Die Finanzfrau nahm bei der Gründung der SES im Juli 2018 im VR Platz, im November 2018 verliess sie das Gremium dann bereits wieder.
Boris Collardi war 2 Jahre zuvor an einem Anlass der SES aufgetreten. Ein Foto an der Seite von Firmenbesitzer Spalluto zeigt den Banker in seiner typischen spitzbübischen Art.
Zentral für den Ex-Banker ist Mastersons Engagement bei der TPIO, kurz für „The Private Investment Office“. Dort hat Boris Collardi seine verschiedenen Aktivitäten gebündelt; quasi sein Family Office.
Anwalt Casutt figuriert bei der TPIO als Präsident, Louise Masterson als Mitglied, beide seit der Gründung im Frühling 2015. Der Sitz der Firma war damals in Schindellegi SZ, unmittelbar neben dem Haus von Boris Collardi.
Fünf Jahre später, im Frühling 2020, zog die TPIO um: weg vom Steuerparadies Feusisberg-Schindellegi nach Zug, einem anderen begehrten Ort für Finanzvehikel, weil der staatliche Obolus erträglich erscheint.
Wie am alten Sitz scheint auch der neue in der Zuger City zu einem Anziehungspunkt zu werden.
Jedenfalls hat nicht nur die oben erwähnte Skyviews Investments AG dort ihren Sitz, sondern auch die Legend Partners, eine frische Firma, bei der Louise Masterson das Präsidium innehat.
Und noch eine neu gegründete Aktiengesellschaft mit Collardis Vertrauens-Treuhänderin taucht auf: die Golden Oak AG. Auch bei ihr agiert Masterson als Verwaltungsrätin, der Sitz liegt derzeit bei einer Treuhandfirma, der Mattig-Suter in Schwyz.
Der enge, verschlungene Pfad von Collardi und Masterson nahm seinen Anfang vermutlich in Singapur.
Im asiatischen Finanzcenter war die Treuhänderin bei der CS „Head Booking Center“. Collardi seinerseits arbeitete als rechte Hand für den damaligen CS-Asienchef Alex Widmer.
Widmer wurde 2005 Private Banking-Chef der Bär und holte Collardi zu sich. Mit im Schlepptau war Frau Masterson. Die verliess die Zürcher Bank gemäss ihrem LinkedIn Ende 2014 und machte sich selbstständig.
Wenig später leuchtete Collardis Name rund um dessen Privatengagements Bär-intern auf. Ende 2017 sprang Collardi überraschend von seinem CEO-Job bei der Bär-Bank ab und wurde Partner bei der Genfer Pictet.
Dort blieb er nur knapp 3 Jahre. Seit letztem Sommer baut er sich ein Beteiligungsnetz auf – mit Engagements bei der Privatbank EFG, beim italienischen Fussballclub Lecce, bei einer Schönheitsfirma.
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Die beliebtesten Kommentare
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Test
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Collardi ist der letzte Schrei der Banker.
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Ich hab gehoert da gehts deutlich mehr ab – wie Lachapelle der hat auch VR Mandate abgegeben…
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Eigentlich ist dieser Typus Banker bekannt. Man muss sich jedoch fragen, warum die Verantwortlichen bei den Banken und auch in anderen Branchen immer wieder auf solche Heinis reinfallen? Ein riesiges Blendfeuerwerk, gefolgt von einem massiven Kater.
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Der Boris ist eben ein schlauer Bursche: Noch zu JB Zeiten setzte er – natürlich auf Kosten der Bank – Louise, Mitarbeiterin der Stabsstelle CEO Office, aufs Projekt 100. Ziel: Sammeln der Daten der grössten 100 JB Kunden, dann Kontaktnahme mit den für diese Topkunden zuständigen RMs, und dann Vereinbarung Termin mit Boris. Um die Datenqualität zu verbessern, wurden sämtliche JB RMs zwangsverpflichtet, „verbundene Depots“ im System zu erfassen, damit sich solche UHNWIs leichter identifizieren lassen. Weitere Karriereschritte von Boris: to make him shine at Pictet: Und vermutlich ist er auch dort – supported by Louise, auf Trüffelsuche gegangen. Keine Ahnung, was mit all diesen Daten passierte – aber die Louise weiss da eventuell mehr. Denn jetzt wären dem Boris solche Informationen von besonderem Nutzen. Connecting the dots…
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U’s letschte Hemmli het keni Säck chasch nüd mitnä s’hed alles ke Zwäck… Polo Hofer
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Cherche la femme (et l‘avocat)!
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Boris Collardi ist ein arroganter raffgieriger Banker, der überall seine Finger drin hat. Statt dass er seine Millionen genießt und sich zurückzieht, muss er ständig irgendwelche Geschäfte inszenieren. Ich würde ihm nicht meinen Goldhamster ferienhalber anvertrauen.
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Lieber Lukas
Ersparen Sie uns weitere Schauer-Geschichte vom Finma-gerügten Geldwäscher Boris Collardi.
Er ist einfach zu uninteressant. Wer einem solchen Kasper Geld nachwarf, dem ist nicht mehr zu helfen. Dies sollte daher andere Leser nicht mehr tangieren. Danke.
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Collardi ist ein banaler Schaumschläger und das dumme Volk glaubt ihm. Der ist wie Bitcoin, wertlos aber durch Fakemeldungen wir er hochgejubelt und das Ende naht bestimmt bald.
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Wir waren einmal an einer Riesenveranstaltung, an welcher Collardi als der Superstar aller Zeit vorgestellt worden ist. Leider gingen wir hin. Nichtsagender Blech. Selbstverliebheit hoch 10. Wir haben die Veranstaltung vor Ende der Speak verlassen. Zeitdiebstahl. Aber, er erwischte die Leute.
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Wo kann ein renommierter Banker ein standesgemässes Einkommen verdienen, wenn er nicht einem sehr grossen Laden vorsteht? Als unabhängiger Vermögensverwalter mit Zukunftsblick, wo man wirklich Geld verdient und immer obenauf schwimmt? Mit einem solchen Blick braucht man keine Kundschaft, man wird mit diesem Zukunftsblick automatisch reich, aber leider hat niemand diese Gottesgabe.
Es gibt natürlich eine grosse Zukunft in der Verschleierung von russischem Vermögen auf Schweizer Boden. Und die grösste Partei der Schweiz und ihre Bundesrats-Anwärter weibeln mit Inbrunst dafür, dass dies exakt unser Bundesrat tut und er scheint mehr und mehr in dieser Richtung nachzugeben. Da kommen herrliche Zeiten für Geschäfte auf unseren Finanzplatz zu, für bekannte Banker, gute Strohfrauen und renommierte Anwaltskanzleien, die sehr beweglich in ihren Dienstleistungen sind mit saftigen Honoraren. Wir alle Wissen ja bekanntlich, Putin wird die Ukraine annektieren und ist dann unser väterlicher Freund und Beschützer. Für diese Dienste ist die Schweiz überall in China und Afrika willkommen mit ihrem Sicherheitsratssitz mit einer Ethik, die man biegen kann wie weiches Holz. Nicht so wie Norwegen und all diese blöden Moralisten vom Norden.-
Ganz toll. Leider praktisch alles wahr. Danke für Ihre Ehrlichkeit!
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Geschichtchen über BC sorgen jedenfalls immer für sehr viele Klicks…
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Was genau will hier der Verfasser sagen?
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Wohl dass er nichts zu schreiben weiß.
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Spezielle Energien benötigen spezielles Networking.
Aber die Doofis sagen einfach: „Wo kein Kläger, keine Richterin.“
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Hui da kommen einige Firmen zusammen. Zweck?
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Louise ist eine der CS Frauen, wwlche unter Widmer/Collardi „Karriere“! Sonst gibt es Nichts zu berichten. Leider! Wer +35 Jahre am Paradeplatz tätig ist, kennt die Prinzessinnen. Dafür braucht es keine Frauenquote.
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„Prinzessinen“ …. sehr edel formuliert …
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Die waere bei uns in Pattaya aufgehoben in gleicher Gesellschaft.. auch der Collardi auf der anderen Seite
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Was genau will hier der Verfasser sagen?
Wir waren einmal an einer Riesenveranstaltung, an welcher Collardi als der Superstar aller Zeit vorgestellt worden ist. Leider gingen wir…
Wo kann ein renommierter Banker ein standesgemässes Einkommen verdienen, wenn er nicht einem sehr grossen Laden vorsteht? Als unabhängiger Vermögensverwalter…