Für Unternehmer Claudio Cisullo war es ein Deal im Himmel. Ende 2013 erhielt er von der UBS deren Milliarden-Einkauf.
2014 gings los, der Vertrag wurde für 10 Jahre vereinbart. Dank der Grundauslastung mit dem UBS-Einkauf konnte die Chain IQ, wie Cisullo seine neue Firma nannte, bei weiteren Grossen den Einkauf übernehmen.
Jüngst auch bei der CS.
Nun nähert sich das Ende von Phase 1. Die UBS und die Chain IQ müssen entscheiden, ob sie ihre Zusammenarbeit fortsetzen wollen.
Oder ob der Schweizer Finanzkonzern seinen Einkauf wieder in die eigenen Hände nehmen möchte.
Auf Fragen halten sich beide Unternehmen bedeckt. Doch aus Mails geht hervor, dass die UBS seit Sommer auch wieder kleinere Volumen selbst einkauft.
Zuvor hatte es geheissen, die Bank würde nur strategische Einkäufe weiterhin selbst tätigen.
Zuständig für diese Einkäufe in der Grössenordnung von ein paar Zehntausend Franken sind UBS-Leute in den Backoffice-Zentren der Bank in Polen.
Diese kümmern sich beispielsweise um Drucksachen von Schweizer Lieferanten.
Die „Verwaltung der Lagerbestände“ von UBS-Drucksachen bei einem Schweizer Logistikhaus würden „ab dem 18. August 2022 von der Chain IQ zu UBS“ übergehen, heisst es in einem Email aus der Chain IQ-Zentrale in Zürich-Altstetten.
„Offertanfragen und Bestellungen“ würden ab diesem Datum „durch die neuen UBS-Verantwortlichen“ erfolgen. Der „reibungslose Übergang“ sei sichergestellt.
Anfragen für UBS-Drucksachen sollen neu an eine UBS-Mailadresse gesendet werden. „Die dedizierte Mailbox UBS.branded-products@chainiq.com wird geschlossen.“
In der jüngsten „Reichsten“-Bilanz, der Ausgabe des Wirtschaftsmagazin mit den vermögendsten Schweizer Unternehmern und Managern, ist Claudio Cisullo mit 250 bis 300 Millionen aufgeführt.
Der Selfmade-Man, der sich rühmt, Sergio Ermotti und weitere Topshots der hiesigen Konzerne zu seinen Freunden zu zählen, sitzt im VR von Ringier.
Bei der CS hält mit Ulrich Körner ein Cisullo-Intimus das operative Steuer in den Händen. Die beiden bestritten zusammen Oldtimer-Rennen.
An der WM in Katar kreuzte Cisullo mit Körner-Vorgänger Thomas Gottstein auf. Dieser war zuoberst zuständig, als die Chain IQ mit der CS ins Geschäft gekommen war.
Der Deal mit der UBS vor bald 10 Jahren war für Cisullos Chain-Vorhaben entscheidend. Dank dem Startvolumen der Grossbank konnte sich das frisch gegründete Unternehmen bei weiteren Multis in Stellung bringen.
Der auf Seiten UBS verantwortliche Walter Stürzinger, bis zum Subprime-Crash Mitglied der Konzernleitung der Nummer 1 des Finanzplatzes, wechselte die Seiten – als neuer Vize-Präsident der Chain.
Die Chain IQ zeigt auf ihrer Webseite 19 Unternehmen als Kunden, für welche sie Einkaufs-Services erbringt. Neben UBS und CS gehören unter anderen KPMG, BNP Paribas, MarshMcLennan, Thomson Reuters und Manor dazu.
Die Kernidee ist „Economy of Scale“: Je mehr Einkaufsmacht, desto günstiger die Einkaufspreise. Die Zuger Partners Group liess sich davon nicht überzeugen.
Ihr Finanzchef ging nicht auf das Chain-Angebot für die Übernahme des Einkaufs jener Firmen ein, an denen die Private Equity-Firma eine Beteiligung hält.
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Die beliebtesten Kommentare
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Geldverschwendung. Habe das bei der UBS selbst erlebt. Standardisierte Chain IQ Verträge für non standard Einkäufe. Chain IQ hat kaum eine Ahnung vom Business. Am Schluss sitzen die Inhouse Lawyers 3 mal länger am Vertrag als wenn direkt gekauft wird. Und die Verträge sind kein bisschen veteinheitlicht.
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Ich frage mich wie Chain IQ erfolgreich sein kann. Ich kenne kaum einen Chain IQ Kunden, der über den Service von Chain IQ positiv spricht.
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Es gibt unzählige Menschen, Namen, Obrigkeiten und Unternehmen in unserer technokratischen Welt. Aber eigentlich gibt es nur 2 Fraktionen: die eine, die sich auf Kosten der Anderen ein schönes Leben einrichtet, und die Andere, viel grössere und mächtigere, die dies alles zu- und mit sich machen lässt!
Es ist also völlig unwesentlich wie diese Ausbeutungs-Vehikel benannt werden oder wer die Papierlibesitzer sind, es ist immer die selbe Scheisse in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Und die 2. Fraktion ist derart manipuliert, dass sie dies nicht wahrnehmen kann, und das selbstzerstörerische Spiel bis zum Untergang einfach weiter mitspielt, in der Hoffnung, den Sprung in die erste Fraktion zu schaffen…!
Wir sind momentan die dümmste Menschheit, die jemals auf diesem Planeten gelebt hat, und wir wollen nichts daran ändern…
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Mr LH – Kommentare bitte freigeben!!
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Die Firma heisst bei uns Pain IQ.
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Wir nennen sie auch „Chain no IQ“
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Es geht aufwärts – die Klagen zeigen ihre Wirkung – neue kann man hier nicht mehr eine Fake Mailadresse verwenden💪🏻 also habe ich es mit „michael.ringier@ringier.ch“ versucht…ich bin aber gar nicht michael ringier😂😂😂😂
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Und LH hat noch immer nicht kapiert dass Chain ein Service Provider ist – nichts kauft und verkauft…aber dazu braucht es eben etwas Brain IQ 🙂
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Selbstverständlich muss man den Vertrag auslaufen lassen.
Das war ein ganz kurioser Deal.
Eine Verlängerung ist nicht rechtfertigbar.
An der Spitze von ChainIQ steht unterdessen Marcel Stalder, der bei EY Schweiz in Zusammenhang mit einer ganz schrägen mutmasslichen MeToo-Geschichte die Koffer packen musste. -
Ermotti weg und jetzt Auftrag weg.
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Cisullo hin Cisullo her :
In der Schweiz haben 2022 nur 10.000 Firmen Konkursangemeldet, ein absoluter Rekord.
Wer kein Nischengeschäft betreibt ist gegenwärtig Hals über Kopf bankrott.
„Nischen“ kann auch schon mal Mauscheln bedeuten 😂 ……
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In Relation zu gesamthaft mehr als 600k Unternehmen; da bleibt durchaus noch ein klein wenig Raum für die eine oder andere „Nische“!
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Werter Mario
Wenn es nur ein paar Radiergummis wären. Leider muss die meiste Software über ChainIQ beschafft werden und der eigentliche Aufwand, all diese administrative Geschreibe hat sich für die UBS dank diesem Zwischenhändler exponentiell gesteigert anstatt verringert. Das war und ist ein geschäftlicher Fehlentscheid.
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Wäre es das eigene Geld der UBS Mänätscher, würden sie direkt beim Produzenten einkaufen. Und nicht über einen 3. Anbieter gehen. Aber es ist ja nur das Geld der Aktionäre, das verschleudert wird.
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Hättest dich ja als Lieferant für Radier- und andere Gummis bewerben können; Kautschuk sollte in deinem Hinterland doch genügend produziert werden? Hoffentlich siehst du nun ein, dass es eher dämlich ist, direkt beim Produzenten einzukaufen!
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Es ist begreiflich, dass die Partners Group nicht in diesen Lieferservice für Grosskunden für Bürobedarf eingestiegen ist. Was lässt sich von einem solchen Lieferservice als Rationalisierung wirklich herausholen? Rabatte bekommen solche Grossunternehmen auch sonst und wo sind die Produzenten nicht bereit an ein solches Lieferservice zu günstigeren Konditionen zu liefern als an ihre bisherigen Grosskunden und andere Abnehmer im Detailhandel, die sie nicht verärgern wollen?
Man kann sich nur eventuell AMAZON vorstellen, aber liefert HP, Microsoft und Apple nicht direkt an UBS, CS und andere Konzerne dieser Grössenordnung, die sowieso ein Lager für ihre sachlichen Bedürfnisse unterhalten müssen. Papier und Kugelschreiber bringt es als Einsparung nicht.-
Wie jede Organisation entwickelt jede Procurementabteilung früher oder später ein Eigenleben a la Parkinson. Als CEO macht es durchaus Sinn, hier Persinallvollkosten zu sparen, nachdem -wie Sie selber sagen – die Einkaufspreise wohö gleich bleiben.
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@kalasch nikov
Und die Personalkosten + Boni werden selbstverständlich den Kunden in Rechung gestellt (via Erfolgsprämie und/oder Basiskosten. There is no free lunch…..
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Ja. Leider ist auch dieser Artikel sackschwach. Was will er uns mitteilen? Dass einer dereinst einen Grossauftrag von der UBS erhalten hat und der Vertrag demnächst endet? Dass Cisullo ein reicher Mann ist? Ach IP… die Belanglosigkeiten häufen sich beängstigend, und der einst so stolze Blogg verkommt immer mehr zu einem Sammelbecken von schnöden und neidgetriebenen Artikeln. Keine Lust mehr LH?
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und warum ist er ein reicher Mann? Dank der Seilschaft mit Ermotti. Vor ChainIQ war das noch nicht so ausgeprägt.
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Wie sollte man seine Seilschafts-Kollegen nicht bevorzugt behandeln? Das macht doch jeder so.
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wieder wird ein Flop aus dieser Zeit rückgängig gemacht. Es hat noch einige solche Flops, wie auch das auslagern des Druckzentrums. Alles unter dem Vorwand es wird billiger. Schlussendlich wird es einfach teurer. Aber die Vetterliwirtschaften wie Ermotti – Cisullo ermöglichen das.
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„Je mehr Einkaufsmacht, desto günstiger die Einkaufspreise.“
Und wer steckt die Differenz ein?
Wahrscheinlich die mit dem höheren IQ. -
Neben der Partners Group war u.a. auch die SwissRE bisher stark genug um dem Druck des neuen VR zu widerstehen und sich CC‘s „Einkaufsprofis“ anzuschliessen, es bleibt spannend wie lang S.E. das noch zulässt.
Der Markt schwankt zwischen Anerkennung der Frechheit solch eine Firma überhaupt gegründet zu haben und Kopfschütteln über zahlreiche Details die so definitiv nur in der Schweiz möglich waren. Spätestens wenn es zum erhofften IPO kommt werden einige Masken fallen.
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bis zum heutigen tag fragt man sich, wer die
wahren aktionäre von chain iq sind oder bei diesem deal waren.
ohne vorwissen wurde einer unbekannten firma der einkauf gratis und mit viel zusätzlichen geld übertragen.
fuer die aktionäre der ubs könnten
eventuell mehrer hundert millionen verschenkt
worden sein an die besitzer von chain iq.
für mich immer noch ein fall zum abklären.
auf seite der ubs war körner damals der hauptverantwortliche und der deal wurde von ermotti höchst persönchlich abgesegnet. -
Einkauf ist eine Kernkompetenz eines jeden Unternehmens. Hier werden Millionen gespart oder aus dem Fenster geworfen. Wer das outsourcen muss hat wohl so einiges nicht im Griff.
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Hallo, bei einer Bank geht es da um ein paar Radiergummis etc. Diese Einkäufe sind nun mal wirklich nicht im gleichen Masse geschäftswirksam, wie bei einem Produktionsunternehmen. Und kann man bei einem reinen Dienstleister nun wirklich outsourcen.
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Insbesondere das Timing war interessant – just als UBS das IT Outsourcing hochgefahren hat. Zeit, diesen Fehler zu korrigieren.
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Lukas braucht wieder Clicks. Was macht er? Klar, über UBS oder CS „berichten“. Boring!
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Slow News Day?? Was habe ich gerade gelesen???
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Die Spannung ist absolut auf der untersten Stufe wen interessiert das? Vielleicht KJS der schreib nochmals 10 Seiten wie blöd die Banker sind.
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Wow, was für eine journalistische Höchstleistung, dieser Artikel!
Herr Hässig, Sie haben vergessen zu erwähnen, dass Sie im Dezember die Mietrechnung für Ihre Wohnung erhalten haben.
Das interessiert die Welt warscheinlich mindestens genau so wie eine Vertragsverlängerung.
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Ich finde das sehr interessant.
Das muss nämlich sofort rückängig gemacht werden.
Ich hatte schon damals ein ganz ungutes Gefühl damit. Und was ich bisher von den Exponenten dieser Firma gehört habe, gefällt mir gar nicht.
Und das werde ich ganz klar als Aktionär an der nächsten GV kund tun.
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Wäre es das eigene Geld der UBS Mänätscher, würden sie direkt beim Produzenten einkaufen. Und nicht über einen 3. Anbieter…
und warum ist er ein reicher Mann? Dank der Seilschaft mit Ermotti. Vor ChainIQ war das noch nicht so ausgeprägt.
wieder wird ein Flop aus dieser Zeit rückgängig gemacht. Es hat noch einige solche Flops, wie auch das auslagern des…