Zeno Staub geht auf Reisen. Tour de Charme im Ausland. Begleitet wird der Langzeit-CEO der Zürcher Bank Vontobel von seinem Präsidenten.
Together forever? Eher nicht. Andreas Utermann heisst der Neue. Und der könnte aufräumen – im Asset Management.
Ausgerechnet im Lieblingsbereich des Chefs herrscht Nachholbedarf. Die zwei anderen Einheiten, das Private Banking und die „Strukis“, haben seit dem grossen Umbau vor 3 Jahren ausgemistet.

Das machte sich bezahlt.
Das Private Banking unter Georg Schubiger nahm Fahrt auf. Die Vontobel ist dank dem Kauf der Notenstein alias Wegelin zum nationalen “Brand“ geworden.
Untouchable war hingegen das Asset Management, Staubs eigenes Reich. Dort herrschen weiter die alten Könige, die von Kaiser „Zeno“ nichts zu befürchten haben.
Der erste Warnschuss mit dem Abgang des legendären Rainmakers Rajiv Jain verhallte ungehört. Staub nutzte die Gelegenheit nicht, die Vorzeigedivision auf Vordermann zu bringen.
Ganz im Gegenteil. Er setzte sich selbst ans Steuer. Der CEO wurde wichtigster operativer Mann des zentralen Asset Managements. Und alle langjährigen „Buddies“ blieben an Bord.
Nun leidet die Performance. Unter- statt Überrenditen in den Top-Produkten der Vontobel.
Das schmerzt. Vontobel, das hiess Spitzenleistung.
Tempi passati. Entsprechend brauchts frischen Wind im Asset Management. Dafür sorgen soll eine Frau mit langem, elegantem Namen.
Christel Rendu de Lint.

Die Bankerin mit Doktortitel – gleich wie Staub – hat einen eindrücklichen Weg gemacht im Geschäft mit dem Geldanlegen an den Märkten.
Sie war in London bei Morgan Stanley, stieg dann auf bei der Genfer UBP, der sie 14 Jahre lang treu blieb und zuletzt als Head of Fixed Income zu den obersten Figuren im Anlagebusiness zählte.
2021 wechselte Rendu zur Vontobel, vor 12 Tagen hat sie von Zeno Staub die Führung der „Vontobel Investments“ übernommen. Staub hatte diesen Job im „Nebenamt“ gehabt, zusätzlich zur Gesamtleitung.
Christel Rendu de Lints Beförderung trage die Handschrift von Vontobel-Präsident Utermann, sagt eine Quelle. Beide seien langjährige Investment-Profis, hätten im wichtigen Finanzland England gelebt.
Utermann habe Rendu auf dem Posten gewollt, so die Auskunftsperson.

Nun soll ein scharfes Ausmisten bevorstehen. Tatsächlich ist ein Abbau bereits am Laufen. In gewissen Teams des Asset Managements müsse ein Fünftel der Truppe die Bank verlassen, sagt ein weiterer Insider.
Bereits von Bord gesprungen ist der Risikochef des Asset Managements, ein Vontobel-Mann namens Sri Moorthy.
Dieser war über die von Zeno Staub erworbene TwentyFour Asset Management in London zur Zürcher Bank gestossen. Jetzt ist er weg – nach nur 3 Jahren in der Limmatstadt. Wurde ihm die Zukunft in der Zentrale an der Gotthardstrasse zu unsicher?
Ins Bild passen Ausfälle des frischen Trading- und Risk-Systems im Asset Management. Die Software stammt von Charles River und leide unter Ausfällen, heisst es.
Falsch, sagt ein Sprecher der Bank. Charles River laufe anstandslos.
Der Vontobel-Medienmann dementiert, dass es im Asset Management zu einem Abbau kommen. Er verweist auf die Mitteilung vom Herbst 2022.
Damals habe die Bank mitgeteilt, sie würde wegen den „sich verschlechternden Marktbedingungen weitere Massnahmen zur Kostenkontrolle“ ergreifen.
Zudem habe im Herbst auch mitgeteilt, „dass die damit verbundene Fokussierung und Straffung der Aufstellung bis Ende 2023 zusätzliche Bruttokostensenkungen in Höhe von CHF 65 Millionen ermöglichen“ würden.
„Dem Strategieupdate im November 2022 und den damit verbundenen Wachstums- und Ertragszielen bis 2024 konnten Sie auch entnehmen, dass Vontobel auf Wachstum in seinem Heimmarkt Schweiz und in Fokusmärkten setzt.“
Was auffällt: Kein Wort zum Asset Management, der Parade-Division der Zürcher Familienbank.
Deren Aktie hat sich nach einem Taucher stark erhöht und nähert sich der „Schallmauer“ von 70 Franken.
Der Wechsel von Staub zu Rendu sei wohl geplant, so der Sprecher der Bank.
„Zeno Staub hatte mit der Neuaufstellung von Vontobel als reines global agierendes kundenzentriertes Investmenthaus in 2020 neben den Aufgaben als CEO auch die operative Leitung von Investments und der Client Unit für digitale Kunden übernommen.“
„Nachdem Zeno Staub bereits vor zwei Jahren die operative Leitung der Client Unit abgab, hat er nun folgerichtig auch den Stab für Investments an seine bisherige Stellvertreterin abgegeben, mit der er seit 2021 eng zusammenarbeitete, um sich wieder voll auf die Rolle als CEO zu fokussieren, so wie er es auch in den Jahren vor 2020 tat.“
Staub wird neu in den VR der bekannten Bühler-Industriegruppe eintreten. Dort gibt es eine persönliche Beziehung zwischen dem einstigen Bank-Präsidenten Hans-Dieter Vontobel und dem langjährigen Bühler-Patron.
Verabschiedet sich Zeno Staub bald bei der Bank und wird Präsident bei Bühler? „Herr Staub ist Kandidat für ein einfaches VR-Mandat. Darüber hinaus besteht keine Ambition“, verweist die Vontobel-Pressestelle auf eine frühere Aussage.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zeno entstaubt?
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Dear Hassig-thing. I am one of those that moved. My own decision. Nothing bad on Vontobel side. You must be very miserable and desperate to write this. Your next article will be written from a Psychiatric. Poor taxpayers, wasting their money for a miserable soul like yours…
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BS. None of the people who were laid off last month left voluntarily.
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Keine News, liebe Hässig. Sie sind (sehr) verspätert 4 woche ! x-D Wenn ich wäre der InsideP. eigenturmer würde ich ihnen kündigen, too low Performance.
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@Basten: Deutsche Sprache schwere Sprache. Also das heisst …. lieber Herr Hässig … er ist Eigentümer des Finanzblogs … also suchen Sie sich bitte ein anderes Opfer …. sie sind gekündigt …
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Wegen sehr mangelhaftem Deutschkenntnis hätte ich Sie schon längst gekündigt, über Bord geworfen!
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Hässig build another horror movie out of disconnected facts. Is he aiming a NP for SciFi cheap literature ?
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Umbau ist ja nicht immer schlecht.
Aber 20% Job Abbau ist absurd. Vontobel stellt ja weiter Leute ein.
Wie auch immer, ih glaube nicht dass IP da genug recherchiert hat. -
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Das stimmt. Aber nicht im AM.
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Hauptsache ein Doktortitel, alles andere scheint nebensächlich..
Die Genfer UBP ist definitiv keine top Adresse im Banking. -
Die “besten” und intelligentesten sind bei Vontobel längst freiwillig von
“Bord” gegangen.-
wie zum Bespiel? Na, googeln sie mal… bin gespannt was kommt, sie „Insider“.
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Wenn ein Ort abgestaubt ist, kommt der nächste dran, um abgestaubt zu werden.
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Den Friseur 💇♂️ auch endlich entstauben.
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Alle verstaubten Oberflächen müssen irgendwann wieder gereinigt werden.
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Staub = verstaubte Bank, im wahrsten Sinne des Wortes null Drive und Innovationen in dieser Bank
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Haltloser Kommentar. Und die anderen Banken sind da innovativer?
Ich jedenfalls , habe sehr gute Erfahrungen mit Vontobel
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Die Frau kann einem Leid tun. Jetzt muss sie die Malaise aufkehren, das sich dort in den letzten 10 Jahren angesammelt hat. Eine Mammutaufgabe. Die Entscheidungen der letzten Woche wirken – wie alle bisherigen Reorgs – wie eine Verzweiflungstat, die von oben beschlossen wurde, ohne sich der wahren Probleme zu widmen. Aber hey – who cares. Setzen wir paar erfahrene und gute Leute auf die Strasse und stellen externe super brains im Range eines MDs ein. Dann wird das wieder… (wie gut das in den letzten Jahren funktioniert hat zeigt sich an Triebel und Detering).
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Beim Saubermachen geht der Staub weg. Passt. Wohl einiges zu tun für die „Putzfrau“ Rendu.
Staub = verstaubte Bank, im wahrsten Sinne des Wortes null Drive und Innovationen in dieser Bank
Umbau ist ja nicht immer schlecht. Aber 20% Job Abbau ist absurd. Vontobel stellt ja weiter Leute ein. Wie auch…
Wenn ein Ort abgestaubt ist, kommt der nächste dran, um abgestaubt zu werden.