Die Credit Suisse hat nach den enttäuschenden Viertquartals-Zahlen von letzter Woche die rote Laterne bei den Ausfallprämien übernommen.
Die Nummer 2 des Vorzeigelands Schweiz liegt bei den Credit Default Swaps neu an der „Spitze“. Die Versicherungsprämie für einen Kredit-Ausfall mit ihr schoss auf 319 Basispunkte hoch.
Damit schob sich die CS vor die Europabank Ergasias, die drittgrösste Bank Griechenlands und traditionell jenes Geldinstitut Europas, das im globalen Vergleich die höchsten CDS Spreads aufweist.
Für die UBS Investmentbank betrugen die CDS Spreads letzten Freitag 63 Basispunkte, für die Deutsche Bank 94.
Das Hochschiessen der CDS bei der CS könnte für die Ratingagenturen wichtig werden. Diese könnten ihr Rating für die schlingernde Schweizer Grossbank in den kommenden Tagen unter die Lupe nehmen.
Eine weitere Rückstufung würde es der CS schwieriger machen, sich weiter zu verschulden. Zuletzt musste die CS rund 9 Prozent für spezielle Bonds bieten, um ans nötige Geld zu gelangen.
Die jährlichen Zinsen für diese Schuldpapiere gehen in die Hunderte von Millionen Franken pro Jahr. Jede Herabstufung bei der Kreditwürdigkeit verteuert die Finanzierung.
Mit dem enttäuschenden 4. Quartal rückt die Kapitalquote der Bank in den Fokus. Ihr CET1 sank per Ende 2022 im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf noch 14,1 Prozent.
Die sogenannte Kernkapitalquote muss für die CS und die UBS im Minimum 10 Prozent plus einen Swiss Aufschlag betragen.
In ihrem letzten Stabilitäts-Report schrieb die SNB von 14,3 Prozent Too Big To Fail-Minimalquote für die CS und die UBS. In der SNB-Aufstellung liegen die beiden Schweizer Grossbanken beim TBTF deutlich darüber.
Die Financial Times legt heute Morgen in einer Analyse der CS-Resultate von letzter Woche den Finger unter anderem auf die Kapitalquote.
„Happily, CS beat consensus analyst expectations with a 14.1 per cent CET1 figure, bolstered by November’s SFr4bn capital raising“, schreibt die FT zunächst. Um dann fortzufahren:
„All the same, the capital ratio – which fell from 14.4 per cent a year earlier – has the potential to be a third nasty number, especially if this year’s forecast losses are not offset by the regulatory capital relief the bank expects in recognition of its derisked operations.“
Gemeint ist, dass die CS einen Bonus bei der CET1-Berechnung erhält durch den Abbau ihrer Investmentbank-Risiken, dies als Folge der Auslagerung grosser Trading-Positionen an die amerikanische Apollo Global Management.
Die Anleger sahen dahinter noch keine grosse Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Schweizer Grossbank. Sie warfen die CS-Aktie auf den Markt.
Am Freitag kams dann zu einem leichten Anstieg.
Allerdings schloss der CS-Valor deutlich unter der neuen Schallmauer von 3 Franken pro Titel. In den letzten Jahren hat die Aktie knapp 90 Prozent ihres Werts verloren.
Das neuerliche Hochschiessen der CDS-Prämie ist ein Indiz für die Verunsicherung rund um die CS.
Deren Topmanagement hat mit seinem Restrukturierungsplan viele neue Fragen aufgeworfen und die Anleger verunsichert.
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Die beliebtesten Kommentare
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Mit einer Bankenrettung durch Steuerzahler muss dann aber gar keiner mehr kommen im Bundeshaus!
Schon dies CDS-Wetten zeigen ganz klar auf, wie unseriös das gesamte System ist.
Eine solche Verarschung der Bevölkerung und Steuerzahlet dürfen sich nicht mal mehr die Damen und Herren im Bundeshaus erlauben!Das CDS-Wettpapier entwickelt sich ja prächtig, im Gegensatz zur Bankaktie die kaum noch einen Wert aufweist.
Wer den CDS gekauft hat ist jetzt reich, wer Bankkatien kauft wird arm.
Aus dem Bundeshaus hörte man noch nie eine einzige Stellungnahme zu diesem grossen Problem, eine Schande und ein Armutszeugnis für die Damen und Herren im Bundeshaus.
Die sind ihr Salär nicht wert!-
Eine arabische Bank m,uss ja auch nicht von Schweizern gerettet werden 🙂
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Die Aktie kommt allmählich wieder für einen Kauf in betracht denn sie notiert jetzt unter dem Tapetenpreis bei Hornbach.
Wer noch tapezieren muss, kann sich jetzt langsam überlegen, ob jetzt nicht langsam der Moment gekommen ist um zuzuschlagen. Kann doch nicht sein, dass nur die Araber damit tapezieren, – oder? -
Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass die CS-Führung ihre eigene Bank ausgeraubt und kaputtgemacht hat, versucht sie nun mit ihren Einschüchterungsklagen die Zensur in der Schweiz einzuführen. Sie wird nicht eher ruhen, bis sie in der Schweiz so viel wie möglich zerstört hat.
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Solche Verfahren brauchen Zeit. Hat die CS diese überhaupt noch?
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Und heute wieder an der Spitze!Aber wie bald wöchentlich an der Spitze der Verliere im SMI! Sind eben die Besten der Besten. Dafür kriegen die ja auch spitzen Saläre mit Boni. Nur so kann man die Besten halten und motivieren.
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Hat die Aufsicht FINMA alles im Griff bei der Credit Suisse ? Man könnte durchaus zweifeln.
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Schmeisst diesen Titel endlich aus dem SMI! Er hat dort nichts zu suchen. Dies ist schon lange überfällig.
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Vorsicht, Herr Hässig. Sonst werden Sie noch von der Eurobank Ergasias wegen des Vergleichs mit der CS verklagt.
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Da hat sich Uli doch sicher einen Bonus verdient, meint ihr nicht?
Und auch noch einen für White Vest, nicht, dass der noch darben muss. Man kann ja dafür wieder ein paar Assistentinnen entlassen…
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Der heutige Leserbrief zur Schliessung von Jelmoli zeigt deutlich, wie alle diese rein mathematischen Finanzrechnungen anzuzweifeln sind. Ich bin und bleibe Kunde bei Credit Suisse.
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und die finma schaut ganz genau hin…
wo den? wie die feuerwehr beim vollbrand
eines gebäudes?
einfach nur noch zum fremdschämen, für
uns schweizer!
ist es den aktionären eigentlich scheiss
egal?-
Ja ist es
Bei den Aktionaeren im Nahen Osten fliessen Oel oder Gas praktisch zum Null Tarif aus dem Boden
4-10 Mia sind da chump change
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Auf alle Boni verzichten, dann ist mindestens 1 Milliarde mehr zur Verfügung. Es wäre so einfach, für einmal ein Zeichen zu setzen. Es rettet die Bank zwar noch nicht, aber ein bisschen Demut würde der CS wirklich, wirklich gut stehen.
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Ich denke, die arabischen Länder werden wohl so oder so nicht ihre Verluste wahrnehmen und einfach weiter aus dem endlosen Geld (Öl…)-topf nachschmeissen, Dilution? No Problem… Inmerhin muss der Steuerzahler mal nicht blechen 😉
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@Erdi
„No Problem… Inmerhin muss der Steuerzahler mal nicht blechen“Das ist im Grundsatz schon so, aber wenn das Erdöl nicht so stark überteuert wäre und somit so viel Gewinn hängen bleibt würde es nicht funktionieren.
Somit bezahlen es wie immer die einfachen Menschen, einfach indirekt über überteuerte Produkte, Abgaben (z.B. MwSt.), Steuern etc.
Wir leben ja in einer Kreis Wirtschaft.
Da kann im Grundsatz jeder Mensch oder Firma nur das Geld ausgeben, was sie erarbeitet oder erwirtschaftet.
Jeder hat seinen „Geldhaufen“ zum ausgeben und (ohne Kredit) nicht mehr.
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Die CS Aktie wird bald wieder neues Kapital brauchen & eine Tradingrange von +- 2.- Franken haben.
Zwischenzeitlich gibt es zur Abwechslung kleine Ausbrüche nach oben wegen vermeintlichen Übernahmegerüchten.Die auch international ach sooo schwierig zu bekommenden „Topmanager“ werden dann auch wieder über die längst fällige Abspaltung der CH Unit sprechen.
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Dank einem Revers-Splitt wird dann die Aktie optisch aufgepeppt…-
Danke für die realistische Einschätzung!
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Die Reserven
bei der CS reichen
angeblich noch zwei Jahre.
Wenn sie bis dann nicht die Kurve gekriegt haben, droht die Insolvenz. Wie bei der UBS 2007/2008.
Das sind aber nur Vermutungen meinerseits. Vielleicht passiert etwas anderes?????
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Nach Jasmine Flury und Marco Odermatt schon wieder ein Spitzenplatz!
Na, dann wollen wir mal gratulieren!
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Man kann über die CS sagen, was man möchte. Aber DAS muss man erst einmal erreichen.
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… und sie kann sich mehr toppen:
Heute gelesen: CS Manager kriegen offenbar Bonus für freigestellte Mitarbeiter.
Also, wenn das nicht nachhaltig und ethisch im Sinne der CS ist, dann ist niemanden mehr zu helfen. Ironie OFF.
Muss aus privatem Umfeld das noch sagen: Ich weiss von Kollegen, die jetzt freigestellt wurden. Alles Topmitarbeiter, schuften bis zum Umfallen und sind sogar gut! Dafür werden sinnlose Manager „behalten“. In dieser Abteilung – notabene kenne ich sehr gut – gibt es mehr Papierfuzzis als Arbeitende.
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Also ich check das nicht, dass der Laden noch existiert
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Die „Spitze“ bei den Credit Default Swaps muss natürlich gebührend mit üppigen Boni in der Teppichetage gefeiert werden!
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das gibt super Argumente auf dem Struki-Markt…
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Dafür klagt die CS gegen IP.
Unbezahlbar dieser Theater.
Die CS bwz. ihr Management sollten sich auf ihre wirklichen Probleme konzentrieren.
Aber eben, die CS als Vorreiter zeigt uns, wo die Schweiz in 20 bis 30 Jahren sein wird. Tänt hart, aber wir bewegen uns in diese Richtung. Nur die Schweizer glauben noch im Paradies zu leben.
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Die Banken leiden zumeist an ihren Managern und selten am Geschäftsmodel.
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Vor 30 Jahren hat mir die CS persönlich mitgeteilt, dass man Kunden wie mich nicht möchte. Heute benötige ich für meine Unternehmen keine Kredite mehr und der CS würde ich keinen Cent geben. Goodby CS.
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Und der uebliche Typo
sie weiter zu verschulden oder sich weiter zu verschulden
Hudli oder Jufli comes to mind
Man kann über die CS sagen, was man möchte. Aber DAS muss man erst einmal erreichen.
... und sie kann sich mehr toppen: Heute gelesen: CS Manager kriegen offenbar Bonus für freigestellte Mitarbeiter. Also, wenn das…
Nach Jasmine Flury und Marco Odermatt schon wieder ein Spitzenplatz! Na, dann wollen wir mal gratulieren!