Die von der Finma ausradierten AT1-Bonds der Credit Suisse werden immer mehr zum Albtraum der Shotgun-„Fusion“ vom Paradeplatz.
Wie die Financial Times soeben publizierte, hat die Kanzlei Quinn Emanuel, die schon viele AT1-Geschädigte vertritt, Anfragen unzähliger CS-Manager erhalten.
Diese verloren mit dem Wipeout der AT1s laut FT mehr als 400 Millionen Dollar aufgeschobene Boni.
Die Wandel-Obligationen bildeten ab 2014 die Basis für sogeannte „Contingent capital awards“ (CCA). 2021 gabs letztmals CCAs, damals kriegten laut FT über 5’000 CSler solche Boni.
Die Finma hatte kürzlich der CS-Spitze mitgeteilt, dass ihr Wipeout-Beschluss vom 19. März, als die CS-Notübernahme durch die UBS erfolgt war, auch für die CCAs gelte.
Dagegen hatte sich die CS gewehrt. Der Finma-Entscheid hat zu einem internen Aufstand unter den CCA-Begünstigten geführt, wie die SonntagsZeitung vor 3 Wochen berichtete.
Nun also könnten Dutzende oder Hunderte eine Klage gegen die Finma einreichen. Weiteres Ungemach rund um die AT1-Ausradierung droht aus Japan.
Laut NZZ am Sonntag prüften japanische CS-Gläubiger Klagen gegen den Entscheid. Die Schweiz könnte vor einem Schiedsgericht landen, so der Bericht.
Die 17 Milliarden US-Dollar AT1s der CS, welche Bern zwecks Versüssung des Deals für Übernehmerin UBS gelöscht hatte, drohen für die Schweiz zum Debakel zu werden.
Trotzdem zeigt sich Bern optimistisch.
„Aus Sicht des Bundes gehen wir davon aus, dass das Verhalten der FINMA (mit der Abschreibung der AT1 Obligationen) rechtmässig und verhältnismässig war“, meinte ein Sprecher auf Anfrage.
Die Einschätzung basiert auf ersten Finma-Verfügungen. Demnach stellt sich die Bankenaufsicht auf den Standpunkt, dass sie nur mit der CS ein direktes Verhältnis habe.
Selbst wenn die Unparteiischen am zuständigen Bundesverwaltungs-Gericht in St.Gallen den Wipeout-Beschluss der Finma vom 19. März rückgängig machten, würde da nichts daran ändern, dass die CS ihre offenen AT1s bereits aus der Welt geschafft habe.
Wer hier einen Schaden geltend machen wolle, der müsse gegen die CS vorgehen, so die Finma.
Ein juristischer Salto auf dem Hochseil. Doch die Richter könnten der Argumentation folgen – und die CS in die Pflicht nehmen.
Diese gibt es bald nicht mehr, respektive alle ihre Rechte und Pflichten liegen neu bei der UBS. Die neue Superbank der Schweiz schrieb letzte Woche zu Gefahren rund um die AT1:
„There is a risk that the complaints could develop into litigation which may become a significant liability – including significant costs and reputational impact – that UBS Group AG would inherit at the completion of the merger.“
Sollten die Kläger am Ende Recht erhalten, müsste ihnen jemand Milliarden zurückerstatten. Wird das New UBS sein?
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Abzocker verklagen den Abzocker.
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Die Behörden haben 16 Milliarden USD gestohlen. Die Kernkapitalquote der CS war gemäss FINMA in Ordnung. Dieser bail-in der AT1 Bondholders war weder formalistisch noch inhaltlich in Ordnung, vor allem weil die Aktionäre zwar zur Ader gelassen wurden, aber eben keinen Totalabschreiber verbuchen mussten. Die UBS verbucht nun diese 16 Milliarden bereits im 2. Quartal als Gewinn, wie auch die 14 Milliarden Verlust der Aktionäre.
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So ist es. Richtig erkannt. Und der Bund wird weiterhin schweigen, wo es geht.
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Da sieht man die Einsicht der super Kaderleute. Sind wir uns nun einig das man diese Firma einfach hätte abwickeln müssen wie es die freie Marktwirtschaft vorgesehen hätte?
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der EINZIGE „WINNER“ werden die Anwaltskanzleien sein!
den, gemaess Anlageprospekt, haben die Anleger gar KEIN Recht gegen die CS vorzugehen…!Gem. IFR (Intl. Financial Review):
Credit Suisse’s AT1 securities explicitly state they can be written down in full. Clause 7(b) of the documents governing the transaction states:Following the occurrence of a writedown event, on the relevant writedown date:
(i) the full principal amount of each note will be written down to zero …
(ii) the holders will be deemed to have irrevocably waived their rights to, and will no longer have any rights against the Issuer with respect to, repayment of the aggregate principal amount of the notes …
and
(iv) the notes will be permanently cancelled.
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Stark nachrangige Bonds, Optionen etc. als Bonusteil für ‚key risk taker‘ sind genau dafür da, dass sie abgeschrieben werden müssen, falls die Bank bachab geht. Dass nun genau diese Leute gegen die FINMA klagen, dafür gibt es durchaus Ausdrücke, welche man aber lieber nicht auf dieser Plattform verwenden sollte.
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Wie dämlich muss man eigentlich sein, um noch Bonuszahlungen zu fordern, nachdem man die Firma versenkt hat???
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Mir kommen die Tränen – wer hilft mit den armen, armen, armen CS-Direktoren unter die Arme zu greifen. Sie haben doch sooo viel für die Bank getan und kommen richtig draus. An der Milliarden-Verlust-Klatsche sind alle anderen schuld – nur nicht diese Top-Cracks. Helft ihnen – bitte! Sonst fallen sie in die Armut.
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Oder nicht?
Die wahren Gesichter der Banker werden jetzt immer sichtbarer. -
Maybe the lawsuit against IP can be used to pay the bonuses of these skilled bankers?!
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Am Schluss muss diesen Dreck der Steuerzahler ausbaden. Nicht auszudenken was passiert, wenn die New UBS wegen der High Risk CS am Bein vor die Hunde geht.
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Die UBS ist die Rechtsnachfolgerin von der Credit Suisse, also haftet sie demzufolge auch für alle möglichen Rechtskosten. Ich glaube die UBS ahnt nicht einmal was man sich da so alles ins Haus geholt hat…
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selber schuld
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Träumen darf man! Die Top Anwaltskanzleien haben schon längst andere Strategie auf dem Radar zum umsetzen.
…Wer hier einen Schaden geltend machen wolle, der müsse gegen die CS vorgehen, so die Finma…
Schweizer Gerichte Vertrauen bestätigt Aussage Finma schon, lieber nicht.
Der ist schon Mega-Groß!
…Reputationsschäden…
Im Ausland bekommen sie Recht nach dem was da schon aufschlägt und Schweiz darf blechen!
…Sollten die Kläger am Ende Recht erhalten, müsste ihnen jemand Milliarden zurückerstatten…
Hier geht es schon in das nächste Sparring der Schwergewicht Liga mit Katarer!
…Zweitgrösster Aktionär nimmt CS in den Schwitzkasten…
…Der Staatsfonds von Katar lässt von Anwälten prüfen, ob er gegen die Schweiz Ansprüche für seine Verluste geltend machen kann…Solche Aussagen sind dann Wasser auf dem Mühlen für Klagen!
…Interne Warner kaltgestellt…
…Mathers war nicht unumstritten. So warnte etwa Joe Oechslin als Risikomanager den ehemaligen CS-Chef Tidjane Thiam mehrmals vor ungedeckten Risiken im Investmentbanking…
…David Mathers war 13 Jahre lang Finanzchef der Grossbank. Er machte aus ihr ein Kartenhaus mit 1000 Untergesellschaften…Was da alles noch auftaucht an Machenschaften wird eine neue Nummer für Anwälte der Top Liga.
Erinnert mich an Doku wo Master Ackermann im Podium mit BRD Politiker so komisch dreinschaute als man über Schatten Firmen sprach und seinen 2000 Firmen im Irgendwo.
Die Geschichten wiederholen sich anscheinend immer wieder.
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Hier noch die Links
…Der letzte Abzocker der Credit Suisse…
https://www.tagesanzeiger.ch/der-letzte-abzocker-der-credit-suisse-210271011048
…Zweitgrösster Aktionär nimmt CS in den Schwitzkasten…
https://www.finews.ch/news/banken/57404-zweitgroesster-aktionaer-nimmt-cs-in-den-schwitzkasten
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Nochmals: Das Bundesgericht wird letztendlich alle Klagen ab- bzw. zurückweisen, weil keine Bundesstelle einer anderen Bundesstelle ein Auge aushackt. Ausserdem handelt es sich um einen Ermessensentscheid der FINMA und Ermessensentscheide werden praktisch nie von Gerichten aufgehoben. Ich würde mir eher als UBS Sorgen um ausländische Assets machen, die dürften mittlerweile zuoberst auf den Ziellisten bei den Anwaltskanzleien stehen….
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Selbstverständlich müssen diese ganzen AT Milliarden zurückgezahlet werden- zusätzlich müssen aber auch die Verluste noch ausgeglichen werden, die die CS Normalaktionäre auf den vorletzten Schlusskurs erlitten haben (über einen Franken pro Aktie) – da alle Beteiligten Vorkenntnis hatten und Börsenregeln strafbarerweise missachtet wurden.
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Geldgeile „Key Cash Takers“. Wenn Banker irgendwann mal wieder normal verdienen ohne Bonus. Seriös mit dem von uns an ihre Bank geliehenen Geld umgehen und auch sonst ihren Charakter um 180 Grad gedreht haben, gebe ich mein Geld wieder auf eine Bank. Bis dahin nutze ich den reinen Zahlungsverkehr mehr nicht.
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Congratulations Quinn Emanuel on your courageous and fearless leadership!!!
I believe in your strategy and the leadership team
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Steuerzahler ahoi – die UBS ist gehedged!
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Ist ja wie her in dieser Bananen Republik Panama hier.
panama paper das Fette gecancellte original
But gültig mit dieser Signatur und all die Fälscher sucht euch euer eigene ID
Am Schluss muss diesen Dreck der Steuerzahler ausbaden. Nicht auszudenken was passiert, wenn die New UBS wegen der High Risk…
Die UBS ist die Rechtsnachfolgerin von der Credit Suisse, also haftet sie demzufolge auch für alle möglichen Rechtskosten. Ich glaube…
Geldgeile "Key Cash Takers". Wenn Banker irgendwann mal wieder normal verdienen ohne Bonus. Seriös mit dem von uns an ihre…