Heute ist Julius Bär-Tag. Die Nummer 1 der Swiss Privatbanken wildert bei der Nummer 1 des globalen Wealth Managements.
Bär-CEO Philipp Rickenbacher greift zu, wo er nur kann. Er macht UBS-Co-Chef External Asset Managers, Thomas Frauenlob, zum neuen Boss für EVVs und die Family Offices.
Zudem nimmt er Sonia Gössi in seine auf 15 Köpfe ausgeweitete Geschäftsleitung auf – eine UBS-Kaderfrau mit fast 20 Jahren auf dem Buckel bei der Grossbank.
Für die UBS wiegt der Abgang Frauenlobs schwer. Es ist ein weiteres Schlachtross, welches das Schiff wechselt, nachdem ihm ein CS-Counterpart zur Seite gestellt worden war.
Bei Sonia Gössi gab es einst Aufsehen wegen ihres KPMG-Ehemanns und dem Derivate-Debakel von 2012. Seither stieg die Bankerin unbemerkt weiter die Karriereleiter hoch.
Seit kurzem prangt „Garden leave“ zuoberst auf ihrem LinkedIn. Heute früh wurde klar, warum. Gössi wird neue Schweiz- und Europa-Chefin der Julius Bär – der wichtigste Job in Rickenbachers Team.
Der CEO hat unter dem Radar eine weitreichende Neuaufstellung seiner höchsten Führungscrew aufgegleist.
Geholfen hat ihm der mediale Fokus auf die UBS. Umso grösser ist nun der Überraschungseffekt.
Gössi und Frauenlob schwächen die UBS und stärken die Bär. Weitere Personalien haben es in sich – auch umstrittene.
So ist einer der grössten Aufsteiger der Personalchef. Guido Ruoss heisst er, und er gehört in der Geschäftsleitung zum Inner circle um CEO Rickenbacher.
Ruoss wird von den einen geliebt und von den anderen gehasst. Er sei eine „positive Ausnahmeerscheinung“ unter den Banken-HR-Chefs, meint ein erfahrener Zürcher Headhunter.
Anders urteilt ein hoher Ex-Bär-Manager. Ruoss sei eine „Schlafkappe“, er habe sich nie für Mitarbeiter eingesetzt, denen die Entlassung durch Sparmassnahmen drohte.
Darunter 50+-Angestellte oder gar solche kurz vor der Pensionierung. Nicht einmal gegen Abbau während Corona habe sich Ruoss quergelegt – andere Banken verzichteten explizit auf solchen.
Das HR von Bär habe sich unter Ruoss zu einem „aufgeblasenen Selbstbedienungsladen“ entwickelt, so der Insider.
Ein weiterer Gesprächspartner berichtet von engen Links Ruoss zu Boston Consulting. Von der Beraterin habe er „unzählige“ Vertraute in sein HR gehievt.
Zudem habe er seine Schwägerin angestellt und sie in seinem Reich rasch in eine höhere Position befördert.
Ruoss gehört in der Gross-GL von Rickenbacher zu den einflussreichen Einflüsterern des CEOs. Gleich wie „Ewig“-Rechtschef Christoph Hiestand, Chief Risk Oliver Bartholet und CFO Evie Kostakis.
Nicht mehr mit von der Partie sind umgekehrt zwei langjährige Bär-Schwergewichte, die noch auf die Zeit von Boris Collardi an der Bahnhofstrasse 36 zurückgehen.
Lateinamerika-Leiterin Betty Sanchez wird Frühstücksdirektorin – das hatte sich in den letzten Monaten abgezeichnet.
Überraschend ist hingegen, dass Yves Robert-Charrue die Bank verlässt.
Er hatte gegen Philipp Rickenbacher den Kürzeren bei der Kür um den CEO-Job gezogen, wurde aber mit dem Vize-Job entschädigt – und stach hervor wegen seines internen 12-Millionen-Kredits.
Nun springt er von Bord, ohne dass seine Zukunft schon bekannt wäre.
„Die heutige unangefochtene Position von Julius Bär in der Schweiz, Europa und dem Nahen Osten verdanken wir der Leistung von Yves Robert-Charrue und seinen Teams“, wird Rickenbacher im Communiqué wider gegeben.
Interessanterweise kann Luigi Vignola Handelschef bleiben. Dabei war ihm Anfang 2023 ein Gross-Skandal um zwei Topshots nahegekommen.
Offenbar haben sich Rickenbacher und Vignola gegenseitig ewige Treue geschworen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Leute gehen, Leute kommen. Nonsense Artikel auf unterstem Niveau. Sackschwach
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Da hätte z.b. Andy Feller locker ein eingespieltes Team, Kunden & Kontinuität zum Chefposten Schweiz mitgebracht!
Nun hat Bär im wichtigsten Markt die zweite Nummer auf dem Karussell? 2026 wird neu gedreht, wetten dass…?!
Das wird so Nichts, lieber Philipp.
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Wenigstens bringen die UBS Leute einen Leistungsausweis mit und nicht wie Vontobel, welche im US Geschäft das letzte UBS Aufgebot eingefangen haben.
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Herr Khan macht immer mehr CS von UBS. Ich kenne das zu gut, leider. Die CS-Leute rein, mit den besten packages ausstatten, garantierte Boni für mehrere Jahre auf Kosten der „alten“ Belegschaft. Und dann heisst es: Sorry, kein Budget mehr für Beförderungen oder so. Ja klar, alles ging in die Taschen der Neuen. Nur, die alte CS-Truppe kennt nur eines: horente Gebühren kassieren, jenseits von Gut und Böse. Wenn der Kunde für sein eingesetztes Risikokapital einen Profit erwartet, muss die Bank mindestens genauso viel kassieren, direkt und indirekt. Willkommen im CS-Stil! Und nicht der Kunde sucht sich seinen Berater aus, sondern hej Kunde benimm dich, sonst schliesse ich dir das Konto. Frag wenig, kaufe viel und nerv nicht. Oje…
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Wenn es darauf ankommt, wechseln die wenigsten Kunden, nur weil der Kundenberater weggeht, die Bank. Also, viel Lärm um nichts.
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Gössi hat mehr Ahnung von Yoga als von Banking….warum sollte sie also die UBS schwächen? Seit Jahren ohne Einfluss und Bedeutsamkeit. Was auch eine Leistung ist!
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Wird spannend zu beobachten sein, wem Herr F. alles folgen wird. Er kennt ja nicht nur die guten EAM Berater sondern auch noch hochkarätige UHNW/Family Office Betreuer, welche er zuvor geführt hatte. Dort liegen die ganz ganz großen Bücher von UBS….aber auch im EAM gibt es Milliardenbücher.
T. kann allein nichts rübernehmen. Er wird Leute brauchen….-
Willst du behaupten die global custody platform vom Bären ist äquivalent zu derjenigen der ÜBS?
EAM & Family Office Berater bei der Bank sind Handlanger/Assistent des Custodian-Anbieter. Der EAM / Das Family Office weiss was es braucht. Das holt es sich auch entsprechend.
Dreamers!
Bär EAMs aufgepasst. Legacy ist zu Ende. Die schlummernden Risiken sind viel zu gross…
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Also alles gestandene Lee, die schon bewiesen haben, dass sie das drauf haben, was es heutzutage in der anglophilen Finanzbranche so braucht: Kein Rückgrat, keine Eier, wenig Kernkompetenz, ein ausgesprochener Wille, Realitäten zu ignorieren und eine sehr flexible Einstellung zu Moral und Ethik.
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Hat der Abgang von Yves mit vielleicht Russland zu tun? Oder geht er in den Ruhestand? Und Herr F. ist bekannt für seine Zielstrebigkeit. Es geht hier nicht um Personalrochaden, sondern um die Hintergründe. Wahrscheinlich gibts 2024 von Julius Bär noch vieles zu berichten.
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Interessant. Aber ob es wohl dieses Jahr für den Teuerungsausgleich reicht? Oder denkt die GL wieder nur an sich selbst?
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Der Portier wollte nicht in die Geschäftsleitung.
Risk diversification a la Rickenbach
Diese Wasserkopf-Struktur ist ein Wahnsinn -
Offenbar verkommt jetzt IP zur Addeco als Personal auf und hinzu zaehler.
Und wo ist die Finanz News.Definitiv auf dem absteigenden Ast. -
Mit „Streuverlusten“ musste man bei der UBS rechnen. Dass kein vernünftiger Bänkler unter Kahn arbeiten will, war auch immer klar. Vermutlich haben die beiden einfach keine Lust auf das interne Hick Hack gehabt. Es werden noch mehr gute Leute gehen, was beweist, dass Geld auch nicht das allein selig machende ist. Ich kenne viele UBSler, alle schauen sich derzeit um, die Stimmung ist schlecht und die Chefs nur mit sich selbst beschäftigt. Im Februar ist Bonustag, dann kommt es zur grössten Kündigungswelle die das Banking je gesehen hat. Ich kenne Urgesteine, die den Brief schon geschrieben haben, er liegt auf dem Küchentisch.
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Sonia Gössi ist ja seit Monaten auf dem Abstellgleis – warum sollte sie die UBS schwächen?
@Herr Hässig: Zitat – „Gössi und Frohhofer schwächen die UBS und stärken die Bär. Weitere Personalien haben es in sich – auch umstrittene.“ Wer ist Frohofer?!
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Und sicher haben da wieder Dutzende Stabstellen von PR monatelang an paar Slides gearbeitet um am Schluss eine GL auf 15!!! Nasen zu erweitern. Das ist das was so Consultants gerne machen…
Am Schluss wurde der Falsche entlassen – man achte in welcher Geschaeftseinheit es zu nicht sauberen Transaktionen kam seit 2009…jeder weiss es-
@Bärendienst: Naja, mit Yves wurde ja wohl kaum der Falsche entlassen. Maximal viele Jahre zu spät. Bye, bye Yves. Karma vom Feinsten. Was macht eigentlich Undercover-Gilles? Fährt der noch Rad?
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Die Banker von heute sind nur noch geldgeil. Loyalität und Anstand gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Ihrem Arbeitgeber kennen sie nicht. Beindrucken können sie nur noch mit ihrer Arroganz, Wortgewandheit und den tollen Anzügen. Ein paar wenige Ausnahmen gibt es noch, doch auch die können diese Branche nicht mehr retten.
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Haben sie auch mal etwas zur Sache beizutragen oder schwurbeln immer wieder die gleichen Allgemeinplätze ins nichts? Warum soll sich Julius Bär im Zuge der aktuellen, logischen Personalchilbi nicht etwas fokussierter positionieren?
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Die Causa Goessi ist eine sehr gute Nachricht für alle anderen Banken, insbesondere für UBS. Hoffentlich bleibt sie sich treu, kommt spät, geht früh und leitet weiterhin nebenberuflich ihr Yoga-Studio. Es grüsst die tanzende Ringelnatter.
Die Causa Goessi ist eine sehr gute Nachricht für alle anderen Banken, insbesondere für UBS. Hoffentlich bleibt sie sich treu,…
Der Portier wollte nicht in die Geschäftsleitung. Risk diversification a la Rickenbach Diese Wasserkopf-Struktur ist ein Wahnsinn
Offenbar verkommt jetzt IP zur Addeco als Personal auf und hinzu zaehler. Und wo ist die Finanz News.Definitiv auf dem…