Die dargebotene Hand von Schwyz – Ihre Victorinox. Die Firma mit dem weltberühmten Schweizer Sackmesser vertraute ihr Erspartes allen an, die dick auftrugen.
Zuvorderst René Benko, wie die Handelszeitung soeben publik machte. Bei dessen Signa Sports United (SSU) kauften Victorinox und deren Pensionskasse je 100’000 Aktien.
Das Investment fiel von einem Total-Wert von rund 1,6 Millionen Dollar auf ein paar Cents runter.
Man befindet sich in bester Gesellschaft.
Auch Davidoff-Cina, Mobilzone-Lehmann, IHAG-Mauchle und Metro-Conradi setzten auf den Turmbauer aus Innsbruck und dessen Sport-Tochter, die in Übersee an die Börse kam.
Am meisten riskierten Ernst Tanner von Lindt&Sprüngli und sein Sohn:
der Vater mit 3 Millionen SSU-Aktien, das machte beim IPO im Herbst 2021 die Kleinigkeit von 24 Millionen Dollar aus, der Filius mit 500’000 Stück.
Wert damals immerhin 4 Millionen.
Bei Victorinox sieht man alles halb so tragisch.
„Die Positionen gehören als kotierte Anlagen zum Anlagebestand in einem breit diversifizierten Portfolio und machten deutlich unter 1% des Anlageportfolios aus“, so eine Sprecherin.
„Das heisst, der Abschreibungs-Bedarf liegt im Rahmen der normalen Portfolio-Volatilität. Ein allfälliger Verlust bei der PK ist durch die Familie Elsener gedeckt.“
Auch beim Ex-Präsidenten des lange unerreichbaren FC Basel spielten die Schwyzer Messer-Hersteller mit dem vielen Flüssigen im Kassenschrank den Pestalozzi.
Der heisst Bernhard Burgener und hat seine Highlight Event und Entertainment gross gemacht.
„Entgegen den Zahlen in früheren Medienberichten, Ende Oktober, ist unsere Pensionskasse mit CHF 7.8 Mio. engagiert und nicht mit CHF 17 Mio.“, hält die Pressefrau von Victorinox per Email-Antwort fest.
„Das Investment der Victorinox und der Pensionskasse erfolgte im Rahmen einer breiten strategischen Diversifikation bei unseren finanziellen Anlagen.“
Die Luzerner Zeitung hatte als Erste berichtet.
Aller guten Dinge sind drei.
Victorinox-Chef Carl Elsener respektive dessen gleichnamiger verstorbener Vater sollen laut einem Informanten rund 25 Millionen ins Zurzacher Parkhotel investiert haben.
Dieses geriet wegen des Privatkonkurses von Investor Fredy Bühler in Schieflage, einem Mittelland-Bau-Tycoon, der zu Lebzeiten Bundesräte und Wirtschafts-Kapitäne in seine Event-Villa geladen hatte.
„Wir pflegen eine 40-jährige freundschaftliche Beziehung zur Familie Bühler, sowohl privat wie auch geschäftlich“, hiess es bei der Victorinox vor Jahresfrist, als das Unternehmen sein 125-Jahr-Jubiläum feierte.
„Wenn man Geld braucht, pilgert man nach Schwyz, dort gibts immer was“, meint ein langjähriger Schweizer Private Equity-Kenner. „Das ist in der Szene längst bekannt.“
Beim Benko-Investment von Victorinox soll die Zürcher Independent Financial Services (IFS) eine Rolle gespielt haben, sagt eine Quelle.
Über diese hätten neben prominenten Wirtschaftsgrössen auch viele „Halb-Reiche“ auf Benkos Signa-Firmen gesetzt.
Der starke Mann der IFS, Markus Beck, war bei zwei Signa-Ablegern als „Co-Geschäftsführer“ eingetragen.
Das Engagement habe im Frühling 2020 geendet, es habe sich um nicht operative Firmen gehandelt, so Beck.
„Zu möglichen Kundeninvestitionen und Beziehungen kann sich die IFS verständlicherweise nicht äussern“, antwortete der Unternehmer auf Fragen.
Die IFS war aus der Falcon-Privatbank hervorgegangen. Bei dieser gehörte Benko zu den wichtigen Kunden, und Falcon-Präsident Christian Wenger kümmerte sich später um Benkos Globus-Tochter in der Schweiz.
Die Falcon gab das Banking vor gut 3 Jahren auf. Zu ihrer Klientschaft hatte auch das deutsche „Wunderkind“ Lars Windhorst gezählt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Man kann sich kaum vorstellen, dass Tanner Geld verloren hat. Vielmehr ist eher zu vermuten, dass er sehr früh und sehr günstig eingestiegen ist, und frühzeitig damit viel Geld ins Trockene geschaufelt hat. Es ist davon die Rede, wegen ihm und/oder mit Blick auf Tanners Investition seien zahlreiche andere auch eingestiegen: Wo Rauch ist, ist Feuer und wo Tanner ist, darf man davon ausgehen, der Mann verdient Geld. Denn wo Tanner geschäftet, macht einer das Geschäft, man muss nie fragen, wer dies ist; denn es ist allen klar. Ob dies bei der PK der Schwyzer Unternehmung auch der Fall ist, lässt sich kaum beurteilen. Deren Unternehmen gilt als schuldenfrei.
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Eine Schande, das Geld der Versicherten in der Pensionskasse und somit der eigenen Mitarbeitenden auf so unprofessionelle Art zu verspielen.
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Handelszeitung 22.12.2022. Carl Elsener, Victorinox Konzernchef: ich rede ab und zu mit dem Herrgott. Offensichtlich hat etwas nicht funktioniert, dazu sollte Herr Elsener schon damals wissen, dass René Benko zur anderen Seite der Göttliche Komödie gehörte.
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…wird der Speck abgeschnitten!
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Die Victorinox ist wie die Schweiz, im Niedergang…
Lebt (noch) vom Namen.
Via eigener Pensionskasse kaufen sie alle Liegenschaften in der Region zusammen. Der Mittelstand hat so keine Chance mehr etwas zu kaufen.
Dazu könnte ich mehrere Bauernhöfe zeigen die im Verfall sind. Unbenutzte Häuser und Ställe mit Blick in den Himmel…
So geht moderne Geldanlage bei der Victorinox AG im 2023. -
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Es wäre mal interessant die 300 unvorsichtigen CH-Familien zu porträtieren mit ihren kumulierten glitzernden Anlage-Scherbenhaufen. ein stattliches Who lost what? Barth (Rivella) Kellenberger (Calida), Vögele, Elsener, alle anderen s. via Archiv.
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Sieht fast so aus, dass bei der Signa Group jeder mal Geld verbrennen darf. Im Gegensatz zu Julius Bär gibt Victorinox aber wenigstens zu dass man Geld investiert hat, und vermutlich verlieren wird.
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Kladderadatsch
______________________________Täglich nun in allen Medien präsent:
Ein Tiroler mit zwei linken Händ,
das Wolkenkratzer – Genie René Benko,
wirbelte mit zig Milliarden, ach wenn scho?Ein Wunderkind, diesmal aus Österreich,
mit Verbindungen zu diversen Scheich:
Nützte die Tiefzins-Periode schlau,
haut auf den Gips und investiert in Bau!Betongold waren die Geister die er rief:
Investiert mit fremden Geld,
nix geht schief?
Konsum-Prachtsbauten in den Städten,
wild drauf los , wenn’s sein muss mit Wetten!Galeria, Globus und viele weitere Adressen;
sind für den Wunder-Fuzzi ein geiles Fressen:
Viele Investoren stehen Schlange,
Mit dabei sein! Sie überlegen nicht lange?Zwischendurch passieren Insolvenzen:
In der Verschachtelung verschwinden Pendenzen?
An der Holding hängen 1000 Firmen;
Revisoren brauchen Jahre,
es fehlt an Hirnen!Jetzt ist hoher Zins angeblich schuld,
Banken fehlt die benötigte Geduld!
In Tat und Wahrheit war es ein Heiss-luft-Ballon,
Viele Traum-Schlösser auf dem Mohn?Ein Kladderadatsch bahnte sich so an:
Werthaltigkeiten gelangten auf schiefe Bahn!
Kredite wurden über Nacht notleidend,
Tausende von Geldgebern nicht zu beneiden?Jetzt sind die Sachwalter am Aussortieren;
eins, zwei, drei, gar manche am Flattieren:
Euro-, Dollar- und Milliarden
Franken,
die grössten Verluste erleiden Banken!Merke dir, in 20 oder 30 Jahren,
wird ein neuer René Benko einfahren?
Mit seinem System die Welt begeilen,
wieder werden ihm Tausende nacheilen!ORF
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….wollte hoch hinaus, war vermutlich nicht ganz schwindelfrei und stürzte vom First in die Tiefe. Er hatte vergessen sich oben anzugurten. Er ist immer noch im Sturzflug, denn den Aufprall haben wir noch gar nicht gehört, bitte halten sie die Ohren zu. Das gilt insbesondere für die beteiligten Banker.
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Die Familie Elsener tätigt schon seit Jahrzehnten immer wieder Fehlinvestitionen mit mir ihrem Privatvermögen.
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Nicht eher die Stiftung?
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War es nicht IP, die vor einigen Jahren diverse Pensionskassen an den Pranger stellte, weil sie zu wenige Aktien im Anlagevermögen habe?
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Ich habe kein Bedauern mit Leuten, die solchem Mist und René Benko vertrauten. Etwas Menschenkenntnis schützt mich seit Jahren vor diesem Gesindel.
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und wiedermal die IFS AG…
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„Servus René, sag mal was springt für mich raus wenn ich dein Kartenhaus an unsere Kunden verticke?“
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servus, ifs hat mir das zeugs auch verkauft. dachte mir das es faul ist wenn jemand sich unabhängig gibt und produkte pusht. grüsse aus zermatt
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Ph. Bubb (ex Focus Capital) ist nur zufällig im VR IFS..
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“Windhorst“?
Tönt schon wie heisse Luft.
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Markus Beck; außer heißer Luft und viel Bla bla…
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…ist das nicht unbedingt eine Überraschung.
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Ich spür die Gier, die Gier in mir!
👏😀-
Personen die Geld haben müssen es unbedingt fehl investieren. Dem Geld wird es sonst langweilig auf dem Bankkonto.
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Ich finde es ist der Familie sehr (!) anzurechnen, dass sie die Verluste der PK ausgleicht.
Andere reiche Schweizer Familien machten das nicht gleich.
Vertrauen ist eine sehr schwere Sache. Viele machen ein Leben lang alles richtig, und verlieren wegen 1 – 2 falschen Kontakten alles.
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Ich habe in meinem Leben fast nur Lumpen getroffen.
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@K. Stockalper
Sage mir mit wem Du verkehrst und ich sage Dir wer Du bist.
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Erben am Werk!
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Das einzige was Victorinox wirklich konnte, war Sackmesser bauen!
Das Offiziersmesser hat mich damals in Vietnam aus schwierigen und brenzligen Situationen gerettetet. Und auch im täglichen Gebrauch mit meinen Büchsenfutter war es brilliant. Es konnte sogar Feuer entfachen!-
Ohne dieses Messer wäre meine Serie ein Flop geworden.
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Das ist eine süffisante IP-Story. Rund um Benko wird noch viel ans Tageslicht kommen. Schadenfreude ist bekanntlich eine der schönsten Freuden.
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wenn sie mich noch einmal „Wunderkind“ nennen, zeige ich sie bei der Finma an! Ich bin schliesslich schon lange erwachsen! Seitdem mein Papa keine Kohlfürze mehr absondert, habe ich den Bogen gekriegt und mit der Hertha mein eigenes Imperium aufgebaut. So geht Investment! 375 Mio rein, 15 Mio raus. Das is ne Rendite von vier Pforzent! Soll mir mal einer nachmachen.
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Victorinox Carl Elsener wird ja auch prominent bei der LIKA Group auf der Webseite vorgeführt. Evtl. hat die Victorinox PK dort auch ihr Geld drin.
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Victorinox: „hey hey easy, ist doch Kinderkram, wir spielen halt ein bischen“
Benko: „ha ha ha, wie geil sind mir da alle Mäuse in die Falle getappt“
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Und als nächstes kauft der Scheich von Pattaya Thailand den Messerli Laden.
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Geht nicht, ist ne Stiftung.
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Christian Wenger war/ist ein Strippenzieher in Sachen Benko. Hat er selbst auch investiert oder war er zu smart dazu und vermittelte er blosse seine Klienten (gegen Kickbacks) wie der famose Ex-Kanzler Kurz?
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Was wohl die Victorinox Mitarbeiter dazu sagen, welche für Hungerlöhne im mit eiserner Hand geführten Familien Unternehmen schuften müssen?
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Die machen die Faust im Sack und schuften weiter.
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Sie hat 60% gearbeitet; in diesem Sinn sind 2.8k nicht mal so schlecht
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Ich finde es ist der Familie sehr (!) anzurechnen, dass sie die Verluste der PK ausgleicht. Andere reiche Schweizer Familien…
Ich habe kein Bedauern mit Leuten, die solchem Mist und René Benko vertrauten. Etwas Menschenkenntnis schützt mich seit Jahren vor…
und wiedermal die IFS AG...