Schon interessant, dass wir es immer gleich angehen und auch den ewig-nörgelnden Onkel Walter und die giftige Tante Olga, weil sie Bruder oder Schwester von jemandem sind, wieder einladen.
Traditionen haben eben zwei Seiten. Ausser bei der Kommunikation, denn jede Feier ist eine Hochburg des Parlierens.
Vielleicht gerade deshalb ist es gut, die Weihnachts- und Chanukka-Tradition aufrecht zu erhalten.
Wir sprechen miteinander. Zuerst vielleicht etwas in der Nostalgie schwelgend, dann die Schwermut der heutigen Welt ansprechend und schlussendlich auch den Glauben an die Zukunft wieder gewinnend. Gemeinsam.
Auch jede frühere Generation hat geglaubt, früher war es besser. Es ist jedoch immer das Privileg der Lebenden, die Welt zum Positiven zu verändern.
Kommunikation ist heute wohl eine der grössten Herausforderungen der Menschheit. Manchmal ist es zu viel oder zu wenig, zu einseitig oder halbblind durch KI-formuliert.
Das Onkel Walter und Tante Olga-Syndrom hat die ganze Welt erfasst, wir können auch der unerwünschten Kommunikation nicht ausweichen.
Die vielleicht unerwartetste Krise, mit der wir heute auch ausserhalb der Festtage konfrontiert sind, ist die Krise der Kommunikation.
Es hat eine Spaltung der Gesellschaft in sich gegenseitig ausschliessende Parteien stattgefunden; eine Zersplitterung der Realität in einzelne Bruchstücke.
Die einseitigen Besserwisser, die sich mittlerweile um Glaubensgesellschaften herum bilden, sind ebenso sektenähnlich wie die meisten Verschwörungstheoretiker.
Sie schliessen aus, bestrafen Andersdenkende und sind in ihren eigenen Realitätsblasen gefangen.
Sie gehören zu den giftigen Früchten des Misstrauens, welche alle politischen Systeme, auch Demokratien, ermöglicht haben.
Diese Einseitigkeit und Selbsttäuschung hat Geschwüre gebildet.
Daher sollten wir alles daran setzen, mit Verschwörungstheorien und dem Schwarz-Weiss-Denken aufzuräumen.
Auch die kultische Trance des Mainstreams, welche die Gesellschaft polarisiert hält und oftmals zu automatischem Shaming von Andersdenkenden führt, sollten wir hinterfragen.
Wir dürfen uns durchaus ernsthafte Meinungsverschiedenheiten zumuten, solange wir das Denken nicht vollständig der künstlichen Intelligenz abgeben wollen.
Eine gesunde Meinungsvielfalt könnte nach einem Jahrzehnt des Finger-pointings eine heilende Wirkung auf die Gesellschaft haben, die weit über die Lösung von Konflikten durch Kriege und ewige historischen Streitereien hinausgeht.
Vielleicht werden wir als Familien und Gemeinschaften während den Festtagen auch darüber sprechen.
Dann können wir auch Onkel Walter und Tante Olga nächstes Jahr wieder einladen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ich habe mir zu Weihnachten gewünscht, dass der Staat Israel abgeschafft wird. Alles zurück an die Palästinenser .
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Chanukah/Hanukkah = Völkermord im Gaza?! Happy New Year to that
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Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird auch wieder ruhiger.
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brauch ich IP nicht.
Aber halb so wild, kann man eben mal, selten auf IP, was komplett überflüssiges lesen und man verliert ja auch sonst mal Zeit.
Kann passieren…..
Gratulation an IP, sonst lesen oder hören wir hier meistens Autoren die was zu sagen haben.
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Lieber Herr Hässig, verschonen sie uns mit Cand. Theol (Ist kein Akademischer Titel), Ihr Blog – USP – sind Finanzen. Also reden wir über Finanzen Weihnachten: Die Wirtschaft und Werbung hat Weihnachten zum Geschäftsmodell stilisiert: Umsatz. Leise klingelt die Kasse. 2023 mit 120,8 Milliarden! Da kann das uneheliche, jüdische Kind von Maria und Josef auch 2000 Jahre überdauern. Frohe Weihnachten.
Im Weihnachtsgeschäft geben Kunden laut HDE-Prognosen im Jahr 2023 rund
120,8 Milliarden Euro im deutschen Einzelhandel aus.Durchschnittlich wollen die vom Marktforscher GfK befragten Personen 411 Franken für Spielwaren ausgeben, die unter dem Weihnachtsbaum liegen sollen. Dieses Budget bewege sich damit deutlich unter dem Rekordwert von 500 Franken aus dem letzten Jahr, erklärte GfK am Montag in einem Communiqué.
Ausblick Konsumentenverhalten für 2024
Auch für das kommende Jahr wird die Konsumzurückhaltung anhalten. So geben knapp die Hälfte der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten an, im neuen Jahr bewusster konsumieren und weniger ausgeben zu wollen.
90 Prozent der Befragten wüssten, dass das Fest wegen der Geburt Christi begangen wird. Zehn Prozent haben den Angaben zufolge jedoch keine Ahnung oder glauben, es werde aus anderen Gründen gefeiert.
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Der Tag, an dem ich Onkel Walters Glorifizierung des dritten Reiches und Tante Olgas Rechtfertigung des russischen Angriffs auf die Ukraine als Bereicherung der Diskussion ansehe, wird mit Sicherheit nie kommen. Und da ich keine Lust darauf habe, mit den beiden zum zigten Mal darüber zu diskutieren, bleiben sie an Weihnachten halt zuhause.
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Familiengeplauder zu Weihnachten ohne Bezug zur Realität.
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Um miteinander diskutieren und streiten zu können, braucht es Redlichkeit und einen Grundkonsens über einige Begebenheiten, welche alle Teilnehmer als richtig und wahr anerkennen. Diese Voraussetzungen sind öfter nicht mehr erfüllt.
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IP macht jetzt auf Weihnachtsmärchen unglaublich wie rasch ein Blog sich selbst abschaffen kann.
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Frage:
Wenn man Ihnen die Fananzen wegnimmt, bleibt dann von Ihnen überhaupt noch irgendwas übrig ausser Leere?
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Was macht eigentlich der Leutwiler? Ah, der schreibt nun irre Geschichten auf IP? An die mit GC kommt er aber nie heran…
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Tante Olga hat ihn inspiriert und Lukas Hässig gibt jeden Schrott frei.
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Habe den text voll nicht gecheckt. ich geniesse weihnachten unde familie😁einfach chillen ohne stress👍
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meine liebste Oma hat immer zu uns gesagt:
„Ihr müsst miteinander reden!“Als ob sie es geahnt hätte, dass genau das zu einem gewaltigen Konflikt der Geschlechter, der Menschwesen, der Staaten und den Intellektuellen führen würde. Recht hat sie gehabt. Ich hab‘ dann ihre andere Weisheit „Lass‘ sie labern!“ hervorgeholt und mich schleunigst aus dem Staub, weg von den Menschen gemacht.
„Geh‘ nicht in die Stadt, geh‘ nicht in die Stadt, heut‘ Nacht!“
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