Stefano Artioli war bis vor kurzem nur Insidern bekannt. Als Käufer eines UBS-Backoffices in Lugano und als Freund von Grossbank-CEO Sergio Ermotti.
Doch seit Artioli das verwaiste Bergdorf San Bernardino à la Andermatt zur nächsten Alpenperle machen will, gilt der Tessiner als helvetischer Vorzeige-Bauunternehmer.
„Vom Metallbauer zum Retter von San Bernardino“, titelte die NZZ letzten Sommer.
Und vor Wochenfrist vermeldete der „Blick“ die Wiedereröffnung der dortigen Pisten – „nach 10 Jahren“.
Manna für die verarmten Bergler soll es schneien: 400 Jobs in Hotels und Bergbahnen, 300 Millionen totale Investments, so Artiolis Plan.
Der Sawiris der Gotthard-Südseite.
Nun öffnen sich Risse.
In Artiolis Artisa-Gruppe herrscht Flugwetter. Laut einem Insider soll es im letzten Jahr rund 20 Kündigungen gehagelt haben.
Die Flucht ergriffen hätten insbesondere Assistentinnen an den beiden Artisa-Stätten in Zürich und Frankfurt.
Nicht weniger als 8 von ihnen hätten in den letzten 3 Jahren das Weite gesucht, so die Auskunftsperson.
Vor Jahresfrist traten auch zwei VR-Mitglieder zurück.
Die Vakanzen bestehen bis heute.
„Andrea Blotti und Manuel Sassella verliessen das Unternehmen auf eigenen Wunsch nach mehr als 20 Jahren beziehungsweise 13 Jahren erfolgreicher Tätigkeit“, so der CEO der Artisa, Flavio Petraglio.
Zu den gehäuften Abgängen in der Crew meint Petraglio:
„Es gab weitere Veränderungen innerhalb der Gruppe, jedoch wie üblich auf operativer Ebene.“
Für Aufsehen gesorgt hatte Artisa-Gründer Stefano Artioli, der heute als Vizepräsident im Board agiert, als er am Paradeplatz 4, in direkter Nachbarschaft von UBS und CS, seine Zürcher Zelte aufschlug.
Dort aber ist er nun ausgezogen. Gesucht wird ein Nachmieter für die Büros an der teuren Lage.
„Die Räumlichkeiten am Paradeplatz sind für die grössere Belegschaft der Artisa im Raum Zürich zu klein geworden“, begründet CEO Petraglio.
„Wir sind daran, alle Einheiten an einem neuen Standort in Zürich-Altstetten zusammenzufassen. Und Zug ist Hauptsitz der Artisa Group.“
Steuern in der attraktiven Innerschweiz. Doch wie viele Leute hat die Artisa dort auf der Payroll? Auch diese Frage bleibt offen.
Die Artisa kannte in den letzten Jahren keine Grenzen beim Wachstum. Unzählige Mitarbeiter zieren die Webseite unter Begriffen wie „Project Development“, „Business Development“, „Total contract“.
Allein unter „Architecture Executive“ erscheinen 10 Leute, weitere 3 unter „Property Management.“
Die Schweiz ist der Artisa schon lange zu klein geworden. Es gibt ein „Development North EU“ und folgerichtig ein „Development South EU“.
Ersteres mit einem halben Dutzend Leuten, Letzteres gar mit 11.
Der neue Kapitän der hochschiessenden Gruppe trägt den gleichen Namen wie der alte: Artioli.
Vorname: Alain. Beruf: Sohn?
Dies zumindest die Einschätung des Insiders. Alain Artioli sei weniger wegen seiner Ausbildung und Berufserfahrung auf dem Thron der Bau- und Immobilien-Gruppe gelandet.
Sondern in erster Linie wegen seiner Abstammung.
Zur Erhärtung der These verweist der Gesprächspartner auf sich häufende Verzögerungen bei grossen Vorhaben der Artisa, weil die nötigen Bewilligungen auf sich warten liessen.
„Unsere Projekte erhielten innerhalb des heute üblichen Zeitrahmens Baugenehmigungen“, kontert hingegen CEO Petraglio. „Die Komplexität der Autorisierungsphasen ist allen Entwicklern bekannt.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Was an Journalismus „Qualität“ ist, entscheidet die Leserschaft.
Go figure
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Der geschlossene ehemalige Hauptsitz von Jelmoli in Locarno ist mit Werbung für das San Bernardino Revitalisierungsprojekt beklebt.
Angesichts der steigenden Zinssätze dürfte es nicht einfach sein, das Projekt am Laufen zu halten und Käufer zu finden.
Wir werden sehen
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nicht nur San Bernardino, auch das ex-Globus Gebäude in Locarno und das Grand Hotel Locarno sind weitere Grossprojekte der gleichen Gruppe. Benko….
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das beste an san bernadino ist der song aus den 70ern…
(auch wenn es natürlich dort um ein anderes san bernadino ging).
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In 1975/80 hat San Bernardino bereits ein Fehltritt erlebt: Albarella. Die hässliche Türme sind immer noch am Ort, soviel ich weiss ist eine Hotelsanierung vorgesehen … wer weiss ?
Zurzeit war das Nordwind das Hauptproblem. Innerhalb 24 Stunden waren die Confin-Pisten wie eine vereiste Kegelbahn. Skifans gingen lieber nach Splügen, dort war das Restaurant auch besser.
Cari, Bosco Gurin, Bleniotal Anlagen und Airolo sind regelmässig mit finanzielle Probleme am Ruder. In San Bernardino könnten italienische Gäste als Käufer landen, Wechselkurs Eur / Chf ist heute eine grosse Hürde. Herr Artioli riskiert viel, will aber kein Andermatt-Replay. Abwarten und Tee trinken, Immobilienpreise sind noch nicht bekannt. -
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Schon wieder,…. der Verfasser mit der höchsten Zahl an gelesenen Kommentaren scheint keine Ahnung zu haben wie schön San Bernardino liegt… ob er schon mal dort war ?? Hätte ich sehr viel Geld, würde ich in dieses Projekt investieren. Und wenn Artioli IN JEDER bEZIEHUNG so clever ist wie Sawiri, wird San Bernardino Andermatt den Rang ablaufen. San B ist ein wunderschöner Ort und grossartig gelegen !
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San Bernardino = schön ???
1500 TIR jeden Tag, 300m vom Dorf entfernt. Dazu Autos, Autos …
Qualität der Luft ist unter Null.
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@Kurt Schärer kenne zwar nur Andermatt aber das ist in der Tat ein Desaster. Die neuen Wohnhäuser stehen mit Näherbaurecht und haben kein einheitliches Erscheinungsbild.
Wenn dort jemand eine Wohnung kauft (die sehr teuer sind), muss er jeden Abend alle Läden schliessen, damit ihm die Nachbarn nicht in die Hütte schauen. Ja, dasselbe ist bei anderen Siedlungen in den Städten aber es handelt sich hier um Ferienorte und dort gehören solche Siendlungen nicht hin -
Flugwetter? Na und? Vielleicht taugen viele einfach nichts, was gut möglich ist… Bei uns ist auch dauernd Flugwetter..
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Haessig ist wieder frustriert….
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Das ist LH, etwas von einem Gemunkel aufschnappen und aufbauschen, die Betroffenen werden sich schon melden und gibt wieder viele Klicks. Das macht ja KJS mit seinen Hasstiraden ebenso statt unser „Sch….land“ zu verlassen.
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Lieber Herr Hässig.
Es scheint, dass Ihre Informationen von einem mutmasslich frustrierten oder unzufriedenen „Insider“ stammen.
Die Qualifikation von Alain Artioli stimmt so nachweislich nicht und die Äusserungen im Artikel können als Verleumdung/üble Nachrede ausgelegt werden. Aus meiner Sicht absolut nicht fair und ein oberflächlicher und deplatzierter Artikel. Man sollte Unternehmern danken – die investieren und Visionen umsetzen. Es sind diese Leute die ein Land weiter bringen und nicht die Herummotzer-
Welches sind denn seine Qualifikationen, Herr/Frau Kenner? Konnte online nichts finden…
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Das Land voran bringen….. ich lach mich schlapp. Eher die Landschaft verschandeln wie der Sawiri Andermatt. Frage: welche Schwachmatten investieren in Skigebiete, Ueberbauungen in den Alpen? Es ist davon auszugehen, dass unsere Alpen in rasantem Tempo zerbröseln. Hat mit dem Permafrost und Klimawandel zu tun. Aber das ist ja eh doof. Es geht ja hier nur ums Geld, Rendite, Macht. Das Land? Ist solchen Typen doch egal. Inklusive unseren Politikern. Sorry, meinte Lobbisten.
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Ob ein Artioli die Fähigkeit hat auf dem San Bernardino so etwas ähnliches auf die Beine zu stellen — wie Sawiri in Andermatt, kann ich nicht beurteilen, jedenfalls finde ich den Ort San Bernardino ok und die Idee von Artioli grossartig, aber eben, ob er die Fähigkeit und das Durchstehvermögen eines Sawiri hat…..? ? Die Schweiz braucht so mutige Menschen, — „Schisshasen“ hat es genug !
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So ist es, ich bin jeden Wochenende in San Be schon 12 Jahre, ich wohne fast dort aus Zürich Stadt kreis 4 ,es lauft sehr Positif , warten und Tee trinken
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San Bernadino hat eigentlich eine hervorragende Lage. Direkt an der Autobahn und damit gut erreichbar sowohl aus Deutschland, Mittelland und Norditalien.
Im Prinzip sehr ähnlich zu Andermatt (auch super gelegen und läuft deutlich besser, als in der Deutschschweiz wahrgenommen).
San Bernadino könnte ein super Gebiet werden für den Mittelstand.-
Genau, es gibt noch ganz viele ausländische Steuerschmarozer die hier gerne eine Wohnung kaufen. Wie in Andermatt. Aber das ist ja egal. Denn die Steuerschmarozer sind ja hervorragend integriert, so dass sie bereits nach „gated communities“ schreien. Und ihre Privatflieger dürfen ja gemäss unseren Arschkriechern in Bern sogar noch Steuerbefreit unsere Luft verpesten und den Pöbel mit ihrem Lärm belästigen. Ist ja nur der Pöbel. Lang lebe der Ausverkauf der Schweiz, unter Führung der $VP. Was für ein jämmerliches Land wir doch geworden sind.
Nochwas: Grosses Skigebiet, grosses Einzugsgebiet, schmale Strasse. Das nächste wird dann sein, dass die $VP eine 6 Spurige Autobahn zum St. Bernadino will. Gell Skifahrer, da würdest Du jubeln.
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Wissen Sie was der Albarella Fall im San Bernardino gewesen ist?
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Wo bleibt die grosse Epstein Geschichte? Die Liste ist raus, respektive die 900 Seiten Dokumente, in denen alle Namen, auch von sehr reichen Finanzmanagern , drin stehen. Der grösste amerik. Sexring fliegt jetzt auf, Bill Clinton und Alan Derschowitz (Anwalt von Epstein) stehen ganz prominent drin. Israel ist ein grosses Thema und fliegt jetzt auf.
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Bitte Kinosaal wechseln.
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Trump war auch dabei. Aber was hat jetzt Israel mit dem Epstein Skandal und was hat Epstein mit diesem Artikel zu tun? Und was genau fliegt in Israel auf? Raketen?
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Benko 2.0. Und es gibt immer wieder Investoren die ihr Geld verlochen wollen. Also lasst sie es tun.
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Potentiell Albarella 2.0. Nicht unbedingt, natürlich.
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also ich gehe zum boarden nach at
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Ein ganz kleiner helvetischer Wunderwuzzi?
Investiert in San Berardino seine Stuzzi!
ORF
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San Bernardino hat eine Auffrischung dringendst nötig – das Dorf gab in den letzten Jahren ein desolates und morbides Bild ab, trotz einer guten Lage an der A13 und einer sehr schönen Umgebung. Und solange dort gebaut wird (und das wird es aktuell), sind die Einheimischen und die Touristen Artioli dankbar, dass endlich etwas passiert. Ein Office am Paradeplatz braucht es dazu wirklich nicht.
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Natürlich kann man alles schlecht reden, soll ich einmal erzählen was beim Unternehmer in Andermatt so alles schief lief, während der Entstehungsphase?
Also lieber Lukas, Ball flach halten, sich auf eigene Recherchen verlassen ( Investigativ) und nicht Neider zu Wort kommen lassen.
Looser finden überall etwas, zudem sind sie schlechte Informanten. -
Ja, macht aus San Bernardino ein Desaster wie am Bürgenstock, in Andermatt, oder wie in Melchsee Frutt etc.
Ich habe kein Erbarmen, die geldgierigen Gemeinden müssen nun eben mit ihren Altlasten leben. Ich persönlich meide diese Orte (früher war ich oft auf dem Bürgenstock oder in Melchsee Frutt – seit deren Zerstörung nur noch einmal und dann nie wieder).
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Informieren Sie sich doch erst bevor Sie einen unqualifizierten Kommentar schreiben. Es scheint, dass Sie das Projekt in San Bernardino nicht kennen. Bin mir sicher, dass dies nachhaltiger wird.
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,@ Objektiv
Nachhaltig bestimmt für den Investor und die Ausländer die kaufen werden.
Arbeitsplätze für Personal das billig arbeitet ,von wo?
Einheimische die das Wohnen nicht mehr bezahlen können usw.
Tolle Erfolgsgeschichte nicht. -
Andermatt und Melchsee Frutt sind doch kein Desaster…..
aus welcher Region kommen Sie?? -
Objektiv: wie unglaublich Naiv sind Sie eigentlich?
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Voreiliges, unsubstantiiertes Hinterfragen (Schlechtmachen?) einer an sich guten Sache. Falls es schief gehen sollte, verlieren ja nicht Kleinsparer Geld. Umgekehrt würde es mich für San Bernardino freuen. – In jedem Fall ist die Sache besser als damals Albarella Neve mit Kurmeier und der Texxon in Vaduz.
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San Bernardino ist das neue Eldorado der Reichen. Der Sawiris hatte es dort auch mal versucht, ist aber mit seinen Plänen v.a. bei der Gemeinde abgeblitzt, gemäss einem Hotelier in San Bernardino. Dass jetzt eine „Einheimischer“ aus Lugano mehr Akzeptanz bekommen hat bei der Gemeinde dort oben, ist nachvollziehbar. Und dass man sich im Luganeser Finanzkuchen kennt, also der Sergio Ermotti mit dem Stefano Artioli gut befreundet ist, zeigt, in welche Richtung es in den nahen Bergen oben gehen könnte. Artioli Senior kaufte ein UBS-Backoffice in Lugano der UBS ab, und der Sergio Ermotti ist auch in Hotels investiert: Es grüsst das Residence Principe Leopoldo oder das Kurhaus Cademario oberhalb Agno, wo die Jets landen. Nun stellt sich die Frage, wer alles in San Bernardo in einer zweiten Finanzierungsrunde zum Handkuss kommen wird. Wer wird sich dort oben bald als neuer Besitzer eines neuen Hotels sonnen können? Vielleicht wissen eben die vielen Ex-Mitarbeiter der Artiolis zu viel. Auf alle Fälle mutiert San Bernardino zur Filiale der reichen Luganeser und sicher auch der reichen Milanesi.
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Ich denke Artioli hat gute Investoren im Rücken, denn ohne solche gehen solche Projekt nicht.
Natürlich gibt es Gerüchte und sicher läuft da nicht alles wie am Schnürchen. Die Gruppe ist stark gewachsen, da gibt es Veränderungen und diese sind zu meistern. Hoffen wir doch dass es gut läuft und sich das Unternehmen gut weiterentwickeln kann. Es wäre auch schön wenn San Bernardino sich zu einem guten Tourismusort entwickelt, bzw. wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und eine schöne Prinzessin wird. Das Potenzial ist da. Es ist gut auf Fehler hinzuweisen, aber man soll auch nicht immer alles miesmachen. -
Wenn Ermotti sein Freund ist, habe ich keine Bedenken.
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Genau, die Motten leben in starker Gesellschaft..
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An Motten König:
Erbärmlich ihr Kommentar.
Von gar nicht‘s eine Ahnung, aber einfach mal dissen.
Typisch, für einen Absolvent einer Kleinklasse!
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Die Abstammung (resp. das Bankkonto des Vaters) bestimmt zu 90% den Werdegang der Kinder:
– Privatschulen oder spezielle Förderung
– Einführung in die „Gesellschaft“
– Initiales Startkapital „ins Leben“
– Unterstützung beim Hauskauf / Firmenkauf
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Bin ich nicht dafür. Das produziert doch die Versager, von denen wir zu viele haben. Nur beim letzten Punkt habe ich mitgeholfen. Allerdings sehr reduziert. Die Jungen muss man strampeln lassen. Erfahrungen sammeln etc,
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Haessig ist wieder frustriert….
Ja, macht aus San Bernardino ein Desaster wie am Bürgenstock, in Andermatt, oder wie in Melchsee Frutt etc. Ich habe…
Natürlich kann man alles schlecht reden, soll ich einmal erzählen was beim Unternehmer in Andermatt so alles schief lief, während…