U.R.? Der Name sorgte 2019 für Schlagzeilen. Der starke Mann der kotierten Swiss Estates kam am Zürcher Bezirksgericht unter die Räder.
Das Obergericht als Zweitinstanz schwächte dann die Verurteilung zwei Jahre später etwas ab, mehrfache Urkundenfälschung und weiteres blieben aber bestehen.
Die Swiss Estates betonte, es gebe Rechtsmittel gegen das Urteil. Mehr ist seither nicht erschienen.
Die Aktien des Unternehmens sind bis heute an der Berner Börse kotiert.
Nun taucht ein gewichtiger Aktionär auf. Es handelt sich um die Pensionskasse der Victorinox.
Die Vorsorgeeinrichtung der bekannten Sackmesser-Herstellerin in Schwyz hat im letzten Juni knapp 93’000 Swiss Estates-Aktien gemeldet.
Entsprechend 2,8 Prozent aller ausstehenden Aktien. Die Meldepflicht hatte da schon über 5 Monate bestanden.
Auf Anfrage meinte eine Sprecherin des Unternehmens: „Die Victorinox PK hat nie direkt in Swiss Estates investiert. Die Position kam über ein gewährtes Darlehen aus dem Jahr 2004 ins Portefeuille der PK.“
„Der Darlehensnehmer hat einen Teil des Darlehens bar und einen Teil mit einer Wandelobligation Swiss Estates beglichen. Diese Wandelobligation wurde im Jahr 2020 in Swiss Estates Aktien gewandelt.“
Wer hinter dem Darlehen steckt, ob also das Unternehmen Victorinox dieses gewährt hatte, dessen Pensionskasse oder einer der Victorinox-Aushängeschilder persönlich, bleibt das Geheimnis der Firma.
Auf diesbezügliche Fragen gabs gestern jedenfalls keine Antworten.
Victorinox-Patron Carl Elsener hat mit Krediten schon früher zu reden gegeben. So gewährte er einem Immobilien-Entwickler im Mittelland einen „Zustupf“ in zweistelliger Millionenhöhe.
Als der Unternehmer verstarb, kam ein Schuldenberg zum Vorschein, sodass die Erben nichts von einer Übernahme wissen wollten.
Auch René Benko und dessen Signa gewährte die Victorinox unter Familienoberhaupt Elsener Kredit. Das Unternehmen Victorinox und die PK der Firma hatten je 100’000 Aktien der Signa Sports United im Portefeuille.
Bei einem Ausgabekurs Ende 2021 von 8 US-Dollar machte das bei 200’000 Aktien ein Investment von total 1,6 Millionen. Ob davon noch etwas zurückfliesst, ist ungewiss.
Bei der Swiss Estates, die nach eigenen Angaben die anvertrauten Gelder „mit primärem Fokus auf Wohnimmobilien“ investiert, liegen Geld- und Briefkurs an der Berner Börse weit auseinander.
Mehrere zehntausend Aktien suchen einen Käufer.
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Die beliebtesten Kommentare
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Das Hauptproblem bei der Firma ist, dass der Geschäftsführer (Udo Rössig) Stimmrechtsaktien hat. D.h. er hat bei einer kleinen, finanziellen Beteiligung die 10 fache Stimmkraft mit seinen Aktien. Damit kann er alles bestimmen in der Firma, trägt aber kaum ein finanzielles Risiko. Auch sind seine Lohnbezüge zu hoch, für die Aktionäre bleibt schlicht nichts mehr übrig.
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Auch Victorinox hat ins Signa-Imperium investiert
Signa Sports ist zwischenzeitlich insolvent. -
„Wer hinter dem Darlehen steckt, ob also das Unternehmen Victorinox dieses gewährt hatte, dessen Pensionskasse oder einer der Victorinox-Aushängeschilder persönlich, bleibt das Geheimnis der Firma.“ – Das ist kein Geheimnis: Das Darlehen übernahm die SE von einem anderen Zampano namens Stephan Schlosser (SCS Beteiligungen AG, Pfarrhaus Boltigen etc.), dem Rössig vor 10 Jahren einige Immobilien abgenommen hat.
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Wer ist eigentlich der Berater der Victorinox PK?
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Vermutlich die Finma..
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Sorry LH, aber welche Offenlegungspflicht besteht denn bei 2.8%?
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Meldepflichtig sind Investoren, die den Grenzwert von 3 % über- oder unterschreiten.
Aber netter Versuch.. -
@ SETI; zuerst überlegen und dann schreiben!
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Warum verbietet dann Victorinox nicht, endlich diesem C. Elsener seine Geld verleihen zu stoppen? Hinter her muss man nicht jammern.
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Die Swiss Estates wäre kein schlechte Firma. Das Immobilienportfolio ist etwas klein, aber solide. Bewertung wegen den genannten ‚governance‘ Problemen à la ‚deep value‘. Wäre die Firma etwas transparenter und anders geführt, wäre sie viel mehr wert.
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Das tönt wieder nach dem System LH: Irgend ein Gerücht aufschreiben und schauen, ob etwas dahinter ist.
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das tönt nach Super-Analyst: paar Zeilen und Fakten
lesen und meinen man hat den Stein des Weisen gefunden!
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Carl Elsener hat eben erkannt, dass manche Aktien gut performen.
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danke! fühl mich als Knacki sehr wohl in Pöschwies!
warme Kammer, warmes Essen, warme Brüder, was will Mann mehr?
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wenn bauern im finanzbusiness sind….
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bin auch dafür dass die Managerli auf die Alm sollten!
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neben Swiss-Los(er), Swiss-Air, Swiss-Com nun auch noch die Swiss Estates. Vielleicht hätte man als Markenname doch eher „SHISS“ nehmen sollen? Wohin man blickt, nichts als armselige Loser und Versager.
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Gerüchten zufolge möchte sich IP und LH nun auch in Swiss-LH umbenennen.
Ja mei, wann’s schee macht …
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Auch Victorinox hat ins Signa-Imperium investiert.
Schweizer Investoren haben bei Signa Sports United Millionen verpulvert dazu zählt auch die Traditionsmarke Victorinox.-
gemeinsam sind wir schön, stark und mutig!
schön blöd, stark behindert und mutig mit
so einer großen Schuldenlast herumzurennen.
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Ich frage mich immer wieder, welche „Funktion“ die Berner Börse eigentlich vertritt?
Während Zürich die Minimal-Kriterien für die Zulassung nicht erfüllt, erteilt kurzerhand die Pampas – Börse zu Bern ihr Plazet!
Ein „gefundenes Fressen“ für jene mit unlauteren Absichten oder mehr?
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JEDE Börse und jeder Marktplatz wird von Menschen betrieben.
Sofern diese moralisch und geistig am Ende sind, verkommt der Markt!
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Wieso spielt Carl Elsener ständig mit dem Geld der Versicherten? Er könnte doch sein eigenes verwenden!
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Ich verstehe die Aufregung nicht. Investieren heisst doch nach meiner Bescheidenen Erfahrungen nach: Neun Mal Geld verlieren und einmal viel Geld gewinnen.
Das passiert den Kleinen genauso, wie den grossen (PKs).
Im Nachhinein so zu tun, als ob man genau gewusst hätte, was man da tut mit der Investition ist ziemlich töricht und funktioniert halt nur, wenn man „Glück“ hatte und auf der Gewinnerseite liegt. Dann dreht man gerne die Dinge so rum, dass man als „Siebensich“ dasteht.
Dieses Prinzip vom Glücks-Investieren und dass das absolut nichts mit lesen und voraussagen von Charts/Bewegungen etc. zu tun hat, hat ja bereits Nassim Nicholas Taleb in seinem Buch „Der schwarze Schwan“ sehr genau erklärt.
Wieso spielt Carl Elsener ständig mit dem Geld der Versicherten? Er könnte doch sein eigenes verwenden!
neben Swiss-Los(er), Swiss-Air, Swiss-Com nun auch noch die Swiss Estates. Vielleicht hätte man als Markenname doch eher "SHISS" nehmen sollen?…
wenn bauern im finanzbusiness sind….