Die Julius Bär kriegt zwei Tage vor ihrer Generalversammlung explosive Post aus dem Norden. Die „Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht“ BaFin hat „Mängel in der Geschäftsorganisation“ gefunden.
Dies machte die BaFin heute Morgen publik. Sie hat rund um die Bär-Bank Deutschland eine „Sonderprüfung“ durchgeführt und ist so zu ihrem Mängel-Befund gelangt.
Die „IT-Prozesse in der Risikosteuerung und im Risikocontrolling“ seien ungenügend, auch jene bezüglich der „Risikotragfähigkeit des Instituts“ würde den Anforderungen nicht standhalten, hält die Behörde fest.
Diese untersteht der Leitung von Mark Branson, einem Ex-UBS-Finanzchef, der von 2014 bis 2021 die Finma geführt hatte.
„Die Bank Julius Bär Deutschland verstösst damit gegen die Vorgaben des Kreditwesengesetzes (KWG) zu einer ordnungsgemässen Geschäftsorganisation“, so Bransons Bafin.
Der Beschluss sei „seit dem 11. März 2024 bestandskräftig“, will heissen: rechtsgültig.
Für die Bär-Führung kommt der Befund zum ungünstigsten Zeitpunkt. Ihre Aktionäre verloren durch die Kredite über 600 Millionen Franken an René Benkos Signa-Konstrukt einen halben Jahresgewinn.
Mindestens.
Ob die Eigentümer der Spitzentruppe ihrer Bank am Donnerstag trotzdem die Decharge gewähren, muss sich weisen.
Das Problem, das die BaFin mit ihrer Rüge hochoffiziell auf den Tisch legt, zielt direkt ins Herz der Bär-Bank: das Managen von Risiken.
Es handelt sich um das Kern-Geschäft jedes Geld- und Kreditinstituts.
Diesem vertrauen die Sparer und Anleger ihre Vermögen an, im Vertrauen, dass die Bank und ihre Manager alles unternehmen, um ihr Erspartes vor Verlusten zu schützen.
Dass diese Kernaufgabe seriös und bestmöglich erfolgt, dafür müssen die Verantwortlichen von Gesetzes wegen ein System entwickeln und anwenden, das die Risiken möglichst begrenzt.
„Kreditinstitute müssen im Rahmen ihres Risikomanagements über eine funktionierende Gesamtbanksteuerung und ein adäquates Risikocontrolling verfügen“, schreibt die BaFin.
„Das bedeutet auch, dass die Institute ihre Risiken angemessen ermitteln und überwachen – und dass sie daraus die richtigen Schlüsse ziehen.“
Im Fall Benko hat das Risikomanagement der Julius Bär komplett versagt. Den Kopf dafür hinhalten musste auf oberster Stufe bisher nur einer: CEO Philipp Rickenbacher.
Doch was ist mit Finanzchefin Evie Kostakis, was mit Risk-Chef Oliver Bartholet? Wie kam es zu früheren Krisen im Trading unter Chef Luigi Vignola?
Und welche Rolle rund um die Benko-Kredite spielte Kostakis-Vorgänger Dieter Enkelmann?
Die Eigentümer sind jetzt am Zug. Sie können Präsident Romeo Lacher übermorgen auf den Zahn fühlen.
Der will einen Einkommensrahmen von 14 statt wie bisher 7 Millionen für den neuen CEO. Damit er diesen von aussen „einkaufen“ kann.
Hinter den Kulissen wird Ex-UBS-Boss Ralph Hamers als Kandidat mit guten Chancen auf den Zuschlag genannt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Es braucht wieder mal Druck vom Ausland, damit sich die Sesselfurzer Banker und Politiker bewegen. Wir wollen keine „fremden Richter“ und halten die Finma so miniklein, damits schön gemütlich zu und her gehen kann. Und killen dadurch innovatives und kompetitives Banking, zu Gunsten der Boni von Individuem.
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Das Verteilen der Boni (auch Verlustposten sind Bonusberechtigt) haben die Bären noch im Griff.
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Bär ist das traurigste Kapitel der Banken, sogar die Bären im Bärengraben in Bern schämen sich.
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Finma:
„Mängel in der Geschäftsorganisation“
Bullshit. Jede Firma ist so organisiert wie die Eigentümer es verlangen. Gleichzeitig existiert keine ideale Organisation denn der Markt und die Kunden ändern sich ständig.
Implizit lässt die Finma verlauten dass sie besser weiss wie eine Bank zu führen ist.
Die Finma weiss es aber nicht besser denn die Finma ist keine Bank. Somit sind es die Theoretiker die den Praktikern zu erklären versuchen wo der Hase läuft.
Die Position der Besserwisser ohne praktische Erfahrung ist wiederum der Finma vom Gesetz her gegeben und nicht im Konkurrenzkampf erlernt.
Vor nicht so langer Zeit gab in der Bankenwelt regelmässig Audite obwohl es keine staatlichgeprüfte Auditoren gegeben hat. Ist der Audit negativ ausgefallen sind die Köpfe der Banquiers über die Strassen gerollt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Heute kann eine Bank Schuldscheine ohne Deckung ausstellen und den Eigentümern der Bank droht keine Enthauptung. Also stellen sie die Schuldscheine ohne Deckung und ohne Limite aus. Wir nennen das „die Inflation“, sie lachen sich kaputt und drucken die Schuldscheine weiter.
Die Schweiz braucht keine Finma, dafür regelmässig braucht sie die Bank Runs. Samt Exekutionen die aus den Bank Runs resultieren. Denn die negative Auslese der Banquiers wurde seit Langem nicht mehr beseitigt.
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also die sackschwache Finma schienen sie ja im Griff zu haben …
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das ist ja wohl ein weiteres Armutszeugnis für die Schweizer Finanzwelt und ihre selbstverherrlichenden Wunder-Wuzzis! Mein Kater sagt ja auch immer: „Hochmut kommt vor dem Fall – und Helmut kommt danach!“
Es ist traurig zuzusehen, wie die ach so bescheidenen Schweizer ordentlich einen auf die Lampe bekommen. Jetzt können sie ihre Alphörner wohl bald mit dem Heckansatz anpusten … Heisse Luft macht auch Töne!-
@Der Donnerschlag am Dienstag!
„wie die ach so bescheidenen Schweizer ordentlich einen auf die Lampe bekommen“….
es ist eines der vielen Mythen der eidgenössischen Eliten um der eigenen arbeitenden und mittell,- und landlosen indigenen Bevölkerung (+90%) eine Interpretation des Lebens, Nation selbst und wie es auf verschiedene Art und Weise verstanden werden kann zu übermitteln. Auf der einen Seite das Paradies (WIR), auf der anderen das Ackerfeld voller Mühsal (i.d.R. EU und Rest der Welt). Seit Anfang der 1990iger Jahren nahm es seinen Lauf auf…
„Wenn der Staat sich in die Wirtschaft einmischt, gibt es bald nur noch arme Leute.“ Chr. Blocher Bundesrat a.D. Visp 1999
Der Staat solle sich zurückziehen und das „Zügs“ verkaufen…..als die UBS auf 100 CHF Bilanzsumme gerade mal 2 CHF 10 Rp Eigenmittel hatte, musste die UBS vom dem bösen, ineffizienten und verschwenderischen Staat gerettet werden…usw. usf.
Es ist eine Illusion zu glauben, dass der Markt alles regelt. Das ist reine Ideologie, die zu schlimmen Irrtümern führt, und so werden vor allem die indigenen Schweizer und die kommende Generation den hohen Preis dafür zahlen für diese Visionen und Eigeninteressen…der Anspruch all dies zu erkennen und zu benennen sollten wir immer noch besitzen in der Schweiz, stattdessen, werden weiterhin Mythen und Falschdarstellungen verbreitet unter dem Deckmantel…ALLE wollen hierher kommen, ergo: kann es doch nicht so schlimm sein…verstehen Sie was hier abläuft?
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@Märchen…Mythen und Falschdarstellungen…
Wann erscheint Ihr neues Märchen?
Wir Kinder sind schon ganz gespannt, dass letzte war jetzt etwas langweilig.
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Was braucht es eigentlich noch bis der unfähige VRP Lacher zurücktritt ?
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Die Aktionäre sind halt zu Geldgierig.
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Wie viele SHORT Positionen gibt es eigentlich auf BAERN Aktien ?
Es ist wir bei der CS – der VR Präsi Schau zu und kassiert.
Im Managment wird der Risk Chef zum Boss gemacht und zeitgleich geht in der Bank alles weiter wie immer.
In der Bilanz werden Rückstellungen und Rechtsfälle Kryptisch ausgewiesen um alles so untrasparent wie möglich zu machen.
Wenn Fehler passieren wird auf andere gezeigt bzw Ex Mitarbeiter während der Bonus weiter rollt. Dieses Jahr eventuell null, aber mit Aussicht auf BIG BONUS next year.
Key Bankern, damit sie bei einer Nullrunde nicht absoringen, wird der Lohn erhöht! -
Branson bekommt Jahresgehalt von 474.000 Euro in Deutschland, aber da gehen ca. 48%Steuern ab – Finanziell BrEXIT 😉 in der Schweiz wähl Salär: Total: 552’510 Franken.
(siehe Link: https://www.watson.ch/schweiz/gesellschaft-politik/696279282-so-viel-weniger-verdienen-die-chefs-von-sbb-ruag-und-finma). Da sind wohl paar Rechnungen des Doppelbürgers offen?
Sein neuer Posten viel Deutsche Politik (siehe Link Artikel),da war das leben in der Schweiz wunderbar und ein Honigtopf im Paradies.Artikel: Brisanter Brief: Wie abhängig ist der neue Bafin-Chef vom Finanzministerium?
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BaFin übernimmt nun FINMA job. Wie amüsant!
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Mark Benson ist Ex Chef von Finma CH, jetzt BaFin D und Doppelbürger (Britte/ Schweizer). Ist da noch eine Rechnung offen?
CH Finma – Finanzmarkt Aufsicht in Bern: 549 Mitarbeitende. Merkst was? ;-).
D BaFin – Finanz Anstalt 😉 in Bonn/ Frankfurt: 2.713 BeschäftigteWebsite Finma: https://www.finma.ch – Mächtige Instrumente 😉 lese Artikel: https://www.finews.ch/news/finanzplatz/50037-angehrn-sieht-finma-nicht-als-zahnlosen-tiger
Website BaFin: https://www.bafin.de
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Ich kann die BaFin nicht beurteilen. Aber wenigstens sagen die mal Klartext: Die Bär Bank hat die Risiken nicht im Griff. Wohl wahr. Unsere Finma wagt es nicht, sowas zu sagen. Den nächsten Bankenzusamnenbruch in der Schweiz werden sie wohl wieder verschlafen.
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…Es ist nur noch eine Zeitfrage, bis wann das Kartell der Mindestreservebanker, samt Zentralbanken untergeht.
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Währungen, welche durch ungedeckte Bankkredite entstehen und dazu quartalsweise Zins.- und Zinseszins kosten, sind nicht nachhaltig.
Jedes Kreditschneeball-Finanzsystem hat nur begrenzte Laufzeit, dann crasht es.-
interessant ist nur, wie viele Honks sich immer eifrig an dem Kettenbrief-System beteiligen und auch munter dafür Werbung machen!
Ist da IP nicht auch an erster Front gewesen die Werbetrommel für gesicherte Finanzanlagen zu rühren? Im guten wie im bösen Sinne!merke: ein Berater der sich anderen aufdrängt ist ein Gesandter Satans!
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Das Ganze in Börsensprache: „bearish times for Bär“
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Mal ganz ehrlich: Wenn bei der Julius Bär Deutschland schon solche gravierenden Mängel gefunden werden, was erwartet die Aufsicht dann bei der Muttergesellschaft in Zürich? Bei Bär hat man weder Risiken im Griff, und Geschäftsleitung sowie VR haben offensichtlich keine Ahnung von irgendwas.
Ziemlich schlechte Voraussetzungen um das Kerngeschäft betreiben zu können.
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vor allem die Bär – Erben verstehen nichts mehr vom grundlegenden Bankgeschäft. Das verantwortliche Management ist seit langem nicht mehr handverlesen wie früher und es macht doch was es will. Schaufelt sich unkontrolliert Spitzensaläre zu und kennt nicht einmal den versicherungstechnischen Begriff des “Malus”. Bleibt zu hoffen, dass ihm an der GV von übermorgen von den übrigen Aktionären eine kräftige Abfuhr erteilt wird.
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Das ist er wieder der „mal ganz ehrlich“ Typ. Sonst bist Du nicht ehrlich. Nur dieses „mal“?
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Mit den IT Prozessen im Riskbereich der Julius Bär spricht die BaFin ein höchst interessantes Thema an. Ein eventuell unbeabsichtigter ( echter ) Volltreffer.
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Der Branson selbst ist die grösste Pfeife, hat sich eindrücklich gezeigt, wie gut seine Truppe die CS im Griff hatte.
Der geht Grossbanken nie an (siehe Postbank), aber bei kleinen Instituten kommt er immer mit so einem Quatsch um die Ecke.Zahlungsverkehr ist das einzige, was dieser Fritze wohl bei der UBS gelernt hat.
Typ ist komplett überbewertet!
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Hier darf wohl nicht kommentiert werden, weil die Bank ihre Anwälte losgelassen hat?
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Die „Financial Times“ berichtete mehrmals über Unregelmäßigkeiten beim Finanzdienstleister Wirecard. Die Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin erstattete allerdings Anzeige gegen die Journalisten, statt genauer hinzusehen.
Soviel zur Kompetenz der BaFin… -
Die Gummihälse aus dem grossen Kanton haben aus der Vergangenheit mit Wirecard klein bisschen etwas dazu gelernt.
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Und unsere FINMA ist glücklich und zufrieden. Ist ja nicht anders zu erwarten.
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Der VR der Julius Baer ist schwach und Lacher hat es verpasst diesen in den letzten Jahren zu stärken. Die Benko Verluste zeigen, dass sich der VR nicht um die Risiken der Bank kümmert. Es fehlt dem VR eine genügende Anzahl von Personen die das Bankgeschäft und die Risiken überwachen können. Die zwei Neuzugänge im VR sind ebenfalls wenig geeignet die 14-Köpfige (!!!) GL zu überwachen. Mit der Schelte der Bafin werden jetzt auch noch Organisationsmängel offensichtlich. Der Antrag die Comp für den CEO auf chf 14 Mio zu erhöhen ist abzulehnen. Der gerüchteweise gehandelte Hamers ist fachlich nicht in der Lage eine Privatbank zu führen. Wann schreiten die Eigentümer endlich ein?
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Wieso auf den Zahn fühlen? Der Gewinn, der Kursanstieg, die Boni heiligt die Mittel.
Immer das Gleiche im Privatbanking: New assets, new assets und lass Dich nicht erwischen.
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Diese Bank Bär ist einfach erbärmlich. Weder in der Schweiz noch in Deutschland haben sie ihre Risiken im Griff.
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Lieber LH
1) Was sind „Risk-Prozesse“? Es gibt doch Risiken oder Prozesse, aber seit wann gibt es beides in einem Wort zusammen?
2) „(…) das Managen von Risiken. Es handelt sich um das Kern-Geschäft jedes Geld- und Kreditinstituts.“ erm… nein?! Seit wann ist es das Kern-Geschäft einer Bank, Risiken zu managen? Hä?
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1) Auch Risk-Management läuft über Prozesse, verstahsch?! Risiko-Identifikation, -Bewertung etc. Sonst hilft ein Blick in die einschlägigen Standards.
2) das wiederum stimmt. Luki kämpft mit der Unterscheidung von Management (inkl Risk), Geschäfts- (aka Kern-, da kommt der Zaster her) und Support-Prozessen (HR, IT und Gedöhns)
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Sie haben zwei verpasste Anrufe. Einen von Dunning, den anderen von Kruger.
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Diesen unfähigen Pseudobänkler muss sofort die Lizenz entzogen und der marode Crashladen in die Pleite getrieben werden. Dem Lacher wird der Bonus gestrichen und Richie Rich als Anfangsübel muss seine Benko-Verluste mit schweisstreibenden Reinigungsarbeiten abstottern…!
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…kriegt die Bank Bär. BaFin zeigt, wo’s lang geht. Mit einer Persönlichkeit an der Spitze, ex FINMA-Chef Branson – einem Bank-Professional – die ernst, wohl teuflisch ernst genommen wird. Arme schweizerische FINMA!
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Derselbe Profi, dessen Methodik sich bei Wirecard als nicht wirksam erwies?
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Man sollte ihm nicht auf den Zahn fühlen, sondern man sollte ihm alle Zähne ziehen (und auch sonst alles Vorstehende abschneiden).
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Ui nanu?
Wollen da etwa Banker aus dem grossen Kanton gegen die
Klugscheisserschaft im Käsefresser-Land aufmonieren?
Wie sagte Honecker die Heulsuse immer so schön: „Erich währt am längsten!“
Da werden wohl nicht einmal mehr IT-Sprachrobots helfen, dass die Schweizer heilvoll davon kommen … -
nach den usa machen auch die deutschen unseren job.
von unseren heinis hört man ja wieder gar nichts.-
Das ist auch gut so!
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swiss heini isch halt ümmi no nit uffgwacht!
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Mal ganz ehrlich: Wenn bei der Julius Bär Deutschland schon solche gravierenden Mängel gefunden werden, was erwartet die Aufsicht dann…
Mit den IT Prozessen im Riskbereich der Julius Bär spricht die BaFin ein höchst interessantes Thema an. Ein eventuell unbeabsichtigter…
Die Gummihälse aus dem grossen Kanton haben aus der Vergangenheit mit Wirecard klein bisschen etwas dazu gelernt.