Angenommen, Sie als Leser hätten die simple Aufgabe, ganz viele Gemeinden in einem kleinen Land mit einem intelligenten, effizienten Bahn-Schienennetz zu verbinden. Was würden Sie tun?
Sie entscheiden sich A) für eine einzige, homogene Spurbreite für das ganze Land. Sie machen B) 2130 unterschiedliche Spurbreite: jede Gemeinde bestimmt selbst.
Die Antwort liegt auf der Hand.
Übertragen wir dies Beispiel mal gemeinsam auf das Schweizer Bildungswesen. Auch dort wird etwas von A nach B transportiert. Wissen.
Auf einem historisch gewachsenen, sehr heterogenen Schienennetzt. Wissen ist ein sehr wertvolles Gut, ja, wahrscheinlich der wertvollste Rohstoff überhaupt für jede Gesellschaft.
Das vermittelte Wissen des Staates wird uns am Ende des Tages all unsere Familien ernähren und Rechnungen bezahlen lassen. So der Anspruch als Steuerzahler und Büger eines Landes an das Bildungssystem.
Wer jetzt als Staat schneller in der Lage ist, aktuellstes und relevantes Wissen auf digitalem Weg, monatlich aktualisiert an seine diversen auzubildenden „Zielgruppen“, zu verteilen, hat als Staat und Politiker seinen Job verantwortungsvoll erledigt.
Unkonventionelle respektive neue Lösungen sind dringend auch bei uns gefragt.
Angenommen, wir reduzieren die „reine Wissensvermittlung“ an den öffentlichen Schulen auf rund 30% der aktuellen Unterrichtszeit.
Parallel dazu werden dafür alle „reinen Wisseninhalte“ so aufbereitet, dass sie zu 100% individualisert für das Kind zur Verfügung stehen. Rund um die Uhr, 7-24-365 (auch in Pandemiezeiten oder Katastrophenfällen).
Im Jahre 2024 selbstverständlich auf Knopfdruck in jeder Sprache übersetzt. Technologie 2024 sei Dank.
Gedruckte Lehrmittel jetzt schon für das Jahr 2028-29 zu produzieren, würde überhaupt keinen Sinn mehr machen. Die Forschung in allen wichtigen Bereichen der Welt geht schlichtweg zu schnell vorwärts.
Der Printprozess geht zu lange und ist viel zu teuer. Zeitgerecht aktualisierbar sind Prinlehrmittel auch nicht.
Neuste Erkenntnisse schnell allen zugänglich machen: Das brauchen wir für die Jugend – für deren Eltern für deren Zukunft.
Wenn sich die gedruckten Lehrmitte dann im schlimmsten Falle noch auf Ziele und Berufsbilder aus dem Jahre 2010-2014 beziehen (Beispielsweise „Lehrplan 21“), dann wäre dies ja eigentlich fatal für ein Bildungssystem.
„Reines Schulwissen“ (welches zukünftig noch gebraucht wird), könnte auf diese Weise in einem Drittel der aktuellen Lernzeit vermittelt werden.
Dafür aber zu 100% individualisert auf jedes Kind einzeln ausgerichtet. In jeder Sprache. Mit neuster Bildungstechnologie und tiefsten Unterhalts-& Logistik Kosten.
70% der Zeit würden plötzlich frei – für die aktuell mangelnden „sozialen Werte“.
In der Praxis würde das etwa so aussehen: Jeden Morgen von 9 bis 12 Uhr individuelles Lernen. Jedes Kind lernt in seinem Tempo mit seinem persönlichen „Lerntool“ (Augmented Reality Glasses, 3D-Animationen kreieren, moderne Video-Dokumentationen zu neuen Erkenntnissen etc).
Ab 13 Uhr bis 5 am Nachmittag geht es dann mit Fokus und Betreuung um die gelebten „sozialen“ Werte:
Team und Einzelsport, gemeinsam Musik produzieren, gesunde Ernährung & Kochen, Wald & Natur, Dance & Theater, als Klasse oder übergreifend der Gemeinde bei öffentlichen Projekten helfen, im Altersheim etwas musikalische Aktivierung mit den Bewohnern.
Das Sparpotential wäre gigantisch, die individuelle Lerneffizienz pro Kind umgehend auf gegen 100% gesteigert, das Lehrermangelproblem schnell gelöst.
Die Inhalte für die Kinder wären stets homogen und gleichzeitig für alle aktualisert.
Gleichberechtigung im Bildungswesen – hier wäre sie.
Welche Partei wagt den längst fälligen, politischen Vorstoss für einen „Full review“ des Schulsystems? Wie lange wollen wir noch warten, um unseren Rohstoff für die Zukunft zu sichern?
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Egal wie, aber die Schweizer schlau-Lehrerschaft zusammen mit der Durchschnitts-Politik verhauen seit Jahren den bisher besten Rohstoff der Schweiz: Die Bildung und die Ausbildung und dann die Weiterbildung.
Aber eben, für ein bisschen Jobben oder Teilzeiten oder sonst schlau am Compi sitzen reicht das Wissen mehr als genug. Irgendwann schreibt dann ein besonders künstlerisch-angehauchter … La Suisse n’existe plus … und alle rundum, ah ja, stimmt. -
Richtig. Die äusserst positive, langjährige Erfahrung mit dem dualen Berufsbildungssystem sollte (neben der Nutzung der aktuellen Technologien statt umständlichem, teurem und schwerfälligem Buchdruck aus dem letzten Jahrhundert) auch für die Volksschule Leitmotiv sein: Grundwissen und Handwerk (Schreiben, lesen, rechnen, Geografie, Mathematik u. dgl.) schweizweit vereinheitlicht, die „weichen“ Disziplinen (Fremdsprachen, soziale Kompetenzen, Kultur u. dgl.) den Kantonen überlassen werden. Dank IT, home-schooling u. dgl. ist der pädagogisch sehr wichtige Förderunterricht, besser: individuell an die Leistungsfähigkeit und den Leistungswillen der Schüler angepasster Unterricht, ohne grossen Mehraufwand möglich. Leider gibt’s nichts Schwerfälligeres, von Ideologien Gesteuertes als das Bildungswesen.
-
es braucht keinen „Full Review“, sondern einen Great Reset im Schulwesen. Zurück zum Lehrplan 1980 und den Schulbüchern und Fächern aus der gleichen Zeit, mit dem Schwerpunkt auf Lesen, Schreiben, Rechnen, Allgemeinwissen, Noten und KEINE WOKE LGBTx-SCHEISSE!
-
Ernst Young? Im Ernst?
Nein, die Schule muss man nicht auch noch kaputtreorganisieren.„Prinlehrmittel“… Rechtschreibung ist auch 2025 noch ein gutes Fach. Bitte ein paar Sätzchen mehr als dieser Braindump.
Note 2.
-
Ach Jürg, geniesse deine Rente und lass uns in Ruhe. Ganz offensichtlich hast du den KI-Schuss vom 11/2022 nicht mal im leisesten Ansatz gehört. 8 Primarschuljahre sollten mehr als ausreichen, um stubenrein zu werden, Menschen nicht zu verhauen, korrekt über die Strasse zu laufen sowie die Maschinen/Roboter der Richtung nach zuzutexten oder zuzubrüllen. Der Rest macht sowieso die KI. Und um die paar ganz wenigen mit IQ 160plus müssen wir uns keine Gedanken machen.
-
-
wenn man dann den Supertypen noch klar macht, dass sie nicht auf Staatskosten schmarotzen sollen, und sich nicht korrumpieren lassen, dann könnte das im Ansatz funktionieren …
Allerdings zweifele ich immer noch an der Sozialkompetenz der meisten Blödhirne. Auch derer, die einen angeblichen IQ von 99 oder darüber haben!
-
ist es eigentlich ein Verbrechen einer Maschine/Roboters wenn sie/er fake Informationen verteilt, öffentliche Kommentare auf Plattformen unterbindet, penetrante Werbung aufschaltet, angebliche Likes manipuliert oder gar so tut, als sei er allwissend?
Ich denke die Staatsanwaltschaft wird ab Sonntag sehr hart durchgreifen, Freunde! Bis dahin könnt ihr ja noch ein wenig im Garten rumalbern …
-
-
Ehemalige Lehrer wissen es noch besser!
Zum Ko….. wie beim Fussball. Jeder der mal nur irgendwie mit einem Fussball in Kontakt gekommen ist, weiss wie‘s geht. -
Der Vorschlag scheint mir sehr technoktratisch. Schon mal die Aussage, dass neue Erkenntnisse rasch in die Lehrmittel kommen könnten.
a) Mir sind gerade keine neuen Erkenntnisse aus Mathe, Physik und Chemie bekannt, welche bis Gymi Stufe relevant wären. Bei der Gruandausbildung der Sprache ist es dasselbe.
b) Am Nachmittag etwas Indoktrination von Rto-Grün. Etwas Soziales, etwas Nachhaltiges, etwas Fühl-Dich-Gut. Weg von Leistung hin zu alle verstehen und es gut finden.Den leistungswilligen und -fähigen Schülern heute fehlen nicht noch mehr Wohlfühlecken und Matrazen im Schulzimmer. Sondern fordern und fördern.
Dazu braucht es wieder ein Zurück zum nicht-integrativen Unterricht, wo die besonders lernschwachen in separaten Klassen unterrichtet werden. -
Ganz nett Ihr Ansatz Herr Schmid,
so mit tanzen, Wald&Natur, gesunder Ernährung und so.Aber wer schreibt denn dieses ‚Programm‘ für die einzig richtige Spurbreite im Land?
‚Das vermittelte Wissen des Staates‘ als copy paste der sillycon Wally Intelligenz?
Eyeyey, soviel Selbstvertrauen kann jedem falsch Aufgegleisten schon Angst machen.
-
Blöd nur, dass je teurer, individueller, inkludierter und computerisierter die Schule wurde, desto mehr ging sie den Bach runter. Die Lernstudios – nicht ganz billig – versuchen,
das Verpasste nachzunterrichten, was sogar hin und wieder funktioniert. Wäre es nicht besser die Schule als Kinderaufbewahrungsstelle mit Bespassungsfaktor umzubenennen? -
Es verwundert, dass ein ehemaliger Lehrer solche Hirngespinste hat. Er setzt voraus, dass alle Kinder selbständig lernen können, ob aus Büchern oder digital. Dem ist aber nicht so.
-
Meine Versuche, eine tolle schweizer Lernsoftware (nach LP21) verschiedenen Bildungsdirektoren vorstellen zu wollen, wurden allesamt ignoriert…scheint kein Bedarf da zu sein…
-
„Gesunde Ernährung“ heisst bei den Linken kein Fleisch. Keine Milch. Besser hoch verarbeitete Industie fake Fleisch Ersatzprodukte. Industrienahrung ist bei den Linken viel gesünder, gell? Mich trinkt der Westeuropäer seit über 9000 Jahren. Und im 2024 erzählt uns ein Woke-Typ*in sei ungesund. Besser fake Milch trinken. Wer Woke ist, geht ins „gesunde“ Vegi Restaurant und isst Industrie-Fake-Fleisch :). Noch kein Nahrungswissenschaftler hat gesagt, dass die Industrie Nahrung gesund ist.
-
Gibts ja schon Heute – in Privatschulen.
Und kaum erfolgt der Wechseb in die Regelschule oder ins Arbeitsalltag leiden alle an Burnout oder suche work life balance.
Lieber also mehr Schulwissen und weniger „Gschpürschmi/Fühlschmi“ sollte die Lösung sein.
"Gesunde Ernährung" heisst bei den Linken kein Fleisch. Keine Milch. Besser hoch verarbeitete Industie fake Fleisch Ersatzprodukte. Industrienahrung ist bei…
es braucht keinen "Full Review", sondern einen Great Reset im Schulwesen. Zurück zum Lehrplan 1980 und den Schulbüchern und Fächern…
Es verwundert, dass ein ehemaliger Lehrer solche Hirngespinste hat. Er setzt voraus, dass alle Kinder selbständig lernen können, ob aus…