Der auf der Lenzerheide aufgewachsene Hamburger Klaus-Michael Kühne ist einer der unbekanntesten, unberechenbarsten und reichsten Schweizer Milliardäre.
Der 87-jährige Grossunternehmer, der aus der von seinem Vater geerbten Kühne & Nagel AG mit Sitz in Schindellegi/SZ einen Weltkonzern machte, hat nun entschieden, wer seine Firmenstiftung nach seinem Ableben führen wird.
Wie er Johannes Ritter von der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) wissen liess, soll die private Kühne-Stiftung nach seinem Ableben von einem langjährigen Vertrauensmann Kühnes, dem Basler Anwalt Thomas Staehelin, als Präsident geführt werden.
Damit legt Kühne eine der grössten Stiftungen Europas in Schweizer Hände. Derzeit schüttet die Stiftung 35 bis 40 Millionen Franken jährlich für gemeinnützige Zwecke aus.
Künftig sollen es über eine Milliarde Euro jährlich sein, die aus der Kühne-Stiftung wieder in die Öffentlichkeit fliessen.
Wie die FAZ schreibt, soll das Geld in die universitäre Logistik gehen, in die medizinische Forschung, Kultur und die Klimaforschung. Dazu wird im Augenblick in Hamburg ein Institut aufgebaut, das sich mit der Absorption von CO2, unter anderem im Meer, beschäftigen soll.
Zur Kühne Holding, die zu gegebener Zeit in der Kühne-Stiftung aufgehen soll, gehören über 50% von Kühne & Nagel International mit Sitz in Schindellegi, einem der weltweit grössten Logistikkonzerne.
Dazu kommen 30% von Hapag-Lloyd, einem der bedeutendsten Schifffahrtskonzerne weltweit, fast 20% der Deutschen Lufthansa, zu der auch die Swiss und bald schon die italienische Alitalia bald gehören, 15% bei dem Brenntag-Konzern, dem weltweit grössten Chemikalien-Grosshändler.
Das Stiftungs-Portfolio umfasst zahlreiche weitere Unternehmen und Beteiligungen, wie Hotels in Hamburg und auf der Ferieninsel Mallorca.
Klaus-Michael Kühne, obwohl in der Schweiz aufgewachsen, ist weitgehend ein Hamburger geblieben. Er engagierte sich an der Hochschule St. Gallen und der Universität Zürich, aber beide Male fand er dort nicht die Unterstützung für seine beiden Logistik-Institute, die er sich gewünscht hatte.
Sie wurden ins Ausland verlagert und dort aufgebaut.
Dennoch ist Klaus-Michael Kühne, der auch das Kloster Einsiedeln unterstützte, ein moderner Schweizer geworden. Er nennt sich einen Europäer, zu der auch die Schweiz gehöre.
„Sie wird aus ihrem Selbstverständnis heraus nie ein volles Mitglied der EU werden, aber sie sollte sich so eng wie möglich mit der EU verbinden“, vertraute er Johannes Ritter an.
Kühne sieht deshalb auch keinen Konflikt darin, dass der VR-Präsident von Kühne & Nagel, Jürg Wolle, die Milliardäre der Partners Group unterstützt, die keine Annäherung der Schweiz an die EU wollen.
In den Augen Kühnes ist dies keine Firmen-, sondern Wolles Privat-Angelegenheit.
Kühne hat als Unternehmer eine nahezu makellose Karriere hingelegt. Als Jung-Unternehmer stieg er bereits in die internationale Schifffahrt ein. Nach einigen Blessuren stiess er die Schiffe wieder ab.
Sein Engagement beim Hamburger SV, einem einst berühmten deutschen Fussballclub mit Uwe Seeler als Star, kostete rund 100 Millionen Euro, brachte dem Verein aber nicht den gewünschten Erfolg.
Eher überraschend sind die halbe Milliarde Euro, die er in René Benkos Signa Holding investierte und verlor.
Benko, das hätte jede Sekretärin recherchieren können, war ein ehemalige AWP-Verkäufer aus dem Reich von Carsten Maschmeyer.
Dessen Verkäufer gehörten zu den Besten Europas. Daher gelang es Maschmeyer auch, seinen Vertriebskonzern an die Zürcher SwissLife für weit über eine Milliarde Franken zu verkaufen.
Ich hatte Rolf Dörig mehrfach gewarnt, sich mit Maschmeyer einzulassen, denn dieser würde jeden über den Tisch ziehen.
Nach erheblichen Abschreibungen ist die ehemalige AWP im Konzernreich der Swiss Life unter einem anderen Namen, Swiss Life Select, untergegangen.
Klaus-Michael Kühne fiel auf einen Star-Verkäufer von Carsten Maschmeyer herein und hat die 500 Millionen Euro als Fehlinvestition längst abgeschrieben.
Kühne heute: „Er hat mich um den Finger gewickelt.“
Ob er bei der Fertigstellung der bekanntesten Hamburger Benko-Ruine, dem Elb Tower, einst heiss empfohlen von Olaf Scholz, seinerzeit Regierender SPD-Oberbürgermeister von Hamburg, nochmals einsteigen will, lässt Kühne offen.
Mehr als 50 Millionen will er nicht riskieren; es müssen sich auch andere Partner beteiligen, sagt er im FAZ-Interview.
Dafür will er die vor gut fünfzig Jahren berühmte Hamburger Oper, heute ein völlig veralteter Bau, mit 300 Millionen Euro für den dringend notwendigen Umbau unterstützen.
Viele Schweizer, die Hamburg besuchen, werden froh darüber sein, denn nach einem Besuch der Elbphilharmonie steht die Oper ganz vorne auf der Besucherliste.
Kühne ist ein moderner Schweizer geworden, der sich auch als guter Europäer, Hamburger und Deutscher sieht.
In einer Welt, die von Untergangsphantasien besetzt ist, verkörpert er den klassischen europäischen Unternehmer, der anpackt, wo andere zurückschrecken.
Die Schweiz, die demnächst auf seine Super-Stiftung stolz sein wird, hat ihm derlei noch nie verdankt.
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Die beliebtesten Kommentare
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„Die Schweiz, die demnächst auf seine Super-Stiftung stolz sein wird, hat ihm derlei noch nie verdankt.“
Stöhlker behauptet wieder etwas, was er nicht weiss, nur um die Schweiz schlecht zu machen. -
Im Gegensatz zu dir, Klausi, hat dieser Klaus tatsächlich etwas geleistet.
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Weder Stiftungen noch Anwälte ändern etwas an der Tatsache, dass das letzte Hemd keine Taschen hat. Der betagte Anwalt wird ebenfalls die Kontrolle abgeben müssen und neue Stiftungsräte übernehmen die Macht und das ganze Vermögen. Nichts bleibt.
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„medizinische Forschung… (…) und die Klimaforschung“
HAHAHAHAHAHAHAHAAAAAA!
Hätte besser nach Einsiedeln gespendet, wäre auch Religion, aber klüger.
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AWP? Welche AWP?Maschmeyers Klinkenputzer Firma hiess AWD! Mannomann……
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…der Schreibstil, ein hinwerfen von Stichworten und damit nicht einmal richtiges Deutsch ist unerträglich.
„In Welt von Untergangsfantasien…“, nach drei mal lesen habe ich das Medium Inside Paradeplatz identifiziert und verstanden.
Diese Schreibstil ist weder cool, noch Zeitgemäss und am Ende auch nicht verständlich. SPRICH richtig, wenn ich verstehe kann ich vielleicht helfen oder mindestens mich dazu äussern.
Furchtbar…
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Da gibt es nichts zu danken. Die Kühnes haben eine dunkle Vergangenheit, wie auch einige andere Vermögende. Das wollen sie aber nicht hören – es ist aber die schändliche Wahrheit.
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Korrektur: Die Firma von C. M. hiess AWD Allgemeiner Wirtschaftsdienst.
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Der Maschmeyer/Swiss Life-Deal ging doch auf die Kappe von Bruno Gehrig (?).
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Was Kühne von anderen Deutschen unterscheidet ist, dass er nur redet, wenn er was zu sagen hat.
Danke Herr Kühne -
Was für eine Lobhudelei. Erstens ist Herr Stölker Deutscher, wie Herr Kühne auch. Zur Geschichte der „Kühne und Nagel AG“ gehört auch eine ziemlich dunkle Vergangenheit, den die Firma wurde vor allem von Herrn Adolf Maass aufgebaut, der 1945 im KZ Auschwitz ermordet wurde.
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Die Rieter-Stiftungen sind einst ebenfalls mit allen Schwüren und Eiden eingetragen worden.
Auch wenn bald der berühmte Basler Name oben auf der Verwaltungsliste dieser neuen Stiftung am Rheinknie steht, wird doch nach dem Ableben des grossen Könners Kühne der geniale Geist nicht mehr die Geschicke lenken. Den Basler Daig wirds freuen, wenn alle paar Tage im «Trois Rois» die Administratoren Hof halten und sich wieder an alte Pinonierzeiten des Welthandels erinnern werden. Das war doch schon einmal so mit den Merian und Sarasin.
Was die Stifter von Rieter Winterthur doch alles an Kulturellem fördern wollten..! – Aber: Es gibt keine Geschäftsberichte und Information für das Volk, das diese Steuerspar-Vehikel dulden muss. Es reicht doch, dass das Volk als Arbeiter ruhighält, damit Saus und Braus Urstände feiern können.
Nachdem die 55’000 m2 Industrieland des Rieter-Areals eigentumstheoretisch in den Kanton Zug gezügelt waren, was alljährlich Millionen-Steuervorteile für Spuhler ergibt, war ein neuer Name als ein gutes Feigenblatt angesagt.
Dem Rieter-Areal wurde ein anderer Name verpasst. Aber Winterthur vergisst nicht.
Wären die Stiftungsgelder – Rieter oder Kühne – als gerechter Lohn an die Arbeiter verteilt worden, hätten die wenigstens etwas mehr Lebens-Bewegungsfreiheit bekommen. Sie müssten dann nach 65 nicht den Anspruch erheben, endlich paradiesische Gesundheitsverhältnisse zu haben. Diese finanziert man bekanntlich büber exorbitante Krankenversicherungsprämien.
Die Rieter-Stiftungen mussten zum Aderlass. Ihr Geld wurde als Kapital in die Aktiengesellschaft überführt, unter welcher ein Super-Büro-Bunker in Töss, «Töss Campus», von Peter Spuhler errichtet wurde. Was dieser nützt, wird man in den kommenden Jahren sehen.
Die Züge von Stadler fahren mit Strom. Die Camions auf den Strassen werden auch zunehmend mit Elektrizität angetrieben. Die Reichweite der Akku unter dem Emblem von VOLVO haben einen Wirkungsgrad von ca. 55 Prozent gegenüber Diesel. D. h. dass Transportfahrzeug und Mann mindestens das Doppelte vom Dieselzug kosten.
Während der ein- bis zweistündigen Auflagezeit eines Lastwagen-Akkus friert der Fahrer im Freien. Man verweigert ihm den Einbau einer Ruhepritsche in der Kabine. Bald werden die Chauffeure das nicht mehr hinnehmen und in den Streik treten.
Wo dann die Ware bleibt, die das weltumspannende Unternehmen Kühne auf Meeren, in der Luft und auf der Strasse herumfrachtet, wissen die Götter.
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War Alice‘s Grossvater eigentlich Richter in der Angelegenheit, in der der Besitz des Mehrheitseigners Maass ins Vermögen der Kühne-Erben arisiert wurde?
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Dank Klaus Michael Kühne unterscheidet K. Stöhlker endlich auch zwischen Europa und der EU. Seufz, endlich. Danke.
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noch erwähnenswert die verlorene „Schlacht“ im SPD hamburger hafen geschichtlein gegen den ruhigen partenopeischen mann , wohnhaft in genf. ich hätte ihm, kühne den tip gratis gegeben, dass er gegen ihn verlieren wird, furbizia lernt man nicht in teutonien.
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Zitat :
Dumme Menschen machen immer die gleichen Fehler. Intelligente Menschen machen immer neue. -
Das hat Seltenheitswert – ENDLICH mal ein guter Artikel von Stöhlker. Artikelnote 5, gut.
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Als Insider kann ich nur sagen: Was für ein Stuss der Stöhlker da wieder von sich gibt!!
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Klaus-Michael Kühne ist und bleibt ein toller Mensch und seine Aktien machen Freude seit Jahren.
Das hat KJS wohl nicht selber geschrieben: Einen Menschen, den er nicht schamlos verflucht und sämtliche Schimpfwörter benutzt. Dann noch ein blödsinniger Spruch gegen die Schweiz darf nicht fehlen.
Das sind die Extreme der Schweizerischen Einbürgerungs-Kommission.Der grossartigste Klaus-Michael Kühne gegen den traurigsten Klaus J. Stöhlker.
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naja, die besten Inveschtitione hat der Fischkopp aber auch nicht getätigt. Für seine Gewinne waren tausende von eifrigen Palettenschubsern verantwortlich und seine milden Gaben an das Schweizer Volk waren in Wahrheit „Schüsse über’s Grab“, wenn man mal höflich bei der Wahrheit bleibt … – Effizienz und ROI sind in Helvetien eher Fremdwörter, was ja auch stimmt.
Doch damit hat IP und seine Dummspacken schon immer Probleme gehabt, gelle?-
wurde gar der Renè Benko von Ihnen geschickt, Gottfried, um dem „Fischkopp“ die Leviten zu lesen?
Geschickter Schachzug! Der hat ja sogar den BundesOlaf dadurch zum Oberkasper von Hamburg gemacht. Intel inside – irgendwie clever!Gut wenn man früh erkennt, welcher Schwallkörper ein SuperIdiot ist.
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AWP müsste AWD heissen und war wirklich ein Fehlkauf von Swiss-Life, diese hat sich aber glücklicherweise davon erholt. Und merke: Schlangenfänger gibt es überall.
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@Investor
Nur der Aktienkurs hat sich erholt.
Die eingekaufte Kultur der Drückerkolonne mit Gichthändchen und Kickback ist aber sehr erfolgreich integriert. Swiss im Name ist keine Garant mehr für Swissness.
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Schöne, irreführende Headline: Der ‚Schweizer‘ ist schon 77 Jahre alt. Als Nachfolger stehen schon 7 Deutsche parat! Kühne ist genauso Deutscher wie Stöhlker: Auch dank solchen Einwanderer, sprich Steueroptimierer mit Obrigkeitsgen, geht die CH den Bach runter! 99% der Kühne-Kohle geht ins oberlinke Hamburg. Btw: Die FAZ lesen, können wir auch selber! Dafür brauchts kein Stöhlkerer, der ‚einordnet‘!
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Das ist mehr als Blödsinn, genau solche richtigen Unternehmer der alten Garde wie Kühne aber auch andere von weltweit (z.B. IKEA …) machten aus der Schweiz in den letzten 80 Jahren, dass was es nun ist. Die jetzigen Erbengeneration und sonstige Typen machen gerade seit 20 Jahren alles kaputt.
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AWD?
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AWD ist richtig denn es war die Abkürzung für:
A – Allgemeiner , W – Wirtschafts- , D – Dienst.
Manche bezeichneten es auch als:
A- Allgemeiner , W – Wirtschaftsdienst , D – Deutschland -
AWD vehicle
Alle Räder drehen durch.
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Lustiger Artikel. Makelloser Unternehmer?
Beteiligung an Benko abgeschrieben? Wie hoch waren die Ausschüttungen, auf die auch Kühne wohl nach Medienberichten bestanden haben soll, obwohl sich der Immobilienkonzern offensichtlich in Schieflage befunden haben soll?
Von einem „Edelmann“ könnte man vielleicht auch mal ein wenig Demuth und Reue erwarten.
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Kühne hat bei Schaumschläger Benko gezeigt was ein echter Unternehmer ist.
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Grundsätzlich stimme ich zu und eine gute Umschreibung. Aber neben Benko gibt es mehr fragwürdige Gestalten. Der Skandal CEO, der am Unispital Zürich ein Disaster anrichtete und bei sehr fragwürdigen Vorgängen involviert war, spielte bei der Kühne Stiftung lange Zeit eine Rolle, aber vor allem bei dem Medizin Campus Davos, ein Grossprojekt von Kühne, ist dieser Gregor Zünd federführend. Und das wirft grosse Fragezeichen bezüglich Gemeinnützigkeit, wenn Personen mit primären Eigeninteressen und limitierten Fähigkeitsausweis, die Fäden ziehen, vor allem wenn sich Michael Kühne mal zurückziehen sollte. Immerhin wurde der CEO in diesem Jahr nach 9 Jahren aus Stiftung rausgenommen, parallel als Kühne auch Benko vor die Tür setzte. Mal sehen wie lange er noch beim Campus dabeibleibt.
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Zunehmende Lebenserfahrung beweist, gesunder Menschenverstand hilft in allen Situationen. DANKE Herr Kühne!
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AWD, nicht AWP
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vielleicht mein IP ja den Allgemeinen Wirtschaftsdienst POLEN?
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Wie auch immer geschrieben, man weiss es auch so! Dass die Swisslife damals entschieden hatte, diesen „hochtrabenden Laden“ einzuverleiben hatte mich und viele andere scho
damals total verwundert…!
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Maschmeyers Verkäufer waren nicht die besten, sondern die gewissenlosesten und unseriösesten Versicherungsvertreter Europas.
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«Benko, das hätte jede Sekretärin recherchieren können, war ein ehemalige AWP-Verkäufer aus dem Reich von Carsten Maschmeyer.»
Warum SekretärIN?
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Maschmeyers Verkäufer waren nicht die besten, sondern die gewissenlosesten und unseriösesten Versicherungsvertreter Europas.
Zunehmende Lebenserfahrung beweist, gesunder Menschenverstand hilft in allen Situationen. DANKE Herr Kühne!
Grundsätzlich stimme ich zu und eine gute Umschreibung. Aber neben Benko gibt es mehr fragwürdige Gestalten. Der Skandal CEO, der…