Stifel zählt zu den ersten Adressen in Übersee. In der Schweiz hatte die Bank auch Grosses vor. Sie wollte mit Zukäufen im Geschäft mit Börsengängen und anderen Kapitalmarkt-Deals vorne dabei sein.
Am Freitag erlebte Stifel ihren Albtraum. Ein grosses Team mit total 7 Leuten sprang von Bord – um bei der Konkurrenz anzuheuern.
Neuer Ankerplatz ist die Oddo BHF. Diese gehört einem gleichnamigen Franzosen, Philippe Oddo, der sich im Banking selber hochgearbeitet hat.
Mit der Verpflichtung des Stifel-Teams, das sich aus Sales Tradern, Analysten und Assistenten zusammensetzt, ist Oddo ein Coup gelungen.
Ziel ist, im Schweizer IPO- und Finanzmarkt-Business mit Schwerpunkt Zürich eine ausländische Alternative zu den führenden UBS, ZKB und Kepler Cheuvreux auf die Landkarte zu setzen.
Dass es Oddo ernst damit ist, zeigte eine kürzliche Kooperation mit der deutschen Commerzbank.
„Commerzbank has concluded an exclusive agreement with ODDO BHF for the equity brokerage and research business in Switzerland, one of the most important equity markets in Europe“, teilte die Commerzbank Anfang Jahr mit.
„The exclusive agreement covers the execution of transactions across all equity capital markets (ECM) products.“ ECM meint die Finanzierung und Begleitung von Börsengängen und sonstigen Finanzierungen über den Kapitalmarkt.
Oddo mit Sitz im Enge-Quartier in Zürich hat sich in der Schweiz zu einer kleinen Kraft entwickelt. Dafür half die Übernahme der deutschen BHF, einst Berliner Handels-Gesellschaft, vor 8 Jahren.
In der Schweiz kam der Kauf der Bank Landolt & Cie dazu. Diese gehörte Thierry Lombard, einem Senior-Partner der Lombard Odier, der dieser den Rücken kehrte, weil man seinen Sohn nicht im erlauchten Gremium aufnehmen wollte.
Thierry Lombard verkaufte seine Landolt Anfang 2021 an Oddo und behielt an der vergrösserten Gruppe einen kleinen Aktienanteil.
Daneben halten auch das Management und die Angestellten Aktien an der Oddo BHF. Die Mehrheit gehört aber Phillippe Oddo. Thierry Lombards Sohn Alexis leitet das Private Banking der Oddo.
Für Stifel ist der Abgang ein Torpedoeinschlag. Die Amerikaner hatten zuvor aggressiv zugekauft.
MainFirst, eine Investmentbank, die „Equity-Brokerage und Equity-Capital-Market-Dienstleistungen für Institutionelle und Unternehmen in europäischen Schlüsselmärkten“ anbietet, landete vor rund 5 Jahren beim US-Finanzunternehmen.
Die MainFirst- und Stifel-Kulturen passten nicht zusammen, es kam bald zu ersten Abgängen. Jetzt sorgt der Direktsprung des Siebner-Teams von Stifel zu Oddo BHF für ein kleineres Beben in der Zürcher Finanzszene.
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Die beliebtesten Kommentare
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Stellt sich nur die Frage, ob da ein 7er Team von der Konkurrenz aus Übersee ausreichen wird um eine ernsthafte Alternative zu sein.
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Stink Stifel geschädigt – you made my day!
Und auch der jude alde Oddo wird am Team nicht lange seine Freude haben. Wir lesen hier wieder von diesem Team in spätestens 4 Monaten: „Hohe Erwartungen nicht erfüllt …“.
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Banker halt. Für 100 CHF mehr im Monat würden die auch zu Lidl an die Kasse wechseln.
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muss ich die kennen? Gruss, Buchholz Horst
Banker halt. Für 100 CHF mehr im Monat würden die auch zu Lidl an die Kasse wechseln.
muss ich die kennen? Gruss, Buchholz Horst
Stink Stifel geschädigt - you made my day! Und auch der jude alde Oddo wird am Team nicht lange seine…