Auf SMS reagierte Lars Windhorst schneller als die Bise. Meist mit leeren Worten, aber immerhin. Jetzt jedoch ist der einst als „Wunderkind“ gefeierte Investor verschwunden.
Kein Signal mehr.
Wen wunderts. Lars Windhorst steckt in einem Orkan. Vor wenigen Tagen gingen seine Flensburger Werften an der Grenze zu Dänemark Konkurs.
Die Arbeiter zittern um ihre Löhne, die Gewerkschafter ballen die Faust, die Politiker hauen auf die Medienpauke.
Windhorst, warte nur.
Heute legt die Financial Times (FT) nach. „Windhorst: Scandal, Spies & a Superyacht“ lautet ein neuer Film des Wirtschaftsblatts.
„This is the story of Lars Windhorst, a racy financier with nine lives“, schreibt die Zeitung als Einleitung.
„Once a wunderkind of German business, dubbed the German Bill Gates, Windhorst survived a plane crash and has lost then rebuilt his fortune several times over.“
Der Fokus des Films liegt auf dem Fall H2O, bei dem es um riesige Investmentsummen mit Links ins französische Finanz-Establishment geht.
„Where did all the money go?“, fragt die FT.
Viel davon lag lange in der Schweiz. Bei der Julius Bär und der inzwischen untergegangenen Falcon Privatbank ging Windhorst ein und aus.
Ein angesehener Grosskunde.
Dabei hatte der Deutsche mit den legendären Parties in London und auf seinem Superschiff schon damals den Ruf eines windigen Geschäftsmanns.
Als sich die kritischen Headlines insbesondere in der FT häuften, brach Windhorst seine privaten Zelte in London ab und siedelte in die Schweiz über.
In Zug bezog er sein persönliches Domizil, in Zürich mietete er im einstigen CS-Gebäude Hochhaus zur Palme Büros für seine Tennor Services.
Mit an Bord: Urs Rohners Partnerin Nadja Schildknecht. Die Gründerin des Zurich Film Festival legte sich für Windhorst ins Zeug, als es darum ging, dessen Finanzgesellschaft in der Schweiz zu etablieren.
In Deutschland zogen bald nächste dunkle Wolken auf. Die Behörden hatten Blut geleckt. Als Investor des Traditionsvereins Hertha BSC verspielte Windhorst Millionen.
Das Engagement sollte wenigstens seinem Ruf Auftrieb verleihen. Mit der Pleite der Flensburger Werften ist dieser endgültig dahin. Windhorst wird gejagt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Gibt’s den Windhorst immer noch. Dieser wurde doch schon als 18jähriger vom damaligen Kanzler Kohl persönlich an die Brust genommen und herumgereicht.
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Warum wohnt der Herr W. im Parktower Zug? Weil dort kein Fremder reinkommt, man muss sich am Empfang melden, es wird abgeklärt ob die zu besuchende Person gewillt ist jemand zu empfangen und der Lift fährt genau nur zur Etage wo derjenige wohnt. Praktisch ein Fort Knox mitten in der Stadt Zug. Es wohnt dort auch noch ein ex-Bundesrat.
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Ich habe von Lars Windhorst nie wirklich etwas gehalten, würde mich mal interessieren was die Presse an dem so toll gefunden hat? Zudem ist sein „Track-Rekord“ bei Investments ja auch nicht gerade der Beste, von daher verwundert diese Pleite eigentlich auch nicht. Insolvenzen sind glaube ich sowas wie das Geschäftsmodell.
Und das wieder die üblichen Verdächtigen aus der Schweiz ganz vorne mit dabei waren, ist nicht wirklich überraschend.
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Die Flensburger Werften sind in erster Linie wegen der deutschen Politik konkurs.
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Wenn ein ‚Lars‘ Deutschland vermöbelt, dann kann es uns egal sein.
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immer wieder diese „golden boys“ aus dem Norden.
F. Homm war auch so ein ein Pleite-Garant.
Werften und B. Dortmund.
Und mehr. -
Ein windiger Hund, der Windhorst.
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Das sind immer die besten, die ohne Fähigkeitsausweis rumrennen, sich vorab als angeblicher Überflieger darstellen und auf intelligent spielen, sich Investor nennen, aber gar nicht das tatsächliche Kapital besitzen. Aber bringen sich dadurch in eine Vorteilsposition, dass gar nicht mehr hinterfragt wird und diese in der Führungsrolle stehen, und im weiteren an fremde Investorengelder kommen . Viele wollen dann glauben was sie glauben wollen. Immer die gleiche Masche, die Fakten bei Windhorst waren schon immer klar, dieser hatte sich als Jugendlicher als angebliches „Genie“ dargestellt,statt in der Zeit sich tatsächlich sich Know How anzueignen, schaffte sich dadurch einen Vorteil zu anderen, die das taten und etwas lernten. Und es ist krass, obwohl zig Mal Warnsignale kamen und Crashs wurde das immer „positiv“ ausgelegt, als unternehmerisches Ridiko, Draufgänger etc.. das Gravierende: solche wie Windhorst ruinieren nicht nur Unternehmen und Existenzen, sondern hindern tatsächlich Befähigte und vielversprechende Projekte am. Erfolg. Doppelter Schaden sozusagen. Und solche die so etwas unterstützen, sind fast Mittäter.
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Nadja und der Rohner Ursli passen bestens zum windigen Lars Windhorst.
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Windhorst und Zeindler – sind das Zwillingsbrüder? Inbezug auf Business-Strategien haben sie jedenfalls auffallende Gemeinsamkeiten.
Und in Zug sind schon beide.
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Nomen est omen: der windige Horst, vielleicht weiss Nadja Schildknecht wo er ist, wo sie ihm den teppich ausbreiten kann.
Nadja und der Rohner Ursli passen bestens zum windigen Lars Windhorst.
Das sind immer die besten, die ohne Fähigkeitsausweis rumrennen, sich vorab als angeblicher Überflieger darstellen und auf intelligent spielen, sich…
Ein windiger Hund, der Windhorst.